Full text: St. Ingberter Anzeiger

ferenten Gulsbesitzer Dr. F. A. Buhl aus Deidesheim aufgestellten 
Thesen von dem Generalkomite fast unberändert mit allen gegen 
37Slmmen angenommen, um der Staatsregierung als Resulu⸗ 
jonen uͤbergeben zu werden, Dieselben lauten; LDer Grundbe— 
sitz ist in Bahern vieb höoher vesteuert; als das Abrigt Vermbgen. 
ii? Eine Erhöhung der jeht bestehenden direkten Steuirn auf der 
bisherigen Grundiage unterliegt den schwersten Bedenken. IIl. Eine 
Revbifion der bayer. Sleuergesetzgebung erscheint dringend nothwen⸗ 
big, auch ohne erhöhten Slaatsbedarf, da die bestehenden Steuern 
dem wechselnden Bedürfniß des Staates gegenüber zu unbeweg 
lich sind und da alle Steuern nicht nur an einer bedenklichen Un⸗ 
zleichheit im Vergleich mit anderen Steuern leiden, sondern auch 
in sich die größten Ungleichheiten bergen; wir verweisen dabei be⸗ 
jonders auf die Grund- und auf die Gewerbesteuer. Bei dieser 
neuen Steuergesetzgebung lönnte allerdings weder auf die indirekten 
Abgaben noch auf die Grundsteuer gan, verzichtet werden. Tritt 
cin Mehrbedarf des Staates vor Reform der ganzen Steuergesetz 
Jebung ein, so dürfte dieser nicht durch Erhöhung der Simpla 
zller Ider einzelner Steuern gedeckt werden, er müßte gedeckt wer⸗ 
den: Lo hei ver Gewerbesteuer durch Aufhebung der bestehenden 
Steuermaxima; 2.bei der Einkommensteuet durch verschärfte Ein⸗ 
schahüng derjenigen Verpflichteten, deren Einkommen nicht an und 
ar sich bekannt istz 8. eine Grhöhung der Hãufersteuer, besonders 
n den Siadten, jcheint zwar gerechtsertiat, da“ aber die vorge⸗ 
schlagenen Maßregeln rur provisorisch sein⸗sollen, erscheint es 
fraguch, ob die ndihigen Vorarbeiten nicht zu zeitraubend und zu 
ostspielig iind; 4, bei der Kapitalrentensteuer: a. durch verschärfte 
Finfchätzung der Verpflichteten; bꝛ. durch Aufhebung der Klassen 
aber 1000 flz o. durch jährliche Fassion. der Mente nach dem 
Fentommen des letztverslossenen Jahres; de durch Beifiehung der 
n Auslande kesteuerten Kenten zum vollen Betrage der Steuer. 
pNeuntrirchen, 17. — 
Dr. Achen bach kam vorgestern von Gaarbrücken hier an, ver⸗ 
lrat gestern Pathenstelle bei dem Söhnchen des Hrn. Geh. Com⸗ 
nerzienraths Stumm und begiebt fich heute wieder nach Berlin 
zurück.““ X * J 23 p 9 
K bilv, I6. Juni. Bei einem gestern hier ansgebrochenen 
grand in der Paulstraße verloren 4 Menschen, ein Vater und drei 
Kinder, das Leben. *3 J 
7Gciffaverkuste.) Oen Statistiken des „Bureau 
Beritaö“ zufolge gingen im Monat April 236 Segeljchiffe total zu 
Frunde daramer 26Deutsche. In dieser Zahl sind 80 Segel⸗ 
schiffe inbegriffen, die als vermißt geiten, gleichzeitig gingen 23 
Dampfer unler, nämlich 15 englische und je ein Deutscher, ameri⸗ 
tanischer, spanischer, holländischer, italienischer, norwegischer und 
schwedischer. Fünf der Dampfer gelten als vermißt. 
Gegenwärtig find falsche Frantfurter Zweithalerstücke in 
Cireulationn Sie iragen die Jahreszahl 1862, haben durchaus 
einen verdächrigen Klang und zeigen auf, den ersten Blick über⸗ 
daupt keinen Verdacht erregende Spur.Bei näͤherer Bettachtung 
Tkennt man an der schlechten Prägung die noch schlechteren Eigen⸗ 
Stückbholz ist zu verkaufen 
bei. Joh. Deckarm, Schreiner 
———— in Hasel 
— — — — — 
chaften. Während die echlen Stücke durchaus scharf und rein 
ind, sowohl das Bild wie Schrift, ist hier namentlich vdie leßter⸗ 
anklar. Die unter der „Frankofortia“? eingravitte Schrift (Abd 
Nordheim) ist laum zu lesen, ebenso die Randschrift Start in 
Recht.“ 
4CBaächer Schwarz in Schlesten.)“ Der „Beobachter an der 
Oder,“ ein in Beuthen a. d. Oder erscheinendes Blatt, ist der 
Opfer einer argen Mystification geworden. An der Spiztze des am 
letzten Sonnabend erschienenen Blaties befindet sich fett gedrudi 
folgende Depesche: „Telegraphifche Depesche des „Beobachters an 
der Oder.“ In Beuthen am 5. Juni 12 Uhr Mittags angelom 
nen. Soeben ist in Glogau die Nachricht eingetroffen: „Prin; 
Friedrich Karl ist König von Spanien geworden. Die franzön 
chen Zeitungen sind hierüber wuthend. Glogau flaggt.“ 
7Im Jura⸗Departement hat ein Blistrahl füuf Leule unter 
einem Baume theils getödtet theils tödlich derletzt. 
Aus Muͤhlhausen wird berichtet, daß ein Kerl, feine Mulur 
zetoͤdtet, seine älteste Schwester und seine 2 Brüder aber lebenß 
gefährlich verwundet haa. 
In den Festungswerken von St. Omer hatte man dieser 
Tage ein militärisches Caroussel veranstaltet, was etwa 8000 gr- 
chauer herkeizog. Plötzlich stieg eine Flamme hinter den Pali 
aden auf und ein Schrei ertönte: „Die Pulverkammer fliegt in 
die Luft!“ Von der gräulichen Verwirrung, die nuon entstand, 
ann sich Riemand einen Begriff machen. Alles stürzte durchein⸗ 
ainder. Weiber, Kinder, Greise wurden niedergerannit und pu 
Boden geireten! Viele schwere Verleßuvrgen find vorgefallen. 
In'Erilegestorben. In Millwaukee isft Mitte 
MRaĩ Professor P. Engelmann im 51. Lebensjahre an der Lungen⸗ 
ntzündung gestorben.“ Es war einer der verdienteslen und kennt- 
nißreichflen deutsch - amerikanischen Schulmänner. In der Gegend 
on Kreuznach gebürlig, erhielt er seine Vorbildung in der kreuß 
jacher Lehranfsait, ftudirte dann in Berlin Philogie- und Nalur⸗ 
vpissenschafien und wurde später Profefsor“ am · Gymnasium in 
Zreuznach. Wegea Betheiligung an den freiheitlichen Bewegungen 
don 1848 und 1849 muße er das Vaterland verkassen; er begab 
sich nach Millwaukee, wo er die vortreffliche deutsch englische Ala⸗ 
demie gründete, der er dis zu seinemn Tode vorstand. 
rDeutschland in Amerika. Ju den NVereinigien 
Staaten von Amerika leben gegenwärtig, wie erst jüngst durch ge 
naue statistische Untersuchungen ermitttell worden ist, 900, 000 ge⸗ 
zorene Preußen und 800,000 geborne Deutsche aus anderen 
Theilen des deutschen Reichs. In ditse Gesammtzahl von 1700000 
geborene Deutschen ist die Nachkommenschaft nicht mitgerechnet, so 
daß das deutsche Elemont schon gegenwärtig einen sehr bedeutenden 
Hrozentfatz in der Bevoölterung der transatlantischen Republil 
bildet. 
.WVerantwortlicher Redacieur F. X. D'e m e z. 
J onnheimer Feitung. 
Zwei Ausgaben täglich. Verlagspreis 1sst. 30 Kr. per Quarkal. 
Politifscher Theil: Tendenz: Reichstreue und Fottschritt! Bekämpfung der 
schwarzen und xother Internalionale! Bekampfung der Gleichguitigkeit Aad Unthätiglei 
im eigenen Lager! Inhalt: Telegraphische Depeschen des Wollf'schen und Wagner'schen 
Bureaus. Oridinal⸗Toxrespondenzen aus Deutschlaad, Frankreich und Spanien. Taͤglich 
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JMannheim, 83. Juni 1874. 2*7 55 
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