Full text: St. Ingberter Anzeiger

ungen wurden beschidigt. Der Dampfer ‚Chsan“, von Glasgow 
Jach Shanghai gehend, scheiterte an der schottischen Westlüste. Elf 
MNann der Besatung sind umgekommen. 
Aus dem Oberelsaß, 19, Oct. Im sogenannten Neuland⸗ 
vald zwischen Colmar und Neubreisach wurde bei dem Eisenbahn⸗ 
‚au eine Anzahl werthvoller Schmucksacheu ausgegraben. Man 
Fermuthet, daß dieselben von einem Raubmorde herrühren, der vor 
Ji Jahren in Colmar an dem Uhrmacher Kiener verübt wurde. 
ohne daß die Räuber entdeck: werden konnten. 
.Ein Professor der Bettelei). In England gibt es eine 
Industrie, die auf dem Cortinente ihres Gleichen nicht hat. Man 
ann jetzt an den Mauera Londons folgendes Plakat lesen: Der 
Brofessor Lazare Roony nimmt sich die Freiheit, dent Publitum 
anzuzeigen, daß er eine Schule gegründet hat, um praktischen Unter« 
icht im Betteln in zehn Leltionen zu geben. Er verspricht, die 
ihm anvertrauten Kinder zu lehten, wie sie ihr äußeres Ansehen 
ial verandern und sich jedes Gebrechen beilegen können, ohne 
ihrer Gesandheit im Geringsten zu schaden. Gegen einen mäßigen 
ßreis sagt er, wie man in mildthätigen Stadtvierteln die besten 
Straßen brandschatzen kann. Vermiethung von Krücken, künstlichen 
ßflastern, von Hunden für Blinde und von ähnlichen Zwillingen. 
xz5 wird auch in die Provinz versandt. Geschwindigkeit und Dis- 
tion. Briefe franko.“ 21 Prinzeßstreet. S. Giller. 
.Gest der dicken Damen.) Der „Courier der Vereinigten 
Staaten“ erstatiet Bericht über das jährliche Fest der „dicken 
Damen“, welches letzthin im „Hotel Taylor“ in Pleasant Vally 
tatigekunden. Dieses Fest, ähnuch arrangirt wie das Fest der 
diden Herren“, besteht in einem Austerndiner und Ball und ver⸗ 
ef in größter Gemüthlichkeit; die schwere weibliche Garde amu⸗ 
sirie sich. Nur ein einziges Intermezzo, allerdings ein schwerer 
Fall“, ist in den Annalen des Vereins zu verzeichnen. Der 
Reporter eines New⸗Porker Blattes, hinterlist gen Aufstachelungen 
Foige gebend, forderie eine Dame von 240 Pfund Gewicht zu 
anemn Walzer auf. Er hatte vielleicht auf ꝛine abschlägige Antwort 
gerechnet; aber darin sah er sich bitler getäuscht. Seine Aufforde⸗ 
cunzg wurdẽ mit der gtoͤßten Liebenswürdigkeit angenommen und 
io jah er sich zu einem uUnternehmen“ gezwungen, dessen ihm sein 
Leben lang gereuen wird. Das Thermometer zeigite zirka 40 Gr 
m Schatten seiner Dame. Der unglückliche Reporter renkte sich 
ast den Arm aus bei dem Bemühen, seine Tänzerin da zu um⸗ 
pannen, wo sorsst die Taille zu sitzen pflegt. Jene aber hob ihn 
vie eine Feder und drebte ihn so heftig im Wirbelwinde herum. 
daß ihm eben nur so viel Bewußtsein blieb, die Knöpfe fallen zu 
jören, die ihm vom Rock und anderen männlichen Kleidungs⸗ 
tücken abfielen. So beklagenswerth aber dieser Unfall war, so war 
er doch nur das Vorspiel zu der viel schrecklicheren Schlußkata⸗ 
trophe. Plötzlich nämlich ruischte die Dame aus und fiel — „à la 
drussienne“, sagt der Berichterstatter — mit ihrem Tänzer derart 
aieder, daß der Fußboden krachte. Nach mehrfachen vergeblichen 
Versuchen, die schwere Last der stattlichen Dame wieder auf die 
Füße zu bringen, entfloh der arme Reporter verhöhnt und beschämt 
„om Schauplutz seiner Niederlage, mit dem Gelbbniß, mit einer 
Tänzerin so schweren Kalibers einen so gefährlichen Tanz nicht 
vieder zu versuchen. Uebrigens hatte der schwere Fall keine weitern 
iblen Folgen für die leichtfüßige Dame, da sie die Vorsicht 
Jjebrauchte, als Präservativ schleun igst einige Dutzend Austern 
angefeuchtet mit dem schäumenden Wein der Champagne, zu ver- 
tilgen. 
FStatistit der Weinjahre. Zählt man aus den 
Weinjahren der Pfalz von 1701 - 1874 diejenigen heraus, in 
velchen es „sehr viel und guten“ oder „viel und sehr guten“ 
Wein gab, so finden wir in dem Zeitraum von 173 Jahren nur 
25 solche Jahrgänge: es trifft somit durchschnittlich alle sieben Jahre 
ein gutes Weinjahr. Die ausgezeichnet guten Jahre sind bekannt⸗ 
ich noch feltener und kehren erst nach längeren Zwischenräumen 
vieder, wie: 1811, 22, 34, 46, 57, 65 2c., während im vori, 
jen Jahrhundert sogar von 1728 - 1753, also in 25 Jahren 
zicht ein einziges Mal große Quantität und vorzügliche Qualital 
usammenfielen. 
Wie machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende 
Annonce der Herren S. Steindecker u. Co. in Hame 
durg besonders aufmecksam. Es handelt sich hier um Original- 
oose zu einer so reichlich mit Hauptgewinnen ausgestatteten 
Berloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheili- 
zung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient um so mehr 
das volle Vertrauen, indem die besten Staatsgarantien geboten sind 
ind auch vorbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handeln und 
Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. 
Das Haus S. Sacks u. Co. in Hamburg wird 
ias wegen prompter und aufmerlsamer Bedienung seiner Interessen- 
en so angelegentlich empfohlen, daß wir nicht umhin können, auf 
die im heutigen Blatte befindliche Annonce desselben ganz besonders 
hinzuweisen. 
Bekanntmachung. 
Die Waͤhlerl'ste zu den Stadtrathswah⸗ 
en liegt bis zum 81 October nächsthin auf 
Jem Bürgermeisteramte offen. 
Dies wird biermit mit dem Bemerken bekannt 
zemacht, daß nach Art: 105 Abs. 6 der 
Hemeind ordnung Niemand wählen darf 
ind auch Niemand gewählt werden kann, 
essen Raine nicht in der viste steht. 
St. Ingbert. den 22. Oktober 1874. 
Das Bürgermeisteramt ˖ 
KChandon. 
Einladung 
sur Betheiligung an der großen vom Staatel 
jarantirien Hamburger Geldverloosung. 
rine Prämie von 250,000 R.Mark 
owie Haupttreffer vvpn R.Mark 125,000 
)0,000, 60, 000,50, 000, 40,000, 36,000 
30,000, 24,000, 20,000, . 18,000, 
15, 000, 12,000, 2083mal 2400, 412 mal 
200 ꝛc. inch. Freil. im Gesammtbetrage 
—VV—— 
n 7 Verloosungen an die Interessenten zur 
chern Vertheilung. 
Von 1. Classe an findet 
alles Wochen eine Gewinn⸗ 
ziehung statt. 
Es werden nur Gewine gezogen. Einlage 
ster Classe beträat für 
viertel Originalloos!/ Thlr:od 32/5kr. 
halbes * Tñ. Aao 
ganzes 2 8. 80 
Es existirt kein ähnliches Unternehmen, 
velches bezüglich Solidität und pünktlicher 
Juszahlung der Gewinne mehr Sicherheit 
zietet als dieses, daher empfehle diese Be 
heiligung Iedermann, der gene'gt ist, einen 
denig kostspieligen und soliden Gelücksver⸗ 
uch; zu machen. 
uAlle Aufträge werden sofort gegen Post- 
inzah lung oder Nachnahe mit der größten 
Aufmerksamkeit ausgeführt auch können en 
Beamten, soliden Bürgerstand auf besonderes 
Berlasngen einige Loose und Pläne zur An- 
icht überschickkt werden. Man beli'ebe sich 
»aher umgehend direct zu wenden an 
MI. Stcindecscor 
Asn e Fge Fe ee e 
—— 
Die Ticeri. d KoGmigl. 
Hof⸗Chocoladen⸗RAubrik 
von 
Gobruder dtollwerk 
in Cönmn übergab den Verkauf ihre 
Vorzüglichen Vabrikate in 
It. Ingbhert BHerrn Kaufmann 
Joß. JIriedrich. 
Fr MXISĩEs 
u. Aeoο H—— 
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