tinem einständ'gen Aufenthalt hierfeibst wird d'e Weiterreise nach
Mailand an jetreten, woselbst die An?auft un 4 Uhr erfolgt.
Der General der Infanterie und Chef. der Admirauität, v.
Stosch, ist, wie jetzt das „Militärwohenhl.“ melsdet, mit den Rang
einez Admirals à la suite des See-O'fiierlo-ps gestellt worden.
Ausland. J
Genf, 6. Oktober. Die Geufer Regierung bat 40 Gen—
darmen in die Gemeinde Bernex abgeschickt, wo bei der Inventari⸗
„R Kirchengutes gelern feindselige Demorstrationen statt
anden.
Paris, 4. Ott. Es wicrd uns beslätigt, daß die Kaiserin
von Oesterreich während ihres Aufenthalts in Paris der Marschallin
Dac Mahon im Auftrage des Kaisers Franz Joseph die Insi nien
des Sternkreuz Ordens überreicht hat. Der Präsdent der Repu⸗
blik hat aus diesem Anlaß ein eigenhändiges Dankschreiben an den
oͤsterreichischen Soudecain gerichtet.
Paris, 6. Ot. Der „Moniteur“ medet: Die spanishe
Negie:ung hat die Reclamation Frankreichs wegen Verfo'gung fran;
zoͤsischer Fahrzeuge in französischen Gewässern Seitens spaniser
üstenwachen als begründel anerkannt; es ist zu erwarten, Spanien
werde die Beschwerde über Ermordung des Franzosen Rigandeau
auf Cuba ebenfalls für gerechtfertigt erachten.
Die neueste Wendung in Belgrad, wohin kürilich die
Sluptschina (Volksvertretung) verlegt wurde, ist eine Wendung zum
Ftieden. Das kriegslustige Kabinet Gruie-Rist e hat, von Fücsten
seibst veranlaßt, seine Entlaffung eingereicht und wird wahrschein ich
zurch ein solches ersetzt werden, das es ehrlich mit der Echaltung
des. Friedens meint. — Fürst Milan fejert am 10. d. seine
Hochꝛeit. *
Prasident Grant verlas am 80. v. M. ia der in Desmoines
Jowo, abgehaltene Reunion des Vereins der Aemere dan Tennsfee
eine Rede, die, wie der Times“ aus Ppoiladelphia telegraphert
wird, einen tiefen Eindruck erzeugt hat. Nach einem Rückbdlick aus
den letzten Krieg bemerlte der Präsident: „Wenn wir einen neuen
stampf in der Zutunft erleben, so prophezeihe ich, daß die Thei—
lungslinie nicht Mason und Dichsons Linie, sonderr eire zwischen
Pattiotismus und JIntelligenz einerseits und Aberglauhen, Ehrgei,
und Unwissenheit andererseits sein wind. Das hundertjährige Wen
der Befestigung der Grundlage des von unsern Vorvätern in Lexi
kon angesangenen Baues sollte begonnen werden. Laßt uns arbeilen
jür die Sicherheit des freien Gedankens, der freien Rede, der fre'en
Presse, reiner Vorat, ungesesselter religiöser Oasnnungen, gleiher
Rechte und Privelegien uller Venschen ohne Nationnlität, Farbe
oder Religior; laßt“ uns freie Schulen etrmumern, b schließen, daß
kein für dieselben bewilligter Dollar für die Unterstetzuug irgend
einer konsessionellen Schule dienen soll; beschließen, daß weder der
Staat noch de Nation irgend welche Anflalten unterftüßen soll in
deren nicht jedes Kind eine gewöhnliche Schulb ldung, ungemijsti
mit irgend welcher atheistischen, heidnijchen oder Sellenlehre, genießt;
laßt uns die Religionslehre dem Famibienaltar üderlossen und
Kirche und Stoat für immer getrennt hallen. Mit diesen Schutz
wehren, glaube ich, werden die Schlanen, welche die Armee von
Tenefs⸗e schufen, nicht umsonft gelicfert worden sein.“
Das ist die würdige Sprache des Prasidenten eines großen
mächtigen Staalswesens, die Rede eines Mannes, der an der Sp tz
eines Landes slseht von üter 30 Millionen Menschen und einein
Flächeninhalte, dem kriner der curopäischen Staaten auch nur an—
naͤhernd gleichkommt. n
Wie flicht diese Sprache ab gegen die ärestliche, zurü shaltende
pon kleiren Gesichtspunkten beherrschte Ausdnitksweise mancher euro
päischer Staatsmänner vnd Minister.
Vermischtes.,
fKeaiserslantern, 6. Olt. Im neueröff eten Schul—
jahre zählt die hiesige kal. Studicnanstalt nach Vornahme der
Prüfungen im Ganzen 238 Schüler; darunter sind 168 protest.,
55 tathol, und 15 ijrael. Confesston. Es wein somit auch in
diesem Jahre cie junze Anstalt, welche mit Errichtung der Ober
llasse des Gy nnesiums ihren vollständigen Ausbau erreicht hat,
eine erfreuliche VRehrung der Freque z nach.
FWollmesheim, 6. Der Beginn der heurigen Wein⸗
lese ist für die h estre Gemarkung auf Dienstag den 12. Olt. fest—
desetzt worden.
Edenfoben, 6. Okt. Der d'esjährige Beçcinn der
Weinlese ift auf Donncrstag den 14. Oltobet, fest ext, mit dem
Lesen der Frühtrauben wird nächsten Montag begonnen. (Im
vorigen Jatzze begann der Herbst am 5. Ott.) EGegwi.)
Landbau, 6. Oti. Der Beginn des Hetl stes i in der
Gemeinde Lor dav, Gedran stein und Nußdorf aug Montag den 18
ds. Mis. festgestzt.
Sranfenthal, 5. Ott. Geflern wurde in der Nahe
der Oppauer Rheinüberfihrt ein wänntlich⸗t Leichnan gelandet, wel⸗
her anscheinend shonmeinige Zeit in Wasser gelegen und d.—
Spuren gewaltsamer Ermo dung an sich trug. Das Gericht ha
jeute an Ort und Stelle den Sachvechalt untersucht und wird eß
hoffentlich gelirzgen, dem Verbrechtt cuf die Eper zu kommen.
fNeunkirchen, 6. Olteber. (5. u. 3. 8) Eefstern
fill ein zweijähriger Knade durch unz!ücklechen Juiall, in Gegen.
wart seiner Angehörigen, n eine mit Wesser gefüllte Wasch duttt
und verbrannte sich dibei so stark, daß dessen Tod nach kurzer Zen⸗
eintrat. —
fIn Mühl bofen spielten dieser Tige ein'ge Kinder mi
einem Pflugsey. Eim sechtj 1Uriges Maochen heßed ses Sed
hli ßlich auf den Kopf seines dreijahrigen Schwesterchens fallen, we
»urch das unzlücliche Kind so shwere Vetlez ingen erzrelt, daß an
jeinem Rufkommen gezweise:t wird.
FZur Münzfragee. Durch kaiserliche Verordnunz von
22. Sepe. wurde bestimmt, daß die Reichswährung im gesammten
Reichsgebiete am 1. Januar 1876 in Araft trete. Die Fog
hievon ist nach Art. 14 des Münzgesetzes von 9 Jali 1873 9
a. daß vom 1. Jan. 1876 an alle Zatzlungen vorhehaltlich der
unten erwähnten Ausnahmen in Reinzmnünzen zu leisten sind; daß
rah Art. 6 des Mäünggesetzes nameutlich d'e sů: deutschen Scheid
münzen (Sechser, Groschen und Kreuzer) 'n Zahlung zu nebmen
von da an Memiand verpfl ctet ist, als die mit dee Einlösung
beauftragten Kassen, und daß ebenso nah Art. 9 des Mü zgesetz
Negudnd derpflichtet ist, Reichssilbermünzen im Betrage von mehi
als 20 Mart in Zihlung zu nehnen. Ader auch nach dem Ein—
rit:e der Reichzwährum sind nach Art. 15 des Münzgestzes be
Allen Zihluigen bis zur Außerkursiehzung artzu: ehmen im gesammeen
Bundesgbiete an Saelle aller Rechznünzen, also aud der Gold⸗
nünzen, die Ein- und Zveit halerstücke deutjch n Gepags, und an
Zielle der Reichssilbermuͤnzen die s uad s Thaler, sodann nat
Att. 16 des Munzgesetz s in din Läundern der Gu!denwäh ung bis
uc Außerlurssetzung der Guloen, so weit sie auch bisher s9on in
Zahlung angenemmen werden mußten. Daraus solzt für Bayern
nsb soudere, daß nach dem 1. Jan. trotz des oben aufgeführ en
Aet. 9 des Münzgejetzes Nemand sich weigern kann, die Tha'er
»der Gulden im Betrage von meht als 20 Mark in Zablung zu
nehmen, so lange sie nicht außer Kurs gesehzt sind, da d'e Thaler
and Gulden die Stelle aller Reichsmünzen, also auch der Gold—
münzen bertreten; daß dagegen vom J. Jan. an Niemand ver⸗
oflichtet ist de 3 und 6 Tyaler im Betrage von mehr alis 20
Mark in Zahlung zu nehinen, da diese Münzen uur die Seelle der
Reichssilbermünzen vertreten, und wie oden bemerkt „Niemand ver⸗
pfligtet ist, Reichssilbermünzen m Bekrage von mehr ans 20 Marf
in Zahlung zu nehmen. — Die Einführung der Reichswahrurg
ist hiernach leineswers gleichbedrutend mit Einführung dir Gold—
wähtung: lztere werden wir ecst daun haben, wenn äuch die
Thaler und Gurden außer Kurs geseßt sind; vas aber wodl noch
in we ter Ferne steht. — Da übrigens vom 1. Imuar Niemand
mehr verpflich et ist, Sechser, Groshen und Kreuzger in Zahlung
anzunehmen, so müssen d'ese Münzen sobald als moöglsch außet
Zurs gejetzt werden; deir Anfang ist bereits damit gemacht, daß
nach einem Ausschreiben des Finanzministerinms bei Zahlung der
Malzauffchlagsgefälle Sechs ˖ und Dreilteuzerstücke in jedem Betrage
angenommen werden. — Bemeiken wir noch, daß die Auß rlurs⸗
jezung don Landesmünzen nach Art. 8 des Munzgesetzes erst ein—
treten darf, wenn eine Einlösungsfrist von mindestens 4 Wochen
estzesetzt und?mindestens 3 Peonate vor ihrem Ablaufe belaut
zemacht worden ist.
Aus Elfaß. Am 1. Oltober hit im qaszen Baun von Kol nar
die Lese degonnen. Die Quan:ität ist sihr groß, die Trauben geber
sehr diel Büühe. Qualität läßt etwas zu wünschen üdrig. Bei
vielen Reben die Erssernung, daß die einzelnen Beeren nicht gleich
mäßig gereift sind. In dem Hauptweinort Mol sheim, Lini—
Straßburg: Yarr ist Beginn der Lese auf 3. Oltober jstgesetzt. Jt
Rappoltsweilet, wo sehr viel und guter Wein wächst, können die
uederen Reben und faulen Trauden am 7.. 8. iund 9. Octobet
zelefen werder, der allgemeine Heibst aber beginnt erst Montag 11.
Dt:ober. (S. M.)
F Mentz, 3. October. Ter Bau der Bahnlinie von D eden⸗
hofen dis zur Landesgrenze bei Sierdhist im Lauft der vergangenen
Woche unter entsprechent en Feierlichleiten in Angruff geno men
worden. Diese Vahn bilda einen Theil der p oseclürten Stirech
Berlin-Metz.
f Mannheim,. Die Mitgli der e'ner h'esigen Familie ver
purten eine ganze Zeit lang jeweils nach dem Genufse ihre
daffee's ein Unwohlsein (heftige Diarrhoe, slellerweise mit Erbre
chheun), bis sie endlich daran dochten, die betreff · nden Koffeebohnen
zu unsersuchen. Hierbei stellte sich heraus, daß sowohl der gelbt
as der grüne Kaffee gefärbt waren und zwar derart, daß sich au
dein Wasser, in welcheß man die Kaffeebohnen warfe, eine dict
mutzige (je nach der Laffeesorte gruͤnl'che oder getliche) Hau