Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberler Anzeiger. 
der St. Angberter Anzeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗ Donnerstags⸗ und Sonntag 
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Deutsches Reich. Schrieftstücke gelangt, woraus hervorgeht, daß Iden Abiturienten 
Miuünchen, 33. Juli. An der Universität in Würzburg der Gewerbschule in Landau das Thema der Chemieaufgabe schon 
ol nun auch ein eigentlicher Lehrstuhl für Arzneimittellehre errich/ dor dem Prüfungs!age bekannt war, und daß von Landau aus 
el werden und es sind deßhalb schon nach mehreren Seiten hin auch an andere Gewerbschulen (Neustadt) dieses, und vermuthlich 
Unterhandlungen im Gange. — Das k. Kultusministerium hat die uuch noch andere Themata den Abifurienten rechtzeitig brieflich mit⸗ 
Versügung erlassen, daß die rein persönlichen Dienstalterszulagen zetheilt wurden.“ 
eines Lehrers mit dem übrigen Diensteinkommen desselben nicht zu⸗ fKaiserslautern, 24. Juli. Heute hat die Prü— 
sammenfallen und also im Falle sofortiger Loder wenigstens vor ung am hiesigen Schullehrer-Seminiar mit eider musikalischen Pro⸗ 
Ablauf des Sterbnachmonals serfolgender Wiederbesetzung einer duclion ihren Abschluß gefunden. Aus bester Ouelle lommt uns 
zurch Todesfall erlegten Schulstelle für letztere nicht in Anspruch die Mittheilung zu, daß die Prüfungsresultate sehr befriedigten. 
Jenommen werden können. Sämmiliche Schüler des II. Curses dürfen in die Praxis uüͤbertreten. 
Mümnchen, 22. Juli. Nächsten Samstag oder Montag Aus Neustadt, 18. Juli, wird gemeldet! Ein Gesellschaft, 
wird eine Sitzung des Staatsrathes siatifinden, um die mit dabe ein hiesiger Bürger und ein Engländer, beabsichtigte ganz 
Kummern in letzter Zeit vereinbarten Gesetzentwürfe, namentlichlin der Nähe und in der schönsten Lage unserer Stadt einen grö⸗ 
zas Finanzgesetz, zur verfassungsmäßigen Erledigung gelangen zu ßeren Gütercomplex zu acquiriren, um Straßen und Alleen anzu⸗ 
isen und dem König zur Sanktionirung unterbreiten zu legen, artesische Brunnen, Wohnhäuser und Villa's herzustellen. 
önnen. Als man mit den betreffenden Eingenthümern in Unterhandlung 
Muünchen, 24. Juli. Einer Bestimmung des Könige zu trat, wurden solche exarbitante Preise gefordert, z. B. für ein 
olge wird das Centrallandwirihschaftsfest im laufenden Jahre am Viertel Wingert am Röderweg 4000 fl. (2000 fl., sogar baar, 
Sonn‘ag, 4. Ottober, in München abgehalten werden. wvurden geboten/ daß es nicht möglich war, anch nur mit einem 
Aus Hissing en wird der „Magdeb. Zig.“ unter dem inzigen sich zu einigen. Gestern soll sich die ganze Sache zer⸗ 
8. d. geschrieben: „Gestern waren die Mitglieder des Kissinger schlagen haben. Wie die „Bürgerztg.“ vernommen, beabsichtigen 
Bemeinderalths vom Kanzler zur Tafel geladen. Der General v. die Herren in Dürkheim aazukausen, wo sie ein besseres Entgegen⸗ 
d. Tann, der im Auftrage des Königs Ludwig, der sich wieder⸗ kommen erwarten. 
holt in, freundlichster Weise nach dem Befinden telegraphisch erkun— F. Speyer, 22. Juli. Die vor einigen Wochen dahier 
diat hat, zur Begrüßung gekommen war, ist gegenwärtig als Cur- zerlebte ledige Rentnerin Rosine Elisabetha Joachim hat der pro⸗ 
gast anwesend.“ eestantischen Kirche zu Speier ein 4 Monate nach ihrem Ableben 
Berlin, 22. Juli. Fürst Bismarck soll an den Pfarrer uuszubezahlendes Legat von 1000 fl. vermacht, die jedoch zum 
Hauthaler ein Schreiben gerichtet baben. Retscherbau verwendet werden sollen, falls dieser zur Ausführung 
Oesterreich. ommen wird. — Die Wittwe des zu Reuftadt verleblen u protest. 
Wiren, 21. Juli. Der telegraphische Glückwunsch, den der Decans und Stadipfarrers Saul hat auf den ihr zustehenden 
saiser Frauz Josehh an den demschen Reichskanzler absandte, Bezug aus der Sterbecasse der protest. Geistlichteit der Pfalz zu 
lautete nach der „Breslauer Zeitung“: Lieber Fürst! Ich danke Zunflen der protest. Pfarrtöchtercasse der Pfalz verzichtet. (Pf. P.) 
Hott für seine Gnade, mit der er Sie so sichtbarlich beschützt hat. F Mannheim, 22. Juli. Der Erntesegen des heurigen Jah— 
kmpfangen Sie meine Glückwünsche und die Versicherungen res läßt alle, auch die kühnsten Erwartungen hinter sich und macht 
meiner Freundschaft. Franz Joseph. sich schon jetzt durch gewaltige Preisrückzänge fühlbar. So ist in 
Das „Innsbrucker Tagblatt“ erzählt: Pfarrer Hauthaler den letzten Tagen der Preis des Weizens hier um 324 fl per 
iff Samstag Böend in Kufstein angekommen. Ex betrachtet seine Sack herunkergegangen und sieht man weiteren Abschlägen um 
Arretirung in Schweinfurt und was fich daran knüpfte, als ein so mehr entgegen, da die Ernteberichte aus Ungarn, Frankreich 
Reisemalheur, zeigt nicht den mindesten Groll und sagt, er sei und Amerika gleich glänzend sich gestalten. Der hiesige Platz hat 
duman behandeit worden. in Voraussicht dieses Ereignisses schon einige Zeit sich im Geschaͤf⸗ 
Frankreich. te auf die Deckung des momentanen Bedarfs beschränkt so daß die 
Man schreibt der Independance Belge aus Paris, Geueral Folgen des Abschlags den Platz nicht empfinlich treffen; immer⸗ 
Thabaude⸗Lalour sei ein entschiedener Gegner der Bonapartisten jin mag es zu manchen Weigerungin des Bezugs einer um mehrere 
and ein Freund des Polizeipräfekten Ldon Renaultl. Mac Mahon dulden“im Preise jählings gefallenen Waare und damit zu mehr 
ei wüthend gegen die Bongpartisten. Die konfiscirlen Papiers als eineri Prozesse kommen. Der gleiche Preisrückgang zeigt sich 
saben nämlich dargethan, daß die Bonapartisten ihn und feine in Frankreich bezüglich des Weins, da dor ein kolossaler Herbsi 
Hemahlin durch seinen eigenen Bedienten ausspioniren ließen. in Aussicht steht. Endlich dürfen sich die Fässer der Winzer wie⸗ 
Spanien. der mit stattlichen Weinmengen füllen, und dadurch für einige 
Madrid, 28. Juli. Dem „Imparcial“ zufolge er Jahre der Weinfabrikation ein Ziel gesetzt sein. Es ist aber in 
ärte der Finanzm'nister im Ministerrathe, er verfüge über die zur der That die höchste Zeit, da es nachgerade schwer hielt, einen 
Luscüstung der neuen Reserbe von 125, 000 Mann erforderlichen Tropfen wirklichen Weines auf die Zunge zu bekommen. 
Mittel und könne bis zum nächsten September alle laufenden FAus der Pfalz. Viele unserer Leser erinnern sich 
Ztaats ausgaben bestreiten; der Staatsschotz besitze augenblicklich noch des Soldaten Enzel, Sohn des Adjuncken Engel von Würz⸗ 
40 Mislionen Realen und erhalte täglich 3 Millsonen zugeführt. weiler, welcher vor nahezu 3 Jahren beim Einrüten zu seiner 
Feru Abtheilung nach Metz, als er, einen Augenblid verspätet, im Be⸗ 
,Zweibrücken, 24. Juli. Das landwirthsch. Bezirks griffe war, in den Schnellzug einzusteigen, durch einen Schaffner 
lomite hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, daß Sgmstag der preußischen Bahn gewaltsam vom Trittbrete gedrängt, so un⸗— 
)en 19. September ü. Is. dahier eine Preisvertheilung für Zucht, glüdlich herabfiel und auf die Satenen gerieth, daß der Rest des 
dieb stattfinden sol, worauf wir die Mitglieder des landwirthich Zuges über ihn hinwegging und ihm das eine Bein unter dem 
Lereins jezt schon aufmerkfam machen wollen. Knie und vom anderen Beine der Fuß abgefahren wurde. Der 
(Zweibr. Ztig.) so verstümmelte Soldat Engel wurde im Laufe dieser Zeit in den 
Aus Kaiserslautern, 22. Juli, schreidt man der „f. Zig.“: Spitälern zu Neunlirchen und Straßburg wieder geheilt und in 
elegentlich der Abiturientenprüfung an der hiesigen Kreisgewerb- den Stand gesetzt, sich mit Hülfe künstlicher Gliedermaßen und 
chule find sehr interessanse Vorgänge zu Tage gekommen, deren eines Stockes fortzubewegen. Vou Militäräͤrar wurde inem seither 
ufklärung man mit größtet Spannung entgegensehen darf. Das ntsprechende Unterstützung (wir hören 60 st. monatlich) verabreicht. 
al. Reckorat der genannten Anflalt ist pämlich ig den Besitz den gald nach diesem Unqlücke wurde von Eagel und stinem NRal—