St. Ingberler AAnzeiger.
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A 176. ————— Dounerstag, den 3. November. 1874
Deutsches Reich. FLan d'au, 2. Nov. In der Nucht vom Samstag! auf
München, 2. Nov. Auf morgen ist eine S'tzung des Sonntag legte sich unweit der Station Knöringen ein Mann
Berwaltungsrathes der bayerischen Ostbahnen anberaumt, in wel- Namens Buckel auf die Schienen und wurde don dem kurz nach
r auch die Frage d Vnteri der Bahnen —5 Staat zur 12 Uhr jene Sirecke passirenden Schnellzuge getödtet. (S. E.)
erathung gelangen soll. Man glaubt, daß der Verwaltungsrath 23.
zeschließen wird, mit der Regierung in Unterhandlung zu treten. J 8 ei e r. 83. Nov. Der Ausschuß des pfätz ischen
Berline, 2. Nov. Fraclionsbesprechungen machen die Feuerweht· Verbandes macht bekannt, daß ihm zur Unierftühung
w Ieee ungen, un s unbemittelter Feuerwehren und solcher Gemeinden, welche Feuer
ra'che Erlebigung der Reichstägsarbeiten wahrscheinl ch. Die Justiz⸗ er
d4— 7—e RO ehren errichten wollen, noch Armaturstücke (Helme Steigergurten
zesetze, das Bankgesetz und der Militäcetat sollen an Commisfionen Bile inge 34 z5 gurten,
derwiesen und die Commiss'onsarbeiten durch Beschränkung der * —** * * m.) “F delrgoe ovnd —J Verfügung
diesmonatlichen Plenarberaihungen son gefördert werden; daß im ste ne *8 uf, esuche um Zuweadung von Beihilfen
daufe des Dezember bis Weihnachten die Fsammlen diethsahe innerha ach Wa chen hierher einzusenden.
vorlagenn, die Juslizgesehe ausg nommen, erledigt werden können. „F Vom Landgecichte Obermoschel wurde der“ Metzger“ Jakob
Berfin, 8. Nov. Das Budget des deutschen Reichs für Müller von Alsenz wegen Zusatz von Stärkemehl zu seinen Wuͤrsten
1875 weist 896 Millsonen Mark ordenttiche und 125, Mitlionen zu zehn Thaler Strafe verurtheilt. Die Experien (darunter ein
uiserordentliche Äusgaben! auf,“ also im Ganzen“ 821 Prillivnen Metzger von Obermoschel) erklärten Stärkemehl als Bindemittel für
Mark, welche durch Einnahmen in gleicher Höhe gedeckt sind, nno dignde ges von Stärkemehl geschehe von den Metzgern
Berii n Det' Buͤsdesrath deschifügte sich in seiner leßzten nur zu dem Zwecke, um den Umfang der Würste zu vermehren.
Sitzungen mit dem Landsturmgesetz. Dafselde wurde in der Faf · · pNeuustadit, 2. Nov. Hr. Friedrich Deidesheimer hier
jung der Vorlage angenommen mit Ausnahme des 88, derselbe sandie dem Kronprinzen des Deuischen Reichs zu dessen Geburts—
wurde folgenderuaßen formulirt ., Der Landsturm erhält bei Vere jag (18. Okl., Tag dec Schlacht von Leipzigh einen Glückwunfch
vendung gegen den Feind militärische, auf Schußweite: erkenn- nebst einem Kisschen selbstgezogener Kastanien. Der hohe Em—
bare Abzeschen und wird in der Regel in besonderen Abtheilungen pfänger dankte für diese Aufmerksamkeit mit folgeudem eigenhändigen
formirt. In Fällen außerordentlichen Bedarfs, oder wenn es an Schreiben:
geeigneten Führern für besondere Formationen fehlt, kann jedoch Der freundliche Gruß, den Sie zu meinem Geburtstage an
auch⸗ die Landwehr aus dem Landsturm ergänzt werden.“ mich gerichtet, und dem Sie zugleich eine Probe trefflicher Früchte
Berlin, 2. Nov. Der Haiser hat heute den Prä aus Ihrer Heimath teigefügt haben, war mir besonders willtom—
aͤdenten des deutschen Reichstags, Hrn. v. Forckenbeck, in Audienz men, da er mich an die schöne Pfalz und meinen kürzlichen Be—
mpfangen und denselben zur Hoftafel geladen. such gemahnte, an den ich noch lange mit Vergnügen und voller
Bechin. Der Gesetzentwurf über Einführung der Reids- Befriedigung zurückdenken werde. Nehmen Sie für Ihre liebens
münzgesetze in Elsaß Lothringen bestimmt, daß dort einstweilen würdige Aufmerksamkeit meinen herzlichen und verbindiichen Daut.
ioch der Frank zum Werth von 810 Mark angenommen werden Neues Palais bei Potsdam, den 28. Oltober 1874
soll. Die Münzen der Frankenwährung werden nicht auf Rechnung Friedrich Wilheln,
X Naches eingezeuen ——wwwvv⸗ Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen.
erlhin, 2. Nov. Der Reichskanzler hat dem Bundesra 8 I335.
reinen Besetzentwurf für ElsaßsLothringen zugestellt, durch welchen — Koln, 8 Oroher. In der gestrigen Vorstandssitzung
—F— des Central · Dombauvereins theilte der Vorsitzende mit, daß die in
ei e esterreich ulse Fra. kenthal für unseren Dom gegossene Kaiserglocke nunmehr aus⸗
Wien, 81 Den, Zisterne F ahit ein in den gegtaben werden und der —T soweit sich bis jetzt beurtheilen
W eh * läßt, vollständig gelungen sei. Binuen 14 Tagen werde man mit
Douauländern und in Rußland bewanderter Journalist über das z »e ma
Ablösung des Mantels und dem Putzen der Glocke fertig sein, so
Schicksal so vieler als Gouvernanten, Gesellschafterinnen oder Ge⸗— — — —*8
Piennen nach Ungarn, Rumnien, dem fudlichen Rußland unf. w. —** eende ission sehr hald zur Prüfung des Werkes.
derlockten deutschen. und schweizer schen Töchter: wahrhaft haar —
träubende, Vorgünge, um aufmerlfam zu machen und zu warnen. London, 25. Oct. Vor dem Magistrate zu Enfield
Moͤge“, schleht er seine Darsteluung, die Zeit micht fern dein, lam gesternein sonderbarer Fall zur Verhandlung. Ein Deutscher,
do man nur noch als eine Smach der Vergangenheit des Handels Namens Anton Jofseph Hubert Halfmann, war 'des Bettelns an⸗
zu gedenken btaucht, der heute so?⸗rülfetzlich biüht, des Handels bellagt, aber sein Verhöt ergab bald, daß er kein Beltler im ge⸗
mit Gouvernanten und GespielenJcJcẽc..— wöhnlichen und strafbaren Sinne des Wortes war. Aus Papieren,
Englaund. — die er bei sich führte bewies er, daß er sich seit Jahren mit der
London, 81. Okt. Bazaine besuchte bisher in England Auffindung einer fabelhaft großen Erbschaft von ungdefähr 45 Mill.
mehrere bonapariistische Familien.“ In Chiselherst indeß wurde Fr. herumtrug, die ihm von seinem Großvater Mathias Bongrat
ein angebotener Besuch refüsitt. ( Nefr. Pr.) her zukäme. Er hatte zu diesem Zwece den halben Continen!
London, 2. Nov. Der Correspondent des „New-Horke durchreist, mit der belgischen und holländischen Regierung corre;
Zerald“ beim Von Carlos telegraphirt, daß cubanische Abgesandte pondirt; er hatte ferner an die Konigin Victoria ein langes
n Estella eintraffen und vorschlugen, eine gleiche Auzahl beiterfei. Bittschreiben gerichtet, worauf ihm diese durch Sir Thomas Bid⸗
ciger Kriegsgefangenen aus Spanien nach Cuba abgehen zu lassen, dulph ihr Bedauern bedeuten ließz und ihm rieth, sich an einen
um vereint den Äufstand zu unterdrücken. Don äarlos glaubt, Rechtstundigen zu wenden. Ein Geburtsz ugniß des Bürgermeisters
daß wo Nationalehre betheiligt sei, alle Partelen zusammensteher »on Reineberg (KRegierungsbezirk Minden) bewies, daß er dort
mussen und sagt die Freilassuing der Republikaner für odigen am 15. April 1821 geboren sei; amtlich beglaubigte Documente
Zweck zu, weigert dagegen die unfreiwillige Absendung von Car- führten den Stammbaum der Halfmann'schen Familie so hoch wie
süsten in das gefährliche Klima. nöthig hinauf; es fanden sich fern.er Briefe des Koͤnigs von
Belgien und des bollandischen Colonien Ministers vor und andere
auf die Erbschaft bezügliche Schriftsachen. Daraufhin sprachen
ihn denn die Richter von der Anklage frei, beschenkten ihn jeder
mid einem halben Pfund und sorgteu dafür, daß seine Angelegen—
heit dem hollaändischen Gesandten und dem deutschen Reichsschutz—
»erein vorgetragen wurde. ——