uf dem Schlosse zu Vorzin das Erndiefest gefeiert, wie es die Schaffot wie ein Wahnsinniger herum bis er hysterisch wurde und
—R den Knechten und Magden in jedem Jahre zu geben n Ohnmacht fiel, so daß er in einem Stuhle unter den Galgen
flegi. Die „Tribüne“ theilt folgende Beschreibung mit: In einer getragen werden mußte Der Sdarfrichter ein großer und staͤm⸗
roßen, ausgeräumten Wagenremise, deren Wände mit frischem niger Mann, eine Carnevalsmaste kragend und von Kopf bis
id delorit waren, hatten sich die harmlosen Paare eingefunden Fuß in einen schwarzen. von einer rethen Schnur zusammengehal ⸗
nd drehten sich munter nach dem Takt⸗ der Tanzmusik. Auch die enen Domino gehülli, vollzog sein Werk höchst wirksam, aber das
irstlichhe Familie betheiligte sich, wie dies auf den Guͤtern in Schauspiel wurde einigermaßen durch die Blasphemien eines der
er Gegend üblich, an dem Tanze. Während die Frau Fürstin Mörder, Namens Robinson, der die Hoffnung ausdrückte, daß er
ur den Großknecht wit einem Walzer begnadete, tanzte Fürst Bis an den Pforten der Hoͤlle seinen Verfolgern begegnen würde, be⸗
rd mit den Mädchen des Hofes der Reihe nach“ — freilich nträchtigt. Als um halb eif Uhr die Klappe fiel, erhob die
ist nachdem die zum ersten Tanze engagirte Großmagd vom Zuschauermenge, größtentheilz aus Schwarzen bestehend, ein sold es
danzler des Deutschen Reiches ernahnt worden war, nicht allzu dommergeschrei, daß einige Pferde scheu wurden und eine Panik
ewaltig zu traben. Die Tochter des Hauses, Comtesse Bismard. ifiand. Eine? der Verbrecher war ein solch schlimmer Chatakter,
ing als Tänzerin den Mädchen mit gutem Beispiel voran und ver⸗ aß sein eigerꝛer Bruder den Wunsch ausdrückte, ihm den verhäng⸗
„eute bis zum späten Abend unter den fröhlichen Gästen, welche iißbollen Strick um den Hals uun legen.
em reich besetzten Büffet gegenüber nicht blöde thaten. —VDttovo —— — Verkehr.
Ger andere Man n.) Eiun belannter Beiliner (Eingezogenes oder in nächster Zeit werthlos werden des
zankier kne'pt regelmäßig vor der Boͤrse in einem derselben nahe Bapiergeld.) Badische Darlehns Cassenscheine zu 5. und 10 fl.
zelegenen Locale. Es war bekannt, daß der alte Herr zum An⸗ om 3ö. Juli 1870. Badisch. Cassenscheine zu 2 fl. vom 1. Juli
ange seines Frühstücks stets zwei Cognacs hinter einander trant. 849, zu 35 fl. vom 1. Juli 1854 werden eingezogen. Bairische
Zan Tischnachbar fragte ihn dieser Tage: Alter Freund warum dypotheten · und Wechsel-Banknoten zu 10 fl. v. ĩ. Aug. 1857 ver⸗
rinlen Sie eigentlich siets zwei Cognacs „Ja, sehen Sie, wenn ieren am 1. October ihre Giltigteit, diejenigen zu 100 fi. vom
qh einen Schnaps getrunlen habe, werde ich gleich ein anderer . Juni 1839 waren berfallen mit 1. Julj 1874. Bautzner
Ranu, und danun verlangt der andere Mann auch einen Schnaps.“ dandst. Banknoten zu 5 Thlr. von I860, zu 10 Thlx. von 1861
Um über die Bedeutung des Mein'nger Brandes einen verden noch umgeiauscht. Bremer Banknoten, auf Goldthaler
tatistischen Beleg zu liefern, bemerlen wir, daß im December 1871 autend, vom 1. Detober 1886 und 1. December 1863, Endter⸗
e Sladt 653 Hauser zählte, abgebrannt sind 257,. also mehr nin 1. October 1873, werden noch umgetauscht. Chemnizer Stadt ˖
is ein Drittel; Einwohner ohne die Garnison waren es damals hanknoten zu 1 Thlr. von 1848; II. Em. zu 1 Thlr., weiß ohne
262, obdachlos wurden 2362, clso nahezu ein Drinel. Der datum, werden noch fortwährend eingelöst. (Die Falsificate der
herzog hat 500 derjelben in's Residenzschloß aufgenommen und . Emmissson sind am gelblichen schlechten Papier und der miß⸗
ußerdem noch oͤffentliche Gebäude zur Aufnahme best'mmt. ungenen Rückseite erlennbar.) Coburger Cass⸗n⸗Billeis zu 1 Thlt
F (Eine fünffache Hinrichtung.) In Rapoleon- omn 22. Januar 1849 werden gegen neue Scheine von 1870
alle, Loufiana, wurden am 21. v. M. fünf Maänner, die Com- umgetauscht. Kolner Privatbank zu 10, 20, 530 und 100 Thlr.
sicen eines drutalen Raubmordes, durch den Strang hingerichtet. jom 1. Mai 1856 werden eingezogen. Danziger Privatbank zu
die Verbrecher hatten einige Tage vorher einen Fluchtversuch ge⸗ (0, 20, 30 Thir. vom 1. Jun 1857 und zu 100 Thle · vom
nocht, wehßhalb sie ihre lezsen Slunden mit Ketten an di ane l. Juli 1887. 1. Juli 1867 und 1. Mai 1871 werden ein⸗
hrer Zellen gefessell verbringen mußten. Der Hinrichtungsplatz befand zezogen und 10d Thaler⸗Scheine verfallen den 24. December 1873.
ich im Herzen der Stadi, wo das Gefänzaiß u. das Gerichtsgebäude dannov. Stadt-Cassenscheine zu 1 Thlr. vom 7. December 1846,
Jei Salen eines Square's bildeten. Am Morgen des 21. kamen hessische (Cassel) Cassenscheine zu 1, 8, 20 Thlr. vom 26. Au⸗
reshundert weiße Vurger mit doppelläufigen Büchsen und Spencer just 1848. vom 24. März 1849 werden bis auf Weiteres bei
hewehren an. und befetzten die anderen zwei Seiten; die Galgen en dnigi, preußischen Staalskassen umgetauscht. Kaiserslautern
ahmen die Mitte eir. Eine sich abdachende Ebene im Vorder⸗ Stadi) Dahrlehnsscheine vom 81. Juli 1870 wurden bis 20.
tunde bildete ein notürliches Amphitheater, das mit vier⸗ bis lugust 1874 eingelöst. Leipzig⸗Dresdner Eisenbahnscheine zu b
unftausend Mannern, Frauen und Kindern, die fich als Zu⸗ hlr. von 1835, sowir mit der Bemerkung 4Umdrud von 1855
hauer des graßlichen Schauspiels versammelt hatten, gedrängt berden umgetauscht. Magdeburger Privar-Banknoten zu 10, 20
ol war. Die elirquenten erschienen um halb zehn Uhr Mot⸗ 0, 100 Thlr. vom 830. Juni 1856 verfaleen, werden aber noch
jens in Begleitung eines Priesters. Das Verlesen der Todes- ingeldst. Nassauer Landescredit ⸗Cassenscheine zu 1, 5, 28 fl. vom
riheile, sowie die Ansprache der Verurtheilten an die Menge 5. Juni 1841, 12. August 1847, 26. Februar 1846,
ahmen eine volle Stunde in Anspruch. Einer der Verbrecher, »esgleichen Nassauer Landesbanlen zu 1, 5, 20, 28 fl.
stamens Roß, derlangte mit lauter Stimme seine Frau und seine 12. August 1856 und 1. Januar 1859, zu 5 und 50 fl. dom
Mutter zu sprechen. Letztere ecschiene.n, begleitet von dem Weibe 24 Jun 1868 werden eingezogen und nur noch bei den Staats-
jnez anderen der Delinquenten Namens Williams. Sämmiliche sassen von Nassau und Frankfurt a. M. eingelöst. Nordd. Bund⸗
Verurtheilte hielten umherschweifende, unzusammenhängende An.! Daͤhrlehnslassenscheine zu 5, 10, 28 Thlr. vom 1. August 1870.
prachen, Jeder mit der Versicherung endend, daß sie in zehn Reinu⸗ Pomm. Privatbanknoten zu 10, 20, 530 und 100 Thlr. vom 24.
en im Himmel sein würden. Williams tanzte dann auf un 1849 und 20. Juli 1860 werden eingezogen.
8 83 e in ISä haben, de Anstalt mehr als bisher den geistigen
45 zjo— erner daß sie in den lateinischen Deklina- Bedürfnissen der hiesigen Bevölkerung nach
erãnderungen an der hie sonen geübt sind. Vom Schutjahr 1875,76. ullen Seiten hin Rechnung zu trogen der⸗
igen Lateinschule und Er— * werden w de Ise seine Aufnahms⸗ ögen, und dürften sasveh dessen die
zrüfungen mehr abgehalten. Die wese nili- Vorurtheile allmählich schwinden, die gegen
oͤffnung des Schuljahres hen, nicht genug zu betonenden Vortheile ie bisher noch in vielen Schichten der
betr. er neuen Studienordnung bestehen ersiens Buürger bestanden. Vernünftige und ge⸗—
In Folge der neuen Schulordnung für harin, daß nunmehr durch Errichtung der visseuhafte Eltern zeglichen Standes wer—⸗
ieSftudienanstalten meten mit . Klasse und durch die in derselben bessehende den darum gewiß ihren Kindern die Vor⸗
»em 1. Oktober folgende Veränderungen an zesondere Betonung der deutschen Sprache heile zuwenden, die denselben aus dem fünf⸗
zer hiesigen LateinsTule in's Leben. ie Schuler in letzierer weit besser vorbe⸗ ährigen Besuche der so rationell organi-
Die uteinschule wird durch Errichtung eitet werden, als es in den meist über: irten Anstal erwachsen müssen.
aner neuen (1.) Klasse zu einer fünftklassigen üllten deutschen Schulen möglich ist. Anmeldungen zur Aufnahme in die 1.
Unstalt erweiert. In diese neue erste Klass. Ferner wird nunmehr der Unterr ichts⸗ ind 2. alasse nimmt unter Vorlage eines
verden die Schuͤler aufgenommen, welche doff im Lateinischen auf fünf Klassen ver- Schulzeugnisses das unterferligte Subrekto⸗
üch die für den Eintritt'in die 4. Klasse heilt, so daß schwach befähigte Schüler sich dat Freitag den 25. September Vormittags
einet deutschen Schule hinreichenden Kenni- Hese füt jeden Gebildelen abjolut nothwendige 3211 Ubr im Rektoratszimmer des
nisse in der Religion, der deutschen Sprache Sprache leichtet als bisher anzueignen ver⸗ neuen Schulgebäudes entgegen. Am 26.
ind Arithmetit erworben haben. rögen. gormittags 8 Uhr und an den folgenden
Die bisherige 1. Klasse wird nach der Endlich tritt für diejenigen Schüler, Tagen haben sich die neu aufzunehmenden,
reuen Schulordnung 2. Klasse. In diese velche nicht studiren wollen, eine Erleich⸗ owie die bedingt aufsteigeaden Schüler den
verden noch für das nächste Schuljahr die- erung dadurch ein, daß dieselben in der 4. nntsprechenden Prüfungen zu unterziehen.
enigen Knaben aufgenominen, welche vor ind 5. Klasse vom Griechischen dispensirt der eigentliche Urterricht beginnt am 1.
ein' 1, Oltober 1874 das 10. Lebens; verden können, wofür ein Ersatz durch be- Oktober, wo sich sämmliche Schuͤler der
ahr bereits vollendet und das 13. noh dndere Betonung der französischen Sprache, Unstalt einzufinden haben.
nicht überschritlen haben. Dieselben müssen wie der Realien soweit wie möglich ge— Rönigliches Subrektorat
ich darüter ausweisen, daß sie den in den haffen wird. 5treuber.
Arn Mhshtsbeifungen der dveutichen Schule Ddarh dies⸗ Anordnu naen wird nunmehr