ufullen. Ein Eisenbahnarbeiter R., welcher gewoͤhnlich die
er annimmt, stand dabei und verlangte etwas Spiritus, um
inem Faß ein Zeichen wegzuwischen. Als dies geschehen war
der Rest des Sp ritus um und ergoß sich anf das Spritfaß,
ahm ein Zündholz und bhrannte die Flüssigkeit an, da aber
ch Derjenige wilchte das Faß abfülite, den Heber herauszog,
tzündete sich durch das in das Spundloch laufende Feuer das
ze Foß und explodirte; im Nu stand die Umgebung in Flam—
en, und der teaurige Vorfall ist bekannt, R. soll verschwunden
rin.
F Ueber die aus Baden eingebtachten Anträge auf Beseitig-
ang des Cölibats (priesterliche Ehelosigkeit) ist die altkatholische
znede in Bonn am 20. d. zur motivirten Tagesordnung über⸗
egangen.
ia FIn Bärenbach i. E. legte am 19. Mitiags eine Feuers⸗
runst in 8j3 Stunden 70 Häuser nebst Kirche, Schul- und
gfarrhaus in Asche.
Sqonau. In dem nahen elsässischen Dorfe führte ein
Ibis 10jahriges Kend eine Kuh am Stricke auf die Weide. Das
dind band sich den Strick fest um den rechten Arm. Die Kuh
Jurde wild, lief davon und schleifte das Kind mit und riß ihm
ee den Arm vom Rumpfe. Zwei Stunden später starb
zas Kind.
fBei Bosch um (Westphalen) ist am 19. d. M. in der
zeche „Holland“ bei der Ein-⸗ und Ausbeförderung von Arbeitern
us Seuͤ gerissen und die beiden Körbe mit 31 Arbeitern in die
Ziefe gestürzt. Sieben dabvon waren sogleich todt, 2 starben auf
Im Transport nach deu Krankenhause, die andern sind großen
hJeils sehr schwer verleßt.
pIn Pesth trat am 8. der k. k. Husaren⸗Oberlieutenant
zaul Salvi mit seinem kleinen siebenbürgischen Schimmelhengsi
Radamante“ einen Distanzritt nach Paris an, wo er nach 15
sagea eintreffen wollie. Am 20. war Hr. Salvi in Zabern an-
elommen; in Nanch aber wurde er durch eine bedeutende Ver—
undung seines Pferdes aufgehalten, und sein Vorhnben iß somi
escheitert.
Aus Hanacs schreibt man dem F. P.“: Vorige Woche
and hier die Trauung eines Mädchens statt, das schon vor län—
erer Zeit zu einem anderen jungen Manne in einem Liebesver⸗
Amiß gestanden. Letzterer schaute hiuter einem Pfeiler finstern
lngesichts der Trauungsceremonie zu; als dieselbe beendet war und
er Hochzeitszug sich zur Kirche hinausbewegte, sprang der junge
Nann hinter dem Pfeiler hervor und stieß mit dem Ausrufe:
Wenn Du mir nicht gehören wolltest; so gehöre dem Tode!“ der
hraut ein Messer ins Herz. Der Rasende lief hierauf, ehe ihn
och Jemand daran zu derhindern vermochte, durch die Sakristei
in den Thurm, aus dessen höchstem Fenster er hinabftürzte. Er
var augenblicklich eine Leiche: auch die Braut verschied noch am
selben Tage.
4Gotizen über die Größe Londons.) Dasselbe umschließt
nnerhald eines Halbmessers von 15 Mellen von Charing Croß
n 700 Quadraͤtmeilen und enthält in diesem We'ichbilde vier
MNlionen Menschen. Es gibt hier mehr Katholiken als in Rom,
nehr Schotten als in Edingburg, mehr Iriänder als in Dublin
ind mehr Juden ald in ganz Palästina. Der Hafen von London siehl
aalich 1000 Schiffe mit 9000 Matrosen. Alle fünf Miruten
died ein Kind geboren und alle 8 Minuten siirbt ein Mensch. Im
durchschaitte werden in jedem Jahre 28 Meilen neue Straßen
—V gebaut. Das Postamt liefert
ähtlich hier an 238 Millionen Briefe ab. Auf den Polizeiregi⸗
ern fi üriten 120.000 Gewohnheitsverbrecher, die sich in jedem
Jahre noch vermehren, mehr als ein Drittel aller Verbrechen von
ganz England werden in London begangen. Die Wicrthshänuser
ud Binttneipen würde,, nebeneinander gestellt, eine Länge von
13 Meilen einnehmen.
Im Lande der Lyncjustiz gilt noch der alte Kernspruch
„Selbst ist der Mann.“ Da weiß man sich auch bei kleinen
lnann hmlichkeiten zu helfen und verschafft sich nöthigenfalls selber
Recht, ohne jedes Bettels halber die Polizei zu belastigen. Fol
gende dem „Youngstown Banner“ (Staat Ohio) entnommene Ge⸗.
chichle gibt davon ein recht nettes Beispiel. „Der Zug rollte von
der Saͤißseestadt nach Omaha zu, als ein „anständig gekleideter
Mann von schuftigem Aeußern“ einen im Rauchwaggon sitzenden
Bergwerkarbeiter aufforderte, eine Partie des interessanten und äst⸗
zetifchen Kartensp'eles „Poker“ genannt mit ihm zu machen.
Das Anerbieten wurde angenommen, und unverweilt setzlen fich
die beiden Männer an einen Tisch und begannen. Der Bergmann
rug zwar grobe und schabige Kleidung und einen langen, grau
verdenden Bart, aber aus seinen Taschen war der Klang des
Woldes dernehmbar, und danach strebte der Sinn des anständig
Jekseideten Mannes von schuftigem Aussehen.“ Auch schien For
funag ihm hold. Zuschauer flüsterten sich allerdings zu, der Berg
mann werde geschoren, und Sympathieen für ihn gaben sich kund.
Doch der schlichte Mavyn war selbst auf der Hut. Eine bedeutende
Zumme lag auf dem Tisch, die Krisis war gekommen, da erging
plötzlich an den Spielkünstler die Aufforderung, seine Karten zu
jeigen. Er warf drei Asse und zwei Köniçcinnen auf den Tischund
jangte nach dem Gelde, Doch gleichzeitig legte auch der Haüer
ein Spiel auf, darunter zwei Asse. Fünf Asse sind zu viel für
zinen Pack Karten. Der Spieler erblaßte. Mehr noch, als sein
Widerpart ihn mit einer Hand festhielt und mit der andern einen
zroßen Revolver zum Vorschein brachte, spannte u d ihm die
Mündung auf die Stirne setzte. Kein Wort wurde geejprochen.
Festen Blickes sahen sich Beide in die Augen. Die Zuschauer
iber lagen längst unter den Sitzene, um etwa herumflegenden
ugeln nicht hinderlich zu sein. Allmälich ließ der „anständig ge⸗—
kleidete Mann“ den Mammon fahren und zog sich vom Tische zu⸗
rück der Thüre zu. Der Revolver solgte ihm. Endlich war die
Thüre erreicht, der Schwindler schlüpfte hinaus, der Haüer aber
brachte ruhig den Hahn in Sicherheit, stedte den Revolver ein,
strich das Geld vom Tische und zuündete sich eine Pfeife an. Die
Zuschauer krochen nun unter den Sitzen hervor, und Alles stimmte
dahin überein, daß der Bergwann die Spielregeln genau eingehal⸗
ten habe. Er haite kein Wort bei dem ganzen Vorgang gespro⸗
chen, und Das ist die Grundbedingung für einen gemüthlichen
Poker“ wie für einen gemäthlichen Tarok.“
p In Bariersfort im Staate Jova, das in einer nochh ziem⸗
lich e'nsamen und wildromantisschen Gegend liegt, hat kürzlich die
Dochzeit einer Lehrerin statigefunden, deren Herz der Bräut gam
anter ganz eigenthümlichen Umständen gewann. Die jugendliche
dehrerin Rellie Dwight, eine Schönheit, um welche viele vergebens
zeworben, war eine leidenschaftliche Schlittschubläuferin, und bei
ꝛinem solchen Vergnügen, das sie auf einsamem Strome weit in
eine Winterlandschaft verfolgte, hörte sie plößlich dae Geheul von
Wolfen, das den Mädchen im amerikanischen Westen sehr wobl be⸗
tannt ist. Urd ihre Angst wuchs, da das Geheul rascher näher
kam. Plötzl'ch sah sie, einige ˖ hundert Schritte von sich, ein gan-
zes Rudel, und nun begann ein Wettlauf um's Leben. Die Schlitt⸗
ichuhe blitzten, der Stahl klaug, und die Laute, die von ihren Feinden
jamen, klangen wie Todtenglocken in ihre Ohren. Sie war ganz in Aufreg⸗
ung, jeder Rerv gespannt, alle ihre physischen und geistigen Kraͤfte ran⸗
gen nach Rettung, aber es war nutzlos. Immer näher sausten die
Wolfe. Da siehi sie einen mächtigen Baum ihr nahe am Ufer
des Stromes und keuchend in Todesangsterreicht sieihn und klettert
daran empor, um im nächsien Moment den heißen Athem der Be⸗
dlien zu sich emporsteigen zu fühlen. Fuͤr den Moment iilt sie ge⸗
retlet. Aber die Raubthiere springen heulend um den Stamm, und
die Sonne ist dem Sinken nahe. Wenn kein Retter erscheint, steht
Nellie Dwight der Tod des Erfrierens oder Verhungerns in Aus⸗
sicht, wenn sie die Wölfe nicht früher in Stücke reißen. Aber da
aust auf Schlittschuhen ein junger Farmer herbei, dessen Liebe
se schon einmal abgelehnt, und sein Jagdgewehr, das fieben
Schüsse in einer hasben Minute abgiebt, raumt unter dem Wolfs—
rudel so auf, daß d'ie Bessien, die sich nicht getroffen im Blute
ointer dem Baume wälzen, mit Windeseile Reißaus nehmen. Noch
auf dem Heimwege schenkte Nellie Dwight Herz und Hand ihrem
Netter.
Diensteß-Nachrichten.
Der Gerichtsvollzieher Ph. Christ ron Kusel wurde auf An⸗
suchen nach Kaiserslautern versetzt, und das Siellen tauch-Gesuch der
Gerichtsvollzieher Aug. Kirchhoffer von Grünstadt und K. Michel
bon Waldmobr genehmigt.
Wir maqhhen hierdurch auf die im heutigen Blatte fiehende
Annonce der Herren Kaufmann und Simon in Hamburg
hesonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Original-⸗Loose
zu einer so reichlich mit Haupt:⸗ Gewinnen ausgestatteien Verloosung,
zaß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheiligung
horaussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient das volle Ver—
trauen indem die besten Staatsgarantien gebolen sind.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demez.