Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberler Anzeiger. 
der St. Indet er Anzeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltunssblait, mit der Dienstaqs⸗ Donnerstags⸗ und Sonntag 
Kummer erscheint vb henttin vexin al: Din⸗staig Doane ratag, Sams tag unsß Sonnatag. Asonnementsbreis pierteliährig 42 Arzt. oder 
— 12 Silberar. Anzeigen verden mit 4 Krzr. die dreispaltige Zejle Blattichrift oder deren Raum berechnet, 
Donnerstag, den 2. Juli. 
1874 
Deutsches Reich, w bestrafen, eweil fie sich deigehen ließen, eine Verbindung nach 
2Munschen, 29. Juni. Das „Südd. Corresp. Vureau“ Studentenmanier zu schließen. —— 
meldetz Die von der“ Pateiotenpartei abgegebene Mißtraueuser · Würde die Ueberwachung der Jugend in“ den Familien und 
lärung hat keine Ministerkrisis“ herporgerufen, Dagegen ist eine durch die Kost⸗ und Mithgeber eine strammere sein; würde die 
arisis im Patriotenkluh ausgebrochen. Abg. Frehtag will seine Stelle Jugend mehr an Entsagung zewöhut⸗-und hinsichtich ihrer vermeint⸗ 
als Vorsland des Klubg niedeclegen, mehrere Klubmitglieder treten aus. lichen Berechtigungen, ihrer Unterhaltungen und. Genüsse ernstlicher in 
Bezxlin, 830. Juni. Der, Redacteur der Germania,“ die Schranken verwiesen, die ihrem Alter zustehen; würden nicht 
Najute hot heute Rachmittags die ihm zuerkannte zweimonatliche selbst Eltern hier und da so verblendet sein, mit eitlem Wohlgefallen 
Gesängnißsirafe in Plötzensee ingetreten. das pseudo⸗burschikose Thun und Treiben ihrer theuren Herren 
Ful d aß 39. Juni. Gestern giagen Vermittelungsvorschläge Söhne mit anzusehen: wahrlich, die Schulen koͤnnten mehr Leisten; 
von hier nach Berlin ab. Von der Antwort auf dieselben wird die Jünglinge würden mit größerem geistigen und sit: lichen Ge⸗ 
q abhangen, ob der bischöfliche Hirtenbrief erlassen wird (Pf. K.) winne in's Lebes treten, und den Lehrcollegien wären sol hde Radi⸗ 
J Oesterreich. calcuren erspaxt. 
Wien, 80. Juni. Bei dem gestrigen Galadiner zu Ehren Anh vorletzten Mittwoch wurden. zwei. an einander⸗ 
det Großfürsten Constantin Nilolajewitsch brachte der Kaiser einen gefesseite Bürschchen durch einen Gensdarmen durch Diedesfeld ge— 
Toast aus „auf das Wohl feines. theuren Freundes den Kaisers jührt, Dem Vernehen nach waren dieselben in der kBefsserungs⸗ 
Alexander, auf das Wohl der tapfern russischen e Armes und der auflact zu Speher durchgebrochen, üher das Dach der 
tussischen Flotte uad ihres Groß⸗Aomirals Der Großfürst dankte Anstalt entflohen, haben auf ihrer“ Flucht in Altdors Diebereien 
und erwiederte die Glückwünsche Namens des russischen Kaisers, egangen, wurden dann in Maitkammer aufgegriffen und nach 
der russischen Armee, und des Georgsordens, und schloß: Gott Speyer zurückgeschaft. 
hüthe und erhalt Ew. Majestät und Ihre treue Armee! „Der . Mannheim. Das großh. Fräulein-Institut dahier wurde 
broßfürst reist heute nach Warschau ab. wegen einer unter den Zöglingen desselben ausgebrochenen Krank⸗ 
Spanien. Jeit (sog. Veitetanz) auf einige Wochen geschlossen. 
Bayonne, 29. Juli. Nach Berichten über die 7 Strike der Metallschlägergehilfen in Nürnberg; ße wollen 
lmbpfe bei Ekella warfen die Regierungstruppen am Donnerstag die von den Meistern wegen der schlechten Geschäftslage beabsichtigte 
und Freitag die Carlisten aus den ersten Linien hinauß. Der dohnherabsetzung sich nicht gefallen lassen. — 
nechte Flügel versuchte Sonnabend die Erstürmung der die Stadt 7Starnberg, 28. Juni. Gestern kam Minister v. Lußg 
istella beherrschenden Höhen, wurde aber in Unordnung zurücge: zum Besuche seiner Familie nach Pöcking; am Abend erhielt se ine 
ntrfen. Di Flucht wurde eine allgemeine, als General Concha Bemahlin ein schönes großes Bouquet vom Koͤrig zum Geschenk. 
dotlich verwundet fiel. Die Artellerie deckte den Rückzug der Di— F Wie das „Frankf. Journ.“ erfährt, wird Professor Gneist, 
iston Echague gegea den hierauf erfolgten allgemeinen Angriff der velcher demnächst nach Washington reist, waährend seines dortigen 
larlisten. Während der Nacht wurden sämmrliche Geschütze zurüuck Aufenthaltes Gast des Präsidenten Grant fein. Profefsor Gneist 
tzogen, die Trains bereits am Sonnabend nach Tafalla dirigirt. vill in den Staatsarchiven der nordamerikanische Union Siudien 
die Verluste der Regierungstruppen werden anf 4000 Mann ge⸗ u einer Vefassungsgeschichte der Vereinigtea Staaten machen. F 
hätzt, die der Carlisten dleichfalls als bedeutend angegeben. — Ein quittanischer Bauer) namens Liebenan fährt dieser 
die Regierungsarmee ist jeht bei Tafalla, öͤstlich von Estella, jon- Tage auf der preußischen Ostbahn nach Elbing, als pldtzlich der 
entrirt. Ein neues republikanisches Armeecorps ist bei Alaca auf· Zug vor einer Station hält und der Schaffner die Wagenlhüt mit 
estellt. den Worten aufreißt: „Liebenau, aussteigen.“ Der Bauer Liebe— 
nau thut wie ihm befohlen wird, nimmt auf einer Bank Platz 
und der Zug fäbrt ab. „Ist das schon Eloing ?“ fragt der Mann 
endlich einen Bahnbeamten, als der Bahunhof allmählich leer wird. 
— ZIJ bewahre,“ erwiedert der Beamte, der Zug, welcher eben 
abging, fährt aber hin. Wollten Sie mitfahren ?28 — „Ja frei⸗ 
ich,“ entgegnete der Bauer, „ich habe ja ein Billet bis Elbing.“ 
— Wuarum sind Sie denn ausgestiegen 7?* fragte der Beamte. — 
„Nun der Conducteur rief: ich solle aussteigen; ich heiße Liebenau 
ind ich hab' deutlich gehört, wie er meinen Namen nannte.“ — 
Der Beamte brach mit diesen Worten in ein helles Laden aus, 
enn die Station hieß Lieberau und diese halte der, Schaffner 
Abstverstänzlich nur gemeint. Sechs Stunden später dampfie der 
Bauer nach Elbing, uad als er spaͤter in sein heimathliches Dorf 
jeimkehrte, erzählte er sein Abenteuer; worauf ein schlauerer Nach⸗ 
»ar, der Maurer Brandt, sich über ihn lustig machte Aergerlich 
ief der Gefrugte: „Hät de Conducteur geroope: Maurer Brand 
atstiege, Du wärst oof ufstien⸗ 
Vermischtes. 
.Am 20. Juni, Vormittags, wurde das noch nicht 114 
Jdahr alte Söhnchen des Bahnme'sters O. aus Blieskastel durch 
den von Rohrbach kommenden Güterzug Nr. 808 unmutelbar bor 
det etwa ernenen Kilometer vom Bahnhof Bliesbrücken entfernt ge 
egenen ellerlichen Wohnung sp überfahien, daß der Koͤrper ent⸗ 
wei geschnitten sowie ein Kermchen gebrochen wurde und augenblick⸗ 
itder Tod erfolgen mußte. 
fFuür den diesjährigen, am 10. und 11. Juli in Landau 
cottindenden Verbandstag der pfälzishen Genossenschoften ist fol⸗ 
eude vorläufige Tagesordnung aufhestellt worden: I1. Bericht des 
rbandsdiretlors 2. Berichte aus den einzelnen Vexreinen, insbe— 
ondere auch über die Steuerfrage; 8. die Raifeisenschen Vereine 
and. der Versuch, solchen in der Pfalz Eingang zu verichaffen; 4. Prü⸗ 
ung und VBenehmigung der Verbandsrechnung; 5. Wahl des Ortes 
den nächsten Verbaͤndstag; 6. Wahl des Verbandedirektors; 7. 
Aibl der Abgeordneten zum allgemeinen Verbandstag in Iremen. 
ir Sonntag, den 12. Juli ist ein großer Ausflug nach dem 
Anbocher Schloß beabfichligt. 
ISpeyer, 80. Juni. Der „Sp. Anz.“ meldet: Seine 
Aegestt der König haben auch in diesem Jahre wieder dem kgl. 
AAaatsrath und Regierungspräsidenten der Pfalz, Herrn von Braun, 
dessen gestrigem Namenstag ein in den schmeichelhaftefsten Aus— 
anen verfaßtes Glückwurschtelegramm übersendet und ihn dabei 
n Neue der Fortdauer seines vollsten Koniglichen Vertrauens 
richett. 
Kaiserslautern, 80. 
Fewerbschule sah sich veranlaßt, 
ties zu demittiren ung 12 64646 
— —u—sßnachrucht. 
Der Gerichtsvollziehercandidat Georg Bo hemann von Zwei⸗ 
zrücken wurde zum Gerichtsvollzieher am kaileri. Landgerichte Saar- 
gemünd ernannt. 
Wichtig für Viele! 
In alsen Branchen, insbdesondere aber bei Bezug der allge- 
meinen beliebten Original⸗Loose rechtfertigt sich das Ver⸗ 
ftrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma, andererseits 
durch den sich hieraus ergebenden enormen Absaß. 
„„. Bon ganz besonderem Glücke begünstigt und durch Pünktlich⸗ 
keit und Reellität bekannt, wird die Firma Adolph Haazs in 
Hamburg Jedermann besonders u. angelegentlichst emüfollen 
Juri. Der Lehrerrath der 
jünf Schüler des obersten 
Androhung der Entlassung