8* t. Ingberler Acnzeiger.
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der St. Nnabe-er Anzeiger (und das mit dem Hauotblatte verbundene Uaterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗, Donnersstags⸗ und Sonnta
rummer erscheint wochentlich vier mal: Dinstag, Donnerstag, Samstag und Sonntaag. Adonnementsvreit vierteliährra 42 Keir. oder
1 Mark 29 R.Pfaz. Anzeigen werden mit 4 Arzr. die dreispallige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet.
Donnerstag, den 285. März
X 47 J
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Abonnements-Einladung.
Auf das am 1. Aprii beg'nnende II. Qu arfal des
St. Ingber ter Anzeiger“ erlauben wir uns hiermit böal.
inuladen.
Der St. Ingberter Anzeiger bringt die neuesten Tagesereig—
nisse, so rasch wie es einem Lokalblatte möglich ist und wird be—
onders auf die provinzionellen Tagesereignisse Bedacht nehmen.
Das Z3mal mit erscheinende
„Unterhaltungsblatt“
vird seinen Abonnenten eine Menge spannender Nopellen, Mis-
llen, Räthsel und Charaden zur Unterbaltung bringen und das
eue Quartal mit der Novelle: —
„Der Galeerenseclave
von Carl Wartenburaq
m sociald emokratischen,Volksstaat“ das Schreiben seines Arbei—
ers ans Chicago, welchem wir Folg endes entnehmen: „Wohl kaum
d'e Hälfte der hiesigen Acbeiter .d ar vergangenes Jahr zeitweise
eschäftigt, und die Arbeitslöhne sind durch das kolossale Angebot
»on Händen auf das niedrioste Maß herabge drückt. Es giebthier
dandwerker und Familienväter genug, deren wöchentlicher Ver—⸗
dienst drei bis v'er Dollars ncht übersteigt, und dabei sind die
Breise für die nothwen digsten Lebeasbedürfnisse, besonders Klei—
dungsstücke, verhältaißmäß g hoch. Kost und Logis (Boarding)
sosten hier 4525 Dollar per Weche. Enige gut organisirte Ge—
verkoereine (Trades-Unions) halten mit Mühe ihre Lohnsätze auf—
recht. Die Gewerlschaftsdverbindungen haben überhaupt einen der—
»en Stoß erhalten, und man fängt an einzusehen, daß durch Stri⸗
es, diese ewige Tretmühle, der Arbeiterklasse nicht dauernd gehol—
»1 werden kann.“
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Verwischtes.
F Zweibrücken, 22. März. Dem piälzischen Gewerbe⸗
Museums-Verein sind weiter beigetreten: Die Gemeinde Einöd⸗
Ingweiler mit einem Jahr esbeitrage von 6 Mark und die Ge—
neinde Omme shem usßd Hecker dalheim mit dem statutenmäßigen
Jahresbeitrage von je 4 Mark. Die national⸗pfälziiche Bedeutung
»es Unt ernehmens dricht sich immer mehr Bahn.
In Kaiserslautern fand zu Feier des Geburtsta, es un⸗
jeres Kaisers am Samstag ein Festmahl im Gasthof zum Karls⸗
verg statt, an welkem über hundert Personen — Bürger sowohl
als Beamie und Offiziere — theilnahmen. Den Toast auf den Kaiser
brachte der Londtagsabgeordnete Jakob aus, welcher an Das er⸗
innerte, was der greise Fürst zum Schut und zur Einigung Deutsch⸗
lands schon gethan, und die Erwartung aussprach, es werde auch
der innere Kampf uoch erfolgreich durchzekämpft werden. Den
Toast auf den König don Bayern brachte der eben in Kaisers⸗
autern weilende Reichstag sa bgeordnete Dr. Zinn aus, welcher der
Zerdienste gedachte, de fich König Ludwg um die Wiedergeburt
des Reiches erworben, wie er in hochherzizer Selbstverleuznung
freiwillig eizen Theil seiner Souveränikätsrechte an Kasser und
Reich abzetreten und seinem Vold ein leuchtendes Vorbild çegeben
jabe, daß man sehr wohl ein guter Bayer und ein guser Deuischer
ein könne. Später ergriff noch ein als Gast anwesender Kauf⸗—
nann aus Gent (Belg'en) das Wort, um seiner Sympathie für
Deut schland, die von allen liberalen Belgiern getheilt werde, Aus—
»ruck zu geben. An den Kaiser Wilhelm wie an den König
Ldudwig wurden vom Bürgermeister Görg im Namen der bei dem
Festmahl Versammelten Glückwunsch⸗ und Huldigungstelegramme
abgesandt. Bemerkenswerth ist, daß die Anregung zu der Feler
»ornehmlich vom Stadtiath ausgegangen war. Vom Stadthaus
pehle neben der blauweißen die schwarz-weißrothe Fahne. 2
Kaiserslautern, 28. März. Auf das am Samstag
yom Bürg ermeister Görg im Namen der Festversammlung abge
'andte Begrüßungstelegramm an König Ludwig von Bahein ist
'olgendes Antwort-Telegramm eingegangen: „Herrn Bürgermeister
Börg, Kaiserslautern. Se. Majestät der König entsenden den
Theilnehmern am gestrigen Feste firr die dargebrachte Ovalion
huldvollen Dank. Munchen, 21. Marz 1875. Im allerhöchsten
Auftrag: Staatsrath v. Eisenhart.
Speier, 28. März. Die General-Versammlung des Ge⸗
werbevereins hat gestern den Beschluß gefaßt, im Jabre 1876 eine
Nusftellung von Erzeugnissen der Industrie und des Gewerbefleißes
Oosterreich. u veronlassen. Als Ausstellungslokal ist das Gebäude des Reaol—
Wien, 22. März. Der Kaiser Franz Josephh hat dem Gymnasiums und der Gewerbschule in Aussicht genommen. Die
daiser Wilhelm zu seinem heutigen Geburtstage in eigenhändigem Zeit der Ausstellung soll so bemessen werden, daß sie in die Herbst⸗
Schreiben die vürmsten Glückwünsche ausgesprochen. jerien fällt, mit den Unterrichtsferien demnach nicht kollidirt.
Amerikaaa. 7 Muncqchen; 16. Mörz. Vor dem Bezirlsgerichte J. d. J.
Wir haben schon auf die gegenwärtige traurige Lage der erschien gestern d'e Hof⸗ und Obermedizinolrathsw tiwe Marie d.
Arbeiter in den Vereinigten Staalen von Nordamerika hingewiesen, Fischer, geb. Grafin Borgia, eine Schwindlerin ersten Ranges, in
pelche bereits neben der berminderten Einwanderung aus Enropa Begieitung eines Literaten Schimpff und eines vormaligen Rechtz⸗
me bedeutende Ruckwanderung veranlaßt hat. Jetzt finden wir praktikansen Hartter. welch' Leßterer von Spißeder 60 000 9