Sl. Ingberter Anzeiger.
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St. Jaberter Tuzeiger sund daß mit dem Oauotblatte verbu idene IXLLX Diendta z8- Don verdta it⸗ and Sonntagt
ner erscheint wiqhentli y vinrm ai: Dinztag, Donneraiag, Samste ag uad Sonntaz. Apoanementädreis vierteliährig 42 Keyr. ede
1 Mark 20 X. Pfa. Angeigen werden Vit 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blattschrint oder deren Kaum berehnet.
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Sonntag, den 29. Auaust 1875
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Deut sches Reich.
München. Kön'g Ludwig L. hat an seinem Geburtstage
Vorsitzenden des Ministerrathes, Staatsminister von Pfretzschner,
„Großlreuz des Kron⸗Ordens derlsehen. Der .Allg. Zig.“
Jwird diefe Ordensverleihung sowohi als Auszeichnung der
idiigkeit des Staateministers des k. Hauses und ds Aeußern als
a als eine solche des Gesammtministeriums allgemein aufgefaßt.
insdie leßtere, bon gut unterrichteler Seite noñ besonders be⸗
ante Annahme spricht der Umstand, daß die Dekoration dem
Jel Minister als dem Vorsitzenden im Ministertathe“ von Sr.
ch dem König verlichen wuürde.
— Der preußische Münzdirector Dr. Frick in Ber⸗
zetwelcher als Commissär die Inspicirung der sämmtlichen süd⸗
jen Münzgstätten vornimmt, wird zu diejem Zwecke am 1.Sept.
aicküünchen eintreffen.
*iDer vom neuen Erzbischof von Bamberr g geleistele Eid
Agenden Wortlaut: „Ich schwöre und gelobe auf Gottes hei
icti Cvangelium Gehorsam und Treue So. Maj. dem König.
SO verspreche ich keine Kommunikation zu pflegen, an keinem
othlug theilzunehmen und keine berdächtige Verbindung weder
ct ynd noch auswärts zu unterbalten, welche der offentlichen
h Abdlich sein lönnte und wenn ich von einem Anschlage zum
zale des Staates, sei es in meiner Diozese oder sonsi irgend
nniniß erhalten sollte, solhes Sr. Majesiat anzuzeigen.“
erlin, 24. August. Zu den schwierigsten Aufgaben,
n.d m Reichskanzletomte obliegen, gehont unftreitig die Ge
g mit ihren Dependenzen. Schon zweimal ist dem
Entwurf einer Gewerbeordnungsnobelle vorgelegt
gen drinzipieller Differenzen w'eder zurückgeleg!
a der Frage wegen Errichtung von Gewerbegerichten
ung der Grundsaͤtze in Bezug auf die gewerblichen⸗
ie dringendste. Diesem Bedürfnisse entspredend ist im
ute ein Gesetzentwurf über die wirthschaäftlichen Hilf⸗
eitet worden, welcher bereits dem Bundesrathe zu—
demnächst der Oeffentlichkeit übergeben werben
atwurf bezieht sich nur auf die Krankenlassen, weil
er lehzteren bereits genauer erforscht und das Be
zen Regelung der einschlägigen Verhaltnisse
end ist. Die hauptsächlichsten Grundsätze, welch⸗
nibe in die Gewerbeordnung eingeführt weeden
tigung der zustäudigen Organe der Kommu
Niur Anwendung des Versichecungszwanges,
f dem Veitritiszwang der Arbeiser beru—
ilfskassen mit gleichem Rechte ausgestat⸗
Bermischtes
F Hohe Konigl. Regierung hat mittelst Rescript vom 21
August alle Polizei-Organe bei der ungewöhnlichen Hitze auf die
destehenden Vorschriften über öffentliche Gesundheitspflege und die
Polizei der Lebensmittel aufmerksam gemacht und vachdruck⸗
amsten Vollzug derselben angeordnet. Unfer Anderem heißt es in
dem Rescripte: Auch gegen Rachtschwärmen und Ueberschresten der
Polize stunde, Mißstände die namentlich bei großet Hitze und zwar
häufig zum größten Nachtheile für die Gesundheit vorlommen, ist
ein nachdrucksames Vorgehen besonders —XXX
Ka serslautern. Für die 6. Hpiversumlung desbaher. Bolksschulleh⸗
rer-Vereins ist eine Festschrift erschienen, die einen Festgruß von G
L. Krebs in Oppau an der Spihe trägt, serner das Programm
—* die Thesen der angemeldeten Vorträge enthält, weiter eine
lurze Geschichte der Stadt Kaiserslautern, Angabe ihrer Sehens⸗
würdigkeiten, ihrer Unterrichts⸗ und Erziehungsanstalten ⁊c., endlich
zum Schluß die Lieder, die bei der Hauptversammlung gesungen
werden (Choral von Bach: „Bezeht mit heil'gem Lobgesang“,
Choral von Nägeli: „Wir glauben all' an e in ein Gott*, Mot⸗
tete von B. Klein: „Hert Gott, du bist unsere Zuversicht).
7 In Pfeddersheim ist im Augenblick auf einem Obst-
stück des Hrn. Dr. Breivogel eine Naturseltenheit zu sehen. Dort
steht ein schwer mit Früchten beladener Apfelbaum in voller Blüthe:
Der Baum wird nächstes Jahr, nach Ansicht der Landwirthe, keine
Früchte tragen.
7F Mannheim, 26. August. Tem stununtutugellünsiles
Holtum wäre es bei seiner gesirigen Abschiedsvorstellung beinahe
an den Kragen, d. h. an den Gerdbeueel gegangen. Ein Heri
Houng von hier probirle mit zieml'chem Gluͤck, jedoch ohne voll⸗
nandiges Gelingen das Erpr'ment des Auffangens der Kugel, für
das Holtum eine Belohnung von 1000 Mart ausgeschrieben hatte.
F Frankfurt. Her hat sich ein Junggeselienderein gebildet,
dessen Zweces ist, für die Ehelosinkeit Propaçanda ju machen.
Zum Vorsitzenden wurde ein hiesiger wohlhabender Bürger
des Fcher Dandweele gewählt, der shon die Fünfziger hinter
sich hat.
tBerlin. Folgendes unsere dermaligen Preßzustände charak⸗
erisirendes Inlerat veröffentlicht die Deutsche Eisenbahnzig.“:
„Ein Stud. jur., welcher Lust hat, sich auf dem Gble be Preß⸗
processe p alisch auszuͤbilden, findet eine ebenso aagenehme alß
dauernde Nevenbeschäftigung ia der Redaction der „Deutschen
Tisenbahnztg.“ Dorotheensiraße 21.
Neues Luftschiff. Man hat bereits erwähnt, daß in Ame⸗
rila augenblicklich ernsthafte Versuche mit einem lenkdaren Luftschiff
angestellt werden, welches den Verkehr zwischen Amerika und Europa
in etwas mehr als 2 Tagen vermittein soll. Der Erfinder des
neuen Ballonschiffes heißt Fr. Wilhelm Schröder, ist in Aurich in
West⸗Friesland geboren und lebt seit einer Reihe von Jahren in
Baltimore, mit der Construction des Modells für sein lenlbares
Luftfaiff beschäftigt. Endlich im Mai oder Juni d. J. war das⸗
selbe nach seiner Idee fo weit vervolllommnet, daß bei der Aus—
ührung im Großen der Erfolg unzweifefart sen muß, und er
egte, nachdem er ein Patent genommen, seine Pläne dem General—
ostmeister der Vereinigten Staaten, Mr. Jewell, vor. Dieser
prach sich in einem Schreiben an den Erfinder sehr anerkennend
Wber die Idee aus, und auch der deutsche Gesandie in Amerita,
Baron p. Schlozer interessirt sich nach den uns zugehenden Mit—
heilungen sehr für die Sache. Mit der „Anerkennung“ und dem
Interesse war jodoch dem Erfieder nicht ceholfen und wahr⸗
einlich wäre er von der theoretischen Erfindung niemals zum
zraltischen Versuch gelangt, wenn ihn nicht der Zufall mit einem
»rrmögenden Piann zusammengesührt hätte, den er von der Mog⸗
lichkeit, seine E. findung nutzbar zu machen, überzeugte. Es waͤr
detß gleichfalls ein Deutscher, ein Hert Georg Gail, von der großen
Tabalfirma Gail und Ar in Baltimore; dieser gab das Geu her
ind die Contrakte zur Anfertigung des Luftschiffeß in der er—
orderlichen Größe wurden Mitte Juli abgeschlossen. Sein Luft⸗
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ug . Der Konig von Bayern hat gestern
die Rückreise nach München anget.eien. (Ist am
ihr bereits ir Schloß Berg eingetroffen.)
rk. Die amerikanischen Richter werden endlich,
angst hätten sein sollen, den großen Spitzbuben ge—⸗
Der große Tweed, der der Stadt Newyork nicht
Mill. Dollars gestohlen hat, bleidt im Gefängniß
ühungen seines menschenfreundlichen Advokalen. Detr
die Hinterlegung von 8 Millionen Dollars uis
weed's Erscheinen vor Gericht. Diese Summe
roß — um sie eventuell im Stich zu lassen.
ragte Ermaßigung der !verlangten Burgschafts⸗
Richter Barreit erklärte mit Recht, daß die hinter⸗
atlich hinreichen müsse, den Kläger ganz schadlos
3. indem er nur 3 Millionenen verlange.er sich
der Hälfte der eigentlich erforderl chen Summe
Tweed bleibt also sitzen und wir fehen in der That
varum selbst in Amerika man die großen Spitzbuben
aufen lassen. 72
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