Full text: St. Ingberter Anzeiger

Hl. Ingberler Anzeiger. 
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der St. Anaberter Anzeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene u aterhaltuazsblatt, mit der Dienstazs⸗ Donnerstags⸗ und Sonnta 
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Dienstag, den 16. arz 1875 
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De: ich. dzaultung lege, während hier eine Tanzunterhaltung im Vereinslo— 
Deutsches Meich v ———— de a een Gesellschaft vorliege. Der kgl. Polizeianwalt 
en, 13. März. Die Abgeordnetenlammer nahm in 'oll Berufung eingelegt haben. 
hrer n Sitzung den — ⏑—— den Credit für an meldel dem, Pf. —X aus Frankenthal: Dieser Tage ver⸗ 
uherordentiche Vedürfnisse der Armee im Betrage von 83. 827,800 ammelt. sich das Comite, das sich zur Feier des Glockenfestes gebildet 
gulden bei namentlicher Abstimmung mit 76 gegen 70 Stimmen at, und beschloß, nachdem Hert Hamm die nöthigen Mittheilungen 
. Cultusminister v. Lutz beantwortet in einem umfasseaden Vor⸗ emacht, daß das Fest am 10. April abgehalten werden solle. Die 
rage die Sepp'sche Anfrage, betreff. der katholischen Stiftungen 2c. Feier deselben soll möglichst weit ausgedehnt und die Glode wäh— 
xr'bemerkt: Die statistischen Angaben des Interpellanten seien in end zwei Tagen auf dem Marktplatze ausgestellt werden. Der 
r Haupisacht richtig. Vaß das bayerische Zirchenvermdgen außer daupttheil des Festes, die Aufführung des Tonwerkes „Die 
andes gebracht werde, müsse er in Abrede Ae ep sbog Act —9 von Romberg soll in der großen protestantischen Kirche statt⸗ 
ü ar strafrechtlich verfolgt werden. aß ein schwunghafter inden. 
ee Anen * nicht bestreiten; die Staatsregierunug Kirchheimbohanden, 10. März. Sdreinermeister Fuchs 
zuue sich aber in innere kirchliche Angelegenheiten nicht einmischen. ahier hatte seit einigen Monaten einen Lehrling von ete 
zine Ruͤckgabe von Stiftungen an Femitien und Gemeinden sei »ꝛr allem Anshein nach keinen Spaß an der Sqreinerei, vieleicht 
chon aus civilrechtlichen Gründen ganz unstatthaft; der kathol scen uch überhaupt an angestrengter Arbeit, moͤglicherweise auch Heim⸗ 
geboͤllerung die Mögüchkeit zu nehmen, neue Stiftunge n überhaupt veh hatte. Der Bursche, 14 Jahre alt, wurde heute vor * 
u machen, wäre ein unverantwortlicher Eingriff in die persönliche Tagen ausgeschickt, um seinem Meister eine Flasche Bier zu holen, 
Freiheit; die Regierung werde nur bei neuen Meßstiftungen, die ei welcher Gelegenheit er unterwegs von einem nicht unbedeutenden 
ucht vollziehbar seien, von Curatel wegen die Zustimmung ver- AQuantum Streichhölzer deun Phosphor abnahm und in das Bier 
agen. Was der Interpellant von der Errichtung von Pensionaten varf. Glücklicher Weise wurde schon beim Einschenken des Bieres 
jesagt habe, sei wohl don klösterlichen Niederlassungen gemeint, die Sache ertdeckt und dadurch ein Unglück verhütet. Wie weiter 
jesen gegenüber werde sich die Staatsreglerung verhauten, wie den derlautet, soll dieser jugendliche Taugenichts oder Dummlopf nach 
ziͤstern selbst, deren wir schon zur Genüge hätten. anfänglichem Laugnen in Folge von Drohungen endlich zugestanden 
Berlin, 12. März. Wenn die Informationen der „Ger⸗- jaben, er hätte seinen Meister nur ein paar Tage krank machen 
nonia“ richtig sind, so würde dem Erzbischof von Posen, Graf pollen, um aus der Lehre fortzukommen. Beftagt, woher er diese 
edochowsti, den bisherigen Nachrichten entgegen, auf dem am näch⸗ Wirkung des Streichholzgiftes kenne, habe er erwidert: „M'r 
jen Montag abzuhaltenden geheimen Konsiftorium die Kardinals- vergifte daͤheem als die Ratte min J 
bürde verliehen werden. Mit dieser Kreirung würde dann auch fDNaimnz, 10. März. Von Bischof Ketteler soll dieser 
ie polnische Nationalität, auf die es hiebei natürlich allein abge Tage abermals eine Schrift erscheinen; sit führt den Titel: .Der 
ehen ist, zum ersten Male im heiligen Kollegium vertreten sein. Bruch des Religionsfriedens und der einzige Weg zu seiner Wie— 
Frankreich »erherstellung. (Frf. Ztg.) — 
Paris, 11. März. In der Kammer wurde heut, wie 7, Am 28. Febr. wurde E. Ortwein aus Flein bei Heil⸗ 
nan aus Versailles meldet, das Gerücht verbreitet, daß der kaiser dronn in dem Gefängnißhof zu Pittsburg durch den Strang vom 
iche Prinz sich im Juli d. J. mit der jüngsten Tochter der Leben zum Tode gebracht. Derselbe war überwiesen und schuldig 
dönigin von England vermählen werde. Zuvor werde er eine befunden, in der Nähe von Pittsburg die Farmersfamilie Hamr'et, 
steise nach der Schweiz und vielleicht auch an die Höfe von Athen estehend aus den Eltern, 2 Töchtern und 1 Knaben, Namens 
ind Kopenhagen unternehmen. Der König von Danemark inte KRobert Schmidt, ermordet zu haben. Beinabe 9 Monate saß er 
essire sich besonders für das eben er vähnte Heirathsprojekt. m Gefängniß, und er soll sih in letzter Zeit ganz in sein Schichal 
Afien. ergeben haben. 
Wenn man den Berichterstattern der ‚Times“ in Shanghai k, Das Kaxlsruher Schwurgericht verurtheilte den Polytech- 
Blauben beim ssen lann, ist der Kaiser von China noch gar nicht uiker Karl von Keller von St. Pelersburg, welcher den Polhtech- 
odt. Dieser Correspondent schreibt in einem vom 21. Februar fiker non Wolowski von Warschau im Duell erschossen hat, zu 2 
vatirten Briefe: „Wir haben keine Nochrichten von Belang aus Jaht 8 Monat Festung. Veranlassung dis Duells war ein ge⸗ 
deking. Der Kaiser fährt fort in Zurückgezogenheit zu leben, ringfügiger Wortwechsel gewesen; der Erschossene scheint der am 
jat aber seine glückliche Genesung durch Gnadenakte signalisirt, neisten schuldige Theil gewefen zu sein. 
udem er verschiedenen Mitgliedern der kaiserlichen Familie und r Karlsruhe. 9. März Unsere Stadt hat nun auch 
dofwürdenträgern größere Ehrenbezeugungen und Emolumente vere hren Schwellenmann, ihren Ofenheim. Es ist das der Haupt- 
ueh. Im Eingeborenenbiertel hier heißt es zwar, daß alles dies »erwalter der Eisenbahnmagazine, Meizlinger, ein Oesterreicher, 
zlos eine Finte sci, um die wirkliche Thatsache seines Hinscheidens der wegen bedeutender Unterschleife im Amt, namentlich bei Schwel⸗ 
uu verheimlichen, aber ich zweifle, ob man solchen Geschichten ir⸗ lenlieferungsgeschäften, zu Ende voriger Woche verhaftet wurde. 
jsend einen Werth beilegen kann. Zu gleicher Zeit muß man sich Wie man hört, sollen verschiedene andere Persoͤnlichtelten in die 
rinnern, daß man in China niemals ganz von der Wahrhett vöse Angelegenheit verwickelt sein, und hat das Gericht ein Kau⸗ 
ines Gerüchts überzeugt sein kann, insbesondere waunn es sich dabei tionsanerbieten von 40,000 fl., gegen welches M. auf freien Fuß 
m die Geheimnisse des Hoflebens handelt.“ zesetzt werden sollte, zurückgewiesen. 
fStrasburg i. W. Als Sittenprobe aus der Umgegend 
möge folgender Fall dienen, der nächstens vor dem Thorner 
Verwischtes. Schwurgericht zur Verhandlung kommen dürfte. Im Dorfe CT. bei 
7 Kaiserslhautern. Eine allerh. Verordnung vom W. ließ sich ein Ehepaar scheiden. Die Frau heirathete alsbald 
18. Juni 1862 verbietet in Bayern die Abhaltung von öffentli- vieder, und der frühere Galte erfchien — hierin liegt sallerdings 
hen Tanzbelustigungen vom Aschermittwoche bis zum Ostersonntage eine gewisse Bosheit — auf der Hochzeit. Der neue Herr Ge⸗ 
inschließlich. Hiegegen hat die Gesellschaft „Einttacht? dadurch mahl nebst einigen Gästen fanden diesen Besuch so unangemessen, 
zehandelt, daß sie am Aschermittwoch nmach voraushegangener daß sie den ungebetenen Stoöͤrer des Festes h'nauswarfen und — 
keunion eine kleine Tanzunterhaltung veranstaltete. Der Vorstand todtschlugen. 
er Gesellschaft wurde hierwegen protokollirt, vom Egl. Polizeige— Ein Inserat in Berliner Zeitungen wird nicht verfehlen, 
ichte aber freigsprochen, weil der hier in Betracht kommende Art. unter Allen, welche den Namen ‚Löwe“ tragen, eine große Auf— 
z5 des Polizeistrafges. daz Hau tgewicht auf die öffentliche Abd- regung hervorzurufen. Eine gewisse Elisa Lwe-Wemar vberwiti