7 0 J 9 * I
Ud 2 Ie 2 N 24.
* —38 * F I —
2 9——
der St. Fanberter Anzeiger (und das mit dem Haudtblatte verbuadene Uaterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗ Donnerstags- and Sonntag
dummer erscheint wochentlich die rm al: Dinstag, Donnerstag, Samstag und Sonntaz. Aornnementsdreis vierteljährig 42 sterzr. oder
12 Silbergr. Anzeigen werden mit 4 Krzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet.
— —— — — — — — — —
Sonntag, den 9. Auguss. 174.
Deutsches Reich.
Aus Münschen, 6. August] schreibt man der. „Allg. Zig.“:
wie wir vernehmen, wird der deutsche Kronprinz; den Herbstübun—
sen von Truppentheilen des zweisen bayerischer Armereorps am 7.
ind 9. September bei Homburg in der Pfalz b iwohnen.“
München, 7. August. Die „Neu sten Nachr.“ enthalien
achstehende Zuschrift: „Unterzeichneter hat vom' Reichskanzler den
hrenvollen Auftrag erhalten, den Bürgern Münchens, welche ihrem
glückwunsch für die gnädige Bewahrung seiues Lebens in so freund
icher Weise Ausdruck gegeben, noch besonders feinen eherzlichen
dank und zugleich das aufrichtige Bedauern darüber auszusprechen.
aß er durch die in Feolge der Verwundung noch zurückgebliebene
Steifheit in den Fingern am eigenhändigen Schreiben derhindert
ei. Stumm, preußischer Geschäftsiräger“ *—
Elberfeld, 6. Aug.“ Die hiesige-Mitgliedschait des
Allgemeinen deutschen Arbeitervereins“ ist durch Entscheid des Köl
nert Appellgerichts aufgelöst worden.
Frankreich *
Paris, 5. Aug. Heute geht die National-Vecsammlung
hne Sang und Klang in die Ferien, nachdem der? großte Theil
her Abgeordueten eigentlich schon seit einigen Tagen verschwunde;
st. Die Lage Frankreichs ist gegenwärtige durch keinerkefriedigende
veder nach Innen noch nach Außen. Man „bemenlt üheralleine
Ztagnation und eine Muthlosigkeit, ja Gleichgüllügkeit der Gemü—
her, welche jedesmal dort eintritt, wo unbedeutende Persönlichkeiter
zas Ruder führen, die das Staatsscheff, micht aus der Stlle
xingen Von Italien Taufen Klagen ain, n Epine svbilfert
xranftelch alse Sympatheett und das ehaßere Degefenrr weiß
ich derselben zu bemühtigen, wie dossse! be üt grha ght geschickt im
damen der Humanität und Kibilisetigen zpozwrts gehz wah n
zrankteich nichts mehr dorstellt, Lals den Champid nom's Mi
ser Jesuiten. Wie verfahren die inneren Zustände sind, bavor
jaben Die letzten Sitzungen der Natione spersammluig klares Zeug'
uiß . Keinen Schritt vorwärts und keinen rüchwäris“s so Jautet
tzt die Losung, und vieler Franzosen hat sich ein Galzenhumor
ꝛemächtigt, da an eine Anderung der Lage durch Gewalimittel
chon wegen der starken Armee nicht zu denken ist.»-Vielleicht!
nüssen die ,„Deutschen“ das Land einst wieder von ,Mac Pahon“
efreien, wie sie es von Napoleon befreit haben. Die Verstärkung
ser Armee macht überall neue Kasernenbauten nöthg.Diese er—
ordern einen Aufwand von 118 Millionen, von denen die Hälfte
vurch stadtische und Provinz'alunlehen aufgebtacht; werden oll. —
Bei. Poiliers sind am Samstag fünf. Artillexiez Uaterficiere, beim
—XV& (Pf. P). —
Par,i3, 6. August. Die „Libertẽ! Hat. Bizm rk.in Ver—
acht, er wolle Spanien unter der Bedingung helfen, daß Deursch⸗
and die Hafenstadt und Insel Sankona in Pfand erhaite; Bis
narck würde daraus ein deutsches Gibraltar machen. α
Paris, 6. August. Die Gemahlin des Don Carlos ver⸗
leß am 4. ds. Pau (an der spanischen' Grenze,) wo ihr die
anzösische Regierung den Aufenthallt nicht mehr gestattete, und
eegab sich nach Bordeaux. — In Beyonne nahm die Polizei
ine Anzahl Gewehrläufe und ungefüllte Patronen weg, die für
iie Carlisten bestimmt waren. Uebrigens hat nachreinem Bayon⸗
er Blatt neuerlich schon wieder ein fremdes Schiff 600 Gewehre
ir die Carlisten an der baskischen Küste gelandete.
Das „Journ. von Habre“ hatte sich unehrerbletige Bemer-
ungen gegen die durchreisende Kaiserin von —Oesterreich erlaubt
ind wurde deshalh su pendirt, weil, wie es im' betreff. Erlaß
eißt, der Artikel mehrere sehr bedauerlichen Beschinpfungen gegen
ie Herrscherin eines befreurdeten Landes enthal'e und das Blatt
2 unanständig gewesen sei, denselben, zuz publ ziten, während die
daiser'n die Gastfreundschaff der Eid genoß. — In Mont-
seller hat vor einigen Tagen der Blitz in eine Buchdruckerei ge—
dlagen, biele Sätzkasten zertrümmert-und mehrere Setzer verleßzt.
Spanien.
Mäaad rid, 6. Aug. Die „Gaceta“ veröffentl'cht ein Rund—
schreiben des Ministers des Aeußeren an die Vertreter Spanien
im. Auslande, welches die carlistische Kr'egführung charakterisirts
s betont, daß die Carlisten brennen, pfündern und morden unter;
dem Vorwande, die Religion zu vertheidigen, und woeisst auf diee
Bräuelthaten von Cuenca, die Erschießung von Gefangenen in
Dlot, die Gefangennahme von Frauen, Kindeen und Greisen —in
askischen Provinzea, um sie bei einem Angriff seitens der Regie—
rungsiruppenczu erschießen, hin. —Die Carlisten schossen auf einen
oon Alincaute kommenden Eisenba znzug und,e verwundeten einen
Machinisten.
JJermischte 7
— 7. St. Ingbert, 8. August. In der hiesigen Latein—
chule waren im Aufange des Schuljahres 55 Schüler, im Laufe
des Jahres traten aus 6, so daß sich die Schülerzahl am Schlusse
es Jahres auf 49 helief. Under, diefen befinden sich 20 Katho—
iten, 18 Protestanten, 2 Mennoniten und«5 Israeliten. 42 sind
pon h'er, 7 aus der Umgebung. ....
7B8weibrückeneas. Aug, Nachdem an einem Hunde
ahier Anzeichen der Wurhkcankheit konstatirt und nachgewiesen wor—
»en, daß derselbe eine Frau von hier and mehrere Hunde gebissen
zatte, und nichdem weittr festgestellt ist, daß im Kanton Hornbach
10 Personen ven einem im dringendsten Verdachte der Wuthkraukheit
tehenden schwarzen Pudel gebissen wocden sind, hat das kgl. Be—
irksamt fürredie seümmithichen Gemeindennder
a nton e?Z weeni ber ück een umndeeHeoren basch eine Gwör
chenthbische, am 20. Sptbr. l. J. schsießende Huundesperre
macse ditetc
As, 3. Aug.. Gestexn ereignete sih hier in
iner Wirthschaft, in der ine der Regel Arbeiter hiefiger Schuh⸗
Erlen ihret Erfrisdungen Zß niehmen pflegen, ein Vorfall, welcher
d ene n die Deffentlichteit zu kommen Einer von den bekann—
en sozialdemokratischen Ag'tatoren in Gestalt eines fliegenden
Buchhändlers suchte den zählreich, in besagier. Wirschaft anwesen-
deu Arbeitetn die Glückseligkeiten der Sozialdemokratie in langer
eds begreiflich zu machen, Zuletzl kam derselbe auf Kaiser, Kön'g,
ronprinz 2c. in einer Wrife gu sprecheti, die unseren Leuten nicht
ufagte, und äls er nun garx das Wort „Karlätschenprinz“ fallen
ieß, da regnele es Ohrfeigen, und m Nu saß der Apostel auf
der Straße. —ED — —
7. In Mu hlhausßen: i. E, sticß ein- Möbelschrmer, Na⸗
neut Judar Jung aus Rosenfels“ in Baden,“ am 2. in der
Trunlenheit stinem 24jährigen Shne ein Misser in⸗die Seite,
. daß an dessen Aufkommen gezweifell wird. Der umnatür!iche Vater
jat die Flucht ergriffen. ———— *
7 Ueberz den Inhalt des .Haron Anselm Rothschild'schen
Testaments gehen dem Frobl. cus Fraukfurt einige Mittheilungen
u.Hach denselben gingen. die Töchter des verstorbenen Freiherrn
ils leer aus, selbst die noch unverheirathete Baronesse Alix nicht
ausgenommen. Das, was sie bei Lebzeiten“desVaters empfingen,
st die Summe dessen, was ihnen überhuupt zugedacht ist. Baro⸗—
iesse Alice verfügt über ein Privakvermögen von etwa anderthalb
Millionen. Es scheint Anselm' Rothschild eine Herzenssache gewesen
u sein, das Vermögen möglichst ungeschmälert auf die mägnnliche
dochkommenschaft zu vererben, darum auch die bescheidenen Legate,
escheiden sowohl der Zahl als den legirten Beträgen nach. Fanden
doch selbst die Armen keinen Platzl. Das hinterlassene Vermögen
wied von Eingeweihten auf 220 Millionen taxirt; der Pflicht-
theil eines Kindes würde also dach, österreichischem Nechte fast 16
Millivnen betragen; Es erheit“ den DHäuptvermözensantheil der
ziteste Sohn Nathaniel, den nächstgrößten Antheil der jüngste, Ba⸗
son Albert, am wenißsten der mittlere Sohn, Baron Ferdinand.
Die Beerdigung in Frankfurt ging bekanntlich in höhster Einfach—
zeit vor sich. Ja, mehr als einfach, wenn man erfährt, daß nicht
inmal ein Leichenwagen, sondern der Streifwagen cines Spkedi⸗
eurs entsendet wurde, die irdischen Reste des Berblichenen von
zahnhofe abzuholen.
—»Baden-Baden, 6. Aug. Die Zahl der Curgöäste