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St. Ingberler Anzeiger.
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Der: St. Innberider rnäeaerr (and dat mit dem Heuptblatte verbundene Unaterhaltungsblatt, mit der Dlenstagt- Donnerttags- und Sonniag
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. Dienstag, den 8. Februrrr 1874
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Deutscheb Reich. —
München, 20. Jan. Wenn auch der Landtag sdeschlosfen
ist, werden doch die legislatorischen Arbeiten während der Verta-
zungtzeit nicht stille stehen sondern soviel wie moͤglich gefördert
Herden, indem die mit Referaten betrauten Herren Abgeordne en
die Vere nbarung getroffen haben, ihre Arbeilen auch während
des Nichtbeisammenseins der Kammer fortzusehen, beziehungsweise
zu beenden, um nach Wiederzusammentritt sofort die Berathungen
zufnehmen zu können. Die vollendeten. Berichte sollen hierher ge ·
sendel, autographirt und den Mitgliedern der betreffenden Ausschüsse
Abermittelt werden. Daß hiedurch viel Zeit gewonnen wird, ist
elbstverständlich. —
—Muͤnqen, 1. Febr. Die Anweisunget zur Auszahlung“ der
den Beamten und Bediensleten des Staates gewährten Theuerungs-
sulagen werden so beschleunigt werden, daß dieselbe im Laufe die ·
jes Monats erfolgen kann.“ — a
Die Megierung der Reichsslande hat einen Wahlaufruf der
Straßburger Soziglisten konfiszirt. In demselben war folgende
Sielle enihalten· Fur Euch, Ihr Straßburger (1) hat Bebel
mit Männerstolz vor Koͤnigsthronen gekämpft, für Euch hat er
seine Freiheit geopfert, für Euch leidet er im Gefängniß;“ Ihr
erfüllt desalb eine unabweisbare Pflicht, wenn Ihr dem gefan⸗
zenen Republkaner und Demokraten Eure Stimmen gebt!“ Der
ufruf ist in der Druckerei des ultramontanen „Volkafreund get
druckt worden, überhaupt foll auch in Straßburg sich“ eine
meckliche Annähernug, wwischen Sozialisten und Ultramonkanen
vbollziehen.
Berlhin. Manlernt nicht auas. Der „Neue Socialde⸗
mokral“, das Organ der Berliner Socialdemokraten überrascht uus
jetzt mit der Erklacung/ die Parifer ECommume fei bei den Aetzten
Wahlen das Loosungswort für die Sozialdemokraten gewesen. Vor
den Wahlen heven die Herren Hasenclever und Hasselmann. davon
tlüglich nichts gesagt, sonst hatte fich wohl; mancher, det ihnen
— DD
Anhang dod wenigstens ehrlicher; sie haben ihren Haß gegen
alles Best hende nie verhehlti und pit lauter Stimme den Tag
des Zorus“ herbeigewünscht, der ‚das Jahthundert in Asche zer⸗
jallen“ macht.
Berfine Zum Vorsitzenden der großen Versammlung
aller liberalen Parteien, für welche man hier als für eine Erwide-
rung, des euglischen Sympathiemeetings agitict, ist Gneist aus-
ersehen. 414355
Wien, 831. Jan. Die Abreise des Kaifers Franz Joseph
nach Petersburg erfolgt'am 11. Februar Nachmitiags. In dem
zahlreichen Gefolge des Kaisers wird sich auch der Minister des
Aeußern, Graf Andrassy, befinden. —
Frankreich.
— Der vom französijschen Kriegsminister für daß Jahr 1874
auf Liquidationsrechnung verlang!e außerordentliche Eredit von 165
Mill onen dertheilt sich solgender Maßen: Arlillerie O92, Genie 6292/
Subsistenzmittel, Hospitul, Lagerzeug 10 Millionen. et Die Budgel⸗
Tommission derieth uber die kriegsministerielle Forderung, ohne zu
einem Beschlusse zu gelangen. Das Kriegsbudget für 1875 sehzt
den effektiven Befsand der Armee auf 442,014 Mann fest, wovon
80,307 auf Algier und. 27,014 auf die Gensdarmerie und die
republikanische Garde in Paris kommen. Die Imanterie“ Bestehf
aus 144 Regicnentern mit 225, 000 Mann,80 Jagerbataillonen
mit 18,8800 Nann, 4. Zuaden-Regimentern mit 12,000 Mann,
gen afrikanischen Truppem mit 16,000 M. det Cavalletieraus
12 Cuirassier 26 Dragoner⸗, 19 Jäger⸗, il Hufaren⸗, 4 afri⸗
kanischen Jäger und 8 Spa irRegimentern,“ zusammen 54443
Maz die Aclillerie aus 38 Regimentern,“ jedes 8 Botterieen zu
—— 6 zu Pferde, zusammen 42,558* Mann. Dazu lommen
1877 Pontoniere, 2215 Arbeiter und Feu rwerler, 3870 Mann
Ttain, 3 Genie-Regimentern mit 9000 Mann, militärische Equi-⸗
zagen 8000 Maunn.
ESchweizz.
Aus dem Jurr a,. 28. Jon. Oberstlieutenant Hofer hat
olgenden Tagesbefehl an die in Dienst; berufene Mannschaft
rlassen: Soldaten, Der Regierungsrath hat sich veranlaßt gese,
heu. das Truppenaufgebot in Betreff der Ruhestörungen im Jurg
u vermehren. Mit dem Oberbefehl beauftragt, liegt es mir ob,
Zuch mit der gegenwärtigen Aufgabe näher bekannt zu machen.
Die Regiexung ist weit entfernt, uuß die Glaubensansichten ein—
wirken zu wollen, dagegen. fest entjchlossen, den Vorschruften der
Gesetze und den Anordnungender Staatebehörden Anerlennung
zu verschaffen, sowie den Hehßereien und Verfolgungen eines Theils
der Bevolkerung gegen. Andersgesinnte wirksam enigegenzutreten
Euere Aufgabe ist es, dieses Besireben nachhaltig zu unterstützen
und durch Euere Gegenwart, zumal- durch laltvolles Benehmen,
unsere Milbürger zur Anerlennung der staatlichen Autorität, zur
Ruhe und Ordnung zurückzuführtm.i Sollet. Ihr diesen Zweck
erreichen, so müßt Ihr vor Allein auch durch das eigene Beispiel
n der Achtung abweichender religiöser Gesinniung und Gebrauche,
n Gehorsam und Betragen auf' die Bevoöllkerung einwirken. Judem
qh dies von Euch erwarte, grüße ich Euch kameradschaftlich. —
Bern, 31. Jan. Die Regierung hät die renitenten Geist⸗
ichen aus dem jurassischen“ Theil des Kantons, intl. des Amtsbe-
zirkz Biel für. so lange ausgewiesen, bis fie ihren Prottst zurück-
siehen. Die Exekution beginnt nach 48 Stunden.
i Italien
Rom, 80. Januar. Der neuernannte baherische Gesandte
am päpftlichen Hofe, Graf Paumgarten, ist hier angekommen.—
Dem gestrigen Empfange bei dem deutschen Gesandten, Baron
Feudell, wohnten viele bohe Staatswürdenträger und politische
Perfönlichleiten aller Partelen, auch der, franzoͤsische Geschäfts
äger/ bei. ι
q SEpanien.
Die Carlisten haben in letzter Zeit bedeutende Forischritie
zemacht. Nachdem General Moriones mit genauter Noth der Gefahr
ntgangen war. wom ihnen sammt seiner ganzen Armee gefangen
u werden, haben sie die Seestadt Portugalete und das Fort Eri—
dame eingenommen; sie bedrohen zugleich Bilbad und Santander
und dehnen ihre Streifzuge immer weiter gegen Suͤden aus.
Don Carlos hat seinen Bruder Atphons neuerlich zum General.
Commandanten in Catalonien und Valencia ernannt — freilich
ein General Commando zum“igrößten Theiie noch in partibus
aber man fühlt sich, man bekommt Selbstvertrauen, kas geht
daraus hervor. Für die Provinzen Lerida, Barcelbna und Tatta—
gona hat Don Carlos in gleichet Weise eigene Generalcomman-
danten bestellt.“ Er⸗geht noch weiter: er beruft alle, Carlisten,
welche sich den republikanischen Behörden unterworfen haben,bei—
Todesstrafe unter die Fahnen: die karlistische Regierung“ erlaubi
die Cirkulatios don Journalen, wird larlistische Postmarken ein—
ühren und alle Postsendungen anhalten lassen, die nicht mit solchen
Postmarken bersehen indd.
England.
nBWirmingham, 28. Jan. Cin geftern unter Vorsitz des Mon
ignoce Capel abgehaltenes Katholiken-Mect na votirie anläßlich
der gegen den beutschen Klerus erlassenen Gesehe eine Sympathier
tdresse an den Erzbischof von Rdinaiun J
Bermischt
p In Laumbrecht faͤnß am J. Februar die Abstimmung über
kinfühhrung der Communalschule statt, wozu 451 Bürger wahl.
derechtigt. Nach heschehenem Proteste des dathol. Pfarrers, Herrn
Tollin, stimmten 270 dafür, 68 dagegen. Der Abstimmung ent⸗
Jielten-sich glsa 147, darunter der protestantische Hert Pfarrer
enzel ind, sümmtliche Herren Lehrer mit Ansnahme enes einzigen.
F.Auf Antrag des Unterfuchemasrichters wutden in München
in der Expedition des sozialdeuplrauschen „Zeitgeist“ die vorhan⸗
denen Exemplare des Mosischen Liederbuches auf Grund del
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