Full text: St. Ingberter Anzeiger

von diesseitigen: Crämer, Dr. Kraͤter, Dr. Pfahler, Al. Hafen⸗ Des win, 13. Jan.Bezüglich der Ausfttzrung des Mün 
hrädl. — Der Ausschuß für den Eniwurf eines Braadyersiche ungs⸗ lehe beschloß der· Bunde drath⸗ in allgemeines Verbot der öosien 
Besehes für die rechtzeheinischen Kereise, in Welche mon Pfatzixn sreichishen Ein⸗ Ind Zirecguldenstircke, das Annahmeverbot für 
Dez Adler und Rothhaas sind hat gestern — Berathungen tue· Nan Viertelguldenstůcke Wiergrojchenstücke) vehnaden offentlichen 
gonnen und wird dieselben. heute forise zen WDer ganze Entwurf Fassen und de vorldufige Gestattung der Annahme danischer Sil. 
umfaßt 101 Artilel, von denen crst 5 erledigt sind. — In Ab bermünzen in den Gränzdislrikhnn, sowie Annahmegestattung der 
zeordnetenkreisen wird die sofortige Vertagung der Kammer ven⸗ oͤsterreichischen Vereinsthaler und der franzöfischen, englischen und 
tilirt, da dieselbe wegen des Reichstages ohnehin' Mitte nächsten fussischen Goldmünzen. Der Wesehßentwurf in Veireff des deutschen 
Nonats eintreten muß, ohne daß bis dahin das Vudget erledigt Dberrechnungahofes wird wieder vorgelegt werden. 1ne 
sein kann; diese Frage ist durch die böchst ungün stigen Gesund · ‚Berlim14 Jan. Der Bundesrath beabsichtigt eine Be⸗ 
heitsverhältnisse der Hauptsiadt provociri. hannimachung zu publiciren, nach welcher vom 1. April bis . 
Münhhen, 14. Jan. (Abgeordanetensißung) Berathung des Juli 1874 eingezogen werden: Kron⸗mhaler und Speziegthaler — 
Justizetats. Der Antrag Rußwurms, die Beschlußfafsung üüber die dronenthaler zu 2fl. 42 kr. Speziesthaler zu 2 fl. 24 kr. 
Behaltszulagen bis nach Feststellung des Budget“ zu verschiehen, jalbe Condenionsthaler au Ml.I .ʒ viertel Conpentiontthaler 
vurde abgelehnt; ebenfo ein in der Spezialdiskussion gesiellter zu 36 kr. — Der Reichskanzler legte dem Bundesrath einen 
Antrag auf zwanzigprozentige Erhöhung des Gehalts der stanz Entwurf in 22 Paragraphen vor, wegen Einrichtung und Befug 
leidiener und Voten. Die Ausschußanträge, wonach die Gehali⸗ nifsje des Rechnungshofes unter Annahme der meisten vorjährigen 
der pragmatisch. Angeftellten und Bezüge der Subalternbediensteten Reichstagsanträge. nach welchen dem Rechnungshof auch die Con⸗ 
auf 15 Prozent erhöht werden, wurden angenommen. Ueber die trole über den elsaß lothringischen Landesetat vorliegt. 4 
Anträge bezüglich des Vorrückens der Bejzirtsgerichtsschreibet und Posen, 14. Jam Der Erzbifchos Ledochowstki ist zu dem 
Sekretäre in die Gehaltsklasse 8 D wird nach Stellung des Etats heutigen Termine zut Vernehmung vor dem Untersuchungs richtet 
beschlosfßenn. des kirchlichen Getichtshofesnicht erschienen; zum nächsien wird er 
Münche“14. Jan: Zur Frage der Regulirung der Be⸗ nöthigenfalls zwangsweise vorgeführt. 
aieramtengehalte nach den jetzt stabilen Preisen der —— haben SFrankreich. 
Justizbeamte der untersten Klasse eine Zusammenstellung der unen··P aris, 13. Januar. Die Regierung sißt wieder im Satte 
behrlichsten Bedürfnifse eines lleinen Hauswesens entvorfen. Ange⸗ und wird num nächstens die Behandlung der konstitutionelien Ge— 
»Inommen ist hiebei ein Justisbeamter im 6. bis 10. Jahre seinen etze in Angriff nehmen. Anch in diesen VBeziehungen darf man 
Ansiellung, welcher jähriich 1300 fl. bezieht und vorgeschlagener. seiteren parlamentatischen Scenen entgegensehen. Das allgemeine 
*33 maßen 1580 fl. in Anssicht hat, mit einem Hausstande von 6. Interesse wendet sich natürlich der spanifschen Unwälzung zu, die 
Personen. Die wirklich nothwendigen Bedürfn'sse bezeffern fich dier nan als ein⸗ Wenduag zum Bessern anfieht. Es wili faft scheinen, 
« nach auf 1962 fl. 51kr. und. 200 fl. mehr in einer größeren als ob Frankreich und Spanien in ihrem Schicksal sehr eng ver⸗ 
Stadt wegen der Wohnung. Eins vergleichende Zusam mensteüung ichwistert seien. Alle inneren Bewegungen Frankreich's haben 
*. der Gehalte des Ju tizpersonals in Preußen, Oesterreich und Bayern einen nachhaltigen Einfluß auf Spanien und werden vielfach dort 
—ergibt, daß die betreffenden bayerischen Bean ken fast uͤm die Härfte aachgeäfft. So sehen wir über deu Pyräneen ganz dieselben po— 
— geringer besoldet sind ‚als diejenigen in den genannten litischen Parteien hervortreten, wie in Frankreich und ganz die⸗ 
Stacten.. — selbe Spaltung zwischen den gebildeten Klassen, wie sie allen ro · 
Mäünschen.“ Sigl fetert im Vaterland“ Wefstermayer“ manijchen dacen eigenthümmlich ist. Die Carlisten find die fran· 
Sieg im I. Münchener Wahlkreis, wie folgt: .',In der Haupt- zoͤsischen Legitimisten, die Alpbonisten die hiesigen Orleanisten, 
burg des Fortschritts ist der Fortschritt geschlagen, niedergewo fen, Serrano der ins spanische übersetzte Mat Mahon, Castelar eiwo 
nur noch eins Säule sseht, auch diese, schon geborsten, kann ftürzen Hr. Thiers und Py Margall vielleicht der Pendant zu Gambetta. 
über Nacht. Sie wird stürzen, sie wird umgeworfen, zerschmetiert Daß auch die Foͤrderalissen, Countonalisten und Communarden 
und zerstückelt werden, und wir werden dem Feind kaum die gol- nicht fehlei. noeiß Jedermanu, und so kann man wohl behaupten, 
denen Brücken lassen, die ihm der Preaße gebaut in's Herz des Frankreich zieht immer Spanien nach sich, weil dort gleiche Par— 
bahyerischen Volkes, ja bis an die Vorthüren des Königs. Hinaus ie verhältnisse, gleicher Vollscharakter, aleiche Bildung, gleiche reli⸗ 
mit den Preußen! Dieser alte Ruf wird früher zur Wabrheit zidse Anschauungen herrschen wie hier, und weil man sich seit 
werden, als manchem maskirten Preußen mit goldgesticktem Kragen Langem in Spanien gewöhnt hat, nach Frankreich als politischem 
lieb sein mag. Den Preußen aber folgen die Juden — von Ideal zu schauen. So bekämen sie denn in Spanien jetzzt auch 
selbst, freiwillig, und dann wird auch München wieder den Mün. die Verlegenheitsrepublik à la Mahon unter Serrano! 
chenern gehören und wird es besser hier wohnen sein,wenn gehörig Pariz, 18. Jan. Broglie wurde heute bon der Verfaf⸗ 
desinficirt und die Preußenseuche erloschen ist.“ (Pf. K.) ungs Cominission über das Wahlgesetz vernommen. Er sprach sich 
. Meetz.Belanntlich sind vor der Uebergabe von Metz eine aus für das Aller von 23 Juhren, dreijähriges Domizil, das 
Menge Gewehre, Sabel und andere Waffen von den Franzosen Fintragen in die Steuerliste und die Unterdruͤckung der Abstimmungs. 
pergraben worden. Von diesen Waffen wurde in den letzten liste. Er schlägt ferner vor die Ernennung des Senais durch 
Tagen anf einem Felde zwischen dem städtischen Kirchhofe bei Plan⸗ die Regierung und durch die Generalräthe. Er fordert die Fer⸗ 
sioͤres und Borny eine Anzahl aufgefunden. Ein Franzose hatte tigstellung des Wahlgesetzes bis zum Monat April. Die National- 
nämlich einigen Arbeirern, mit denen er gezecht, erzählt, daß auf orrsammlung hat die Diskussion des Bürgerweistergefe tzes begonnen 
jenem Felde eine Menge Waffen vergraben feien. Louis Blanc und Christophle sprechen gegen, Valfons und Barag⸗ 
Straßburg, 10. Jan. Die ‚Elsässische Corr.“ schreibt: non für die Vorlage. Die Diskussion wird morgen jorteesetzt. — 
„In öffentlichen Blättern werden vielfach Conjunkturen darüber Das Gerücht von Schwierigkeilen, die sich zwijchen Fraukreich und 
aufgestellt, welche Aenderungen für Elsaß⸗-Lothringen mit dem 1 Italien erhoben hätten, und wodurch die finanziellen Kreise sich 
Januar 1874 durch die Einführung der Verfassung des deutschen beunruhigen ließen, ist ohne alle Begründung. — Der „Monde“ 
Keiches eingetreten seien. Durch Prüfung der bezũglichen Gesetze hat eiue Depesche aus Rom vom 13, worin behauptet wird, daß 
kann sich jeder Leicht überzeugen, daß keine weiteren Aenderungendie von der „Köln Zig.“ veröffentlichte Bulle apolryph sei. 
eingetreten sind als: 1) die Theilnahme des Reichstages (unter/ Parins, 14. Jan. Der Minister Decazes hat es für nothig 
Mimwirkung von Mitgliedern aus Elsaß ⸗Lothringen) an der elsäsisch gehalten, den Abgeordneten dor der Sitzung zu ertlären, daß die 
lothringischen Landesgesetzgebung und 2) die Wirkamkeit der Ge⸗in den letzten Tagen verbeeiteten Geruchte von tinem bevorsiehen 
setze und Verordnungen füͤr das deuische Reich, deren Publikation gen Kriege mit Jtalien ganz unbegründet sind, Der Brogliesche 
im Reichsgefetzblatt, während dieselben bisher sür Elsaß ·Lothringen!Francaiz“ widerleg diese Gerüchte ebenfalls und füg hinzu, die 
nur durch Pubdlikation im-Gesehblatt für Elsatß-Lothringen wirksam auswaͤrtige Politik der Regierung sei eine ducchaus friedliche. Die 
wurden. Wir haben mithin fetzt zwei Gesetzsammlungen: für Kegierung habe den Frieden selbsi dringend nohig. 
die Landesgesetzgebung das Gesetblatie für Eisaß Lothringen, fützz 4* Echweiz. J 
die Reichsgesetzgebung das Reichégesetzblat. , Bern, 14. Jan. Der große Ruͤth hat mit 156 gegen 5 
Berlin, 12.0 Jan. Die Eisenbahnanleihe don 8,600. 000 Stimmen die von der Regierung getroffenen militürschen Maͤßregeln 
Thlt., welche die Regierung vom Landtage fordert, soll fut neue gegen widerspenstige juraffische Orte genehmigt und mit 143 gegen 
6 Linien in Preußen, Posen, Schlesien, Ober hessen und Mstphalen7 Stimmen Vollmacht zu weiteren Maßnahmen ertheilt. 
berwendet werden. (s. 3.5* Berr, 15. Jan. Troß der in Bonsol befindlichen zwei 
Berlain, 12. Jau. Die Feier des Kröunuagk und Or. Scharfschützenlompagnien find nene Ruhestörungen vorgelommen. 
densfestes wird in diesem Jahre eine sehr kurze werden und nur Man erwartet jett ein ernsiliches Einschreittie. 
aus der Cour der neuen — darauf fulgenden —* J Belgieun. 
dienste und einem Bufset bestehen. Der Kronpri Jwird den Kaiser J Brufsel, 12 Jan. D. sonf so friedl ichen Bůrger von 
— der Tafel, be⸗ 4 e3233 9 
uch sn n o doß e e I m Antwerben sind ploöͤtzlich in kriegerische Begeisterun g gerathen. Zie 
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