St. Ingberker Anzeiger.
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ler St. Pnabdereee nieiger (und das mit der Hauptblatte verbendene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstagt⸗ Donnertiags⸗ und Sonntagt
uummer erscheint wochentlich vie rmal: Dinstag, Donner stag, Samstag und Sonntag. Abannementspreis vierteliahrig 42 Krzt. ode
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Deutsches Neich.
Zweibrücken, 1. Juli. Heute Nachmittag waren ca.
10 Bertrauensmänner der Fortschruüͤtspartei aus den Kanlonen
veibrücken, Hornboch, Blieskastel, St. Ingbert und Waldfischdach
er versammelt, um sich darüber schlüssig zu machen, welche
ersönlichketten den Wahlmännern als Abzeordnete vorzuschlagen
ea. Nach längerer Diskussion einigte man ih über folgende
ei Herren: Oberappellrath Karl Schmidt in München, einer
ster feitherigen Vertreter, Bezielsamtmann Gustab Schmitt in
rmasens und Landrichter Adolf Trauth in Blieskastel. Alle 83
den die Annahme zugesagt. Aa Stelle des Letzteren war zuerst
t. Müller Ritter von Herbitzheim ia's Auge gefaßt, um dem oll
meinen Wunsch nach sspezieller Vertretung der Landwirthe gerecht
werden; derselbe lehnte jedoch ab; deßgleichen Ht. Dr. Armand
uhl von Deidesheim, an den man sich in zweiter Linie gewendet
alt, der sich aker nur zur Annahme einer Wahl als Ersatz⸗
ann bereit erklärte. Was die Wahrgehmung der land—
arihschaftlichen Interessen anbelangt, so wurde u. ũ. die Ansicht
aul, daß dieselbe auch von einem Nichtlandwirih geübt werden
nne, sofern demselben nur das erforderliche Malerial geliefert
arde woran die Wähler es nicht fehlen lassen solln.
München, 28. Juni. In Aunsehung des Studienganges
ind der Prüfungen dersenigen Kandidaten, welche sich um Stellen
es technischen Dienstes im Berg⸗, Hütten⸗ und Salinenfache des
ztaates zu bewerben beabsichtigen, wurde durch allerß. Verordaung,
.d. Schloß Berg, den 19. d. M., unter Aufhebung der Ver—
tdnung gleichen Betreffs vom 8. Rovember 1839 angeordnet:
ber zum tehischen Dienste im Berg-, Hütten⸗ und Salinenfache
es Staates zugelassen werden will, muß sich nach den Bestimmungen
er neuen Vorschriften eine theorethische und practische Fachbildung!
geignen und hierüber den Nachweis liefern. — Vorbedingung für
in Beginn der Fachbildung ist das Absolatorium eines hümanisti—
jen od r Realgymnasiums. — Die Faächbildung zerfällt in ein—
qjährige Vorlehre, dreijährige Studien und eine zweijährige prac
che Ausbildung. —. Die Fachbildung beginnt wit der Vorlehre;
ese bezweckt die Erlernung der Fertigkeit in den bergmännischen
andarbeiten und die Erwerbung allgemeiner Kenntnisse vom Ge—
mintbergwerkabetrieb and vom Eisenhüttenwesen mit Einschluß
cr hiebei in Anwendung kommenden Maschinen. Die Vorlehre —
at ein Jahr zu dauern, wovon mindestens ein halbes Jahr bei Bermischtes.
nem Bergwerle und mindestens 24 Jahr bei einem Hüttenwerke F Speier, 29. Jani. Welche ungehcuere Verheerungen der
wverbringen sind. — Die Vorlehre kdann bei einem Siaats- oder diefernspinner in unserem Stadtwalde angerichtet hat, tritt mehr
rivatwerke angetreten werden. — Zur Erwerbung der theoretischen und mehr zu Tage. Augenblicklich sind etwa 120 Arbeiter mit
kenntniss, im Allgemeinen, dann in den besonderen Fächern des dein Einsammeln der Concons beschäftigt. In den letzten Tagen
yrg⸗, Hütten- und Saliuenwesens wird ein tmindestens 3 jähriges wurden etwa 70 Körbe voll Cocons gesammelt. Jeder Korb ent⸗
ud um an e'ner Hochschale (Unibersität oder polhlechnischen Schuse) hielt ca. 3000 Stück. (Sp. B.)
er an einer Bergakademie Deutschlands oder Oeslerreich gefordert. Speyer, 30. Juni. Se. Erxc. Herr Sigalsrath uund
in Jahr hievon muß an einer Becgakademie zugebracht werden. Regierungspräsident v. Braun wurde zu seinem gestrigen Namens⸗
Ueber das Ergebniß des Studiums haben sich die Kandidaten feste von Sr. Maj. dem Kön'g durch ein in ganz besonders schmei⸗
uer Prüfung zu unterziehen. Die Anmeldang hiezu muß beihelhaften Ausdrüden abgefaßtes Glücwunschtelegramm beehrt.
in Directorium der polytechnischen Schule in München bis zum , Pirmasens, 26. Juni. Der diesi ge ürb iterbildungs⸗
Ockober schriftlich erfoigen. perein hat zwei Mitglieder wegen gewohnheitsmäßigen Blauen
zerlinn, 29. Juni. Im August d. J. werden im Reich?? MontagFeierns ausgewiesen. (P. A.)
auccamt kommissarische Berathungen Behufs Festsiellung einer F Kaiserslautern. Der hiesize Stadtrath hat beschlassen,
usführungsverordnung zum Militärgesetz, welches die Heeres Er⸗ auf näslen Sonntag dea 8. Juti, Nichm. 2 Uhr, im Stadthaus⸗
inzungswesen betreffen, stattsinden, als deren Resaltat die Auf— ale zu Kaiserslautern, zu eirec Versammlung von Vertretern der
lung einer neuen Rekrutirungsordnung für das deutsche Heer »Rälz. Städte einzrladen, behufs gemeinsamer Berathung der Schritte,
dattet wird. Es werden sich daran Bevollmächtigte aller Staaten velche in Sachen der HäufsersteuerRebi sion angezeigt
ce ligen. auch Bayern sendet einen Kommissär, welcher die Vere aischeinen.
udlungen und ihre Ergebnisse ad reforeydum nimmt, und man 4JDer „L. A.“ berichtet aus Landau, 80. Juni: Gestern
it daraus die Cinführung der beabsichtigten Festsetzun eu in das Abend e8 Uhr stürzte sich der Metzger Simon aus Godramstein
zerijche Kontingent des deuischen Heeres. (K. 3.) in Delirium aus dem Fenster dis 8. Stockwerks im Hause des
Berlin, 28. Juni. Es dauden immer von neuenm Gerüchte B.isths Benz dah'er in den Hof auf die Platten; er wurde ins
eine b vorstehende wesentliche Erhöhung des Mil'täretats auf, Hospital gebracht, wo er heute früh gestorben ist.
daß jedoch zu erkennen wäre, auf welche reellen Anhaltspuntie .Die „X. 3.7 schreibt aus Kirrweilerz Das hiesige
eselben stützen. Zuverlässiges dücrfte in. dieser Bezietung ehemalige Schloßgut der Fürstbischöäfe von Bruchsal mit ausgedehn⸗
retich in die Ocffentlichkeit gedrungen iein. Allet, was wir ten Kräüerelen if durch Vermittlung des Maklers Franz Fischet
haben in Erfahrung bringen können, beschränkt sich darauf, daß
die für militärische Bauten bewilligten Summen nicht auszureichen
cheinen und deshalb Nachtragsforderungen nöthig werden dürften.
Berlin, 29. Juni. Ddie Min sser der Finanzen und: des
Innern haben neuerdings die Recçierungen bestimmt angewiesen,
Fürsorge zu treffen, daß vom 1. Januar 1876 4b8 von den un⸗
nittelbaren Staatsbeamten keiner mehr eine mittelbar oder unmit—
elbar mit einer Remuneration oder einem Vermögensvortheile ver—
»undene Stellung als Mitglied des Vorstandes, Auffichts⸗ oder
Verwaltungsraths einer Actien-⸗, Commandit⸗ oder Bergwerlsgesell⸗
haft od x in einem Comite zur Gründung solcher Gesellfchaften
einninimt. F
J Fraukreich.
In Frankreich sind zahlreiche Karten verbre'tet, in denen die
Abmachung des Frankfutter Friedens vollständig ignorirt und:; die
an Deutschland abgetretenen Landestheile frischweg zu Frankreich
gerechnet sind. Einen Schrilt weiter geht die don einem Herrn
Theodor Lesebre neuerdings herausgegebene Karte von Fraukreich.
Auf dirser sind bei der namentlichen Aufzählung der franzosischen
Departemens auch die drei deutschen Bezirke Oberrhein, Unterrhein
und Lothringen genannt. In einer beigedruckten Bemeckung heißt
es, die neuen Grenzen, wie sie durch den „monströsen? Frankfurter
Vertrag bestimmt worden seien, habe man auf der Karte nur durch
eine dünne Linie bezeichnet, da dieselbe doch nur nomentane,“
nicht aber auf längere Dauer berechnete Geltigkeit hätlen. Daß die
in fra zösischen Volks- und högeren Sshulen eingeführten Geschichis—
büchher den Krieg von 1870 271 in einer alles Maß übherschrei⸗
tenden, gegen Preußen (Deu schland wird in diesen Büchern nie
genanunt) gerichteten Gehässigleit behandeln, ist bekannt.
Spanien.
Madrid, 30. Juni. Der General Martinez Campos hat
die Bergabhänge längs des Ebro besetzt, um den in Arragonien
und Valencia defindlichen Carlisten deu. Rückzug nach Catalonien
abzuschneiden. Fünf Divisionen varlistischer Truphen con centriren
sich um Cantavieja. Bisber sind dort 12,000 Mann unter Dor—
regarey versammell, gegen welche 28,000 MRann Regierungstruppen
unter Jovdellar im Vorrücken begriffen sind. Das Haupiquartier
Jovellars ist bereits bis Cantavieja vorgeschoben.
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