vepmpetente Gericht der württembergischen Hei'math. Dieses Gericht
er ber ertannte, daß eine Scheidung deßhalb nicht erfolgen könne,
il eine bloße Civilehe ohne kirchliche Trauung in Württemberg
tohcht anerlannt werde. Tie auf dem Civilwege angetraute Ba—
zesrnserin sei dadurch keine Würtlembergerin geworden, und ebenso
infsenig das der Ehe entjprossene Kind. Dieses wüsse als ein un
erheliches angesehen werden. Jetzt wurde Baden in Anspruch ge
fa buimen. Dort heißt es aber wieder: naan erkenne die Civilehe an
lissber die ehemalige Badenserin sei durch ihre Verheirathung Wurt
ismbergerin geworden und habe das badische Heimathrecht ver
ohren. Eben so wenig habe das als ehelich angesehene Kind das
cadische Bütgerrecht zu beanspruchen. Män that nun noch den
ihstzten Schritt und suchte das streitende Paar zu bestimmen, sich
Nirchlich trauen zu lassen, damit man sie rachher gerichtlich scheiden
Pune. Das haben sie aber abgelehnt. So dird der gordische Kno
en en wohl ungelost bleiben.
e FBei Gelegenheit der in vergangener Woche vom Kaiser
yxgu der Schorfhaide abgehalienen Jagd war nachstehende „Unter⸗
hänigste herzliche Bitte“ vor der Ehrenpfocte an der Britzer
altesielle in großer Schrift angebracht: „Wohin Du kamst be
und Nacht, — Hast Sezen Du dem Land gebracht; — Laß
irthert auch uns in Erfurcht nah'n — Und gib uns an der Eisen
uahn, — gier wo Dein Fuß betritt das Land⸗ — Ein Sieges-
entmal Deiner Hand. — Ein Wink von Dir, so wär's gescheh'n:
bi- Wir můzten nicht nachh Neustadt geh'n; — Personen, Post und
aizüter schneli — Brefoördert die Haltestell; — Beseitigt wäre alle
al — Für Golzow, Brißz, Joachimsthal.“
pFriedrid shafen, 9. Ottober. Der Allgemeine
ig WBerein der Gasthofbesitzer hielt hier gestern und vorgestern sein⸗
iebene Generlersammiung. Gegründet im Jahre 1869 durd
Aehine Anzahl von Holelbesitzern am Rhein, zählt die Genossenschaf⸗
elgetzt die Besitzer der namhaftesten Gasthöfe im Deutschen Reiche und
ue hine Anzahl von Hoteliers in Frantreich, Belgien, Oesterreich, der
Saweiz und Holland zu ihren Mitgliedern, nachdem ihre Reform
alhbest rebungen in erster Reihe die Beschaffung eines treuen und zuver
aohlafsigen Dienstpersonals, Abschaffung von Mißbräuchen, Befreiung
dalder Dienstsuch:uden von den Abgaben an die Stellenvermittlungs
DNisbureau u. s. w., allgemeinen Anklang gefunden haben. Der Verein
ẽ*Vbesocgi die Slellenvermittlung unentgelich und besitzt zu dem Ende
»thein Bureau in Köln, ein zweites in Frantfurt a. M. und wird jetzt
inc in drines für die Schweiz in Basel err chten. Der Vorsta nd con⸗
on trolirt das Personal durch Zeugnisse, welche, gleich den kaufmännischen
j Referenzen, nicht darch die Dienstsuchenden, sondern durch die
Buteaux ausgetauscht werden. Von den Berathungsgegenständen der
siebenten Generalversammlung verdient hervorgehoben zu werden:;
wiederholte Eingabe einer Petiton an der Reichslag, bezw. Bun-
desrath um Befrtiung von der Haftpflicht. Die Wirthe, welche bis
eßt fur alle Effelten ihrer Gäste haftbar sind, beanspruchen ein
vesetz, wonach Geld, Preciosen und Kostbarkeiten bei ihnen
deponirt werden müssen, wenn sie dasär haften sollen, wãhrend
ihre Haftpflicht für das gewöhnliche Gepäck bestehen bleiben soll.
FNMinden, 18. Oktober. Der Hauptredner der hiesigen So ⸗
rialdemotraten, der Färbecgeselle Emil Lesser aus Langensalza, der
allsamstäglich seinen andächtigen Zuhörern etwas vorschimpfte übein
Bourgeois, Blutsauger, Massenmoͤrder. Feliwänsie, Pfaffen, hat
Ninden verlassen, ohne von seinen lieben Parteigenossen Abschied
zu nehmen. Vor einigen Wochen associrte sich Lesser mit dem gleich:
jalls hier arbeitenden Farber Schrammeck, um gemeinschaftlich in
nem bereits gemietheten Hause eine Färberei zu errichten.
Schrammed übergab seinem Eompagnon die Summe von 175 Thli.
größtentheils sauer erspartes Geld, zur Bestreitung der ersteu Ein—
richtungskosten und veranlaßte denselben dann, nach Langensalze
zu reisen, wa Lesser sein angebliches Vermögen, etwa 2500 Thlr.
holen wollie. Da Lesser, der Volksbeglücker und Arbeiteraposte!,
jelbst nichts besaß, wohin er sein Haupt legen konnte, oder doch
nicht so biel, um in seiner Heimath nach Wunsch auftreten zu
konnen, so borgte er auch noch seines Compagnons Stiefel. Uhr
und Ltinge und fuhr ab. Vor einigen Tagen nun hat er Nachricht
von sich gegeben, aber nicht aus Langensalza, sondern aus Leipzig,
und zwar schreibt der Sorialdemokratenführer seinem Associe, wenn
sein Brief in Minden anlange, habe er, Lefsser, bereits holländi⸗
schen Grund und Boden erreicht. Ein zweiter Brief Lesser's ist
433 Bremen datirt, und danach muß angenommen werden, daß
sich Emil Lesser aus Langensalzu mit seinem an einem unbemit⸗
ellen Arbeiter verübten Raube nach Amerika geflüchtet hat.
uUnter den jungen Damen, welche die in neuester Zeit von
der Universität Cambridge eingerichtete „hoöhere Prüfung“ bestanden
haben, befindet sich Ottilie Blind, die Tochter Carl Blind's.
DArensesnaqriqren.
Der funk onirende Staalsanwalis ⸗ Substitut Johannes Hann⸗
wacker in Zweibrücken wurde zum Landgerichts-⸗Assessor in Dürkheim
nannt und der Landgerichts⸗Assessor außer dem Status Karl
Freyburger in Kusel unter Einreihung in den Status an das
Zandgericht Speier versetzt.
Der Lehrer Salomon Bär von St. Ingbert wurde zum Lehrer
an der isratuitischen Schule zu Alsenz, der bisherige Lehrer zu
Dreisen, Christian Umbehr, zum Lehter an der oberen protestanti⸗
chen Mädchenschule zu FRreinsheim, der bisherige Schulverweser zu
gobenheim o / Rh., Johannes Kaiser, zum Lehrer an der katholischen
Schule zu Duttweiler ernannt, die Erhebung der kathol. und der
izraelitischen Schulverweserstelle in Venningen zur Lehrerstelle ge⸗
nehmigt uͤnd die beiden bisherigen Verweser dieser Stellen, Anton
Völlinger und Hermunn Strauß, zu Lehrern an denselben, der
bisherige Schulverweser Hermann Hahn von Neuburg a / Rh., zum
Schulverweser an der lonfessionell⸗gemischten Schule zu Kaiserslautern
ernannt.
Die kathol. Pfarrei Gerbach wurde dem Pfarrverweser doselbst,
Priester W. Oostendorp übertragen.
(Ein icse Tureh a Tings-Jounrn a iT Tem̃
die Schwalben heimwarts ziehen, pflegen auch die Unterhal tungs⸗
Journale ihre neuen Juhrgänge zu beginnen, um den langen
Winierabenden im traulichen Stübchen die unentbehrliche Lectüre
zuzuführen. So war es alle Jahre und auch heuer, nur mit dem
—V Jahr ein Riesenjournal gebracht
hat, das in jeder Beziehung das größte Aufsehen erregt und allsei—
ug discutirt wird. Es ist dies die Umwandlung der in Stattgart
bei Hermann Schönlein enscheinenden, „Allgemeinen Familien⸗
Zeitung“ in ein Format, wie wie es bisher nur das Ausland,
dort jedoch mit kolossallem Erfolg, aufzuweisen hatte. Das deutsche
Journal überbietet aber diese alle nur durch Gediegenheit der
Redattion, Eleganz der Ausstattung und — enorme Billigkeit. Es
erscheint jede Woche eine Nummer, die vollständig den Lesestoff
ines mittleren Romanbandes umfaßt — krotzdem beträgt der
Abonnementspreis vierteljählich nue — 15 Sgr. — 54 kr. Diesen
iabelhaft billigen Preis bei der immensen Fülle des Stoffes er—
nozlicht natürlich nur das beim Sruck wesentl'che Vortheile bietende
zroße Fornat, das aber trotz seines ungewöhnlichen Umfangs
sehr bequem zu lesen ist, weil die Illustrationen geschickter Weise
jo gestellt sind, daß die „Allgemeine Familien-Zeitung“ beim
desen gebrochen werden kann und alsdann vielleichter zu handhaben
ist, als die bisherigen größeren Journale. Die ersten Nummern, welche
drteils vorliegen, deginnen sehr vielversprechend neben vielen kleineren
Beilragen mit zwei großen höchst spannenden, theilweise sogar
slustrirten Romanen: “ Auf der Bahn des Verbrechens“ von Ewald
August König und „Graf Ketlan der Rebell“von Max v. Schlägel.
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