Full text: St. Ingberter Anzeiger

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de St. FJanbee r Dnze i g er suud da⸗ mit dom Hauptblatie verbundene Unterhaltungkblatt, mit der Diendtagt⸗ Donnerstagk⸗ uand Sonniag 
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Sonntaa, keun 18. März 
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Oeutsches Neich 
Miüsnchen, 11. März. Das Ministersum des Innern hat 
a mmehr auch die Vollzugsbestimmungen uͤber die Zuerlennung 
ve uur Erhoͤhung der Bezüge der Gendarmerie für das erste 
halbjahr 1874 bewilligten. 119 036 fl. erlassen und die Nachzah- 
ung der entfallenden Quoten vom 1. Januar laufenden Jahres V —F 
angeurduet. Die Offiziere erhalten die füt die Armee festaesetzten — Bermise es. 
Gegen ihrer Charge und das entsprechende Servisgeld ihres 7 Speier, 12. Maärz. Gestern beschloß der Stadtrath mit 
Wohnortes, jedoch nicht die Wohnungs⸗Ent chadigungsgelder. Die 1 gegen 8 Stimmen die Aufhebung des städlischen Leibhauses. 
ven Unteryffizieren und Gendarmen zugesprochenen Zulagen etræa— fAm 11. d. Abends starb der älteste Mann in Landau, 
den monatlich: für die Oberwachtmeister 6 fl. für die Wachtweister Herr Germain Baudoin, im Alter von 95 Jahren 
j. Al. 12 fl., für die Wachtmeister 2. Kl. 11 fl., für die Ser -· 7 Mannheim, im März. Je nähet die Tage unserer Früh⸗ 
Jeanten 1. Al. 10 fl., für die Sergeanten 2. Kl. 9 fl., für die ahrmärlte herantreten, um so rühriger betreibt das Marktcomite 
Slalionztommandanten 10 fl., für die Gendarmen mit über eine Arbeiten und es fehlt nicht an Anregung dazu. Anjtagen 
respeklide 18, 13 8 und 8 Dienstjahren im Gendarmeriekorps aach Stallungen, Anerbietungen des Verkaufts von Verloosunge 
je 10, 82, 7 und 52 fl., füt die Gendarmen untet 3 Dienst- zegenständen, Correspondenzen mit auswärtigen Besuchern des 
ahren im Gendarmeriekorpy 6efl. Die berittenen Mannschaften Marltes, mit befreundeten landwirthschaftlichen Vereinen und 
hom Wachtmeister 1. Kl. abwärta erhalten monatlich Ia/a fl. Zemeindebehörden, Beschaffung eines Ausstellungslokals, worin alle 
mehr als die entsprechende Charge der unberittenen Mannschaften. angekuuften Sachen zur Schau geftellt werden sollen, und eine 
Aia Funktionszulagen sind monatlich zugesprochen: den Statious- Reihe anderer Dinge beleben die Fuührung. Ueber die am 3. und 
ommandanten Ifl. 30 kr., den Schreibgehülfen 83 fl. und den' 4. Mai abzuhaltenden Pferderennen, welche auf dem Mernplatze 
Unterrichtosergeanten in der Gendarmerieschule 6 fl., besondere wischen der Seckeenheimer Chaussee und dem Neckar stattfinden 
Zulagen sind den Mannschaften der Stadtkompagnie in Mänchen verden, können gir einige vorläufige Mittheilungen machen. Sonn- 
uͤgesprochen und zwar dem Oberwachtmeister jährlich 48 fl., den lags: Galoppreiten fuͤr deuische Landwirthe; Eröffnungtrennen 
Wachtmeistern und Sergeanten 80 fl., den Stationskommandanten ür Pferde aller Länder, Offizierhürdenrennen, Jagdrennen für 
und Gendarmen 24 fl. Pfecde aller Laͤader; zweites Jagdrennen, Flachrennen, Steeple- 
Manqhen, 12. März. Die Frist für die Einreichung der Thase. Montags: Galoppreiten für deutsche Laudwirthe, Herren⸗ 
esuche um Zulassung zu den Spezialprüfungen für das Lehr⸗ eiten, Flachrennen, Hürdenrennen für Pferde aller Länder, 
amit an den höheren Ünterrichtsanstalten wurde für das Jahr 1874 Offiziers · Jagdrennen, Badener Steeple⸗Chase. Die groͤßte Distanz 
ausnahmsweise bis zum 1. April verlängert. — Nach einer Ent⸗ si 6000 Meter mit 25 bis 26 indernissen. So viel wir wissen, 
schliceßung des k. Kultusministeriums dürfen die dermaligen 2. u. »etrugen voriges Jahr, neben 4 Ehrenpreisen, die Geldpreise 7800 
3. Präparandenlehrer ohne weitere Dekretausfertigung von Seite Mark. Dieses Jahr sollen sie dem Vernehmen nach noch biel hö— 
des genannten Ministeriums auf ihren Stellen verbleiben, soferne der sein. Maärkte und Messen bringen Leben. 
fie sih denselben nach dem Urtheil der kgl. Regierungen, K. d. J. F (die geograpbisch⸗statistische Abtheilung des Großen Gene⸗ 
in jeder Beziehung als gewachsen bewiesen haben. Gegentheiligen alstabes) hat soeben den 4. Jahrgang ihrer „Registrande“ ausge- 
Fallen ware deren Ersetzung durch eine andere geeignete Persönlich zgeben, (Kal. Hofb. v. E. S. Mittler u. Sohn in Berlin), welcher 
leit zu beantragen. Auf die neu anzustellenden Lehrer dieser Kas nicht allein alle wichtigen litera ischen Erscheinungen auf dem Ge— 
tegotie hat jedoch die Normativentschließung vom 20. vor. M. diete der Statistik und der Geographie aus dem Zeüraum vom 
Anwendung zu finden. Ott. 1872 bis Okt. 1873 verzeithnet und ihren Inhalt zum 
Maunch en. Nach dem Volksfreund“ hätten die 82 klerikalen Theil kurz excerpirt, sondern auch eine Menge unmittelbater Riuc 
Keichstags ⸗Abgeordneten Bayerns an Konig Ludwig II. sich gewen⸗ heilungen enthält. Die Reichhaltigkeit des Inhaltawel her sich 
det mit der Bitte, die bayerischen Vertreter im Bundesrath anzu- iber alle Zweige der Geographie und Stalistik erstreckt, (Karto— 
weifen, allen Einfluß Bayerns gegen die Annahme dez „Interni- raphie, Bevblkerung, Witterungskunde, Verwaltung und Verfas⸗- 
rungs⸗· und Ausweisungsgefehes der Geistlichen“ geltend zu machen. ung, Finanzen, geistige Kultur, Heerwesen, Land, und Forftwirth⸗ 
Aus Elsaß. Ver s. Z. vielgenannte General Cremer, chaft, Verkehr, Industrie u. s. w.) hat auch den Unfang des 
welchet vor einigen Wochen sich in Metz in Geschaften aufgehalten Werkes erweitert. Namentlich zeichget diser Jahrgang sich durch 
zat, jegt Weinreisender, weilt gegenwärtig in Straßburg. Uebri- die ausführliche Darstellung des Kriegwesens aller europäischen 
jens scheint es ihm jenstits der Vogesen nicht mehr recht zu be- Staaten aus, welche als das zuverlässigste und genauese Bild 
jagen, denn er hat, wie ein Correspond.nt der .Karlar. Z.“ be, desselben betrachtet werden darf. — Fuür einen ungemein weiten 
chtet, dor einigen Tagen in einem dortigen, besonders von Alt. Imkreis der Interessen und Studien bietet daher das Werk eine 
Straßburgern besuchten Bierlocale die Aeußerung gethan: „Seid eiiche Ausbeute, für dessen Herausgabe das ganze wissenschaftliche 
roh, ihr habt 20,000 Mal mehr Freiheit als die Franzosen,“ hBublikum dem Generalstabe zu bleibenden Dank verpflichtet ist. * 
woraus hervorgeht, daß derselbe für das politische Frankreich nicht Vom Kaiserstuhl, 27. Februar. Die Faͤlle sind nicht selten, 
allzusehr schwärmt. aß gegenwärtig Laudwirthe für Traubenzucker und Weingeist, 
Köin, 10. Marz. Das achte Armeecorpd wird seine Herbst- velche Stoffe im Herbst zur Weinsabrikation auf Credit geioufi 
Pbungen nicht divisionsweise, sondern zusammen in der Etfel ab- vurden, gerichtlich belangt werden. So wurden unlängst in J. 
zalien, und jwar soll die hier stehende Division bei H lesheim und 12 Ohm solchen ‚Kunstweins“ gepfändet und zwangsweise fuür 
Staditya, uüberhaupt im Kyllgebiete, das die Koöͤln-Trierer Eisen- 3 Gulden die Ohm dertauft, also achtzig Prozeut dill ger als 
zahn durchzieht, mandvriren. sebwein. 
Bertin, 10. März. Des Fürsten Bismarck Erkranlung f Die Stadt Marvejoles im südlichen Frankreich ist am 
rfüllt die Abgeordneteatreise aller Parteien mit Besorzniß über 7. Marz der Schauplaß eines tragischen Ereignifses gew.ien, dessen 
en weiteren Verlauf der Session; gleichviel, ob maa seine Thar Arsache man bis jeßt noch nicht hat aufklären könren. Es war 
igleit fur mehr oder weniger entbehrlich hält oder nicht, — er ist Biehmarkt und, zwar einer der bedeutendsten des ganzen Jahres. 
der einzige Träger der Regierungüveraniwortlichkeit, und so lange Plößlich bemächtigte fich, in demselben Augenblicke als eine große 
zas Reich keine verantworilichen Minister hat, darf der Reichz- Taubenschaar über den Marktplaß flog, der Ochsen, Kühe, Kalber 
nanzler eigentlich nicht krank sein. — Heute arbeiteten im Reicht- ind Rinder eine Panik und stob das Vieh in allen Richtungen 
age gleichzeitig seben Kommissionen und drei Abtheilungen Letztere zugeinander. Durch das Geschrei der Menge wurden sie wie losl 
beschäftigten sich mit Wahlpruüsungen, welche der Präsident in Menge 
auf die Tagesordnung der Donneistags- und Freitagssitzung setzen 
wird. Noch sind von 397 Wahlen 71 unbestätigt, und von ihnm 
verden nicht weuige beanstandet werden