Full text: St. Ingberter Anzeiger

St. Ingberker Anzei 
Ingberker Anzeiger. 
Der St. Inaberter Anzeiger (und das mit dem Hauotdlatte verbuadene Uitergaltungzsblatt,. mit der Diendtags⸗, Donnerstags⸗ and Sonnta 
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M 62 Dounnerstag, den 22. April 
In Folge des strengen Winters und dadurch enstandenen Futter⸗ 
mangels ist unter den Rehen die Dünndarmentzündung aufgetreten. 
München, 19. April. Der General Frhr. v. Pranckh wurde In den hiesigen Forsten hat man schon vielfach todte Thiere ge— 
„ei seinem Rücktritt vom bayer. Kriegsministerum vom Kaiser Wil- iunden. 
helm durch Verleihung des Emaillebandes zum rothen Adlerorden F Speier, 19. April. Die Bierbrauerei zum Schwanen 
J. Klasse ausgezeichnet. nebst Keller und Inventar sammt ellen Vorräthen ist um den 
Berlin, 18. April. Mit dem 1. Mai d. J. tritt be. Preis von 50,000 fl. an einen Bierbrauer aus Offenbach am Main 
tanntlich das Gesetz über Markenschutz vom 80. Nov. v. J. in derkauft worden. 
Kraft. Es liegt selbstverständlich im Interesse der Gewerbetreiben⸗ F In Bergzabern ist die Gründung eines Verschönerungs— 
den, welche von den Vortheilen dieses Gesetzes Gebrauch machen dereins im Werke. 
wollen, die Anmeldungen ihrer Waarenzeichnungen sobald als München, 17. April. Im Interesse der Betbeiligten 
möglich zu bewirken, da die zuerst angemeldete Marke das Vorrecht möchten wir wiederholt darauf aufmerlsam machen, daß die Pen— 
hat. Nach 89 des Gesetzes läuft allerdings die Frist für die sionsgesuche der durch ingere Dienstbeschädigung (im letzten Kriege) 
Anmeldung der Marken, welche landesgesetzlich geschützt sind, und invalid gewordener Mannschast, wenn dieselben noch Berüchsichüg— 
hon solchen, welche bis Anfang 1875 im Verkehr allgemein als ung finden sollen, längstens bis zum 20. des kommenden Monats 
dennzeichen der Waare eines bestimmten Gewerbetreibenden gegol- Mai eingereicht sein müssen. 
sen haben, bis zun 1. October 1875; um Weiterungen und F München, 17. April. Dem Kommandirerden des 15. 
wentuel Nachtheile zu vermeiden, ist aber auch bezüglich dieser deutschen Armeekorps, preuß. General der Infanterie v. Fransecky, 
Marken die möͤglichst frühe Anmeldung zu empfehlen. Nach 89 20 wurde aus Anlaß seines 50-jährigen Dienst:Jabilänms von Konig 
des Gesetzes wird der Markenschutz auch den Gewerbetreibeuden Ludwig das Kommandeurkreuz des Mitlitär⸗Max-Joseph-Ordens 
auswärtiger Staaten oder den inländischen, deren Handelsnieder- »erliehen. 
lassung im Auslande sich befindet, gewährt, wenn der Anmeldende 7 Das Mannh. Journ. schreibt: „Mit der Stadt Mannheim 
ich der Gerichtsbarkeit des Leipziger Handelsgerichts unterwirft und bewerben sich ia der Nachbarschaft auch Karlsruhe und Darmfiadt 
zugleich nachweist, daz die angemeldete Marke in dem fremden um eine Filiale der Deutschen Reichsbauk. Veide Konkurrenten — 
Staate geschützt ist, vorausgesetzt natürlich, daz in dem fremden ohne bemerkenswerthen eigenen Handel — haben das einzige Prä⸗ 
Staute den deutschen Waarenzeichen ein gleicher Schutz. gewährt dikat zu ihren Gunsten aufzuweisen daß sie Residenzen sind. Wir 
vird. Nach den bestehenden Verträgen wird der Markenschutz ge- wissen nicht, wie schwer das in den Augen der Deutschen Reichs— 
währt den Gewerbetreibenden folgender Staaten: Frankreich, Enge regierung wiegt. 
sand, Italien, Nordamerika, Oesterreich, Portugal, Rußland, F Reutlingen, 15. April. Die höchste Leistung, die je 
Schweden, Norwegen und Schweiz. Den Juteresseaten wird zur ein Feuerwehrmann im Feuerwehrdienst vollbracht hat, wurde bei 
Belehrung über alle einschlägigen Fragen und Formalitäten die der letzten Fenerwehrprobe letzten Sonntag hier ausgeführt. Die 
Schrift von Dr. Landaraf in Stuttgart, über das deutsche Reichs- diesige Feuerwehr besitzt seit neuerer Zeit eine Magirus'sche Schieb⸗ 
gesetz, betreffend Markenschutz empfohlen. eiter, die durch einen einfachen Mechanismus, stehend, bis zu einer 
Berlin, 20. April. Die officiöse „Nordd. Allg. Ztg.“ Höhe von etlichen 70 Fuß durch Auseinanderschieben verlängert 
»espricht anerkennend die Wahlen der elsaß-lothringischen Bezirks- verden kang. An dieser Leiter üben sich nun gegenwärtig unsere 
rage zu dem nächstens zusammentretenden Landesausschusse, welche Steiger ein. Das Gartenthor, erliche 80 Fuß hoch, wurde zur 
überwiegend im Sinne eines maßvollen, auf die Förderung der Probe best mmt. Die Leiter wurde angefahren, durch Karbel⸗ 
Landesinteressen gerichteten Bestrebens ausgefallen seien. xehungen so verläugert, daß sie endlich die Höhe am Thurm von 
Fraukreich 70 Fuß erreichte. Nun stieg ein Feuerwehrmann mit einer Ein— 
Paris, 19. April. Große Theilnahme findet in ganz zängleiter auf der Achsel auf der Schiebleuer in die Höhe. An 
Feankreich der Tod zweier Luftschiffec, Spinelli und Sivel, welche den letzten Sprossen angekommen, wendete er sich um und suchte 
in dem Ballon Zenith vor einigen Tagen in einer Höhe von etwa seine Einhängleter in ein Fenster des obersten Stockes, der ein 
bis 8000 Meiern erstickt sind. Der dritte Naturforscher, welcher paar Fuß an dem Thurme vorsteht, eirzuhängen Als Dies ge— 
nit aufstieg, Tissardier, war zwar auch eine Zeitlang besinnungs schehen, schwang er sich von seineim schwindelnden Standpuntt auf 
los, allein er kam wieder zu sich, als der Ballon saak und wurde die frei in die Luft hängende Leiter und slieg endlich von dersel⸗ 
gerettet. Er berichtet, er habe auf einmal gesehen, wie seinen ben durch das Feuster in die oben befindliche Wohnung ein. 
Freunden das Blut aus Mund und Nase gedrungen sei, aber er 
jabe diese Erscheinung für nicht bedenklich gehalten. Bei einer Das Tinsangen Toödien und den Verfauf von Vogen den 
höhe von 8000 Metern verlor er selbst die Besinnung, weßwegen D die k. dnetuufhen onelu beir) 
er nicht angeben kann, wie hoch sie eigentlich in die Luft geftie— 3 125834 — 
n e idu diheechscn dag, Im Namen Seiner Majestät des Königs. 
ülenschnicht viel höher als 62. 8000 Meter in den Lusttaum 87 Die ungeachtet des in Fr. 4 des Kreis-Amtsblates pon 
nindufdringen kann, denn er nicht den genügenden Vorrathe n Z veröffentlichten Regierungs -Ausschreibens obenbezeichneten 
Sauerstoff mitnimmt und einathmet. Betreffes sich mehrenden Klagen über das Einfangen, Tödten und 
— F den raut von epronn könnten nicht vorkommen, wenn der 
W zu Art. 125 Abs. 7 des Polizeistrafgesetzbuches erlassenen Alser— 
Zweibrücen, 21. April. Dem pf lzischen Gewerbe- höchsten Verordnung vom 4. Jun geß e en 1866 
nseumsvereine sied weiter beigetreten : die Gemeinden Oberauer— Nr. 53) allenthalben der Vollzug gesihert würde. Diese Verord— 
dach und Rambach mit dem statutenmäßigen Jahresbeitrage von aung isi daher alsbald durch die Ortsschelle win deme Bnee, 
e 4 M., die Gemeinde Dellfeld mit einem Grundungsbe trage n allen Gemeinden verkünden zu lassen, daß, wer Vögel, deren 
von 9 M. und 1 Person von Irheim mit einem Antheilscheme kinfangen, Tödten oder Verkauf durch dieselbe verboten ist, ein⸗ 
don 25 M. und dem statutenmäßigen Jahresbeitrage von 4 M. ängt, födtet oder verkauft, auf Grund der angeführten Gesetzes— 
Die Einnehmer der Pfalz hatten in Kaiserslautern im lelle an Geld dis zu 1d Thalern oder mit haft die zu sechs Ta⸗ 
Hasthaus zum „Schwanen“ am 17. ds. eine Zusammenkunft, welche jen gestraft wird. Gegen alle Zuwiderhandlungen ist Slrafein⸗ 
5* dem geselligen Zweck die Gelegenheit bot, sich über berschie— chreitung zu veranlassen, und sind datzer die Polizeiorgane zur 
dene die gemeinsamen Interesse berührenden Froagen zu berathen. mnachfich ichen Protokollirung der Kontraven'enten anzuhalten. 
Man beabsichtigt, alllätzrlich eine solche Versammlung abzuhalten. Das gesammte Lehrerpersonal hat es sich ganz besonders an⸗ 
Die N. B-3 herichtet aus Neustadf. 17. avril: gelegen sein zu lossen. die Schuljugend auf das Verbet des Ei 
Deutsches Reich.