Full text: St. Ingberter Anzeiger

4 Vorigen Dienstag wurden bei einem Treibjagen im Rup- 
pertswald, Rebier Pirmasens, 12 Wildschweine aufzejagt, wopon 5 
erlegt und 2 angeschossen wurden. 
. Auf der Heßheimer Kirchweiht am 80. August geriethen 
die beiden Brüder Wilhelm Schwerdel (25 Jahre alt) und Johann 
Schwerdel (23 Jahre alt) von Wattenheim wegen eines Mädchens 
aus Eifersucht in Streit, welcher sich bald so steigerte, ddß Johann 
dem Bruder Wilhelm zwei Messerstiche, wovon einen todilichen 6 
Centimeter ties in den Unterleid und einen eben so tiefen in deu 
Arm versetzte. Der Missethäter wurde auf der Flucht durch die 
Bendarmerie verhaftet. 
. Die Stadt München hatte Ende 1873 eine Schuld von 
9,000,000 fl.; in Folge von Schulhausbauten ꝛc. wird sie sich 
bis Ende 1874 auf 11,200,000 fl. erhöhen. 
.Im Riejengebirg fiel in der Nacht vom 24. 25. d. viel 
Schnee; das ganze Gebirge ist eingeschneit. 
Eine zeitgemäße Polizeiverordnung. die wohl auch für 
manche andere Staͤdte pafsen dürfte, ist in Appenzell in der Schweiz 
erlassen worden. Die Verordnung verbietet den Burschen unter 16 
Jahren das Rauchen und droht alen Gastwirthen, welche solchen 
Zurschen Getränke verabfolgen, mit strenger Bestrafung. 
London, 28. August. Der Dampfer der Royal Mail 
Steam Packet Company „Liffey“, in der Fahrt von Southampton 
nach Brasilien und dem La Piata, ist unweit San Ignatio (am 
Maranon) total verunglückt. Passagiere und Mannschafien. sowie die 
—XLCLVOV 
f Der vor Kurzem durch einen Neffen des Kaisers von Ruß⸗ 
land begangene Diamantendiebstahl bezog sich, wie aus sicherer 
Onelle gemeldet wird, nicht nur auf den alten Familienschmud seiner 
Mutter, sondern auf die nahezu eine Million repräsentirende Fas 
jung des Heiligenbildes, unter nelchem die Eltern des Großfürsten 
sich hatten einsegnen lassen und welches — bei Gelegenheit der 
Vermählung der Schweuler des Leichtsinnigen, der Großfuͤrstin Vera 
— demselben Zwede dienen sollt, als das Verbrechen entdect und —X 
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Handelsschule xrankenthal(RNhpfiz.) 
Die Anstaltlbeginnt per . Semester am S. Oethr. 1874 
Gründlicher Ünterricht in den neueren Speachen, Realien, Mathematik u. Handels⸗ 
wissenschaften. — An demselben Tate beginnt der hinsichtlich sIder Disciplin mit der 
Schule eng verbundene RAι_ν—ο_ Vorbereitunuscurs aum Finiäuhrig- Freivil- 
igen - Evumen unter Leitung von 6 Fachlehrern. Seit 1868 haden 121 in diesem 
Turfe vorbereitete junge Leute (im verflossenen Schuljahr 24) das Examen mit Erfolg 
pestanden. — Das jährlige Schul und Pensionshonorat für die Handelsschule beirägt 
230 Tnhaler; für den halbjährigen Vorbereitungscurs flir Einjährige 130 Thaler. 
Ptospell. Stunden plan und nähere Auskunft ertheilt bereitwilligst 
(6. 62527) Der Vorstandz A. Bertolol. 
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bon der eigenen Mutter des Thäters dem Kaiser zur Anzeige 
gebracht wärde. Vierundzwanzig Stunden später hatten geheime 
Polizeiagenten den Großfürsten als den bis dahin räthselhaften Dieb 
ntdeckt, der die kobaren Steine in einem ganz untergeordneten 
Bfandhause hatte versetzen lassen. Sein ihm dabei behülflich ge⸗ 
vesener Adjutant wurde ebenfalls verhaftet; derselbe ist deporuͤrt 
vorden. 
4.Im Kreise Opotschka (Rußland) verbreitete sich das Ge—⸗ 
ücht, daß bald aus dem Gouvernement Plestllä 50,000 Mäd⸗ 
hen an das schwarze Meer geschicht werden würden, wo sie ein 
othes Schiff in Empfang nehmen und über's Meer bringen würde. 
Diese Maͤdchen würden dann an eben so viele schwarze Mohren 
derheirathet werden. Dieses alberne Gerücht hatte nun aber sehr 
ceelle Wirkungen. Die jungen Mädchen wurden nämich sofort en 
masse und einerlei au wen verheirathet, um nicht von „Kronswe— 
zen“ den Mohren zum Opfer zu fallen. Die Hochzeiten fanden 
ogar, was unerhoͤrt ist, während der heißesten Arbeitszeit statt. 
Diese ganze Heirathswuth ließ sich auf einen mit rother Tinte 
eschtiebenen und im Dorfe Brutowo gefundenen Brief zurüd⸗ 
ühren, in welchem diese Zwangsverheirathung an die Mohren 
rzaählt war. Als Autor des Briefes wurde gerichtlich der Inha 
zer einer Schenke, Ssergey Jalowlew, 28 Jahre alt, ermittelt, 
Der Angeklagte bekannte sich schuldig, wollte den Brief aber nur 
uus Nederei gegen die Weiber, die er häufig von den Mohren 
jatte munkeln hören, verfaßt haben, und satte aus, daß er 
ine solche Wirkung, wie der Brief sie gehabt, weder voraus be⸗ 
echnet, noch gewollt habe. Aus verschiedenen Nebenumständen ging 
adeß hervor, daß der Autor des om'nösen rothen Briefes gewinn⸗ 
üchtige Absichten verfolgt habe, ohne den es bei den Hochzeiten, 
zuch wenn sie aus Angst vor den Mohren zu Stande kommen, 
am schöne Revenüen brachte. So verurtheilte der Richter 
yn zu 50 Rubel Strafe, resp. 158 Tage Haft und in die Gerichts⸗ 
sosten (260 Rubel). — 
J —chet wnacteur if. X Demeß St. Ingbert. 
JTeohnicum FRAN- 
XIENBERG. 
SHöhere technische Lehranstalt 
4 mit Vorbereitungẽschule. 
ʒ Beginn des neuen Cursus 15. Octb 
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3Direction des Technieum 
Frankenberg (Sachsen). 
Landwirtho, Bierbrauer & Müller. 
bastehend aus drei getrennton Fachlehranstalten. beginnt das Wintersemester em1 
November. — Programme und Auskunft ertheilt gerno 
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Schweinefleisch 20 kr. pr. Pfo. Butter 34lr 
her Pfund 
Gläubigeraufforderung. 
Alle Diejeaigen, welche an den Nachlaß 
des verlebten Schmelzarbeiters Peter 
Walle und dessen Wittwe Margare⸗ 
the Steinfeld eine Forderung zu machen 
haben, werden gebeten ihre Rechnungen bei 
dem Unterzeichneten einzureichen. 
Horn, tgl. Notar. 
„Eine noch fast ganz neue 
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woran euch ein GGPel 
gestellt werden kann ist preis 
werth zu verkaufen, bei wem? 
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Blattes.“ 
RAMSX. Drud uns Verlea von F. men in St Inabert