nuf den Staaiseisenbahnen in erster Wogenklasse um 15*12, in
weiter um 15, in dritter um 101/8 Prozent zu ertohen. den
Beamten éBediensteten, Penstonisten. Beamtenwiliwen und Waijen
fur die erste Hälfte des Jahres 1874 provisorische Zulagen zu 20
15, 10 Wozent zu gewahren und für Erhdohung de Bezüge der
Gendatmen ein Mehr von 119,036 Gulden zu verwenden.
Die Reichsrathslammer stimmte dem Geseheunwuck über Ver ⸗
vollständigung der EisenbahnEinrichtungen nach den Beschlüssen
der Abgedtdneten bei und nahm den Gesetzentwurf über provisorische
—An — Vormittags 10 Uhr wird
in beiden Kammern das Vertagungsdekret verlündel. 1333
Munchen, 24. Jand In dem begonnenen Jahr 1874
sollen in Bayern folgende Eisenbahnen eroffnet werden: Im Früh
ahr Nuͤrnderg —St. Jost 0,85 Meilen (Theilstrede det XR
Rürnberg Crailsheim), am 1. Mai Dosnauwoͤrth — Rezensburg
17 Meilen, Buchloe — NRNemmingen 6,15 Meilen, Unterpeißenberg·
Sulz O, 85 Meilen, Holzlirchen — Toͤlz 2,90 Meilen und Augsburg-
Ingoldstadt 9. Meilen; am 1. November Ebenhausen — Meiningen
363 Meilen, die, sämmtlich sind, Staatsbahnlinien. Vou der
Ostbahn im Spätherbst die Strecke Mühldorf — Gangkofen 3.48
Meilen und von den Pfälzer Bahnen Kaifers lautera — Enkenbach
and Landau — Anuweiler.
Berliün, 26. Jan. Die „B. A. C.“ richtet an alle li-
hberalen und reichsfreundlichen Abgeordneten die dringendste Bitte,
uur Eroffnung des deutschen RKeichztages am 5. Februar punttlich
jag Berlin sich einzufinden. „Es ist dieses — sagt das national-
iberale Parteiorgan — zu Ehren des Reichsstages nothwendig.
xuf unserer, der nationalliberalen Partei, vor Allem ruht die
Pflicht, dem Reichslage von vornherein die Beschlußfähigleit zu
sichern, wie sie stotz darauf ist, im letten Reichstage unt er allen
Parteien die flejßigsie und pünktlichste im Besu ve der S tzungen
Jewesen zu sein.“ Mit dem 28. ds. M. soll die den Reichstags
mitgliedern gewährte freie Fahrt auf allen deutschen Eisenbahnen
zeginnen; es sind die Karten auf dem Reichskanzleramt ausgestellt,
wveiche bia 8 Tage nach der Session Giltigkeit behalten ·
Ber din, 26. Jau. Seit heute liegen Eduard Lasker's
hHeilräge zur Verfassungsgeschichte Preußens“ vor. Sie setzen sich
in acht Abschnitte aus Abhand lungen zusammen, die det Verfasser
schon vor längerer Zeit hatte erscheinen lassen. Er will deßbalb,
daß diese Arbeiten nur als die Urbeiten früherer Jahre beurtheilt
werden. *
Berlin, 29. Jan. Im Abgeordnetenhaus führte der
Ftatsposten von 16,000 Thalern für den alikatholischen Bischof
Reinlens eine lebhafte Debatte herbei. Miquel befürwortet die
—X—— Mallinkrodt bekämpften dieselbe.
Pelri vies in einer mit stürmischem Beifall aujgenommeuen Rede
die Berechtigung der alilatholischen Bewgung nach. Der
Fultusminister hob hervor, daß die Altlatholiken den Staatsge⸗
setzen sich fügten und in dem Kampfe gegen Rom mit der Staat ⸗
zegierung einen Einigungspunkt hatten. Bei der Abstimmuig
wurde der Posten mit allen gegen die Stimmen des Centruma und
der Volen angenommen.
Frankreich.
Parias, 25. Januar. Der General Thiebault, einer der
Veleranen der napoleonischen Armee, ist gestern zu Paris im Alter
hon 91 Jahren gestorben. Er haite als Genieoffizier den spani⸗
schen Feldzug und die Campagne von 1813 mitgemacht; unter
dudwig Philipp gehoͤrte er der afrikanischen Armee an und nahm
an der Expeditien von Constantine Theil.
BParis, 27. Januar. Rouher ist nach Chifelhurfi
zegangen, um sich mit der Naiserin wegen des Verhaltens des
pᷣcinzen Napoleon · zu benehmen. In Chiselhurst herrscht Sorge
wegen des Auftretens des Pringen, der belanntlich wichtige
Familienpapiere desizt.
paribß, 27. Januar. Der Bischof von Orleans hielt
gestern in der Nationalverjammlung eine Rede für die Herstellung
der Militaͤrgeisilichleit und Militargoti⸗sdienste in der franzosischen
Armee. Er erwähnte unter Anderem: „Die Deutischen seien in
Deleans gewesen, und es habe ihn die Frommigkeit derselben, auch
ber Protestanten, wahrhaft erbaut.“ Ob es aber moͤglich sein wird,
für die Protestaaten und Jiraeliten in der Armee Gewissensfreiheit
de h. eigenen rg zu erlangen, muß sich heute enticheiden,
vo der Deputirte Andre sür dieselben in die Sdranlen tritt. —
Die franzbfischen Blatter sehen mit eines gewissen Herzensangh
nach Elsaß. wo trotz ihrer Bitten boch in den deulschen Reichstag
gewählt wird. Das Auftreten einer spezifisch elsassischen
Zersohnungspartei hat sie tief betrübt und sie reden von Schnet -
gans und Consorten als wie von „abgefallenen Brüdern“.
Paris, 28. Jan. Die meisten Morgenblaͤtter besprechen
rinen don der „Gazette de France“ gebrachten Artikel über das
Sepiennat und mißbilligen ihn groͤßtentheils aufs Strengste. Der
Artilel spricht die Meinung aus, daß die siebenjährige Regierungs
dewalt Rac Mahon's der Nationalersammlung gegenuber gor
eine bindende Kraft, daß diese vielucht das Recht habe, in jedem
Augenblicke eine Feste NRegierungsform⸗einzusetzen; * die ·7 Jahre
bedeuteten 87 nur die Außerste Grenze, dis wohin dies gefchehen
in mufse. (ie Blaster mißbillizen Diesen Frhe —
dec Platteg faft durchgüngigc. Das venementsagt: das,
3— ——— die Rernon oder es sei —5—
Italien —
— om, 29. Januar. Die „Opinlone“ veröoͤffentlicht ein
Schreiben Lamarmoras auf den bekannten Artikel des Deutschen
Aeichangeigets d·vom⸗ EBe d. M: ar Gencral veprodugithe den
Text des Schreibens Usedors vom 12.. Juni 1866.. und erllaͤrt,
Origincl des Spegalberichtä Gohones vom 8. Juni 1866 sei
ci einem Rotar deponirt. Lamarmota behaupiet, alle diese Docu⸗
nente stien: dauchaus privater Natur und könnten sich dahef in den
Archiven des auswärtigen Ministeriums nicht vorfinden .
In Livor no hat die Polizei am 21. d. M. einen gmen
Fang gethan, indem ihr in Folge ausgedehnter Haussfuchungen die
hdapiere des Centralbureaus der International in die Haͤnde
lefallen sind. Dieselben anthalten wichtige Enthüllungen über die
derbreitung dieser Gesellschaft über ganz Italien und die Namen
ad Zuhl ihrer Mitglieder in den verschiedenen Provinzen.
England. e
Londo n. 26. Jan. Eine Depesche des Dailh Telegr.
nus Berlin bestäligt, daß eine preußische Note die Aufmerksamlen
er belgischen Regierung auf den Ton der dortigen Preffe und
wuß die Pflichten ĩenle, die ihr die Neutralitat Belgiens auferlege.
Die Note spricht die Hoffnung aus. vaß die in der belgischen
hresse kundgegedene Agisation von der Regierung des Konias Leo⸗
old in angemessenen Schrayken gehalten wercc.
London, 27. Jan-. Die Protellanten Verjammlung in
zi. James Hall dauerte vier Stunden. Es waren zahlreiche Zu⸗
ũmmungsschreiben aus allen Weltgegenden eingetroffen, darunter
diche don den anglikan. Erzbischofen, von Canterburh und York,
on 337 Parlaments nitgli dera, 1200 Geistlichen verschieden er
Fonfessionen ec. Der Vorsitzende bezeichnete als Zwed der Ver⸗
ammiung: erstens ihre Theilnahme an dem Kampfe Deutschlands
zegen den Unramomanisiaus auszudrücken. zweilens England aus
einem Schlafe zue. Belämpfuug des gefährlichen Feindes zu er—
deden. Der herruiche Briet des Kaisers Wilhelm an den Paps
jabe nicht nur die Zustimmung aller Protestanten erhalten, sondern
xsei auch als Warnungsruf an das englische Volt zu —XRX
Die Zusammensetzung, der gegenwärtigen Bersammlung bekunde,
zaß dier Manner auier polilischen und religissen Richtungen zu⸗
ammengelommen seien, um lleinliche Meinungsvetschiedenheiten
u begraͤben und dem Papst ein kraftiges „Halt! zuzurufen.
der Dechant, von Canterbury hob herbot, daß es sich bei der
sanzen Ftage gat nicht um die Religion handle, sondern um die
den Sigeisaburger obliegende Pflicht des Gehorsams gegen Gesetz
ind Verfassung. —— Die für die Versammlung in Glasgow, am
25. Februar, vorbereitelen Beschlüsse lauten noch schärfer als die
Jondoner; namentlich wird darin hervorgehoben, daß der in Deulsch⸗
laud enttrannte Kampf England direlt berühre, denn auch hiet
uche die rdmischlatholische Priesterschaft die Gewifsen der Gläu—⸗
higen zu ketien und unter geistlichetr Macke das bürgerliche Leben
ju leiten, (Pf. AurJ. ——
gon don. 28. Jannar· Die Beschlaͤsse des Symdalhie⸗
Neetiags geher nebst einem Begleitschreiben Earl Russells morgen
rih varch einen außerordentlichen Kurier an den deutschen
daiser add.
London, 28. Jan. Das auswärtige Amt empfing eine
Fffizielle Beftätigung des Todes Livingstones. Der Reisende starb
uch IAiagiger Kuhrkrantheit; die Leiche wird im Fedruat in
Zanzibar erwwartet...
4 Dieser Tage wurde im Hausgange des Bierbrauetd Kegel
in Zweibrücen ein eiwa Sjähriges Madchen vorgefunden, mit
usammenzebundenen Füßchen in einem mit Nleidungsftücken
efüllten Korbe sitzend. Das arme Wuürmchen, welches an einem
Füßchen lahm sein soll, wurde dem Hojspital übergeben. Es jam⸗
nert häufig nach seiner Mutter in einem Tone. der, wie gesagt
vird, den iothringer Dialekt verräͤth. Wer die Rabenmutter 35
ie ich auf diese Weise ihres Kiudes entledigt, hat man noch nmi
herausgebracht. J J
In Ludwigehafen starb am 28. Jan. ein Nann. der am
27. Morgens schwer derletzt auf der Chauffee gefunden wor den
var, woselbuer von Abendä bis Morgens g legen hatte, bis er
nduch in das Spital verbracht wurde. Da derselbe ohne alle
Japigre und mit herausgekehrien Hosentaschen gefunden wurde, ver
nuihen man Beraubung. Der Gestorbene soll ein Händler aub
Jarigberg sein, an welchem aller Wahtꝛ scheinlichleit nach ein Raub⸗
nord begangen worden ist. Als dieser That verdaͤchtig wurde
An Mann aus Dudenbofen aekänglich eingezogen.