Full text: St. Ingberter Anzeiger

m Keichztage schwebt, zu beschäftigen hal. Gerade bei dieser Au-o. o. H. ein solches Ajyl jür Krankenpflezer'nnen gearündet werden 
gabe ist d'e Mitwerkung Laskers am meisten wünschenswerth, und Et zählt zwaer erst jwei Pflegerinn nm, aber man geht damit um 
so erwartet man denn auch, daß dieser Gesichtzpunlt vei seinen Ere dem Unkernehmen eine groß re Ausdehnung zu geben. 
vagungen schtießlich den Ausschlag geben wird.“ fJa Sufflenheim (NRiederelsaß) sind dreizehn Personen in 
Karlsruhe, 8. Nov. Das Ministerun des Janern Folge des Fleisshgenusses von am, Ml zbrande leidenden Thierer 
warnt in einem Eriasse an de Beztirlzämter wiederholt vor der erkrankt; zwei davon bereits gestorben. 
Auswanderung nach Brasilien. — An der hiesigen Münzstätte fMe tz, 10. Nov. Der seit gestern hier herrschende Sturm 
ist seit einiger Zeit ein Reichs epot errichtet, in welches die sür hat beute Vormittag an Heftigleit bedeutend zugenommen. Au 
Rechkung des Reiches geprägten Manzen zunaqhst niedergelegt dem Konigsplate zerbrach derselbe einen der dort stehenden großen 
weiden. Gegenwärttig ardeitet die Munzstätte an den für Bay rn Bäume, und zahlreiche Trüm ner von Ktaminen und Dachsiegeln 
bestimmten Bedarf an Reichs-Silber-⸗, Nickels und Kupfermünzen. bededien die Straßen. Das Wasser der Mosel ist bestaäͤndg im 
Dem b'esigen Stadtrath ist von dem Handels ministerium eia Steigen. (3. f. L.) 
Gutachten der Ober⸗ Direction des Wasse⸗⸗ und Straßendaues über F München. Die zu e'nem mehrjährigen Uebungskurse dem 
daz Preject eines Canals von Straßdurg na b Mannhem, der 'preuzischen Großen Generalstabe in Berlin zuget deilten Officien 
Farlsrubde zu berühren haue, übermittelt worden. Das Gutachten des kgl. bayer. Generalstabes, als: die Majore E. v. Xylandu 
spricht sich in keiner Weise günstig für das Project aus. und H. Helvig, sowie der Hauptmann A. Fehr. v. Asch haten im 
Ausland Mai nächsten Jahres wieder hierher zurückzukehren. Während 
ihres Kommendos waren genannie O ficiere meh fach zu selbft⸗ 
ständigen Die istleistungen bei verschledenen dreußischen Armeceorpi 
beord ert. 
FOffene Karten im deuischen Wechselverkebre und im inkernen 
bayerischen Verlehre 18 Deucksachen gegen die ermäß'gte Taxe sind 
aur in der Form von Postkarten und Bücherzetleln zulässig. E 
sind also solche off ne Karten von ver Beförderung gegen die er 
maßigte Taxe ausgeschlossen, bei welcher die Vorderseite nicht aus⸗ 
schließlich für die Adresse berwendet ist, oder welche in der Gidße 
von deu eiafachen Postlarten ab veichen. Der Aufbrauch des im 
Besize des Pablilums defiendl'chen Vorrathes von Karten, wilch 
den gegebenen Vorschriften nicht entsprechen, wird in innern Ver⸗« 
kehre von Bayern dis zum 31. Dec. l. J. nachzesehen. 
Wenn's weiter nix is. Ein Feuilletonist des N. Wiener 
Tagbl. erzählt folgenden Charakterzug aus dem Leben stönig Lud⸗ 
wigs U. von Bayern: Seinem Wesen nach ist König Ludwig von 
großer Herzensgüte und er würde lange schon populär sein weßen 
derselben, ohne daß er erst hätte auf irgend eine politische LTdani⸗ 
festation warten müssen, wenn er es üdber sith brächte mit dem 
Volke in näh⸗ren Kontakt zu treten. Geschieht dies, dann ist er 
don gewinnendfler Freundlichteit, wie dies gleich eine Aneldote de 
weist, die mir vom Linderhofe eczählt wird. In der Nähe br 
findet sich ein Gasthaus, dessen Eigenthümer, ein braver Bajuware 
jünzst als der Koͤnig dort abstieg, um in aller Ruhe und Einsam⸗ 
keit ein Stück Burterbrod zu verzehren, den hohen Gast im Ge— 
spräche frug: „Aber, Herr König, warum heirathen Sie denn 
nirt? Es wäre schon wirklich Zeit,“ worauf der König in bster 
Laune antwortete: „Ja, ich möchte schon, aber ich habe keine Braut.“ 
„Ah was?e, entgegnete der Wirth, „wenn's weiter nix is, shauens. 
Herr Könia, da däe' ich gleich Eine für Sie, meine Tochter Ma⸗ 
„ria,“ Der Koͤnrig lachte hellauf und dat, der Vater möchte fie 
ihm doch zeigen, worauf der Dater die schwarzäugige und schwarp 
haarige Marie aus der Kammer herdeiführte. Se gefiel dem 
Könige ausnehmend — wenige Tage darauf erhielt sie durch einen 
Adjutanten des Körnigs ein prächtiges silhernes Kreuz zugestellt und 
der Vater eine schwerbeschlagene kostbare Meerschaumpfije. 
In Preusen werken am Tage der bevorstehenden Volkzzäh 
lung sammtliche Shulen geschloffen werden, da die Lehrer bei de 
Zaͤblung with⸗ifen sollen. 
r Von der Saar, 7. Nov. sch eibt man der ‚Tre. 3.“: Tii 
Traubenlese geht zu Eade. Mit dem Resultate haben die Winzer 
alle Ursache zufried n zu sein. De Quaniität wird nach einigen 
Anzaben der von 1858, nach anderen der von 1838 gleichgeschätzt. 
Gegen 1874, in welchem Jahte hier die Kälte sehr vielen Scha⸗ 
den anrichtete, wi d dee Ectcag in manchen Bergen 83 b:s 4 Mal 
so hoch; man wird die Masse durchschnittlich nicht zu hoch greifen 
venn man fsie auf das Zweis dis Dreifahe von 1874 schäßt. 
Die Qualität wird nach den ermittelten Mostgewichten eiwas ge 
ringer ausfallea, als im vorigen Jahre. Jedoch sind diele Winzer 
noch jetzt ni dt zu Ende mit der Lese, und diese hahen durch ibr 
Warten an Qualität jedenfalls sehr gewonnen.? 
Der Berband deutscher Müller und Mühlen⸗Interessenten 
vill im August 1876 eine Ausstellung von Maschinen, Geräthen 
und Erzeugnissen der Müllerei, Backerei und Landwirihichaft 
in Nürnberg veranstalten. 
F Vin al berner Scherz, der die schlimmsten Folgen nach sit 
hätte ziehen koͤnuen, dürfte dem Urheber etwas thever zu steher 
tommen. Ein Hausknecht, welcher bei einem Lithographen in der 
Prinzeastraße in Berlin diente, verfolgte das Dienstmädchen det 
Hauses mit Liebesanträzen. Als deses ihn abwies mischte er ihm 
aine Dosis Bleizucker und Kleefalz in den Kaffte. Zum Gluck er⸗ 
hrach sich das Mädchen nach dem Genuß des ersten Shluckes und 
entging der Vergiftung. Der Hansknecht gestand, daß er der 
Trank gemischt habe, allein et fügte dinzu, man habe ihm gesagt. 
wenn die Johanna das trinke, werde sie ihm gut werden. Die 
Uutersuchung wird ergeben, wer dem Tropf diese Albernheit ir 
den Kopf setzte 
Witen, 10. Nobs. Die , Wiener Abendpost“ erwähnt heute 
der seit einiger Zeit perbreiteten alarmirenden Ze tungsnachrichten 
Ind bememerkt dazu: Aus toialer Unkenntnißß der Verhattnisse, hier 
und da vielleicht in der Absicht das Einvernehmen der drei Mächn 
zu stdren oder gar in der Tendenz die Borsencourse zu drücken 
werden eine Audienz, welche der russische Botjchafter in Konstantino 
hel bei dem Sultan gehabt. ein Besuch, den er dem Grioßvezier 
demacht, zur Bedeutung don Ereignissen hinaufgeschraubte, welcht 
su den europaischen Frieden dedrohliche Aspecten eröffnen sollen 
Dem gegenüber erllärt die, Wiener Abendpost“ auf Grund ver 
aßlichet Kenntniß der Sachlage, daß seit Beginn der Action inm 
Drient Rußland ebensowenig wie Desterreich: Ungar oder Deutfch 
land, General Ignatieff ebensowenig wie Graf Zichh oder Baron 
Werther, sei eß bei dem Sultan oder dem Großvezier einen Schrit 
gethan haben, welchet nicht den gemeinsam festgestellten Instrucio 
zen entsprechend vnd auch die Zustimmung und Unterstützung der 
anderen Cabinete gefanden bäritie. 
Aus Engl'and. Die größten Eisenfabrikanten im noͤrdl 
chen En,land, Bolkow. Vaughan und Comp. wollen wegen Man 
gels an Bestellungen einen Theil ihrer Hochoͤfen auslöͤschen. deber 
haupi hat die Hälfte der Puddel Hochöfen von Rordengland bereite 
den Betrieb eingestellt und in den anderen ist den Arbeitern ge⸗ 
ündigt. Da under dieser Arbeitéseinstellung auch die Kohlenwerke 
schwer leiden, so gehen deren Eigenthümer mit dem Gedanten um, 
die Löhne bedeutend heradzusetzen. Die hohen Preeise der Kohlen 
Zdaben auch dazu beigetragen, dea Weiterbetrieb der E senwerke un 
rentabel zu machen. 
Philadelphea, 28. Octoder. Der kaiserlich deutsch 
Negierungsbaurath H. Bartels traf in letzter Woche hier ein und 
wird bis nach der Ausstellung hier verweilen. Er wurde auf das 
freundlichste empfangen und vird im Vesein mit der hier ansarsi gen 
deuischen Ausstellung?com:niisi on die Vorbereituagen für d'e deuische 
Ausstellung leiten. um Samstag besuchte Bartels den Aassstell ings— 
platz, besichtigte din für die Erricht na des Pavillons des Deutichen 
Reiches beftimmlen Plaß uud erbat sich noch 10, 000 Quadeatfuß 
meht Raum für die deutschen Auasteller. Am Fteitag und Sams⸗ 
tag verlündeten die Zeitungen, daß der deutshe Krondrinz die 
Weltausstellung desuchen werde, welche Nachricht allze vein mit 
groͤßter Freude aufgenommen wurde. — Der berühmte deutsche 
aͤfritareiseude Dr. Gerhard Rohlfs ist in New Yortk argekonmen 
und wird während der Wintersatson eine Reihe von Vorlesungen 
in den Vereinigten Staaten halten. (53. M.) 
Bermischtes. 
7 Die Gewecbe⸗Aussiellung in Neustadt bat einen Uederschuß 
hon 2000 fl. geliefer. W 
k In der Rahe von Kleinbokendeim wurde am Samstag ein 
GGbjahriget Mann beim Sandgraben verschüttet und erst nach län 
gerer Zeit todt aufgefunden. 
FSpeyer, 10. Nowr. (Sp. Ztz.) Aus dem Na bweit 
Aber das Revnungswesen und den Vermözgensstand der Schullehter⸗ 
Penslons⸗Kreisanstalt der Pfalz für das Jahr 1874 euntneh nen 
wir Folgendes: Die Einnohmen detrugen mit 55, 134 fl. Zuschüssen 
aus Staatefondz im Ganzen 134,057 fl. 57 te. Hiervon wurden 
betausgabt 87, 286 fl., dabei 85, 655 fl. für Pensionen der Lehrer. 
Der Vermogensstand betruz am Ende des Jahres 1874: 207,5597 
A. und hat sich gezen des Vorjahr um 9860 fl. vermehrt. 
4 Die „Sp. Z.“ meldet aus Speyer, 10. Nov. So nüußlich 
die Leistungen der geistlichen Orden und Corporationen auf dem 
Gebiete der Krankenpflege sich im letzten Kriege erw esen haben, so 
hat doch die Erfahrung gezeigt, daß dieselben nicht hinreichen. Um 
bem Mangel an geschulten weiblichen Pflegekräften abzuheifen, be⸗ 
schaftigen fich zur Zeit die deutschen Frauendereine aut der Er 
cichtung von Anstal:⸗n zur Ausbildung und Unterkunft don Kranlen 
pflegerinnen. Wie in größeren Stadten. so ist auch in Neustadt 
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