p. Nach der K. Z.“ erschoß fich auf dem Wingertsweiler
sfe bei Höringen am 24. August ein 17jähriger Bursche, Namens
iesmann.
In dem Dorfe Schönborn wurde am 22. ein Arbeiter beim
sbgraben von Erde in einer sogen. Lehmenkaut durch eine nach⸗
erutschte Erdj holle so unglücklich getroffen, daß er auf der Stelle
dt war. Der Verunglückte heißt Heinrich Roßbach und hinterläßt
ine Wittwe und 7 Kinder.
FHornbach, 26. August. Eine Anzahl Mitglieder des
—
hrafen v. Berg derzeit in Paris weilenden Könige Ludwig zu des⸗
en Geburts- und Namenstag ein Glückwünschtelegramm, das im
luftrage Sr. Majestät von dem Fürsten Hohenlohe dankend be—
atwortet wurde.
FLandau, 27. August. Der hiesige Stadtrath bewilligte
mseiner Sitzung vom gestrigen Datum zum Zwecke der Sedan⸗
eier 100 fl. — Sleichzeitig wurde von derselben Behörde ein
Fredit von 1000 fl. bewilligt für die demnächst dort in's Leben
relende höhere Töchterschule. — In der nämlichen Sitzung
rückte ferner der Stadtrath den Wunsch aus, daß für den nächsten
jahrmarkt und in hiesiger Stadt überhaupt für die Jolge den
dtehorgelspielern, Blechmusikanten, Bärenführern und ähnlichen in
en Straßen und in den Wirthshäusern auftretenden „Künstlern“
ie Erlaubniß zum Herumziehen nicht mehr gegehen werde; jedoch
olle den Caroussel⸗, Menagerie⸗, Panoramen⸗, Schießständen ꝛc. -Be⸗
izern schon aus Rücksicht auf die liebe Jugend kein Hinderniß in
xn Weg gelegt werden. Der Hr. Bürgermeister erklärte sich be⸗
eit, dem geäußerten Wunsche zu willfahren und für die Publikation
xer betreffenden polizeilichen Anordnungen Sorge zu tragen.
Am 31. d. M. findet zu Gemers heim die commissa⸗
ische Prüfung des ven der koͤngl. bayer. Regierung vorgelegten
kheinbrücken⸗Projectes statt, wobei auch die Nachbar-Uferstaaten
zurch hervorragende Wasserbau⸗Techniler vertreten sein werden.
p Das Bürgermeisteramt Mußb ach hat nach dem Vorgang
jon Kaiserslautern und Germersheim nun auch beschlossen, dem
betielgewerbe der Bänkelsänger, Drehoigelspieler ꝛc,, so weit an
zm ist, den Boden zu entziehen. (Z3w. 3.)
Der Maurer Heinrich Ruck von Queidersbach wurde am
II. Juni abhin, während er schlafend in einer Waldwiese lag,
on dem Wirthe Michael Oster von Linden, der ihn für ein
PBildschwein ansah, durch einen Schuß in der Brust lebensgefährlich
erwundet, Genannter Ruck ist nunmehr genesen und hat seinen
ztrafantrag gegen Wirth Oster, der während der Kraukheit des
stuck in nicht geringen Rengsten gelebt hat, zurückgekommen, so daß
ine strafrechtliche Versolgung desselhen wegen fahrlässiger Körper⸗
arletzung nicht statthaben wird.
FFrankenthal. Das sehr reichhaltige Programm der
iesigen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung ist erschienen. Die
zröffnungsfeierlichkeit ist auf Sonntag, den 80. August, angesetzt;
in 2. September sodann solenne Sedanfeier, am 6. gl. Mis.
toßes Instrumental⸗Cor cert, am 13.: Feuerwehr-Hauptprobe;
zonntags, den 20.: Landwirthschaftliche Lokalausstellung und
mndwirthschaftliches Kränzchen; Sonntag, den 27.: Concert sämmt—
hher hiesiger musikalischer Vereine; Sonntag, 4. Oktober: Schluß-
ier und Ausloosung der Gewinnste. Die Preisvertheilung findet
zonntags, den 18. Oktober, in der Turnhalle statt. —- Eintritt
ur Ausstellung 12 kr. — Die Direktionen der Pfälzischen und
)ssischen Eisenbahnen gewähren den Besuchern bei gleichzeitiger
dsung einer Eintriitskarte eine Fahrtaxermäßigung von 80 Procent.
das Ausstellungslokal ist täglich von 9 Uhr Morgens bis 6 Uhr
lbends geoffnet
F Wie die „Rhpf.“ mittheilt, hat der qu. Bezirks-Gerichts-
idsident Dr. v. Möhl in der Pfalz den Anfang der Zeichnungen
ur das Mallinckrodt-Denkmal mit 150 fl. gemacht.
Laudwirthschaftliches.
Eruteergebunisse. Wenn auch eine definitive Bestimmung
er Ernteresultate erst möqlich ist, wenn die Druschergebaisse be—
unt sind, so erlauben doch schon die vorllegenden Berichte über den
ziand des Getreides bei der Ernte einen giemlich sichern Schluß
uf die künftigen Getreidemärlle. Serr auffallend ist es, daß in
en einzelnen Ländern, mehr aber noch in den einzelnen Provinzen
e Ernteergebnisse so außerordentlich verschieden sind, was seinen
rund vorzugsweise in den starken, oft mehr nur strichweise aufge⸗
retenen Frühlingsfrösten und der in manchen Gegenden sehr nach⸗
Feiligen großen Trockenheit hatte. Faßt man die aus den ver—
hiedenen Ländern eingelaufenen Berichte zusammen, so kann man
je Ernte im Allgemeinen nicht anders aͤls eine sehr gute be—
unen.
Was speciell die einzelnen Getreidearten anbetrifft, so sind
eErträge an Weizen beinahe überal gut; in Südrußland und
Donaufürstenthümern über Mittel; in Oesterreich-Ungarn er⸗
ab die Hälfte der mit Weizen bebauten Fläche einen Durch⸗
qhnittserirag, s überstieg diesen Durchschnitt bedeutend und nur
a. Vs blieb etwas hinter demselben zurück; im Ganzen hatte Un⸗
jarn eine bessere Ernte als Cisleithanien; Böhmen hofft dieses
Jahr noch Weizen ausführen zu können. Norddeutschland, Sachsen
und Thüringen hatten eine gute, Süddeutschland, besonders einige
Begenden am Rhein und Niederbayern sehr gute Weizenernten;
das Gleiche war in letztern auch bezüglich des übrigen Getreides
der Fall. Auch von England berichtet man über den guten Aus⸗
'all der Weizenernle.
Dagegen lauten die Berichte über die Ergebnisse der Roggen⸗
ernte im Allgemeinen weit weniger günstig. Der Roggen ist be⸗
anntlich in der Blüthe gegen naßkalte Witterung äußerst empfind⸗
ich, und gerade dieses Jahr hat sich diese Eigenthümlichkeit in un⸗
ingenehmer Weise fühlbar gemacht denn von vielen Seiten wird
uͤber lückenhaften Körneransatz geklagt. Trotzdem scheint die Ernte
nicht unter Mittel zu sein. In Oesterreich Ungarn ergeben 2 der
nii Roggen bebauten Fläche einen Durchschnittsertrag: *s etwas
nehr und dagegen ewwas weriger. JIu Deuischland ist die
ernte eine mittlere zu nennen.
Am ungünstigsten ist die Gerstenernte ausgefallen, mit Aus⸗
nahme von Oesterreich-Ungarn, welches auch hier eine Ernte über
Dittel erzielt hat, und zwar ergeben *s der mit der Gerste be⸗
„auten Fläche einen Durchschnittsertrag, “s blieb unter demselben,
zie übrigen *s ergeben dafür aber wieder mehr. In Deutschland,
zesonders dem südlichen Theile und in Frankreich wird ein Durch⸗
chnittsertrag weder quantitativ, noch qualitaliv, erreicht und auch
england bleibt bedentend hinter demselben zurück.
Auch der Hafer scheint vielerorts den gehegten Erwartungen
nicht ganz zu entsprechen. Aehnliche Unterschiede bezüglich des
Sommers und Wintergetreides berichtet man auch aus Nordamerika.
Venn auch im Ganzen dort die Ernteresultate als gute bezeichnet
verden, so weit es die Qantität beitrifft, so wird dagegen bezüglich
»er Qual'tät konstatirt, daß sie bei Winterfrucht 400 über, bei
Zommerfrucht 406 unter Mittel stehe. Je nach der Art dieser
Ernteousfichten oder Ergebnisse macht sich auf dem Getreidemarkte
nei den einzelnen Fruchtsorten auch eine verschiedene Tendenz be⸗
nerkbar. Gerste und Hafer sind allgemein begehrt und stehen schon
etzt sehr hoch im Preise. Während von ersterer der Verbrauch zu
gier sich aͤlljährlich steigert, ein Ausfall in der Erte sich also um
o fühlbarer macht, ist es bei letzterem besonders der dieses Jahr
jerrschende Futtermangel, der ihn in die Höhe treibt. Bei Weizen
und Roggen ist die Haltung auf allen europäischen Märkten bis
etzt eine flaue, und wenn auch auf dem Pester internationalen
Produltenmarkte die Preise von den Verkäufern ungewöhnlich hoch
Jehalten wurden, so geschah es nur deßhalb, weil sie eben die ge—
valtige Conkurrenz Rußlands und der Union dviel zu viel unter⸗
chätzten und noch heule der Meinung sind, daß Ungarn auch jetzt
noch, wie früher, die einzige Kornkammer Westeuropas bilde. Die
xolge davon war natürlich, daß von diesen Getreidearten beinahe
eine abgesetzt wurden. Aus dem jetzigen Stand des Getreide—
narktes aber zu schließen, daß derselbe, wenn der Ausdrusch be—
endet und der Markt besser b fahren sein wird, im Preise sinken
werde, düsfte sich voraussichtlich als falsch erweisen; eher könnte
noch das Gegentheil der Fall sein, da alte Vorräthe in nennens⸗
verthem Umfange nirgends mehr vorhanden sind und in den letzten
Jahren sich der Ankauf unmiltelbar nach der Ernte am vortheil⸗
jaftesten bewährt hat, da von dieser Zeit an die Preise eine stei—
jsende Tendenz verfolgten. Auch der beträchtliche Ausfall in der
Futterernte machen ein Sinken der Preise höchst unrahrscheinlich.
Weit weniger sicher läßt sich der Stand des Hopfens bestimmen.
Diese Culturpflanze ist einerseits so empfindlich, daß verhältniß—
näßig unbedeutende Einflüsse einen Strich durch die anscheinend sicherste
Rechnung zu muchen vermögen, andererseits besitzt er aber auch
wieder eine solche Vegetatioaskraft, daß sie die gesunkensten Hoff⸗
nuagen wieder zu beleben vermag. Zu verwundern ist es deßhalb
aicht, daß die Berichte über die Aussichten auf die Hopfenernte so
lehr wiedersprechend sind. Allgemein wurde über zu große Trocken—
)eit geklagt. Jetzt ist wohl Regen eingetroffen, aber etwas zu
pat, um der Entwickelung der Blüche und der ferneren Ausbil-
zung den vollen Nutzen zu gewähren, den er früher gebracht hätte.
Immerhin hat er aber doch die Hoffnungen bedeutend geboben;
aus günstig können die Aussichten im Ganzen aber keineswegs bezeichnet
verden; in manchen Gengenden rechnet man auf e, in anderen
jar nur auf s Ernte. In Teitnang, Ravensburg ec. sollen auf den
negen hin sich wohl diejenigen Hopfengärten gebessert haben, die
Schwarzbrand bedroht waren; die vom Rost und Kupferbrand be⸗
allenen aber langsam rückwärts schreiten. Englands Pflanzungen
jaben in der letzten Zeit ebenfalls keine Fortschritte gemacht, die
ruf eige höhere Ernte schließen ließen.
Verantworisscher Redacicur F. X. Dem e St. Ingoeri.