Full text: St. Ingberter Anzeiger

nach Frankenthal transportitt wurde. Auch bei dieser Gelegenheit 
juchte er nehrmals die Kette abzuschütteln und einen günstigen 
Augenblick zur Flucht wahrzunehnen. — 
Die kgl. Staatsbehörde, verireten durch Staaisanwalt Petri, 
stellte auf, daß erwiesenermaßen das Verbrechen des Raubes als 
bon den beiden Angeklagten gemeinschaftlihh begangen vorliege; 
dieser Raub sei auf einem öffentlichen Wege und demnach unter 
erschwerenden Umständen verüht worden. Mildernde Umstäude 
seien nicht verhanden. »Gillenberg sei des Vergehens des Wider- 
dandes gegen' die Staatsgewalt überführt. 
Der Vertheidiger des Angellagten, Gillenherg, Nechtsẽcanditat 
Däminler, bestritt, daß Raub vorliege, es fei keine Genalt ange⸗ 
wandk worden und liege nur Diebstahl vor; Feinesswegk Aiere aber 
qualifiierter· Raub dor, da der Weg wahl in verwaltungsrecht 
licher, aber nicht in strafrechtlicher Beziehung ein öffentlicher fei 
Als mildernde Unssande seicn Die Noth. die vVTwahrloste Erzieh— 
ung und die Jugend des Angellagten, sowie die geringe Summe 
in Berracht du ziehen.. Die-Beurtheilung des dem, Angellagten 
vciter zur Last geleglken Vergehens des Widerstaudes gegen die 
Staasgewult seiste der Verthejdiger in das Ermessen der Ge 
schworenen.·. 
Der Vertheidiger des Angellagten Klein, Rechtscanditat Hecht, 
schloß sich diesen Ausführungen, soweit sie auf seinen Klienten an⸗ 
wendbar wären, an und machte weitex geltend, daß Klein wegen 
Mangelhaftigkett des gegen ihnn porgebra gten Beweismate rials frei⸗ 
zusprechen. Jedenfalls aber sei der Angeklagte Gil.enberg der 
Houpithäter und Klein nur Gehilfe gewesen. Mildernde Unistände 
feien das jugendlichen Rliet des Ungellagten, seine Mitlellosigkeit, 
die Art seiner Erziehumg, der frühe Tod seiuer Eliern und der 
zeringe Betrag. 
—. Die Geschwosenen nabmen bei beiden Angeklagten qual⸗fizirten 
Raub, dei Klein jedoch Beihnfe nerd mindernde Umstände an und 
exllärten außerdem den Gillenberg des Widerstandes gegen die! 
Ztaatsgewalt für schuldig, worauf der Schwurgerichtshof der 
Billenberg zu einer Gesammtzuchthausstrafe von 5 Jahren FMon. 
und den Klein zu einer Gefangnißstrafe von 1 Jahrs 8 Monalen 
verurtheilte und bei jedem der beiden Verurtheilten die Anrechnung 
von 3 Monaten Untexfuhungshaft auf die Strafe aussprach 
Berwischtes. 
— — —— — 
feZweibrücken, 193 März. Wie selbstauf, dem platter 
dande die Bedeutung des in der Grüudung begriffenen pfätzischen 
Bewerbemuseums, als gemeinsamem Interesse dienend, aufgefaßt 
und das Uaternehmen freudig begrüßt wird, davon lieferte die Ge⸗ 
meinde Ensheim einen glänzenden Beweis, wo fünf Perfonen⸗ mit 
Jrundungsbeitrügen von je Bo0ο — α 
nebst dem statutenmäßigen Jahresbeitrage von 4 Mark, ferner 12 
Bersonen mit dem jährlichen Miegliederbeileage von 4 Mark dem 
afälzischen Gewerbe-Museums-Verein beigetreten sind. Ferner sind 
dem Vereine mit dem ftatutenmäßigen Jabresbeitrage von 4 Marnd 
beigetreten die Gemeinde Ent heim und Irheim. 
fSpeier, 18. März. Die Errichtung eines ftändigen, 
aber unselbstständigen und zur Pfarrei Contwig gehötigen Vicar a 
ktes sür die Gemeinden Nie dere und Oberauerbach mil dem Sitz. 
ia Niederauerbach ist unterm 12. dsa. Mis. genehmig 
rorden. Gi. *) 
VNMVit Inslebentreten des Sommerfahrplane⸗ 
werden Schlafwagen zum größten Theile in die durchgehenden 
Turierzüge eingesteßt; ebenso wird die Wartezeit del Verspätunge 
von diretten Schnest- und Perfonenzügen von den einzelnen Bah 
derwaltungen einem Uebereinlommen gemäß um ein Bedeutende⸗ 
jerlängett. 
J.St. Giolina & Sopno 
—— — 
B——22 
Todos-Anzeig6. 
Verwandten, Freunden und 
Bekamtenhiermit die Trauer⸗ 
Nachricht, daß es Gott dem 
Allmächtigen gefallen bat, 
gestern Abend halb 11 Uhr 
meine liebe Frau, 4 
Flise Metz, geb. Häberle, 
nach langem Krankenlager zu 
sich in ein besseres Jenseits ab⸗ 
zurufen. 1 
Die Beerdigung findet Sonn⸗ 
tag Nachmittag 2 Uhr stait. 
Um stilles Beileid bittet 
St. Ingbert, 19. März 1875. 
Der tiefbetrübte Gatte 
Adolph Metz, 
m Namen der übrizen Ver—⸗ 
wandten. 
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Preis Medaillen: Aachen 1843, Düsseldorf 1832, London 1862, 
Altona 1869 Wien 1878. 
Das Lager befindet fich in dem Hause des Herru Karl 
Schwarz, gegenüber der Fruchthalle in Kaiserslautern. 
Bei Unterzeichnetem loͤnnen 
—A 3 1 i — 
Bauplätze ge 
an der Ensheimer⸗Straße am Köhl'schen 
hause abgegeben werden. Auch hat derselbe 
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Schreinet Vogelsang kat gute neun 
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verlaufen, ver Centner 1fl. 24 tr. Bei 
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Feuerwehr-Montag 
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