Full text: St. Ingberter Anzeiger

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det St. PNüberter Anzeige und das mit dem Haupdtblatle verbundene Unterhaltunzsblatt, mit ver Dienstagt⸗, Donnerttags⸗ und Sonnlas 
Fumme arscheint wdhentlich vier matn Dienstag. Donnerstag, Samstag und Sonmn tag.“* Aoonnementsbreis vierteliüdrig 42 Krzr. ede 
— 12 Silbergr. Anzeigen werden mit 4* Krzr. die dreispaltige Zeile Blattjchrift oder deren Naum berechnet. 
B 5 Donnerstag, den 13. März . .“ “35 1873 
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Deutsches Reich. . Pullkamnier, bezeichnet, welcher belannilich frücher als vortragen de , 
Mäünchen, 8. März. Zufolge minissericlletr Weisung er⸗ Kath im Reichskanzleramt fungirt hat und mit dea etlsaß- 
algt sirenge Ueberwachung der Kathoͤlilenvereine in Bayern. durch lothringenscheu. Verhältuissen fomit nähet bekannt ift. 
ie Polizei. Der Katholikenverein in Dettelbach ist geschlossen Nach einer vorldufigen Feftitellung des Tabaksteuerertruges 
vorden. , diurqhh das sauistische Bureau des Reichts beziffert sich dieser au 
Stuttgart, 19. März. Die Koͤnigins Mutter ist heute ind 600,000 Thlr., darunter Baden mit 180,000 Thlrn. zu⸗ 
AIbend um holb fuͤnf Uhr geftorbeu — M nachst kommt dann Preußen mit 156, 136. und Bayern mit 188,8857 
S u i?gari, Ji, Marz. Die Leiche der . Königin- Mutter Thalern. Die-badische Produetiom, an Rohtabat betrug 205,000 
vird Donnerstag Abend in der Gruft detz Schlosses zu Ludwigsburg dign r 5 — 
esetzt werden. S tbxa 6b ur g. 8. März. Vorgestera ind hi —* 
nxß d rin, 9. Marz. Die Officissen constatiren bekanntlich, eren Abzahlung der vierten — F n e7— 
daß das jungste Vorgehen des Erzbischofs van Posen elnem Ikrn⸗ Frauken übesgeben worden.. Vach inj VJaufe dieses Mongis sollen 
ichen Kriegsalt gegen. die Regierung gleich somme. Dd Regeruug die Zisen für die 3 Milliarden hezahlt weerden, worauf in den 
scheint aber. in di esem Follt augsilichet zu seim ats seinere Zeig rsten - Zagetn der Monate April uud Mai. mit Zahlungen don se 
gegenüber. der Kriegs⸗rtlärung Frankreichs. Denn bia jetzt amtirt 250 Millionen die vollftuͤndige Deckung der vierien Miarde her— 
daebellische Erzbischof ruhig weiter, und die Antwort der Res eigefübrt werden solll. 
gieruug auf seinen Krieczali“. hesteht bis zu dieser Stunde nur Mecez, 8. Maͤrz. (Bas? Schunnspektionsgestz.) Das letzie 
einer Zeitungsconfistatiou. Der Kurha nozuernsti“; der Besttzbiatt für Cisaß · Lothringen brachte ein das Unterrichtswefen 
n rebeslischen Erlaßß veröffenllichte, wurde von jener Gonftscation jetreffendet Gesetz vom 12. Februar d. JI in welchem das ge- 
bebroffen. Vor dem, Urheber des Erlasses, daß heißt vor dem ammte Schulwesen unteri die alleinige Nufficht und Leilung des 
Rebellen selbst, scheint sich unser „starkes Regime“ allen Ernstes Ztaates gestellt wird. Daß dumit die denische Regierung den 
zu fürchten. Sonst müßte er sich bereits hinter Schloß und Riegel Rauel auf den Kopf getroffen hat, zeigt sich in der Wirkung, den 
der — jenseit der Landesgrenze befinden /! . dies Gesch in den hiesigen klerika'en, ültramontanen und franzöfisch 
Berinhn, 10⸗ Wigtz, Iprz Vorder gruͤnde allet sotztis den aesngten Kreisen dervorgerufen hat. Wohl wissend, daß ihnen 
drörterungen. steht das Auftrẽten —* Erzbuͤchofs von Posen. Von mil dieser Verweltlichung der Schulinfpeltton · und dem in dem⸗ 
qllen Seuten wird anerkaoni, doß hier auf dem Gebien. dee That⸗ elbbu Gesetze weiter ausgesprohenen Grundsatze des dem Staate 
achen die Auflehnung des ultramontanen Klerus: gegen die uusschließlich zustehenden Anstellungs rechtes der. Lehrer ihre; Haupt- 
Stgats hoheit ihren schroffsten Ausdruck erlangt hat, und, es unter⸗ waffe zut Belämpfung deutschen Denkens und Strebens emzogen 
liegt auch ke inem Zweisel, daß die Staatsregitrung in ihren Maße ist⸗ hat dies Gesetz in dem kulturfeindlichen Vaget, namentlich un⸗ 
aahmen hinter dieser Energie nicht zuröckbleibrn wird. Wie die ster der höteren katholischen Geistlichkeit, alle Leidenschaften des 
Offizidsen schreiben, wird eine Beschlußnahme des Staatsministeriums Zornes und der Erbitterung gegen dien deutscher Regierung nit- 
crit noch dem Eingange amtlicher Berichte aus Posen über die sesselt. 
zocigen Vorgänge erfolgen. „Es nmuß Abgewartet werden, welche Nach? Briefen aus Verdun ist Prinj FruaAedereichRarl 
aceine Schritte die Staatsregiaung7 gegeg⸗ dit hiecarchischen am (8. März) um 1 Uhr Nachmittags⸗ aus Tommerey dort eiu- 
llebergruffe beschließen wird ; —Res. steht aber :von voruherein fest, getroffin:. Er begab sich sofotti ouf den, Crerzierplatzz wo die I. 
daß die Regierung gegenüber den ein zeinen Lehrern. welche sich Iufanterie-Brigade, zwei Botterien des 3. Artislerieregiments/ eine 
hereit finden solltern, den Weisungen deß Erzbischafs Folge nden des 3. Pionien⸗Bataillons, eine Abtheilung Pontoniere 
leisten und den Anordnungen der Staatsbehörden den Gehorsam hurd Train aufgestellt waren. Nach der: Kroue veseichie der Prinz 
zu versagen, lediglich die Stellung dieser als Staatsbeapnte zum die verschiedenen Kasernen und zog dann eine Anzahl Oifiziere zu— 
u⸗gangepunlle ihtes Verfahrens machen wird*.3033 seiner Tafel. Von Verdun soll x sich nach Clermont degeben, . 
Pofen, 10. März. Gegen den Erzbischof Ledochowsti:soll vo ein Bataislon des 64. Regiments steht. * 
vie die „Osideutsche Post“ hoͤrt. wegen seints an die Nédigiona- Fraukteich 
ehrer bei den höheren Lehranstalten; der Erzdiozosen! Gnesen und Der Graf Chamboedihat dem! Helligen: Baͤter: 10 006 
hosen gerichteten Rundschrejbens auf Griuuade der Bestinmungen Fres. als Peterspfennig geschich. Das Geschent war einem ute 
es deuischen Strafgesetzbuches vorgegangen werden. weglichen Ausdriscken gehaltenen Btlefe beigegeben, dessen Adresse 
Die Germaniga“ Fschreibt: In Posenwird, es zuerst zum lauiete: Dem ehrwütdigen Gefangenen des Vatikanß der Verbannie 
erustlichen KRampfe kommen! Das ist der Eindruck, welchen dag des Hauses Frankreich. 
nundschreiben des Erzbischofs, Grafem Ledocheweliae bei. Freund J E”chwein 
und Feind gemacht hat. Warten wir alsa ab, was die Regierung Ber m 9. Märt. Die Tagespostet odernimmtals zuver 
han dird. 'Was der Erzbischof und seine Areuen Priester thun ässig, Mermillod sei vom Vatican zum Cardival ernaunt und der 
verden wifsen wir dereits. Vorläufig Aegnügt. sich das Gouver⸗ Objorge des Cantons Genf enthoben. 
nement in Posen mit Confiskatjonsvezationeu. Der Kuryer Poz3z3 — 
nanski“ ist wegen Abdrucks des erzbischöflichen Rundschreibens mit 
Beschlag belegt worden. Unser, Blatt hat man, obgleich dasselde 
kundschreiben gestern an seiner Spitze: prangte, frei passiren lassen. 
VSerfi d. Iu. März Das Abgeordnetenhaus hat gestern 
und heute die Paragraphen5 bis 17 des Gesehes über Vorvil- 
dung deer Geistlichen angenommen. Der Unterstaatssekretär attlärt 
die Professeren seien Staatsdiener, und fönnten nur aus gesetzh 
den Grüuden suspendirte wirdeu, micht aber, wenn ihre Lebre den 
Büchdien. micht.conpe nire. 
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1. aheee hiex zurüch rwartet. a 
Nis Nachsoiger des zum Oberpräsidenten von Hannovber er⸗ 
nannten Vezirtspräfect von Metz, Graf Eulenbilrg, in dessen bie 
eriger Steliung wird neucrdingßz — wie man der „Fr. P.“ 
hraibt — der jetzige Regierungsbräsident in Gumbinnen, v 
BRermischtes. D 
—7StugJugbert. Aus dem Kanton St. Ingbert sind 
olgende Herren ala Geschworene einberufen worden: Oscar Karl 
dudwig Kr äemeerr Eisenhüttenwerkabesitzet, Peter Custet, 
Berber, Johann Hagerr. Bäcker, sämmtlich von hier und Eduard 
Dertetß Kaufmann aus Ensheim, 
Zweibrücken 10 März. (Schwargericht.) Verhandlung gegen Jakbb 
Theobald 20 Jaqgr alt, Maurer von Leinsweiler, wegen Diebsteah 
und Betrug vertheidigt durch Nechtẽcandidat Autz. — 
lee Dem Angetlanten, der seinen Vater Anfangs Oltober 14723 
düber 100fl. entwendet und dieses Geld in Saurbrücken“ innerhalb 
3 Wochen vergeudet hatte, wurden 5 verschiedene Diebstähle und 
nehrere Betrügereien zur Last gelegi, welche Reate er auh sammt- 
lich zugab, deshalb von den Geschwornen fur schuldig befunden und 
iom Geritizrof'u 4 J hren Zuchtbaus dururtheilt wurde