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mdßlen politischen Fehler. Was bringt die nachste Zusammenkunst?
Nene Kriege unb neue Opfer. Lassen Sie, unsere Zulunft uns
Abst bestimmen, nehmen. Sie unseren Antreg an!“!
Bischof Räß erklärt: Bezuͤglich der Frage, ob der Fraukfurter
Bertrag mich und meine Glaͤubens enossen berühren kounte, habe
q einsfach zu erklären: „Die Elsaß Lothringer meiner Cenfesslon
and keinekwegs gemeint, den Frankfurter, zwischen zwei großen
Neuonen abgeschlossenen Vertrag. ir Frage zu stellen.“ (Lebhafter
Beifad.) Hierauf wird Schluß der Debatte beantiagt und ange-
nommen. Teuisch: „Sie haben die Debatte geschiossen: Wir
verlessen uns auf Gott und die Entsche dung Europas.“ Bei der
Abstimmung wird der Antrag verworfen. Dafür stimmen nur
die Polen, Socialdemokraten, Aryger, Sonneman und Ewalo.
Die Elsaß Lothringer enthalten sich der Abstimmung.— 73
Der Reichstag erledigte schuͤeßlich die erste Lesung des Impf
gesetzezs, und beschloß die zweite Lesung imPlenuin. Morgen
slelci die ersle Berathung der Novelle zur Gewher koedaung auf der
Tagesordnung. —
Berlin, 18. Febr. Die Elsaß Lothringer' verlichen heute
sämmtlich Berlin, Nur bei wichtigen Abstimmungen kommen sie
wieder in den —RE —
Bei den Berliner Synagogen Gemeinden zickulict zur Zeil
eine zweite Pelition an die Miinister des Innern und des Cultus
welche uber jolgende Beeinträchtigungen und Zurücksetzungen des
Judenthums Beichwerde führt: 1) daß dem jüdischen Kultus auch
nicht die geringste Subvention von Seiten des Siaates zu Theil
wird; 2) die judischen Qultusbeamten, Rabbiner, Prediger, Re
ligionslehrer nut als Privatpersonen angesehen und behandell
werden, 3) die jüdischen Elementarschulen und Lehrer in ihrer be!
weitem größten Anzahl nur als private gelten und die Errichtung
don dffeniuchen Schulen sehr erichwert ist 4) wahrend bei den
Adrigen Konfesfioren die Anstellung der Geistlichen don der Staats
regierung angeordnet wird, es den jüdischen Gemeinden anzeimge“
geben ist, Rabbiner und andere Knultusbeam?e anzustellen odet
nicht, daß ferner an den höheren Lehranstalten in der Regel kein
jadischer Religionslehrer angestellt und für jüdische Lehrer und
Rabbinerenstaten nicht gesorgt wird, 5) daß die Synaßogen und
andere zu Gemeindie und Qultuszwicken erforderlichen Gebäulich
leiten, sowie die jüdischen Kultus beamten und Lehrer von Staats
in; Kommunalsteuer nicht befreit sind, und endlich 6) daß den
Juden aus dem Kommunalbermögen keiner Hilfe zur Erbauung
don neuen und Reparaturen von alten Synagogen, Einrichtung
und Erhaltung der Begräbnißplätze und für andere zu Kultus-
—XRX Gegenstände zukommt, sogat dann nicht, wenn
ns dem Kommunalbvermögen große Summen für die anderen
Konfessionen verwendet werden. Die Peution sucht dann zu be—
weisen, daß alle diese Punkte im Widerspruch mit 8 12 der pꝛeu
hischen Verfassung stehen.
In liberalen Abgeordrelenkreifen wird die gegenwärtige Prar's,
wonach die Post alle Briefe, deren Adressaten nicht aufgefurden
werden koͤnnen, öffnet, um aus dem Inhalt die Absender zu er⸗
sehen und sie denseiben zurückzustellen, als nicht ar gemessen erachtet.
Man beabsichtigt deßhalb im Reichslage den Antrag zu stellen
daß der Inhalt unbestellbarer Briefe, wie es in anderen Landerr
geschieht, für ein eben so underletzbares Eigenthum des Absenders
lart werde, als der Inhalt bestellbarer, daß also unbestellbare
Briefe nach dem Absendungsorte zurückgeschickt, dort eine gewisse
Zeitlaug offentlich ausgestellt und im Falle sie Niemand reklamirt,
derbrannt werden.
Der SLorc. der K. Z. schreibt: Lamaimora's telegrapbisch
geneldeie Hehauptung, et habe nach Wien marschiren wollen, be
deist ein kurzes Gedaͤchtniß. Er hane in einer sehr komischen
Stelle seines Buches ausgerufen, die dazu rielhen, vergäßen, welche
Derge, Flüsse und Festungen erst zu übersckreiten und einzunehmen
wdaren. Lamarmora hat wohl seinen Plan gehabt, ähnlich
wie Trochu in Paris. Vielleicht hatte er ign bei einem Notar
deponirt.
Frankreich.
Paria, 14. Febr. Die Bongpartisten treffen Vorberei⸗
tungen zu der Feier des achtzehnjährigen Geburistages des lai⸗
—D——
nen, Adressen u. s. w. Am 16. März wird der Prinz nicht nur
vodjährig, sondern sich auch an der Spite eines ansehnlichen Ver⸗
mdgens definden. Bei seiner Geburt hat ihn Napoleon II. bei
einer großen Anzahl Versicherungsgesellschaften eingelauft, um ihm
nach dollendetem achtzehnten Jahr ein Vermoögen zu sichern, wenn
ir bis dahin den Thron nicht einnehmen sollte. Man spricht vog
728 Millionen, welche an diesem Tag dem Prinzen ausgezahl'
werden müfsen. Napoleon . war doch nicht ganz so unborsichtig
als man dorgegeben. (A. Z.)
Paris, 15. Februar. Der „Moniteur“, in einem Artile
her den Vesuch des Hoiserz von Oefßerreich in Vetershurg
erinnert daran, daß die früheren Jusammenkünfte der Souveruͤne
den Zweck hatten, anzuzeigen, daß fie einen Revanchekrieg Frank-
eichs nicht begünstigen würden. Jetzt aber scheine Preußen viele
her gereigt, Verweckelungen zu provociten, als sie zu beseitigene!
Zesterreich und Rußland wollen zeigen, daß sie solche Neigungen
aicht ermulhigen würden und daß sie den Frieden ebenso: wiea
Fraukreich wünschen. Der „Moriteur“ schließt: Wir haben, wemi
wer den Krieg beabsichtigen, auf keine Allürten zu hoffen; wenn—
die aber den Frieden sirenge wahren und Alles vermeiden, was—
hn komp omituren könnte, so hat Frankreich gang Europa zum
Alliirten. — n .
Echweiz.
Bern, 18. Febr. VDen Pfarrern der französtschen Greupe
orte wurde die —2 des Gottesdienstes im Juta anstatt der?
ausgewiesenen unter Verhaftungs androhung untersagt. *
Mußland. —
Veteraburg, 16. Februar. Der Golos“ sieht in dem
Besuche des Kaisers von Oaterreich ein Unterpfund/ daß die
Periode der Mißve ständnifse zwischen Oessterreich und Kußlaud
ibceschlossen ist. Er sagt: Mit Einer“ Ausnahme bestanden in
geuerer Zeit niemals eernsiere Differenzen. Mil keiner Armee
xruropas haben unsere Truppen so viele gemeinsame Feldzüge ge—
noacht. als mit der österreichischen. Von allen eutopaischen Staa⸗
—R—— welchem wir niemals Krieg
eführt haben. Es war für beide Theile vortheilhaft und sicher,
bunden ju sein.“ So wird es auch künftig seiu— Unsere lange
Westgrenze ist wieder durch zwei befreundete Mächte beseßt und
zeschůtzt. Im Orient sind sich Oesterreich und Rußland verwandter
hInteressen bewußt, und schon das Faltum ihrer Annaherung reichte
Jin, den Dingen in der Türkei eine zunftige Wendung zu geben.
Die odrientalische Frage kann sich durch diese —A
zut gestalten. Zum Schlusse stellt der Golos das nee
reichisch deutsche Bündniß als ein so mächliges hin, daß lcke Ge-
wan der Erde wider dasselbe den Frieden Europa's gefährden
Inne und dieses Bündniß, welchet den Frieden Europas sichert,
f teineswegs der Entwidelung des bürgerlichen Lebens der
dationen abhold.
Amerika.
Newyork, 17. Febr. Nachrichten aus Havanna zufolge
'and bei Narangs im Centraldepartement eine Schlacht statt.
heneral Bascomes mit 3000 Spaniern schlug 8000 Insurgenten
mier dem Besehl des Marquis Santalucia. Die Spanier ver⸗
dien 50 Todie und 180 Verwundete. Die Verluste der Insurgenten
ind unbelkannt.
Vermnischtes.
München. Die Einführung der erhöhten Personen Faht-
taxen auf den bayerischen Staats- uad Osibahnen wird am I.
April beginnen, vom gleichen Termin ab sollen auch die Fracht⸗
Jebühren nach Kilometer bercchnet, zur Erhebung gelangen.
4 München, 14. Febr. Es ist Grund zur Anaahme vor⸗
handen, daß die Gläubiger der Spitzeder 1100 ibrer Forderung
erhalten werden.
7 Nürnberg, 16. Febrnar. Der gestern dahier versammelte
Ausschuß des baherischen Anwaltvereins beschloß, den bayerischen
Anwaltstag auf 19. April nach Nürnberg einzuberufen, J
F Muͤlhausen, 8. Febr Die elsässer Wahlen, so erzählt die
Narlscuher Ztg.“, haben dem Zeichner auf einer hiesigen Fabrik
Stoff zu einem heiteren Bilde geliefert. Der seünstler zeichnete
insern Deputirten Häffely als französischen Tambourmajor an
der Spitze von Bischöfen und Pfarrern, wie er in Berlin vor
dem Abgeordnetenhaufe anlangt. Häffely klopft mit seinem großen
Ztod an der Thür des Hauses, worauf Bismarck erscheint, und
nit einer Miene, als wollte er die Thür sofort wieder zuschlagen,
insern Abgeordneten fragt: „Wer fseid ihr 77 — Ich bin der
Haffelih von Mülhausen, Gottverdammi“, — sagt der Angeredete,
Durd die Andern da sind meine Collegen.“ — Bismarck: „Waz
wollt ihr hier d“ — Haͤffely: „Das Elsäßly wöllen wir wieder
heraus, Gotlverdammi!“ — Das sehrt gut gezeichnete Bild ist
zur in wenigen Exemplaren verhreitet. Man fand ein Exemplar
in der Maicie angeklebt und einige andere wieder in den Bier⸗
häusern zur Schau herumgeboten. Es konnte nicht anders sein.
der Wiß der Eisässer mußie sich an ihrem eigenen Werke wetzen.
Jae Voilsmunde Lirculiren bereits auch verschiedene Gespraͤche
wischen unseren Deputirten Winterer und Häffelhy, welche zur
Henũge zeigen, daß man selbst in franzofischen Kreisen keine großen
Hoffnungen auf die Wirksamleit unserer Deyhntirten setzt.
pIm Jura ehmen die Wolfe und Wildschweine in fast
erschreckender Weise überhand. In Joncheri hat ein Bauer, der
mit Siryhcnin rergiftetes Hammelfleisch ausgeleat hatte, auf diese
Weiße 7 Wolfe erleqat.