Zreuzer von demselben zu sehen. Und so ist für den Geschäfitrei⸗
benden das Verkaufen aufs Büchelchen auch- nur zu oft mit einem,
Risiko verbunden, das ihm am Ende dasselbe Irümdlich verleidet.
Aeußerungen, die wir von dieser Seite schon oft hörten, wie „Weg
mit dem Büchelchen“, halten wir drum für vollständig gerechtfertigt.
Ja, „Weg wmit dem Büchelchen“, sowohl-im Interesse der
äufer, wie der Verkäufer. Wie zwar keine Regel, ohne Aus—
nahme, so gibt es auch hier wieder Ausnahmen, und die sind
benfalls gerechtfertigt. So ohne weiters dem eingebürgerten
„Büchelchen“ den Laufpaß zu geben, das geht auch nicht; es hat
ich zu viel eingelebt, und so wird der Abschied von ihm mit der
Zeit schon noch schwer geunug werden. Möchten jedoch alle Fac⸗
koren zu seiner Verbannung mitwirken; je eher diese erfolgt, desto
hesser, hohe Zeit wäre es schon jetzt. St. Ingbert
Bermischtes.
Speier, ð. Febr. Den Aufzeichnungen eines Feldgeistlichen
aus dem letzten Kriege eutnehmen wir folgende rührende Geschicht⸗:
Bei dem Angriffe des Generalmajors v. Keitler auf Dijon am 21.
und 23. Jauuar 1871 hatte ein Franzose einem Preußen vom 21.
Rsegimenie eine Schußwunde, Letzterer aber dem Ersteren einen Ba—
onettstich beigebracht. Beide lagen nun hilflos nahe bei einander.
Als der Preuße wahrnahm, daß sein Gegner schwerer verwundet
sei, als er, wälzte er sich zu ihm hin, pachte seinen Tornister aus
ind verband zuerst dessen Wunde, und erst nachher die seinige.
Darauf deckte er einen Teppich und seinen Maniel über sie beide
AD
endlich entdeckt und abgeholt wurden. Leider kamen sie in zwei
berschiedene, Lazarethe. Die Franzose ließ überall, wo deutsche
Verwundete untergebracht waren, nachfragen nach seinem Wohlthäter
am sich demselben erkenntlich zu erweisen; alle Bemühungen, den⸗
elben auszumitteln, waren jedoch vergeblich. (Sp. A.)
Volkswirthschaft, Handel und Verkehr.
Wechselrechtliches. Nach Art. 9 der Allg. Deutschen
Wechsel-Ordnung kann der Aussteller eines Wechsels durch die
Wotte nicht an Ordre“ oder durch einen gleichbedeutenden Aus⸗
druck das Giro eines Wechsels untersagen. Das Reichs⸗Ober⸗
jandelsgericht hat darin erkannt, daß folcher Vermerk im Contert
zes Wechsels stehen müsse, daß er auf der Rüchseite befindlich
wirdungslos sei.
—Heidelberg⸗Speier. Die badische Regierung har
den Herren Anderst, Jäger, Ploos van Amstel, Zimmern in
deidelberg die Concession zur Erbauung einer Eisenbahn von
deidelberg über Schwetzingen nach Speier ertheilt. Die Geldbe—⸗
chaffung soll das Bankhaus Gebr. Zimmern in Heidelberg und
die Deutsche Vereinsbank in Frankfurt am Main übernommen haben.:
Nancy, 5. Febr. Die deutsch⸗französischen Telegraphen⸗
eitungen sind momentan gestört.
—— ——e
HIII. Pfälzische Industrie Ausstellung.
Naiserslautern, den 6. Februar 1872.
Das Ventralcomite hat bezuglich der Zündwaaren, die zur Ausstellung
ingesendet werden, die Anordnung getroffen, daß die keigentliche Zündmassc,
zei den Zündholzchen, z. B. eheee weggelafsen wird; den Preisrich⸗
ern jedoch haben die betreffenden Fabrikanten oe Produete zur Beur⸗
heilung vorzulegen.
Um einen Ueberblick Uber den Umfang der pfälzischen Tagespresse und
iber den Fortschritt in der populären Typographie zu geben, werden wach
Analogie der iniernationalen Ausstellung in London, welche in diesem Jahre
tattfindet, auf Anordnung derl kgl. Reglerung die Redaktionen pfälzischer
zeitungen aufgefordert, dem Centralcomite einige Nummern aus dem Monat
FJun1 zur Ausstellung zu übersenden. — —
Die v. Gienanth'jchen Werke werden ihre Erzeugnisse in einer Ensemble⸗
Ausstellung vorführen, was wir den Herren Schuhfadrikanten in Pirmasens
leichfalls aurathen möchten. —
F. X. Demetz, verantwortlicher Redatteur.
— — —* —
Bekanntmachungen.
J5
*1
S
Ach:
171
Ountag:
Husiĩlz-Vereim.
Montag den 12. Februar 1872, Nach⸗
mittags 4 Uhr
Große Kappenfahrt
nit Musik durch die Straßen der Stadt.
Dienstag Abends z 8 Uhr“
Abendunterhaltung
mit Maskenball.
Das Narren-⸗Oomits.
Geschüfts⸗ Empfehlung.
Ich beehre mich ergebenst anzuzeigen,
daßesch mein Geschäft als Schreiner
hier angefangen habe und alle in dieses
Fach einschlagenden Arbeiten, sowie Repa⸗
taturen unter Zusicherung prompter und
zilliger Bedienung übernehme.
Das Geschäft befindet sich in dem Hause
neines Schwiegervaters Franz Jalob Re—
elbergeeeee.
Einer geneigten Kundschaft sieht gerne
entgegenn
Weter Kampf, Schreiner.
Bpileptisoho Lramofe
J (PRLSVCIt)
heilt brictlich mit einem hundertfach ve
waarten Mittel
M. Wi'itt.,
Linden-Strasse 18. Berlip.
Freimusik
bei Ferd. Oberhauser.
Fastnacht
Sonntag
Nontag:
Tan
Der Brodpreis für die Stadt St.
Ingbert ist von heute an bis zum nächsten
Donnerstag (Fruchtmarktstag) festgestellt:
storibrod 3 Klgr. 26 Krzr. Weiß
hrod 10 Krzr.
Sämmtliche Bäcker von St. Ingbert
Frucht⸗ Brod⸗, Fleisch ꝛe. Preise
der Stadt Zweibrücken v. 8. Febr.
Weizen 7 fl. 88 kr. Korn 3 fl. 20 kr
Herste 2reihige. — fl. — kr. Getste vier—
reihige 3 fl. 56 ir. Spelz 5 fl. 7err.
Spelzkern — fl. — tt. Dinkel — ss.
— kr. Mischftucht 6il. 25 kr. Hafer
zfl. 46 kt. Kartoffeln 1Afl. 40 kr. Heu
2 fl. — kr. Stroh 1fl. 25 kr. per
Jentner. Weißbrod 123 Kilogr. 20 tr.
dornbrod 83 Kilogr. 26 kr. ditio 2 Kilogr.
7 tr. ditio 1 Kilogr. Vkr. Gemischtbrod 8
dil. 34kr. 1 Paar Weck 100 Gramm 2kr.
Kindfleisch I. Qual. 20 kr. 2. Qual. 18 kr.
dalbfleisch 18 kr. Hammelfleisch 18 kr.
-chweinefleisch 20 kr. pet Pfund. Butter 32
ir. per Pfund.
utsi
Montags: Wall
bei Georg Jung.
Anzeige.
Das in St. Ingbert an der Haupt⸗
traße stehende Haus des Carl Ap—
drederis in Metz, wird an einem
päter zu bestimmenden Tage versteigert,
ann aber auch vorher durch den unter⸗
‚eichneten Bevollmächtigten verkauff
verden.
Blieskastel, den 7. Februar 1872.
Frauz Apprederis.
Fastnacht Sonntag und Montag
Tanzmusik
burch di lle des 3. daher. Jäger⸗
urch die — ewee Jaaer
bei E Woirich.
Sammliche Viehbesitzer St. Ingberts
und Umgegend setze ich hiermit in Kenntniß,
daß icht stets 8 sprungfähige Fassel
zalte. Bedingungen: fl. 112kr. für den
Sprtung und 83 kr. Trinkgeld für den Knecht.
Rohrbach im Februar 1872.
Urban Jaeob.
—
Vnierze. netet hat
ca. 50 Ctr. Malzkeimen
u derkaufen.
Heusser.
Diejenigen Herrschaften, welche
brave Dienstmädchen und
Köchinen gleich oder später nothig haben,
nögen sich vertrauensvoll an die Unter⸗
zeichnete wenden, welche auf schnelle und
zünktliche Versorgung bedacht sein wird.
Frau Rausch
in Zweibrücken.
Jeden Tag frisch weiß gewässerte
Stockfiische
—A
Q—
— —
Fruchtpreise der Stadt
Kaiserslautern vom 6. Februar.
Weizen 7 fl. 41 kr. Korn 5 fs. 26 11
Spelzlern — fil. — kr. Spelz 5 si. 26 kr
Gerste 4 fl. 40 kr. Hafer 3 fl. 55 fr.
Erbsen 4 fl. 46 ktr. Linsen 4 fl. 39 tr.
der Zentner.
Brodpreise: 6 Pfd. Kornbrod 26 fr.
3 PPfd. Gesmischibrod 15 kr. und 2 Pfd.
Weißbrod 15 ktr.
—8—
Redaktion, Druck un Verlag den TDSemes in St. Inabert.