haben hierüber verlässigen Urkundigungen eingezogen uund koönnen gesetz einstimmig angenoenmnen. Die Resolution wegen Verweisung
die Versichtung geben, daß die Angabe, welche einen schweren, der Preßvergehen an die Geschworenen wurde big zor Beschluß
Vorwurf gegen die damalige bayrische Regierung enthält unwahr fassung über die Strafprozeßordnung vorbehalten. 55
und die von der „Spen. Zig.“ behauptete Aufrage, Bayerns beiß Berlin, 7. Mai.'‘ Der „Nordd. Allg. Zig.“ zufolg beab—
Frankreich in keiner Weise, weder direcl noch, indireck, erfolgt ist. sichtigt die preußische. Regietung, mit Bezian des neuen Jahre
Daß auf Seite Frankreichs der Wunsch bestund, Bahern zu einer die Reichsmarkrehrung einzuführen. — Dasselbe Blatk erfährt,
neutralen Haltung zu bestimmen, ist bekannt, eben so bekannt de Fürst Chlodwig v. Hohenlohe bereits morgen auf den Parise
auch, daß dieser Wunsch völlig erfolglos blieb.“ WBauotschafterposten abreist.d
München, 5. Mai. Der Abg. Kraußold hat in seinen Oesterreich.
Referate Uber den Etat des I. Staatsministeriums des Innern! — Wien. Der Naiser hat die Gesetze über die äußeren Rechts
dem Finanzausschuß der Kammer der Abgeordneten den Antrag herhältnisse der kathol. Kirche und über die Beiträge zum Religions
jur Begutachtung unterbreitet, die Regierung möge die Umwande onds unterzeichnet. Damit fällt die letzte Hoffnung, an die sih
ung der Gendarmerie in ein Civilsicher heitsinstitut mit militärischet och ein Theil der Klerikalen geklammert datte. Gleichzeitig er.
Organisation in Erwägung ziehen und dem nächsten Landtage hrt man durch den „Pester Llohd“ den Inhast der Depesche.
hierüber Vorlage mache. , urch welche Graf Andrassy das auf diese Gesetze bezügliche Rund-
Stutagart, 6. Mai. Der Kaiser von Rußland ift heute hreiben des Papstes an die dsterreichischen Bischöfe deantworle
Nachmittag hier angekommen und von dem adnig und der Königin hat; er bezeichnet die Hauptpunkte des paäpstlichen Circulars ale
m Bahnhofe empfangen worden. Uedertreibungen, die von der Regierung ausgegangenen kirchenpo⸗
Berlin. Ueber den Feldzug des Generals4 von litischen- Gesttzvorlagen als eine natürliche Folge der von derselben
Werder im Kriege 1870 — 71 'ift soeben ein besoaderes Ge- ingeschlagenen zeitgemäßen Richtung; diese Gesetze seien weder dem
schichlswerk erschienen. (Die Operationen des Corps des Generals Il. Stuhl feindlich, noch wärden durch dieselben seine Rechte in
hvon Werder. Nach den Acten des Generallsommandos dargestellt Blanbenssachen geschmälert, sondern es würden dadurch nur ma
hon Hauptmann L. Loͤhlein. Berlin, Hofb. von E. S. Mittler u. erielle Verhältnisse ix einer Weise geordnet, die dem geistigen
Sohn. Mit sechs Karten und Plänen — 2 Thlr. 10 Sgr.) Wirkungskreis des Klerus nicht den mindesten Eintrag thue.
Erst dieses Werk läßt alle die — erkennen, unter denen Frankreich.
dieser Feldzug, großentheilzs im Gebirge und in ungangbarem F æ4
833 im Winker, bei weit ausgedehnten und —— Rück P.a —V * Mei. eslerg Nachmitlas besu hle Thiers de
zugslinien, gegen einen Feind von unbekannter Stärke und in oße Funstausstelung im Industriepalast. und hier shaelte an
rinem insurgirten Lande, von Verbindungen mit den anderen irgend ein reactionärer Spaßbogel einen Schabernad. Als näm-
Aemeen und' von Verstarkungen lange Zeu aͤbgettennt — Heführ lich der Er-Prasident in den vom Publilum überfüllten Garten
Zerden mußte Seinen Gipfelpuntt bereichnen die Entscheidungs des Auestelluagsgebäudes trat, der unausbleiblichen Ovationen ge⸗
schlacht vor Belfort, wo der übermächtigen, durch den exaltirten vartig ließ sich plotzuch aus e Vah eine Stentorstimm⸗
Willen des Dictators fortgeriffenen französischen Volksarmee der mit dem Rufe: Feuer! Feuer! Sogleich entstand eine
eine, aber gut diganisirte, hut heschalue und nach Syftem uns Panit, Niemand nahm mehr von dem verehrten Mitbürger Notiz,
Methode geführte deutsche Heerkörper sich entgegenstemmte und siegte.“ und dicer batte sognr große Mühe. sich unversehrt aus dem Ge
Die Verdienste des Generals von Werder um den Ausgang des range herauszuarbeiten. Die reactienare Presse iß hente von
rieges und insbesondere um die Sicherung Süddeuischlands gegen diesem drisine chey Scherze ganz antzückt.
»ine Invafion treten durch die geneuen und interessanten Mitthei⸗ 28 PFen 8 INen Chambord war in Paris Dar vom
sungen dieses Werkes am besien hervor. Dasselbe gehört der „ris April. Er verließ Frankreich auf eine Weifung der
Sammlung von Werlen an, welche, aus authentischen uͤellen, Regletung. 27
schöpfend, die Operationen der einzelnen Armeen im deutschefrau⸗! J Spanien. J—
dfischen Kriege darstellen und deren frühere Bände, von Major Madrid, 5. Mai. Serrano ist von Santander heute
Hlume, von Schell, General Graf Wartensleben, Oberstlieutenant Mittag hieher abgereist, wo ihm ein glänzender Empfang vorbe—
hon Hahnke, Hauptmaun Frhr. von der Goltz u. a. verfaßt, schon ritet wird. Man versichert, viele Carlisten im Norden stellten sich
in Huͤnden des Publikums sind. Amnestie nachsuchend, den Behörden der von den Truppen besectz
Berlin, 5. Mai. Die Enthüllungen, welche Lord Derby en Dörfer.
in der gestrigen Sitzung des englischen Oberhauses über die poli— Der Stadt Bil bao that die Erlösung sehr noth. Das
sische Lage der Gegenwart zum Bessen gegeben hat, können Nie Bombardement war in den letzten Tagen heftiger, als je zuvor,
nanden uͤberraschen; fie kipfeln in den Sätzen, daß eine Kriegsge⸗ ind die Leden smittel waren schon rar geworden. Am meisten soll
jahr in diesem Äugenblice nicht vorhanden sei, aber jeden Augen: »urch die Beschießung merkwürdiger Weise diejenige Straße der
huͤck entstehen kznne. Bemerkenswerth, nämlich für die französischen Stadl gelitten haben, in welcher die Hä-ser der wenigen An⸗
Hihtöpfe, ist die Erklärung hinsichtlich der internationalen Ver janger Do gCarlo's unter den Bewohnern Bilbao's stehen. Man
rage der letzten Jahre, welche England als bindend schon jetz Twartete, Marschall Serrano würde an der Spitze der ersten
anerkennt. Truppen in die befreite Stadt einziehen, aber in echt spanisch che⸗
Berlin, 5. Mai. Das Fest des Kaiser Alexander-Regi daleresler Weise forderte der Marschall den General Concha auf,
ments ist glänzend verlaufen. Kaiser Alexander brachte einen zur Belohnung füe seine tüchtige Kriegsarbeit der letzten Tage.
Teaft aus auf Kaiser Wilhelm, dann folgte der dtegiments-Toast als Erster, noch vor ihm, mit seinen Soldaten den Boden der un⸗
des Commandeurs auf den allerhöchsten Chef, Kaiser Alexander. besiegten Festung zu vetreten. Letzteres geschahß denn auch am 2.
In der russischen Gefandtschafts-Capelle wurde aus Anlaß der Mai des Nachmittags unter dem Läuten der Glocken und den be—
Berlobung ein Tedeum gesungen. Familientafel fand beim Kron- disterten Zurufen der Bewohner.
prinzen siatt zu 25 Couberts. Die Abreise des Kaisers Alcxander Die Verluste, welche die republikamnissche (Regie
irfoigi heute Abend 9 Uhr vom Anhalter Bahnhofe aus. xungs-)Armee während der drei Kawpftage vom 28. bis 80
Berlin, 6. Mai. Die „Nordd. Allgem. Ztg.“ bespricht April erlitten hat, werden auf 12008 Mann an Todten und
heute den Besuch des Kaisers Alexander bei dem Fmisten Bismarck. Verwundeken angegeden. Die Flotte betdeiligte sich durch
Hrit diesem Besuch, fagt das Blatt, sei ein neuer Beweis des Beschießung Portugalete's vor dessen Wiedereroberung, sowie der
Wohlwollens und der Sympathie des Kaisers für Deutschland arlistischen Küstenorte an dem Kampfe. Die Karlissten sollen
und dessen nationale Politik gegeben. Auch außechilb des Reiches iach einzelnen Quellen ihren Rüdczug in sehr schlechter Verfassung
werde die nicht gewöhnliche, aus dem freiesten, persoönlichen An⸗-volziehen.
triebe des Kaisers hervorgegangene Auszeichnung, welche derselbe
durch seinen anderthalbstündigen Besuch dem deutschen Kanzler an⸗
Jedeihen ließ, als ein Act von wahrhaft politischer Bedeutung
ind als ein neues Unterpfand fortdauernder Harmonie zwischen
Rtußland und Deutschland anerkannt werden. — Der „Reichsan⸗
zeiger“ publieirt das Reichsgesetz über Internirung und Ausmwei-
jung renitenter Kirchendiener.
Berlin, 6. Mai. Fürst Bigmarck befindet sich in
forischreitender Besserung. Terselbe reist mit Eintritt wärmeren
Weiters nach Varzin. Gewiß ist, daß der Fücst im Laufe des
Sommers ein Bad besucht. Welches Bad auszuwählen ist, hängt
»on den noch ausstehenden Bestimmungen eines Conciliums ärzt
ücher Notubilitäten ab.
Moptin Mol Der Pundesrafß hat heust⸗ das Meeß—