St. Ingberler Anzeiger.
det St. In birter Anzeiget (und das mit dem Hauptblatte verbundene Uaterhaliuagblatt, mij der Dieaztags⸗, Donnerslags⸗ and Sonntag
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B 102. — Sountag, den 28. Juni. — 1874
Dentiches Reichh. behörde: Staatsanwalt Petri, Vertheidiger: KAdvotat Erbelding.
München, 26. Juni. In der Abgeordnetenkammer wurde Als Geschworene wurden gezogen: Müller von Kaiserslamern, Iun
er Etat des Kultusmmisteriume, betreffend Bauten berathen. get, Kaiser, Hoffmann. Kohl, Reidenbach, Schind ler, Kleip Pas
zn der Specialdiskussion des Titels über die Erweitung des Pot quahy- Hüll, Becker, Niser, und, ais Ersaßgeschwo rener Steigel⸗
otechnikums verliest Dr. Freitag Namens des Patriotenclubs eine mann. In der Nacht vom 14. auf den 15. Dec. vl 38. brannte
zrllärung, nicht für den Titel stimmen zu können, weil die Par- es in dem städtischen Leihhause in Speher; das Feuer wurde bald
eitegierung des Kultusministerinums von Lutz bei der Mehrheit geloͤscht, und die sofort vorgenommene Orksbesichtigung eraab, daß
er Bevölkerung peinliche Gefühle erwecke. Minister von Lutz er- das im Bureauzimmer des Psandhauses stehende Pult erbrochen
— der Inhalt der Leihhauskasse mit 321 fl. 38 tr. gestohlen
chlagen, jeder baherische Minister lönnte jetzt der Anfeindung ge- war. Die Thüre zum Bureau und namentlich deren Schloß wa—
visser Parteien nicht entgehen. Die Zeitverhältnisse seien vrächti- reu unberletzt, in dem' Zimmer auch keine Brandbeschädigung an⸗
er als die Menschen. Un dem Streit in der bayerischen Stgats - nehmbar. Der an den Gebäulichkeiten durch das Feuer entstan⸗
irche sei er (Lutz) nicht schuld. Wenn an feinen Stelle ein ultras dene Schaden wurde zu 1585 fl. geschätzt; der Schaden an
zontaner, alttatholischer oder atheistischer Cultusminister stände, so Pfandobjecten betrug über 4000 fl. Ganz unzweideutig ließ sich
ürden die Gegensätze in der Politik der Staatskirche auch vor- nachweisen, daß das Feuer durch Brandlegung entstanden war und
anden fein. Nichts sei ferner von ihm als die Verantworkung die allgemeine Ansicht bezeichrete den Angeklagten so laut als
ir das von ihm ins Werk Gesetzte abzulehnen, aber auch diesen Thä ter, daß er noch am Morgen nach dem Brunde verhaftet wur⸗
?treit habe er nicht ins Land getragen. Wenn dem so wäre, so de. Die Anzeigen gegen ihn häuften sich und Braun kam in Folge
uͤrde er den Platz räumen, aber er stehe wie ein Posten im Kampf, vessen bor das Schwurgericht.
uum werde er nicht früher weichen, bis derjenige, der ihn dahin 7TZweibrü cen, 23. Juni. Tarator Braun von Speyer
estellt, ihn abberufen werde. Im Uebrigen müsse er es ablebnen, vurde ohne Annahme mildernder Umstände (wegen Brandstiftung
er allein maßgebende Fattor der Regierung zu sein. Seine Mi⸗ zu 8, wegen Diebstahls zu 2 Jahren) in eine Gesammistrase von
iflercollegen seien keine Knaben, sondern Männer selbstständiger 10 Jahren Zuchthaus und zu S„Sjährigem Verluste der bürgerlichen
olitischer Ueberzeugung. Die Erklärung Dr. Freitags und Ge⸗ Ehrenrechte verurtheilt, Braun hat während der ganzen Verhand-
ossen habe jetzt nur theorethischen Werth, den praktischen wolle er ung hartnäckig geleugnet. ——
bwarten. Der bei dem Zusammenbringen der Unterschriften zu 7T, Zweibrüuchen, 24. Junl. Carl Cöster, 22. Jahre
ieser Erklärung geübte Terrorismus werde jeßt vielleicht seine! ilt, zuletzt Gemeindeschreiber im Alsenz wurde heute wegen Urkun⸗
Virkung üͤben, sich später aber an der Partei rächen. (Btavo densälschüung und Untersdlagung umler Annahme mildeteder Un—
inls.) Marquardsen beantragt Wiedereröffnung der Generaldebatte, kände zu 2 Jahren Gefängniß verurth it.
sörg spricht dagegen. Völt rügt die Art, eine Erklärung bei der FHomburg, 23. Junj. Der Bezirksberein Homburg der
zpeclaidisenssion abzugeben, ebenso Schauͤß. Der Anerag Mar—! sßustav⸗Adolph⸗Stiflung beging gestern in Mackenbach sein Jahres-
nardsen wird darauf— mit sechsundsiebzig gegen fünfundsiebzigr est. Die Begrüßung der zahireichen Festgäste geschah durch Bikar
Snmmen abgelehnne Der Voronsnlag der Ausgaben für Reichs eonhaed von Mackenbach, die Festpredigl hielt Pfarrer Korn von
weche mit 8,602,810 fl. wird genehmigt, ebenso ein Gesetzentwurf. 3pesbach, den Jabresbericht erstattete Pfarrer Runk von Homburg,
iber Ausdehnung der Ostbahnen, resp. Genehmigung der Zinsga- as Schlußwort sprach Vikar Werle von Ensheim. VDie Jabres—
antie für die Verbindungsbahnen zwischen den Strecken Weden Bay- innahme des Zweigbvereins Homburg betrug 855 fl.;, das Drittel
euth und Amberg-Rürnberg und betreff. Herstellung neuer Eisenbahaen, dievon mit 385 fl., über welches der Zweigvderein stalnenmäßig
hon Landahnt nach Landau a. Isar und von Ganghoöfen nach elbst verfügen darf, wurde den Gemeinden Landstuhl,Ensheim
bock ng. Ein Antrag von Schloer auf Ertheilung der Concession' ind Neudäusel zu gleichen Theilen zugewiesen die 25fl. detra
ir eine Bahn Landau-Straubing-Furth im Walde wird mit großer zende Kollekte erhielt gleichfalls Reuhäusel —2
debtheit verworfen. I.Ree e det p?* Jun. ESchützenfest.) Von geftern
Fulda, 25. Juni Abds. Die Bischofsconferenz verhandelte Lachmittag bis heute Mittag J Uhr sind, weitere Becher geschossen
vn heutigen zweiten Beralhungslage gutem Vernehmen nach darü, vorden: a. auf, der Feldkehrscheibt von Gustad Heß von“ Barm
— D—— tadt. Robert. Wunder von Mannheim, A. Lang von Frankfurt,
n können. Ueder die getroffenen Beschlüsse rerlautet nichte. — 9. Jung von Frantfurt, de Leuw von Düsseldorf, C. H. Hentz
Fulda, 26. Juni. Heute findet der Schluß der Bischofston: non Mannheim, J. D. Treubel von Maunheimzeb. auf der' Stande
ttenz statt, welchen' ein gemeinsames Gebet der Bischöfe in der 7hescheibe von Obermayer pon Lambrecht, Heinr. Didolph von
ruft des hl. Bonifacius folgen w'rd. Dem Verurhmen nach Frankfurt, Kart Heinr. Stiec von Gotha. —
vird demnächst ein-ge meinsamer Hirtenbrief der Bischöfe erlassen / s, Reust a dit,, 25. Juni. Vön gestern Nach nittag bis
vden J 55 J jeute Mittag sind weilere Becher geschossen worden: a. auf der
Auch die officiöse Nocdd. Allg. Zig.“ bringte aus Fulda Feldkehrscheibe vvn G. L. Bayerle von Frankfurt, J. Pfeifer von
ine Correfpondeng, wornach es zweifellos si, daß die * Friedens— daiserslautern, Nob. de Bary von Offenbach, Franz Grohs von
obositionen den Hauptgegenstand der Berathung in der Bischefs- Mannheim, Dl. Johann von Ludwigshafer, Karl Karcher von
ieee ae e aen shse ne daiszralautern ; b. auf der Standkehrscheibe von Chr. Krell von
Person, mit Ausnahme des alten Bischofs von Kulm und der Viesbaden.“ nne
hastirtenr -firt diefe ftnde Vertreter · nwejercv. Der frilbere Armee- XReusta dit. 26. Juni. Von gestern Nachmittag bis
of Namszanowski war auch eingeladen, ist aber diesmäl aus— eute Mittag sind weilere Becher geschossen worden : a. auf der
— —— Feldlehrscheibe von Stier aus Gotha and Knecht aus St. Vallen
ler nehimen an den Beralhungen Theil wegen der zu ihren Dib⸗- (geschossen in 1 Stunde⸗15 Minuten); b) auf der Standkehrschei-
ken gehoͤrigen preußisdhen Gebietstheiie be von Hartmann aus Neustadt, Hern aus Speyer, J. H. Schöl—
ler aus Heidelberg, Wunder aus Mannheim, Exter aus Neustadt,
—* Bermischtee Dr. Eyrich aus Mannbeim, Knecht aus St. Gallen (zwei Becher
7Z3weibrückhen, 28. Juni. (Shhwurgericht s⸗ zusammen, Feld und Stand, n 2 Stunden 45 Minuten
thandlgungen pro II. Quartat.) Gestern und heute fand geschossen, Brechtel aus Harau. (N. 3.)
vandlung stakt gegen Geora Anton Braun/ 61 Jahre alt, zu⸗ .Neustadt, 25. Juni. Die Vorstände des mitlelrheini⸗
Tar⸗tor beim städtischen Leihh use zu Speyer. der vorsatzlichen schen, badischen und pfälzischen Schützenbundes beschlossen heute,
idstiftung und des Deebftahis bdeschuldigt. Vertreter det Staats- daß eine allgemeime, für den jeweiligen Festort bindende Schießord -