Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberker Anzeiger. 
der St. Inaberternzeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienztazs⸗, Donnerstags-and Sonnta 
dummer erscheint wochentliß viermal: Dinstag, Donnerstag, Sümstag und Sonntag. Abonnementspreis vierteljahrig 42 serzr. oder 
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78 49 Dienstag, den 80. März 1875 
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Deutsches NReich. — 
Mäünchen, 27. März. Der neu ernannie Kriezminister 
. Ma llinger übe nimmt am 3. n. M. das Portefeulle des Kriegs 
ind tritt von da ab in je ne neue Stellung ein ⸗ 
Der Reichs- und Staats-Anzeiger bringt on der Spitze seines 
glaties vom 24. d. solgenden kaiserlichen Erlaß an den Reichs⸗ 
unzler:;: — 
Wie früher in gleichem Anlaß sind Nir auch zu Meinem dies⸗ 
ahrigen Geburtsfeste von säduschen nud ländliden Gemeinden, 
dorporationen, Vereinen, Gesellschaften und einzelnen Persouen 
dus öllen Theisen ves brufschen Vaterlaudes, die keuen Reichs- 
ande nicht minder von jenseit der Grenzen des Reichs und aus 
mßereuropaischen Ländern in Form von Telegrammen, IZuschriften, 
Poesieen und musikalischen Kompositionen Glückwünsche von eben 
o reicher Zahl wie freudig anspcechendem Inhalte gewidmet worden 
Necht ohne tiefe Rührung vermag Ich diese Beweise ener Mir 
zerfönlich geltenden allgemeinen Theilnabme zu überblicken. Zu—, 
zleich erfrischt durch das wohlthuende Bewußtsein, welches Ich aus 
hnen hube schöpfen können, möhte Ich allin jenen Glückwünschen— 
den Meinen Daut aussp echen und veranlasse Sie, zu der Zwicke 
iesen Erlaß zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Berlin, 24. 
Mäcz 1875. Wlhelm. 
Fürst Bißnmarc wird aus Wunsch des Kaisers denselben 
iach Italien begleiten. 
Fürst Bisssmaridwird, wie es heißt, seinen Urlaub 
erst nach der Rückkehr Delbrück's von der Hochzeitsreise an⸗ 
reten. 
Das Reichskanzleramt ist mit Vorarbeitken zu einem Gesetz 
zegen Weinfälschung beschäftigt. Es geschieht dies aus Anlaß 
eines Antratzes, welchen Bayern bei dem Bundesrathe einge— 
zracht hat. 
Die für d'e Arbe'geber wie Arbeitnehmer gleich bedeulsamen 
Berhand!ungen des demnächst in Leipzig tazenden Verbandstages 
ner deulschen Gewerlve eine (Hirsch-Dunckech haben mehrere Ar— 
eltgebe:be eine veranlaßßt, Delegirte zur Theilnahm? an den Ver— 
andlungen zu entsenden. So ist Seitens dee Hamburgischen Ge⸗ 
verbekammer, deren Norsitzender, Reichstagsabgeordneter Sclos— 
ermeister Ed. Schmidt, das Referat über den ersten Gegenstand 
der Tagesordnung „Neue Innunçen and Lehrlingswesea“ über— 
nomme“, außerdem Hr. Longthimm, Direktor der Volksbank, Seitens 
es Vunndes der Becliner Bau-, Maure und Zimmermeister die 
der en Baume ster Klemm und Fetisch abgeordnet worden. 
Türkci. 
wuchetischer Weise von kleinen Bankiers diskontirt werden. Dieses 
Borgen geht so lange fort, bis die Geldleiher jih s mehr vor⸗ 
hießen, und dann wird ein großes Anlehen gemacht, um die 
Scheine einzulösen. 
Amerika. VVV 
Die Legislasur des Staates Tenessee bat jeden über 80 Jahrée 
ꝛlien Junggciellen mit eine jährliden Steuer von 10 Dollars 
belegl. Ter Ertrag der Steuer wird zu Schulzweden der⸗ 
we det. — 
Newyork, 25. März. Von“ Cuba hier“ eingegaugenen 
Narichte r zufolge haben Insurgenten kürztich 14 dec, schönsten 
Besitzungen im eei durch Feuer zeistört. Der Schaden 
vird auf 500,000 Doller und den Berlust der ganzen Zuckerecnte 
yon etwa 12,000 Tonnen, augeschlagen. 
Verwischtes. 
F Zweibrücken, 258. März. Dem piälzischen Gewerbe⸗- 
nuseums-Verein sind weiter beigetreten: Die Geme'nden Schmitts- 
jausen, Oberhausen und Biedecrshausen mit Gründungsbeiträzen 
don je 10 Mack, serner die Geme'nden Habkirchen und Witters— 
heim mit dem stalutenmaßigen Jahresbeitrage von je 4 Mark. 
Zelbst die kleinsten und ärmsten Gemeinden wollen diesem gemein— 
nützigen Werke h: Schecflein nichtvo enthalten, und denken: so gut 
der Beamte, der Kaufmann und der Haud:oerlsmann die Sache 
der Landwirihschaft durch Beitritt zum landwirthschaftlichen Verein 
unterstützen, ebenso gut kunn auch der Bauer durch Beitritt zum̃ 
Bewerbemuseums-Ver:in die pfälzische Gewerbelhätigkeit, fördern 
gelfe.n. 
F Zweibrücken, 27. März. In der Stadt St. Ingbert 
vurde die Gewerbemuseumsangelegenheit in den betreffenden Kreisen 
ehr wohlwollend ausgenommen. Dem pfälzischen Gewerbemuseums— 
gerein sind von dort beigetreten: Die Herren Eisenhüttenwerts⸗ 
zesitzet Gustav, Heinrich und Oskar Krämer, jeder mil inxin 
vründunge beitrage von 1000 Mark und einem Jahreébeitrage 
»on 50 Marlk, die Aktienglashlütte mit einem Jahresbeilrage von 
10 M., die Maschirenfabrik von Weyandt, Meuih u. Comp. mit 
einem Jahresbeitrage von 9 Miark, ferner 16 Persoren mit dem 
datutenmäßigen Jahresbeitrage von je 4 Mal. Weiter beige⸗ 
reten ist die Gemeinde Brenschelbach mit dem statutenmäßigen 
Jahresbeitrage von je 4 Martk. 
(Die Umwandlano der Thalerbanknolen) in solche mit Mark- 
währung geht viel langsamer vor sich, als man erwartet hatte. 
Es wird der äußersten Austrengung dedürfen, um bis zum J. 
Zonftantinopel, 20. März. (Die Verschwend ung am Januar 1876 den Umtansch des bisherigen Papiergeldes gegen 
hofe ds euitane d D'e autdrifirie Tidiliste des Sutans if un- eues zu bew'rken. Belanntlich sollen bereils bis zum 1. Juli 
sahr I.290.6000 Pfung Stu, also mehr als 12 Mill. Gulden; Reses Jahres alle Noken, wel Le über einen Betcag von weniger 
n Folhe mehrerer —— Einkom— V 50 Mart lauten eingezogen fein. Ob gleich· nun schon die 
nen. des Großderrn jedoch auf ungefähr zwei Millionen Pfund. dälfte * daste bestimmten Zeitraums abgelaufen ist, sind doch 
an den Ufein des Vosporus entlang sieht“ man Paläste uind ister von 59/2 —A— und von 39 Millionen 
unsidolde Kiosls, kaum durch eine Meile Zwschentaum gerrennt. huldennoten nur 8 resp. Zl Millionen dem Verkehre entzogen 
inlge Rsee Gebäude sird im kosibaren Sihse hasgestatiet. Das vorden. Von Roien,e welthe über eine Summe von 100 WMark 
— — — welet immer nuein speisi, besicht aus ie mehr lautelen cusrsarregz noch dmmmich m Ausmre se am Ende 
Scissein und I0 andere Mahlzetlen waben in andcren Po- dotigen Jahres 1229 Willdnen Marl. dabon wores jedoch am 1. 
ästen dereit gemacht, falls es ihm einfallen sollte, dort zu diniren. Mat erst 120 Millidren in Marknoten umgewandelt; von den 
xrt hat 800 Pferde, 700 Weiber, bedient und gehütet von 8560 üddeutschen Banles, welche das Notenprivileg besitzen und für 186 
runthen. Fur ditfen enormen Haushalt werden fährkich 40,000 Millioren, Mark ausgegeben hatten, sind 34 Millionen umgehchrie- 
Ochsen geschlchtet, außerdem⸗hahen die Liesernten. Aualich 200 ben woꝛden, Von egode 
Sch fe zu —J— Lammer oder Zicklein, 10 Kolten MRolenumiaus, oie pueußische on Aunsgeschlossen 278 Mullionen 
ie Peur Pousaus10d Poor Tauben pnd So. Matt tebräsentinn. waten eist artnoten an Bettag ven 86 
5 * — —— Milliopen ausgegeben. D'ie pr ußische Bank haite von den Nolen 
et Sulsaus und der Hungetanoth eincs Theiles der Beböllerung don 100 Moit undamehr im Sesammthetrage von 7 WV Milliouen 
eines Reiches besteht ein- trauͤriger Cortrast.“ Das/ Gehoalt dʒ erst 30 ——— Rene Wahr ung · umgeschrieben. Dahingegen 
Hrehbezirs deuracn 8öd, Od st. das des Fivanzmimistere 150 o00 fl. hat sie don dea . unler ¶0 Mart (10 Thaler) 
1. s. w. Außerdem hal jedes Departement sein ——— chon wehr als de Ifte e ndezogenz von 58 Willionen Thalern 
velches immer überschrilten werd.VJedes Departementsche (Pii. dieser Emissior befinden sich gegenwärtiz r“ d 29 Wiillonen 
uster gibt eigene „Mandele“ oder Cassenscheine aus. melche iu in Umlauf.