Full text: St. Ingberter Anzeiger

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her Si. 2— —D eir (uund das nit dem Dauvtolatia verdunbene nterhaltunsblatt vit der Diecnttagh⸗ Donnereuage · und Sonntag · 
—EECC— ms la ⁊ und S aum taa Aacnncmentspreis vierteljahrua . ede 
αν 2 Silverar. Anpeigen werden mit 4 Eryt. dib vreifpaltigt Zeile Blattjchrift oder deren Raudi bectchneti 159 
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Febe Woltkes in der Sibung des deutschen Reichs. 
btnnẽ — aum 16. Februar 1874. e 
w e in: Der Bedeufung pegen wortlich.) αα ee, 
kun Vomn Den: mannichfachen“ Bedenlen des Heren Vorrebners 
Siguen will ich vorwege“nur Eines verühren⸗Ich halter es 
geraben fuͤr anmöglich, die Kriegsformatisn der Avmee im Voraus 
estzustellen, da wir nicht binne Voraus wissen Ionnen, »ob wir nach 
iner oder nach zwei Seiten FrontIun uachen haben/ da wir · nicht 
wssen ob wire wie im Jahrt 1864,nur mit einem Dheil der 
Armee: phet,e wie im' Jahie 1870, mit Aufbietung voller Anserer 
Zrafte den Krieg zu führen haden, wo wir ganze Vandwetzrdivisid⸗ 
nen zu Etaͤppem vecken? für Belagerungen.; verwenden mußten; wo 
wir die älteften“ Mannschaften der Heerpflichtigen in ganzneue 
F⸗ mationen zusammenstellen, die ausgedienten Garde ˖ du⸗ Corpo wit 
Infantetiegewehren bewaffnen⸗ mußtennet um Hunderttausende von 
Sefangenen zu bewachen;wo wir im Laufe des Kriegra die Zadl 
der Armeen““ ünd folglich“auch ihre Zusammensetzung andern 
mußten. 9 ñ e ee 
Igh mochte Ihre Aufmertsamkeit vot Aliem darauf lenken, daß 
ez. sich schon bei dem Paragraph Lides vorliegenden Gesetzentwurfs 
darum⸗handein wird, zu erwägen, ab kunftig Deutschland die 
schweren Lasten zu tragen haben wird, welche bedingt werden durch 
eine Friedenspräsenz von 401,000 Mann. Meine. Herten, es 
wird sich dabei um innere und äußere Verhältnisse des, Landeß 
handeln, Eine jde Regierung wird ihre Einnahmen verwenden 
nüssen für die u nahweisbaren Ersordernisse auf, allen Gebieten des 
taatlichen Lebens, bevor sie an Ersparnisse, an Schuldeulilgung 
und zuletzt wohl erst an Steuererlasse denlen känn. Nun ist aber 
doch das exste Beduͤrfuiß eines Staates zu existiren, sein Taseim 
»ach Außen gesichert zu sehen. Im Inneren schützt ja daß Gesetz 
Recht und Freiheit des Einzelnen, nach Außen, von, Staat zu 
Staat, nur die, Macht. Einem Tribunal des Völkerrechts, wenn 
rin solchesexistirte, würde immer noch die vollstreckende Gewalt 
sehlen, und seine Aussprüche unterliegen schließlich der Entscheidung 
auf dem Echlachtfelde. Kleine Staaten bönnen sich auf Neutralität, 
auf internationale Garantieen verlassen:: ein großer Staak besteht 
aur durch sich selbst und aus eigener Kraft, erfüllte den“ Zweck 
seines Dafeins nur, wenn er ealschlossen und gerüstet ist, sein Da⸗ 
sein, seine Freiheit und sein Recht zu behaupien, und“ ein Lanb 
vehtlos zu lassen, wäre das größte Verbrechen seiner Regierung. 
Beifall xechts.) Dex Wunsch, an den großen Summen,“? welche 
—5— für dos Militär verausgabt werden, zu sparen,? fie den 
Steuerpflichtigen zu exlassen oder für Friedenszwecke zu vetwenben, 
ist gewiß ein völlig gerechter. Wer würde sich ihm nicht anfchue⸗ 
zen! Wer maltsich nicht gern qus, wiebiel Gutes; Nützliches 
ind Sgorer dann geschaffen werden koönnte; aber «dvergefsesn wir 
dabei Richt, daß dit Etsparnisse im Militäretaf aits einer! sangen 
Reihe hon Friedensaͤhren verloren gehen könneg in incin Ktiegs— 
jahr. ISehr richtigh. Ich erinnere daran, was nach einem un⸗ 
zlüctichen Feldzuge der Zeitabschnitt 180812 unferem Lande 
zelostet hat. Dieg waren Friedendjahre, waten Jahre, ihr. denen 
der Präsenzstand der Armee so gering, die Dienslzeit sotue⸗ wat 
wie es nur irg nd pie gefordert, werden kann, und doch durfte Kat⸗ 
ser Naboleön, sich rühmen, aus dem damaligen kliinen unt armen 
Preußen eine Millia; de herqusgezozen zu haben.Wir' sparten 
—I an Uunserer Armnee und zahllen zehnfach' für eini 
ftemde. Wie soll der Staot! auch auf Einnahmen vetzichten, 
venn auf allzn. Gehieten noch so viel zu feisten bleibt. Ich nenne 
Ihnen nur das der Schule, wein die Schune det Punttestamo det 
debel Lingeletz iwerden maße wenn“ wir' ims gegen Gefahten 
qutzen wollen,die eben so sehr wie eiu. Ängriff von dußen und 
on· Junen droben, aus socialistischen ünd, communiftischen Bestre⸗ 
»ungen, —Gefahren, welche nur beseltigt werden konnetneben 
oʒialen Verbesserungen durch eine größere ued ällzemriner ver⸗ 
reitet Bildung. Geifall.) Die. Sqchule nimint micht die ganz 
zugend in sin äuf und sie begleitet die Mehrhrife derfelben nur 
nif einer berhaltnißnäßig sehr kurzen Strtede ihres Lebensganges 
Blücklicherweife ttitt. ver üng va, wo dereigenlliche Unterricht auf- 
hort sehr baid die Etziebung ein und?keine Ration hatbie jeßt 
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urch vie aligemeine Wehrpftigt. Ceohofter! Zustimmunghe Wan 
at hgesagte der Schutmeister habe unsere Schlachten gewonnen 
Dagꝰ vloßee Wissen aͤbet erhebt den Menfchen noch nicht auf den 
A— eine Ider, für 
pflichterfüt ane für Die Ehre deg Vaterlandes weinzusetzen: dazu 
jehtzetdie gande Etziihunge des Menschen. Nicht der Schulmeifter, 
ondexnt bder Etzieher, der Staat, hat unsere Schlachten gewonnen, 
xer Staat.n weichetjezt da sechszig Jahrgänge der Ration zu 
otperticher — 5— imndheistiget Frische, Fu'“ Ordnung und 
Punkttichteit zur Kraue und Gehorsam, ju Valerlaudsliebe und 
Mamnhaftigkeit erzogen hat: 
Siekonnrn die, Armee, und zwar in ihrer vollen Starke, 
von im Junevn nicht entbehren. fut die; Erziehung der Ration. 
—J— — spätere, glück⸗ 
ichere Generatlon, für vörlche wir im-Vorgus die Lasten mittragen, 
zoffen darf, anß dezir Zustaͤnden des bewaffneten Friedens heraus⸗ 
zugelargen. welcher nin schon so lange auf Europa lastet. Uns, 
aldude ich; blühr diefe Aussichl nicht. Ein großes weltgeschicht 
iches. Errignißtdie dit Wiederaufrichtung des deutschen Reiches, 
vollzieht sich Skeinm ig Linet rutzen Spanne Zeit. Was wir jn 
einem B —————— — haben, das mögen 
wir ein haldeß Jahrhandert jatt ben Waffen schüßen, damt es ung 
nicht wieder' Lentrifsen witbe! (Lebhafter Beifall.) Daruber durfen 
wir uis keiner Tauschuag hingtben? wirhaben seit unseren glück⸗ 
ichen Kilegen au Achtuttg“ üt eräll, an“ Licbe nirgends gewonnen. 
Sehr xeahr )? Shet Froͤben nioch heute in Belgien franzofssche 
Sympathieen brutsche fehr wenig. Man ha dort noch nicht 
etkannt, daß der belgischen Reutralität nur edn Nachbar gefhrlich 
—— sie nureen en wirksamen Beschůtzer han— 
Hbrtnhort') In Hollaude hat man angefangen, die Inundatieng 
Anie wierer herzusteslethen deden wen ? Ich weiß es wichte gIn 
Doutschlaund ist. alaude ichnoch kein Venfchuf den Gedantin 
verfallem Holluid zuͤrinnetliten. Sehr wahr ) Es ift wahr, wir 
haden diese Line id Anfäng' des Jahrhunderts einmal erobert, 
abet nicht für ung. sondern fuͤr Holland. In einer tleinen, viel⸗ 
gelesenen Broschürkgesch leben, uͤm, die Engländer auf das Miß— 
liche ihres Milizsyfleris aufmerksamn zu machen, werden die Folgen, 
einer Landung in England geschildert, nicht ans Frankresch, nicht 
von der gegenüterlegenden Küste sondern aus Deutschland. In 
Daänemark glaubt wan e Küsterflotte vermehren und die Lar— 
)ungspunkte auf Seeland befestigen zu sollen, weil man eine 
euische · Landiig vefürchtet. Balde sollen wir: ?die Lussisschen 
Dstsee peovinzen erobern?⸗ hald die deutsche · Bevöllerung Deterreichs 
zil ing herübetzletett. Und unzt meine Herren, gestatten Sie mir, 
mich⸗ in Kilrgenn hoch nach unserem intetessantesten Nachbar umzu 
ehen! Frätikreicheist Jaehn die Noihwendigkeit.verstzt worden, seme 
zarze militarische Einrichtuntz Ainzubilden. Während unsere? Heere 
üFrankreich: standemehaben wir cnahezu“ die gunze frangdsische 
Armee hei ung gehrbt Haben nesien aufgenommen“ nutergebracht, 
ꝛenährt, zum Theileochekleidexrdunt häben dann diese Armek anbe 
chadigtbeimen Frieden: Ad Frankroich derausgegeden, ap sie dem 
actigen? Kern für! alle Reufbrmationen bildet Man hat nine in 
Franireich alle: unfere minnaͤtischen / Eintichtungen detreuich koplity 
aufürlich vhire das Originak fuln nnen, unter frahrdsischem Namen 
zts ursprunglich franzosschen Idten? Kinder dot großen deeboluton, 
belche·n nur die Deuischenꝰ eiwad früheradoptirte haben, als sie 
ekwfinen!gnhirehate votedlllem die. allgemeine Wehrpflicht eingesführt— 
ardo daber eine zwaßzigfaͤhrigs Verpflichtung zun Grunde gelegt/ 
baãhtend wirt nur “eine: zwor ffahrige haben“ Man⸗hat ferner dem 
besetze rückw rlende Kraftogigeben⸗ so“ daß viele Franzosen, welche 
znhft ihre Jatzet ghhedient hberit Pldhliche wieder niaepigug 
eworden sind!i Dis franzosische Nedivtüng ist schon heute berechtign, 
ur Die ahtiver“ Armeée! 1200, 000 * und fük die Territorialarmet