Full text: St. Ingberter Anzeiger

Hl. Ingberler Anzeiger. 
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der St. Ino der erAnzeiger sand das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗, Donnerstags⸗ and Sonnta 
nummer erlscheint wochentli h viermal: Dinstag, Donner staa, Samstag und Sonntag. Abonnementsapreis viertellähriq 42 rzrt. oder 
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6 50 Donnerst⸗ 
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7. Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends, mit Ausschluß der Mittags⸗ 
eit von 12 dis 2 Uhr dem Publikum geöffnet. 
32öαen, a8. Rärz. dems pf lzischen Gewerbe⸗ 
nuseumsderein sind weiter seigetreten: Die Gemeiade Gersheim, 
derbitzher: und Reinhein, jJede mit einem Antheilscheine von 28 
Mart und dim statutenmäßigen Jahresbe troge von 4 Mark, ferger 
die Semeinde Aßweiler und Eifweiler; Ehlingen mit dem statuten⸗ 
naßigen jährlichen Beifrage von je 4 M., endlich 2 Personen von 
Ußweiler mi dem sittutenmäß', en Jahres tzeitra ze von je 4 Mark, 
nwote die Gemeinde Rudenhe m mit einem Grüundungsbeitrage von 
) Mark und dem statutenmäßigen Jahres beitrage von 4 M. 
F Zweibrücken, 30. März. Dem pialzischen Gewerbe⸗ 
zus umsverein sind weiler beigetreten?“ Die Gemeinden Ernstweiler⸗ 
jabe hausen und Hassel, jede mit dem statutenmüßigen Jahres⸗ 
eitrage vocä Mö. 
fDiꝛe Generaldersammiung der pfälziichen Eisenbahnen ist 
auf den 30. April pad Ludwigshafen einberufen. Es werden der⸗ 
elben de Concessionsutfuuden fur die dercits im vorigen Jahr 
enehmigt· n neuen L'nien von Lautzlirchen nach Saargemund und 
von Bexbach nach den Kohleugruben bei Neunkirchen zur Anerken— 
mung und Anzahme vorgelegt werden. Außerdem soll das für den 
Bau der vier neuen Noidbohnlinien ¶ Donnersberger Bahn, Zeller⸗ 
hal⸗Babn, Türkheim-Monsheim und Frankenthal⸗Freinsheim) fest⸗ 
Jefetzte uünd mit Zinsgarantie verseheue Capual (O Mill. 452.000 
9usden) um 2,880,000 fl. in der Voraus setzung erhöht werden, 
aß der Staat auch hierfür 45 pCi. FJinfe garantirt. Die Bes 
chaffung dieser zur Bestreitung des hervorgetretenen Mehraufwandes 
rforderlichen Summe soll auf bem Wege eines Priornaͤtsoulehens 
ꝛrfolgen. 574 
Der verstorbene Bierbrauerteibesitzer Orth von Kuiferslautern 
jat dem dortigen Hospital durch lettwillige Verfügung 5000 fl. 
um Geswenk gemuacht. 
.Speyer, 27. Marz. Der Verlauf des hiesigen Deztrks 
Amtsgebäudes an den Staat um 19,000 fl. hat die höhere Ge⸗ 
iehmigung erholten. 
In Lardau wurde der Privatmann Emmerling VUI. wegen 
Beleidigung des Kaisers, bestehend in der Aeußerung: „Wos. 
laggst Du auch wegen dem Kerlz“ zu 2 Monalen verurtheilt. 
FMalistats, 29. Maärz. Heute Nacht zwischen 11 und 
2. Uhr wurde der 18fjährige Sohn des Besitzers des im hiesigen 
)afen lieger den belgisch⸗n Canalsch ffes Louise,“ von einein gut⸗ 
zekle deten Unbekannten, angeblich ohne all⸗ Ursache, vor einer 
Virthschast nahe der Coksanlage durch einen Messerstich schwer 
erwundet. Der Stich wurde gegen das Gesicht mit soldher Wucht 
jeführt, daß das ziemlich große Messer dim jungen Manne unter 
dem Jochbein in den Kopf eindrang und mehr als einen Ceneime— 
er vef im harien Gaumen stecen blieb. Vor Ankunjt des Arztes 
nerfuchten nacheinander 8 siatke Männer vergebens dos Messer 
dem Verwundeten aus dem Kopfe zu ziehen. Dem Arzte selöst 
jelang die Entfernung erst nach langer. angestrengter Arteit. Es 
nußte dabei alle Vorsicht angewandi werden, nicht nur um das 
Ibbrechen der Klinge zu verhüten, sondern auch die Verleßung 
iner Ader zu verhindern, welch letzteres unfehlbar Verblutung her⸗ 
eigeführt haben würde. Der Pahñcent ertrug die schreckl'che Ope⸗ 
ration mit merkwürdiger Sitandhaftigkeit und Geduld; der dien⸗ 
elben dehandelnde Atzt hofft, ihn in 8—4 Wechen zuie derherstellau 
u koͤnnen. Ueber den Thäter fowie Uber das Rorvb zu seiner 
rohen That konnte bis jetzt noch nichts ermittelt werden. Das 
don dem Arzt herausgejogene Pesser, als —A 
dielleicht zur Enidecung und Bestrafung des Thäterz führen. 
7 Vom Shwarzwaidez. Maärz. Im oberen Gebirg 
Verwischtes. iegt der Schnee gegenwärtig 710 Fuß hoch bei eirer Kalse biẽ 
St. Ingbern. Die hiesige Galerexpdition gibt bekannt, u14 Grad. 
ez voom 1. April an nur neue Frachtbriefe, wie sie das B r Der Lieutenant Haas, jener junge Artillerie-Ofsizier, der 
iebs Reglemeni für die Eisenbahnen Deutschlands — viltig seit waährend des Feidzuges von 1870 — 71 bon Mitrailleusenkugeln 
Jduti 1874 — vorschteibt, zur Expedition zugelassen werden. faft vollfiändig zerrissen und denn och am Leben erhalten worden 
om 1. April bis 39 Septe mber isft das Expeditionslokal von ist, hdat seine juristischen Studien, denen er sich zucewendet, nac 
Deutsches Reich. 
München. 27. März. Im laufe den Jahre werden sich 
ußergewöhnlich viele außerordentliche Arbeiten bei den Bezrlsam⸗ 
ern häufen, so wird dis Brandversichecungsgesetß, das Impfpesetz 
ind das Gesetz über die Beirkundun, des Personenstandes und 
ie Form der Eheschliezung in Volljug zu setzen sein, es werden 
rier Landtags-, Land aths- und Gemeiade Wahien statteufinden 
ben. 
n Die .„N. A. Z.“ schreibt: Vor dem Ausbruch des Kr'eges 
aite die französische Regierang die J ee, auf dim Rhein ge⸗ 
anz'rte Kanonenboote zum Schatze ihrer Rheinfestung zu stano⸗ 
irea. Dieser Gedanke jst später d uischerseits aufzenommen wor⸗ 
en, und es soll demaächst mit den ersten beiden Fahrzeugen dieser 
irt der Vecsuch gemacht werden. Dieselben sind fertig gebaut und 
usgerüstet. Es wird mit ihnen im kommenden Monai, dem Ver. 
chmen noch, eine erste Uebungsfahrt stattfi den, vielleicht auch 
me kleine Schetzünung in der Nähe von Kölnu. Erst hieragach 
vird ein sicheres Ustheil über die praktijche Brauchvarkeit der pro⸗ 
itirten Einrichlung zu fall n sein. 
Das Herzogthum Lauenburg soll jttzt nach zehejähriger Per— 
maltunion wirklich in die preußsche Monarchie einderlcibt werden. 
s werd daselbe wahrscheinlich als Kereis mit der Provinz Hannober 
cwunden werden, zu welchem Land⸗ es von 1680 bis 1803 ge⸗ 
ott hat. 
Frankreich. 
Baris, 28. März. Das von den bonapartistischen Blättern 
⸗erlich verbreitete Gerücht, der Sohn Napoleon's Ul. habe sich 
a der Prinzessin Veatrxx von England verlobt, ist dollstãndig 
isch. Die Prinzesfin wird einen Prinz von Baden heirathen 
Re bonapartistische Prodaganda in der Provinz dauert fort. Fast 
herall vertheilen die bo apartistischen Ag nten die von der Regier⸗ 
ag verbotenen Porträts, Almanachs und Broschüren. Ohne sich 
m die Instruktion der Regierung zu fünmern, lassen die Negier 
gs⸗Agenten, sei es aus Unfähigkeit oder aus Mitschuld, Älles 
udig geschehen. Auf den flachen Lande verbreuen di⸗ Azenten 
it Berufung an das Volk das lügnerische Gerücht von dem bal 
gen Ausbruch eines neuen Krieges, dessen unheilvolle Consequenzen 
arch die Thronbesteigung, Napoleon's IV. bverhindert werden 
danten. „Man wird,“* sagen sie, indem sie eine kürzlich erlafsene 
jelanntmachung des Kriegsminifiei mßbrauchen. „nicht Zeit haben, 
en Marschbefehl zu geben; die Sturmglocke und der General⸗ 
aatsch wird euch allcin benachrichtigen, daß der Augeublick gekom⸗ 
nen ist, euch zu schlagen.“ Ueberaͤll con piriren die Bonapariisten 
anz offen. Höchst kühn zeigten sie sich in Cast llon (Gironde). 
Im 16. Marz feierten dort die Bewunderer bes Helden von Sedan 
en Geburtstag ihretz lleinen Adlers. indem sie Flintenschüsse ab⸗ 
erten, Bilder und Broschllren verihei ten und die Kufe ausstießen: 
ssst der Kaiser! Es lede Napoleon IV. Neder mu beee 
publit! 5 n — 
Paris, 29. Marz. Der deutsche Botschafter Fürsi Hohen⸗ 
gestern von Berlin auf se nem hie gen Poflce wicen n 
toffen. 
Paris, 31. März. Ein Dekret der Regierung verbietet die 
an⸗ und Durchfuhr nordamerikanischer und canadischer Kartoffeln 
nd aller zu deren Verpackung verwendeten Gegensiande fur das 
ranzösische Gehiet.