Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberler AAnzeiger. 
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Dde —X — berser Angelaer lund das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungkblatt, mii der Dienttagt⸗ XEXX —X 
Auwer erscheint wochentlih viernal: Dientag. Donnerbtag, Semstat und Sonnmtag. Abennementsapreis vierteljahrig 42 Krzr. oder 
12 Silbergr. Anteigen werden mit 4 Krir. die vreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet. 
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Deutsches Neich. aalver jammlung die anderen Prinzen in ihrem Range Lestäeigt, 
Maäahlnusch'een, 4. Jan. Das k. Kullusministerium hat o wird die franzosische Armee sechs Officiere mehr zählen. 
oerfügt, daß am 10. Januar d. J. an welchem die Wahlen zum Trotz der (auch dentscherfeits) anerkanten Vortrefflichkeit des 
deuistden Reichsstage siatifinden, der Unterricht an“ sämmilichen Chassepotgewehrs hat die franzosische Armeeverwaltung sich zuver- 
Unterrich tsanstalten auszysehen ist, damit das Lehrerpersonal in äffigen. Mittheiluugen zufolge entschlossen, zu einer anderen Ve— 
der Ausübung seines Wahlrechts nicht gehindert wird. waͤffnung der Infanterie und zwar zunächst der Garden übeczuge⸗ 
Muünshen, 5. Januar. Gestern, versammelten sich! jen. Diejselben sollen mit einem amerikanischen Magazingewehr, 
auf schriftliche Ginladung der Abgeordneten Aub, Eckart und dessen Erfinder den in der Waßfentechnit bekannten Namen Arm- 
Grieninger eine Anzahl Abgeordnete, meistens Vertreter ländlicher krong träat ausgerüstet werden. — 
Bezirke, um Vorberathung über das Budget zu pflegen. D'efelben 
waten darin einstimmig, daß viele Ausgaben geftrichen, dagegen 
die Aufbesserung der Lehzrergehalie, welche im Budget gar nicht 
vorgetragen sind, energisch beanlragt und vertreten werden müsse. 
Ber üin, 3. Jan. Vom Reichseisenbahnamt ist (nach dem 
D. W. Bl.) eine Vorlage zu erwarten, welche sich auf die 
allgemeine Regelung des Betriebes und viell icht auch die Tarife 
begieht. — Wie die „Germania“ wissen will, werden innerhalb des 
Siaatsministeriums Berathungen darüber gepflogen, wie den 
Beschränkungen des Strafgesetzbuches. welche selbst für die höhst 
gehenden, Geldverurtheilungen eine eventuelle Gefangnißstrafe von 
nicht über zwei Jahren Dauer gestatten, zu begegnen sei. Dem 
nächsten Reichstage würde eine bezüglichee Novelle zum deutschen 
Strafgesetzbuch vorgelegt werden. 
Berlin. 3. Jan. Die Generale der Jafanterie, Vogel v. 
Falkenstein und v. Zastrow, sind, letzterer unter Belasfang in 
seinem Verhältniß als Mitglied der Landesdertheidigungs ˖ Kommi. 
fion — mit Pension zur Disposition gestellt. 
Berlin,. 4. Jan. Die Ausprägung bder Reichsmünzen in 
Silber und Nickel beschäftigt jetzt in großem Umsange die deutschen 
Münzflätten; es liegt in der Absicht, die neuen Münzen zunächst 
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hreiten, welche nach Schillingen rechnen, wie Mecdlenburg, 
die Hausestädte u. s. w. Auf Verfügung des Reichskanzleramts 
sind am Schluß des vergangenen Jahres bedeutende Versendungen 
bon Einmarkstücken und Zwanzigpfennigstücken vach Baiern und 
Würtemberg effectuirt worden. Seit den Weihnachtsfeiertagen 
sind auch hier bereits diese Münzen in Cirenlation gesetzt, die sich 
onrch ihre große Einfachheit auszeichnen. 
Berlhin, 5. Jan. Die Nordd, Allgem. Zeitung“ 
hemerkt, die „Krenzzeitung“ nehme die Miene aun, als würde sie 
noch immer aus amtlichen Kreisen mit Nachrichten versehen, was 
sie ehrlichr Weise und im eignen Interesse in Abrede slellen 
müßie, da dies mit rechten Dingen nicht zugehen könnte. 
Berlin, 5. Jan. Die „Nordd. Allgem. Zeitung* weis 
ffiziöss die Ultramontane ,Germania“ zurecht, weil diese über 
das Befinden des Kaisers allarmirende Mittheihungen mit se 
dreister Stirn verbreite, daß sie sogar Denen, welche wahrheitsge 
reu Günstigeres berichten, daraus einen Vorwurf mahe. „Z 
solchen Besürchtungen und Gerüchten war und ist richt der leiseste 
Anlaß vorhanden. Das Leiden des Kaisers ist zu keiner Zeit 
derartig gewesen, daß nicht eine baldige Herstelluag mit Sicherheit 
vorauszusehen gewesen wäre. Es handelte sich nur um gichtische 
und kalarrhalische Erscheinnngen für den Zeitraum einer Woche. 
dann nur um nothmendige Schonung, wodurch der Kaiser in der 
Theilnahme an den Regierungsgeschäfteu niemals behindert wordea 
ist. Seit geraumer Zeit empfängt der Kaiser regelmäßig Vorträge. 
Von einem wirklich bedenklichen Zustande oder von Eventualitäten, 
wie die „Getmania“ sie nur für jetzt zurückgewisen sieht, war 
niemals die Rede. Beides ist vollständig erfunden.“ 
Fraukreich, 
‚ ..Die Prinzen der Familie Orleans begleiten solgende provi- 
orische Stellen in der Armee: Der Herzog von Nemours, Divi- 
ionsgeneral; der Prinz von Joinville, Admiral; der Herog von 
Montpensitr, Artillerieoberst; der Herzog von Chartres, Lieutenant 
)er Jäger zu Pferde; der Herzog von Penthievre, Schiffslieutenant; 
Der Herzog von Alençon, Artilleriehauptmann. Der Herzog Au⸗ 
nale ist ofiiciell zum Divisionsgeneral eraannt. Wenn die Natio-