Full text: St. Ingberter Anzeiger

Hl. Ingberler Anzeiger. 
der St. Inueberzer Anzei — das mit deen Hauptdlaitt verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstagt⸗, Donnerstags · and Sonnta 
Nanmer ericheint woöchentliwine ranal: Diisn Stag. Ponnerstas, Sams ta g uad Sonntag. Asennementspreig vierteliabrig 42 Ærmr. vder 
.A Mark 20 R. Pfa. Anzeigen werden mit 4 Krzr. die dreispallige Zeile Blattschrifn oder deren Raum herechnet. 
ä 27. , e Donuerstag, den, 18, Februarmic 1875 
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33 —3 V I ze 7 uꝛeg g 
α en iind bei den Geburls⸗ und Sterb eakten micht mehr nöthig, bei den 
De atsches Reich — Et ijließungen nur zwei zes wird nur ein Haupiregister geführt, 
— 'n «»das die Originalalten“ eingetragen werden,“ während in rin 
Pebeuregister nur ein b glaubigte Abschrift des Or'ginalaktes zu 
dertragen: ist. E'n Eh verkun digungsregister ist nicht mehr vor⸗ 
geschrteben, die Akten sind stempe!⸗ und kostenfrei, die Register und 
Auszu zsformulare werden von der Centralstille deng Gemeinden ge⸗ 
iefert, d'ese haben nur die übrigen sachlichen Kosten zu tragen, 
vofür ihnen alle Gebüh ren für Auszüge und die auf Grund dis 
Gesetzes anfallenden Strafen zuk mmen u. s. w. 
Kaiserslautern, 16. Febr. Am hiesigen Post- 
chalter lasen wirheute die Bekanntmachnng, daß „abgeschliffene 
Sechs⸗ und Dreikreuzerstücke nich mehr angenommen werden.“ Wir 
jJalten dese Maßregel in ihrer Allgemeinheit für höchst ungerecht, 
»enn die durch den gemönnlichen Verkehr knicht künstlich) abgeputzten 
Münzen müssen vom Stoeate eingelöst merdea. — Einen starken 
Appetit entfaltete deser Tage ein Mann aus unserer nächden Um⸗ 
zebung, indem derselbe in ei er hiesigen B'erbrauerei, nachdem er 
hereits eine Portion Er. ten verzehrt hatte, noch 16 (sage sechs zehn!) 
Leberwürste berlilgte, in obligeter Begleitung von Brod und Bier. 
Wohzl bekomms! 
fKaiserslautern, 16. Februar. In der heutigen 
des k. Bezirksgerichts wurde der ehemalige Hilislehrer an der 
siesigen protest. Präparandenschule, J. Hoffmann, wegen häufiger 
lusübung Aergern'ß gebender un züchtiger Handlungen in Gegen⸗ 
vart seiner Schüler, zu einer Gefängnißstrafe von zwei Jahren und 
zinm Verluste der bürgerlichen Rechte auf die Dauer von fünf 
Jahreu in con tumatiam verurtheilt. Gpf. 3). 
Aus dem Bezitk Ka'serslautern. Dem Kriegerverein in 
Alsenborn, welcher von den Gebr. Trier in Darmstadt Waffen 
geliefert erhalten hat, wurde zufolge einer⸗ hiewegen ergangenen 
M'nisterialentschlietzung bemerlt, daß nach dem Gesetz über Ver— 
'ammslungen und Bereine vom 26. Jebruar 1850 Versammlungen 
nit Waffen verboren sind, und sogleich vom Bezirk samt zu wissen 
gjeihan, daß die einzelnen VWereinen in widerruflicher 
Weise ertheilte Etlaubniß, bei. Vegräb issen von. M'itgliedern Ehren- 
alven abzugeben, sowie zu Uebungen mit Waffen auszurücken, hin⸗ 
allig geworden sei. (Den Krieger inen in Haßloch, Bobenheim 
ind Oppau, welche tbenfalls Waffen von jenem Handlungshaus 
rerhalten hitten und wahrscheinlich allen Kriegervereinen, wurde 
das Gleiche eröffnet. 
Dürkheim. Der Stadtrath beschloß, die Stelle eines 
vpeltlichen Inspektiors für die hiesigen 12 Kommunalschulen mit 
einem Gehalte von 1500 fl. aus,uschreiben. Derselbe soll des 
Französischen und Engt schen mähtiç sein urd zugleich die Slelle 
eines Diretkors der städtschen höheren Tögterschule betleiden. 
fHardenburg, bdei Dürlheim. Un'ser Geweinderath 
hat einstimmig die Einführung der Kommur alschuse dahler be⸗ 
ichlossen. Protestan en und Katholiken sind der Zahl nach hier 
gleich. 
f.Ein Thierquäler erfuhr dieser Tage in Uerdingen eine harte 
ZStrafe. Dot heite nemlsch ein Fuhrmam sein Pferd in u barm⸗ 
jerzicsler Wesse geprü elt. Kaum wer dasselbe ausgeschitri, a's es 
vüth ud auf seinen Führer zuspcang, ihn packte, zur Erde warf, 
vieder aufhob und eine Streck: weit fortsjchleppte, si h sodann mit 
en Kairen auf denselben setzte und ihn zeib'ß. Nr mit größter 
Mühe ge'ang es den Herbe cisen en, den Mann dem wahenden 
Thiere zu entre ßin und ihyn in Sicherheit zu bringen. Er hat 
nehrfache Verwandungen m G sicht erhalten, sen Arm aber war 
derart verletzt, daß de selbe a putirt we den mußte. * 
Baden⸗Baden, 12. Febr. Ein hiesiger Wirth kam 
jor cinigen Tagen in den „Engel“ zu Steintach und fragte einen 
inwesenden Makler: ob es h ute keinen Coyic“gebe. VLetzterer 
wihderte: der gerade anwesende P. aus Umwegen volle 20 Siock⸗ 
jaufen Rben etwa (114 Morgen) verkaufen und zwar den ersten 
Stochhaufen zu 2 Kreuzer und jeden weiser neimmer verdoppelt. 
Uaser Wirth seß sich zu P. ud fagt, ob es sein Ernstsei“ 
Munchen, 15. Febr. Um die Herstellung der nöthigen 
Anzahl von Reichtmünzen zu ermöglichen, wird in der k. Münze 
dahier unausgesetzt gearbeitet und sogar die Naqtzeit hiezu ver⸗ 
vendet. In verflossener Woche wurde die ansehnliche Stückzahl 
don 1,300.000 Münzen geprägt. Der Bedarf von Fünf⸗Mark— 
lücken ist gedeckt. 2 B 
f Der „Pf. Kar.“ schreibt: „Vielfach besteht die Meinung, 
aß, weil in der Pfalz bereils die Beurlundung des Pecsonenstan⸗ 
zes durch welt'iche Bame uud die Cvilehe seit vielen Jahren de⸗ 
teht, das neue Reichkgesetz über diesen Gegenstand auf die Pfalz 
leinen Bezug hate. Dum ist aber nicht so, sondern das neue 
Reich?geseß ir t auch in der Pfalz in Kraft — nach vorläufiger 
B u immung nwach Allauf dieses Jahres, insofern die bayerische 
sterieruag nicht eine frühere Einrichtung für nothwendig hält. 
Unter den neuen Best'mmungen finden sich hauptsächlich folgende. 
ze eine Anderurg Ldes fanzöfischen Rechses enthalten: Zeusen