Sl. Ingberler AAnzeiger.
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5. Deutsched Neich.
JMänchen. 16. Juli. In einer Versammlung hiesiger Bür⸗
wurde eine Beglückwünschungsadresse an den Fursten Bismard
osen und durch öffentlichen Aufruf zur Unterschrift ein ⸗
n.
München, 15. Juli. Ein vom Fürsten Bismarck an den
er⸗Präsident Pfretzschner gerichtetes Telegramm darki w' eder⸗
ür die ihm vom König von Bayern wegen des Alttentates
Zne Aufmerksamkeit, Sympathie und Theilnahue.
Zünchen, 15. Juli. Am 10. August l. J. werden die
— ten der Apothekergeemien zu einer Sitzung nit dem Ober⸗
ZS sal⸗Ausschusse einberufen werden, um eine gleichheitliche Re—
3 * des deutschen Apothekerwefens zu berathen.
⸗Zstänthen, 14. Juti. Der Generaladjutant Sr. Maj. des
.8General Frhr. v. d. Tann, hat sich heute nach Kissingen
um dem Fürsten Bismarck die Glückwünsche des Königs
ã Zbringen. — Der Polizeiosfficiant Geret in München ist für
Gier des Aufenthaltes des Fürsten Bismarck nach Kissingen
29 vorden.
I Jan heu, 14. Jali. Die Reichsrathskammer genehmigte
ze Budget in Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der
hetentaemner mit unwesentlichen Zusätzen, sodann den Gesetz⸗
* den außerordentlichen Militärcredit gleichfalls nach den
n der Abgeordnetenkammer mit der Modification, daß
fl. für die Einrichtung der Feldwebelzimmer, weiter
fl. für die neuen Truppen und Trainfahrzeuge, 350, 000 fl.
eschaffung von Granat⸗Kartä:schen, 70,000 fl. für Räume
wahrung von Kriegsmaterial, 50,000 fl. für die Pulver⸗
Ebenhausen bewilligt wurden.
nch en, 13. Juli. Wie heate in Abgeordnetenkreisen
„rd, steht nunmehr fest. daß kern feierlicher Schluß der
e ndern nur eine Vertaqung derselben eintreten werde. —
zrhr. v. Frankenstein hat sein Referat über die Be⸗
*Jesuiten Grafen Fugger nun vollendet und beantrag
Sdiesem Referenten nicht anders zu erwarten war —
irde als begründet zu erllären. — Wie man vernimmt,
0. Diepolder aus dem Club der patriotischen Fraktion
ausgetreten. (Fränk. Kur).
2S a4gen, 16. Juli, Abends. Der Polizeipräsiden!
* ẽhier engetroffen. Die bayecischea Prinzen Leopold
α, Leal werden erwartet.
e „13. Juli. Durch weitere Erhebungen ist fest
i Amann gegen Pfingsten 14 Tage in Berlin ver—
seinen Mordanschlag gegen den Fürsten Bismarck
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Neustadt⸗Magdeburg gehen der,„Magdeburger Ztg.“
See Leben des Attentärers Kullman folgende Notizen
*ist in der Neustadt geboten, 20 — 21. Jahre alt
A eines in den Restaurationen in Magdeburg sehr be—
delsmannes, der Spickaale verkauft. Seine Mutter
hon ungefähr ein Jahr in Halle wegen unheilbarer
SZie wurde an dem Tage wahnsinnig, wo ihr zweiter Sohn
trat. die ihrer Meinung nach das Glück der Familie
Se Eltern sind aus dem Eichfelde und streng katholisch.
hn, Eduard, hat 4 Jahre bei einem hiesigen Meister
adwerk erlerat, ist dann ein Jahr in der Fremde
ꝛi seiner Rücktehr in Gesellschaft Gleichgesinnter seinen
neister auf der Straße mit Meßferstichen. trac⸗
144 Jahr Gefängniß traf. Nach Abbüßung dieser
r sich kurz vor Pfingsten d. Is. wieder in die Fremde
Vater bis heute ohne Nachtricht von sich gelassen.
„N. Fr. Pr.“ richteten Kaiser Wilhelm und
„on München aus gemeinsam ein GlückwurschTele-
arck. Außerdem beauftragte Kaiser Wilhelm den
min München, Frhr. v. eWerthern, nach Kissingen
m Reichzkanzler die Thilnayme des Kaisers aus⸗
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Straßburg, 15. Juli. Die „Straßburger Zig.“ meldet
daß durch kaiserliche Verordnung das Metzer Handelsgericht mit
dem 1. October aufgehoben und die Funktionen desselben dem dor⸗
tigen Landgericht übertragen sind.
Vom Rhein, 18. Juli schreibt man der Germania“:
„Allgemein tritt in katholischen Kreisen der entscheidene Entschluß
in den Vordergrund, zur ˖Vefreiung der seit fo langer Zeit schon
in ihren Kerkern schmachtenden Kirchenfürsten von Köln und Trier
die entsprechenden Strafgelder durch freiwillige Collecten zusammen⸗
ILL
Berlin, 15. Juti. Die deutsche Reichsregierung entsendet
nur Einen Bevollmächtigten zum Brüsseler Congresse über“ das
riegs-Völkerrecht; der Een.ral⸗Major v. Voigt ⸗Rh⸗tz if Nazu er⸗
nannt worden.
Berlina, 13. Juli. Wir schreiben heut den vierien Irtůe
gestag jenes denkwürdigen Ereignisses in Emss, welches der Tele—⸗
zraph mit den kurzen Worlen meldete, König Wilhelm hat dem
nanzöfischen Botschafter durch seinen Flügeladjutanten wissen lafssen,
xx hade ihm Nichts mehr zu sagen.“ Es ist eine angenehme, huf⸗
jabe, cinen Vergleich zu ziehen zwischen damals und jetzt. Ein
sterreichisches Blalt, die „Neue freie Presse“ giebt der veranderten
dage sehr treffenden Ausdruck. wenn sie in einem Artikel zur Be⸗
zrüßung Kaiser Wilhelms auf österreichischen Boden u. R. sagt:
instatt des ewig schwankenden Barometers, welches ehedem von
den Tuilerien her den Wechsel des politischen Wetters verlundete,
jat sich ein Geist aufrichtiger Freundschaft über Europa gelagert.“
Diese Worie sind um so beherzigenswerther, als sie von einem nicht⸗
deutschen Blatte ausgesprochen werden, denn nach dem französisch⸗
deutschen Kriege war man im Auslande durch die Annahme beun—
ruhigt, Deunischland werde die bisherige Rolle Frankreichs nach
ulLen Seiten hin fortführen. Das Mißtrauen hat sich aber
zelegt, da Deutschland sich von jeder Intervention ängstlich fern
zgehalten und nur mit Energie an dem Ausbau seiner innern Ber⸗
zältnisse gearbeitet hat. Das Gefühl, daß das deut'che Reich selbst
nichts anderes wünscht, als Ruhe und Frieden, hat sich aller Re⸗
zierungen und Völker bemächtigt und die Anstrengungsversuche
und Rüstungen Frankreibs können die Sicherheit, die aus dieseim
Befühl entspringt, nicht beeinträchtigen. Von solchen Niederlagen,
vie fie Frankreich erlitten, sich zu erholen, bedarf selbst bei der
zöchsten Änstrengung einer längeren Reihe an Jahren, zumal einem
Feinde gegenüber, der selbst nicht ruht und unablässig für alle
Befahren Vorbereituag trifft. Der Friede ist deshalb heut ge—
icherter als je; die Erinnerung an den vor 4 Jahren stattgehab⸗
en Vorgang in Ems aber bildet den sinnreichen Hitergrund zu der
gerade heut stattfindeden Begegnung des deutschen Kaisers mit dem
Könige von Bayern, dem ersten Bundesfürsten des Reichs, dem⸗
ielben, welcher in nationalem Geiste den siegreichen König von
PBreußen zur. Annahme der Kaiserwürde aufforderte.
. Berlin. Das Reichskanzleramt bringt zur öffentlichen
Zenniniß, daß dem Reichskanzler während seines AÄufenthaltes in
Rissingen der schriftliche Verlehr, und namentlich der geschäftliche,
ärtzlich untersagt ist. Wenn nichts destoweniger Schreiben unter
der persünlichen Adresse des Reichskanzlers an denselben gerichtet
werden, so werden all recommandirten Sendungen unter Berwei⸗
zerung der Annahme an den Absfender zurückgehen, die übrigen
iber uacöffnet dem a uswärtigen Amte in Berlin zu gehen, wel⸗
hes dieselben öffnet und ressortmähig vertheilt. Für Privatange⸗
egenheiten des Fücsten von Bismacck ist der Justizrath Drews
n Berlin, Friedrichstraße 62, mit Vollmacht versehen.
Braunichweig, 15. Juli. Durch herzogliche Verordnung
vird die Reichsmarkrechnung im Herzogthum Braunschweig mit dem
t. Januar 1875 eingeführt.
Oesterreich.
Issichl, 14. Juli. Die Ka'ser Wilhelm und Franz Josevh
trafen Nachmittags 228 Uhr hier ein. Kronprinz Rudolph in
oreußischer Uniform, die Oberhofmeister Fürst Hohenlohe und
Nopcsa sammt Gefolze erwarteten di:? Majestäten im Hotel Elisa—