in Zweibrücken erhalten, welches der Gemeinde 26,253 fl. 2 lr. f In T., einem kleinen Städtchen in dem Rheingau, ließ
zusprach. * der Bürgermeister den Sieg bei Wörth durch den Polizeidienet
—A des Ortes mittelst Ausschellens bekannt machen. In der erwähn⸗
Im Bezirk Landau wurden von 1776 bei der Musterung ten Schlacht wurden bekanntlich auch 6 Midrrailleusen erobert.
vorgefuͤhrten Pferden nur“ 109 für Militärzwecke tauglich Diese waren dem Polizeidiener ein Gräuel, denn er konnte, das
befunden. Wort weder lesen, noch wußte er, was es bedeutet, weshalb er sich
„Diedenhofen, 26. October. Ein höchst dedauerns nicht anders zu helfen wußte, als sich dasselbe von seinen
werthes Unglück hat sich ia der Glashütte zu Ueckingen creignet. eigenen Lexicon zu verdolmetschen. Er las die Depesche folgender-
Daselbst starben 5 Personen in Folge eines von ihnen am Abend maßen: Siegreiche Schlacht von Wörth, Mac Mahon Zeschla
des 17. d. M. genossenen Gerichts giftiger Pilze. Dieselben, gen, 4000 Gefangene gemacht, 80 Geschütze, 2 Adler, 6 Militärläuse
angeblich Champignons, waren an dem nämlichen Tage von dem erobert.“
Glashüitenarbeiter Pillot in einem nahen Walde geholt und in P Köln, 283. Okt. Wie die „D. Z.“ wissen w'ill, legt
Gemeinschaft mit de.n Arbeiter Porcheron und der Familie des die „Kölnische Zeitung“ sich einen eigenen Telegraphen nach
Schmelzers Goin, bei welcher erstere beiden in Kost standen, ver Berlin an, der 41,000 Thaler kostet. Zunächst wird er im hie⸗
sehtt worden. Sämmtliche Personen, die davon renossen, starben, sigen Telegraphenamte enden. Durch diese Einrichtung “ist Die
it Ausnahme des Schmelzers Goin, der seine Rettung jedenfalls Redaktion in den Stand gesctzt, ihre Parlamentsberichte direct per
nur dem Umstande zu verdanken hat, daß er sich ummittelbar nuch Telegraph zu beziehen, was seither nur auszugsweise geschah.
dem Genusse hat erbrechen müssen. Nicht genug kann vor dew ASraumgemuünd, 27. Oklt. Die kürzlich ersolgte Pen⸗
inbedachtsamen Genufse unbekannter und belkannter Pilze gewarnt slonirung des Commandeurs der hier garnisonirenden bayrischen
werden, da selbst die allgemein als schädlich angesehenen Cham Thevauxiegers,· Obexlieutenant Freih. v. Egloffstein, hat viel Staub
pignons (Agaritus campestris) unter gewissen Umständen eint awfgewirbelt. Soviel steht fest, daß genannter Offizier wegen einet
ziftige Beschaffenheit annehmen können. Will man Pilze essen, se in weitecen Kreisen belanat gewordenen Toastes. worin er den
Zermeide man aile diejenigen, welche in sumpfigen und seuchten cönig von Bayern als.ersten Vasallen (er wollte sagen ,Verbün⸗
Waldern wachsen, welche schwarzblau, grün⸗, blut oder weißflecki deten,“ versprach sich aber), des Kaisers Wilhelm bezeichnete, pen⸗
oder regenbogenartig geflect find, einen faulen Geruch haben, bald sionirt wurde. Diese plötzliche Pensionixung muß Jeden tiesbelrüben,
in Fäulniß uͤbergehen, beim Kochen hart werden, fich klebig abe der Hrn v. Esloffstein näher kennt, uud findet sich ein großer
tühlen und einen hohen Stengel haben. Die eßbaren' siud vor Theil seiner Vehrer gerade in der preußischen Aruee. — In dem
dein Genusse in stark mit Essig dersetztem Wasser abzulochen und ampfe bei-Kisffingen 1866 gab er ein gläuzendes Beispiel von
dann“die Flüssigkeit wegzugießen, wodurch felbsi giftige Pitze vie! Bravour und Ehrenhaftigkeit. was: wohl werth sein dürfte, nüher
bon ihrer Schaͤrfe verlieren. hekannt zu werden. Als Kissingen nämlich von der 26. preußi⸗
Der „D. A.“ meldet aus Däürkheim, 27. Olt.: Gestern ichen Brigade genommen war, erschwerte eine bayerische Batterit
Nachmittag passirte in der Wormser Straße hier das Unglück, daß am Sinnberges das Debouchiren aus der Stadt in ganz erheblichem
hon mehreren hier durchfahrenden Weinfuhren die eine der ihr Raße. Gecen diese Batterie gieg Lieutenant von Papen wit feinem
vorfahrenden mit der Deichsel in ein Stuückfaß fuhr. Da strömte Schützenzuge, dem sich die beiden Fähnriche von Waßner und
der tostbare Herbstsegen auf die Straße nieder und die in der Bock anschioffen, dreist vor, und nachdem die Schützen ineinem
Nähe waren, keilten mit allelei Gefäßen herbei den Federwe ßen Getreidefelde ich herangeschlichen hatten, vertrieben sie auch bald
vor zwecklosem Ende zu retten. Leider floß das meste von der die Batterie und hofften durch rasches Nachdrängen vielleicht noch
Straße in den Bach. Der unglückl'che Fuhrmann soll trostlos ein Geschütz zu nehmen. In diesem Augenblick drach der damalige
gewesen sein, denn, da nur wenig von dem Weine gerettet werden Ritimeister von Egloffstein mit seiner Escadron aus einer verdedten
hnnie, so wird ihn die Fahrt theuer zu stehen kommen. Hatte er Aufstellung hevor und überritt die 20 Schützen vollständig; nicht
vielleicht selbst zu viel Neuen geladen? iner blieb unverwundet. Waßner starb an den Wunden, Bod
Bergzabern, 28. Ott. Bei der außerordentlichen entkam im hohen Getreide, Papen, aus mehreren Wunden blutend,
Generalbersamminng der hiesigen Volksbank am Montag im ant zusammen und follte von einem Bayern den Rest erhalten,
‚wilden Mann“ wurden solgende Beschlüsse mit Stimmenhelligkei als Egloffstein den Todesstreich auffing, den jungen Mann (er war
zefaßt: Vom 1. Januar 1875 au Einführung der Markrechnung, ben aus dem Cadetten Corps gekommen) auf sein Pferd nahm,
Echoͤhung drs Eintrittsgeldes von 5efl. auf j0 Mark; Erhöhunt hn aus dem Kampfgewühl fortführte und für seine Pflege und
der Beittüge pro Monat zum Stammantheil von 30 kr. auf ) einen Unterhalt bis zum Friedensschluß in der liebenswürdigsten
Mark; Erhöhung der Stammautheile von 100 fl. auf 300 Mark Weise sorgte. Diese Retlung aus Todesgefahr gab den Anlaß, daß
Der Besuch der höheren Lehranstalten am Schlusse d. J don der Zeit an bis heute eine innige Freundschaft zwishhen den
war folgender: es zählte die Studienanstalt in Speier 332 beiden Herren existirt. Beim Friedensschluß wechselten sie ihre De⸗
Zweibxücken 186, Landau 179, Kaiserslautein 128,Schüler; ferner gen und tragen dieselben jetzt noch zum Andenken an, genannten
die isolrte Lateinsaule in Neustadt 144, Frankenthal 112, Dürk. Tag. Der König von Bahern war so erfreut über diese gelungene
heim 98, Grünstadt 92, Edenkoben 91, Germersheim 82, Kirch Tavballerie-Attaque, daß er hiervon ein großes Oelgemälde anfertigen
heimbolanden 72, Pirmasens 675 Annweiler 65, Bergzabern und dasselbe in seinem Schloß aufstellen ließ.
denfalls 68, Kusel 584, St. Ingbert 49, Winnweiler 37, Lud 7Der Bau des Tunnels zwischen Englaud und Frankreich
wigstafen 835, Landstuhl. 29 und Blieskastel 20 Schüler Im vird wirklich nächstens in Angriff genommen werden. Man wird
Ganzen befanden sich daher am Schlusse des Schuljahres an der n nächster Ziit auf französischem Boden damit beginnen, einen
20 Siudienanstalten der Pfalz 1937 Schüler, darunter 1131 Schacht von sechs Meter Tiefe zu graben, in welchen man die vom
Protestanten, 698 Kattollilen, 102 Israciiten und 6 Mennoniten ingenieur Brunton erfundene Maschiene einsetzen will, welche den
In den Aastalten zu Sveier, Edenkoben, Germereheim, St. Ing⸗ Tuunel bohren soll. Außerdem wirb der Swacht zum Auspum
dert, Landstuhl und Bliskastel, bildeten die Katholiken und in den hen des Wassers dienen und den Arbeitern Luft zuführen. Die
übrigen Anstalten die Prolestanten die Mehrzahl, mit Ausnahme Kosten für die Bohrung allein sind auf 240 Millionen Franken
der VTateinschule in Ludwigshafen, wo die Zahl der katholischen veranschlagt.
Schüler jener der protestantischen gleich war.
pFrankenthal, 27. Olt. Das „Fr. W.“ schreibt
„Es ist wirkl'ch erschreckend, wahrzunehmen, wie sich die Excesse
in hiefiger Stadt täglich mehren und die persönliche: Sicherheit
jmmer mehr gefährdet wird. So wurde in verwichener Nacht ein
hiesiger Bürger während des Nachhausegehens in Folge eines vor
hergegangenen Woriwed sels durch einen Messerstich nicht uner heb⸗
uͤch verwundet und ein völlig unbetheiligter, welcher dem fliehenden
Thater folgle, um wo möglich dessen Identität festzustellen, wurde
pon demselben mit einem Prügel niedergeschlagen und erhielt zwei
Kopfwunden, in deren Volge er wohl auf längere Zeit das
Weit nicht wird verlassen köͤnnen. Wie wir vernehmen, wurde der
Thaäter ermittelt und sieht seiner Bestrafung entgegen.“ (Franken⸗
thal steht nicht allein da m't solchen Rohheiten, sondern leider
fommen sie weit und breit uur zu häufig vor. Schlechte häusliche
Etziehung umd die durch deu reichlichen Verdienst der letzten Jahre
bei Vielen entsiandene Ueppigkeit tragen das meiste dazu bei, und
dann die — „mildernden Umstände“, die gar oft zum Vorschein
sommen, wo man den Kopf schüttelt und fragt: warum
Nnn ?) (Pf. Kur.)
Im allgemeinen Interesse finden wir-uns veranlaßt, auf die
m heutigen Blatte enthaltene Annonce des Herrn Gustav Schaarz
schild in Hamburg ganz bonders hinzuweisen. Die angekündigten
Driginalloose können wir wegen der großen und zahlreichen Ge—
winne bestens empfehlen. Die Reellität und Solidität dieses Hau⸗
ses ist betannt und daher nichts natürlicher, als die vielen bei
demselben eialaufenden Aufträge, welche eben so rasch als sorgfätig
ausgeführt werden.
Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehend
Annonce der Herren S. Steindecker u. Co. in Harnm—
surg besonders aufmecksam. Es handelt sich hier un Original⸗
loose zu einer so reichlich mit Hauptgçewinnen ausgestatteten
Vetloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheili⸗
gung voraussetzen läßt. D'eses Unternehmen verdient um so mehr
das volle Bertrauen, indem die besten Staatsgarantien geboten sind
und auch vorbenanntes Haus durch ein stets streng eelles Handeln und
nuszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist.
Tnmonncer aceu . Deme8f St. Jugbenn