Full text: St. Ingberter Anzeiger

St. J ugberle J 2 n zei ger. 
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Der St. Pa berrer Auze Ig ert sund das mit dem Hauptolatte verbuidene Aiterdaltu i188itt, ait der Denztaus⸗, Daunerziags⸗ und So antags 
auimuer erscheint wö chentlis vie r mn a l: Dinstarz. D2351245e66t4 i. 51 425t41 412 554tr41. 1201n ne it Sureis vierteliahrig 42 strzt. odet 
1 Mark 20 R.Pfg. Anzeigen werden Rit 4 Zrir. die dreispaltige Zeile Blattschriät oder deren Raum dere ynet. 
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43189 J Dienstag, den 30. Novembeer 1875 
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Die Bolkszählung am 1. Dezeuber 1875. Es ist diesmal besonders auf die gewerblichen Verhaltnisse 
An ersten Decerber, also morgen, hat jeder zur Vollszahlung abgesehen! Ihren Stand muß man vor Allem erkennen, wenn 
mitzuwirken. Ein solcher Volksakt ist an sich ein so bedeutender, nan zu ihrer Leitung die Hand erheben will, sonst tappt man im 
daß Jeder sich befleiß'gen wird, gewifsenhaft das Seine dabei zu Ddunkeln auf gut Glück. J 
thun! Leider hat mancher noch Vorurtheile gegen diese Rcte, meitt Wenn man forscht — so weiß man nie vorher, was man 
baid, es sel nur ein Ausfluß des Reichehochmuths oder ein Ma— erfotschen wird, — und komme scheinbae n'chts heraus, — forschen 
noͤrer zu Gensten; der Steuerschraude; oder doch wenigstens ein nüssen wir doch, — wir sehen ja auch, wie oft das unscheinbar 
zleichgiltiges Diag, wie zur Zeit des Zollverbandes, um zu er⸗ leine Rejultat der Anfang dee erfolgreichsten war/ denn wie in 
mitteln, wie die Intraden zu vbertheilen seien, davon fließe aber der Natur aus Kleinem das Geoße waächst, so auch im Wiffen der 
och wchts in die Tasche des Einzelnen .3* blenschen; und wie die Zelle in unß vom Organismus lebt, so 
Ja freilich, das beste im Leben läßt sich nicht nach Thalern ebt auch der Ocganismus in und von den Zellen! 
schaäßen, und die Volkszählung steckt auch Nie nandem Geld in die 
Tasche. Aber ihren Werth versteht cuch nur, wer den Werth der ODeutsches Reich. 
Stat'ftil zu begre feu begonnen hat. Berlin, 26. Rov. Die Etais der Post⸗ und Telegraphen⸗ 
D'e mensaliche Gesellschast im Großen ist vollkommen zu ver⸗ derwaliung wurden ungelkürzt genehmigt. Bei der Berathung des 
gleichen mit der einzelnen Person: Beide find Ornanismen. Was ießteren erllärte der Generaipofidiretiot Stephan, daß wegen eineß 
beim Einzelnen die Zelle ist, — der kleinfie Organismus⸗Theil, inheitlichen Pakemportos die Verhaudlungen im Gange sesen, daß 
aus defsen tausendfältigem Wicderholen und Verbundensein dein auf die Wünsche wegen Ausgabe von 10 Pf.«Briefmarken für den 
Koͤrper desteht, das ist am socialen Körper die Person. Verkehr mit dem Auslande Rücksicht genommen werden solle, and 
Ist nun dein Koörper aus lauter gefunden Zellen normal auf⸗ endlich, daß bezüglich des tel⸗graphischen Depeschentarifs zum Wori⸗ 
gebaut, funktioniren alle The'le desselben narmal, so bhist du an slarif überzugehen beschlossen sei. 
Leib und Seele gesund und Alles wird wohl gedeihen können. Berlin, 26. Rob. Die Gerüchte äber ein Abschieds⸗ 
Umgelehrt, bist du krank, so forschest du oder der Arzt, wo die Gefuch des Kuttus Miniftere sind vollästängig hinfällia. — Die 
Stodung und Storung sitzt, fucht da oder dort das anormale Elsenzoll ⸗Petit onen kommen nuͤchssen Donnerstag an die Reihe. 
Zellenleben wirder gut herzusteslen und die Genesung erfolgt. Das Grf. J.) 
Erlennen — wo das Uebei sitzt, worin es besteht — das ist die! Berlin, 27. Nod. Aus bester Quelle kann ich Ihnen 
Pauptsache, weiß man das, dann kann man „wenn's nicht ‚iu melden, daß der Reichslanzler beim Kaiser die Beschlagnahme dets 
pat? ist, noch auf Hilfe heffen. zesammten im Inlande befindlichen Vermoͤgens des Graͤfsen Arnim 
Der sociale Organisnus ist dem ganz ähnlich. Sind alle deantragt hat. Die Angeiegenhei sHwebtein Cabinete. (F. 3.) 
Zellen, d. h. also alle Glieder des Staͤes kerngefund an Leib Der Reichskanzler Fürst Bismard hat an die Reich stags-Ab⸗ 
und Geist, wie muß da das Leben des Staates blühen! Nun geordneten Einladungen zu den vier Soireen vom Sonnabend den 
lommen aber acute Krankheiten, wie der Gründerschwindel — oder 27. Rob. ab wie in der fruͤheren Weise ergehen —X 
jetzt das Gegenstück, die geschäftliche Verzweiflung — ja das des der Centrumsfraction des Reichsstages hat eine große Zahl von 
organisirt eine Menge Menschen, daß der ganze Volkelorper da⸗ Viitgliedern Einladungen erhalten. 
runter schwer leidet. Werden die Zeüen formuch epidemisch und Ausland. 
Hronisch afficirt, so ist das Uebel noch viel schlimmer. Als Rom Paris, 27. November. In Folge der in Belleville am 
jaul geworden, war sein Eade nahe. Am „Feuerwasser“ sterben 3. d. stattgehabten Bonpartisten Versammlung wurde amtlich 
zanze Stamme aus, an narkotischen Genüssen stumpfen ganze bekann? gemacht, daß der Gouverneur von Paris, in Uebereinstim⸗ 
Voͤller ab; kein ep demisches Laster ist ohne die furchtborsten Win nung mit dem Ministerium, die Abhaltunglsolcher Versammlungen, 
kungen, feudale Berhältnisse machen das Bollbleben unmoͤqlich, und Inge Rudestoͤrungen hetvorrufen könnent!, für die Zutunft der— 
o weiter!! zetet. 
Ist nun ‚eiwas saul im Staate Dä emark“ — so tuft man Aus Newhork, 26. Nob. Nach hier eingegangenen Nach⸗ 
den Doctor, den Paͤtienten zu untersuchen. Ofimals genügt der richten sollen bei den Magdaleneninselu in Britisch-Rordamerika 6 
gesunde Muuscherverstand, die Ursache der Leiden und somit de Schiffe Schiffbruch erlitten haben und von den 62 auf denselben 
Mittel der Besserung zu etlennen, eft aber weiß sogor kein Dockor „efindlich gewesenen Per onen nur 17 geretlet worden sein. 
Kath zu schaffen. Wie fsollte er 18 auch, winn da Leiden noch 
aicht delanut ist, oder kann er auch Trichinen bewußt verhüten 
denn er noch nicht weiß. daß es weiche gibt? Also hier hilft nur 
Naturfor schung, Studium. 
Was nun Gesundheits⸗ und Krankheitsforschung beim Indi⸗ 
iduum ift, das ist die Wissenschast der Statistik in Bezug auf den 
socialen Körper. Sie ist noch Line sehr junge Wissenschaft und 
zeht daher noch oft fehl, aber unser aller Weg gedi durch Irr⸗ 
hum zur Wahrheit. Die Volkszählung am 1. Dec. ist eine große 
ttatiflische Arbeit, heifen wir durch gew ssenhafte Angabe sie foͤrdern 
demit sie „mehr Licht“ bringe, wo es bisher noch dunkel war. 
Sie wird noch vieles an den Tag bringen ! Wenn die Statistik 
. B. lehtt, daß das Laster der Truuksucht die meisten Irten 
üefert, und daß 40 pCt. der Irren den Irtsinn veretben, ist da⸗ 
nicht im Stande selbst ziemlich Blinde sehend zu machen ? Wenn 
zie Statistik überhaupt lahrt, daß das Individuum zwar sich wiu— 
lütlich bewegen kann; die Vonker im Großen aber, dem Heerwurm 
Jleichend, in der Bahn des Zeitgeistes willenlos hinziehen — ist 
je ea nicht, die uns treibt, die Augen aufzuthun und Hand und 
Fuß zu ruͤhren, doß wir nicht selost „Geseß und Rechte wie eme 
w'ge Kraukheit fort — vererben“ und zu „dem Rechte, das mit 
uns geboren ist,“ niemals gelangen!7— 
Bermischtes. 
4Si. Ingabert, 30. Roo. Gostalisches.) Sämmiliche 
aisherige Marfen, Postanweisungs-Formulare, Frei Cyaberts ꝛc. in 
üddeutscher Wäh ung dersieren ij. Januar 1876 ihre Gültig 
eit, und da die bayherischen Postanstalten den Verbrauch per Dec. 
janz genau zu bemessen haben, wird es sich empfehlen, nur den 
iot wendigsten Bedarf an Briefmatken ꝛc, ber der Post zu nehmen. 
F Die Alktienbrauerei Tiboli in Zweibrücken bat für 
)as abgelaufene Tetriebssahr eine Dwidende von 44 pCt. ab⸗ 
zeworfen. 
Durch die k. Regierung wurd⸗ Herr Reichsrath F. Bocheng 
n Landau zum Vorstand des Verwaltangsrathes der pfalzischen 
Fisenbahnen ernannt. 
In einem Dorfe des Amisbezirls Ueberlingen kam der 
Fall vor, daß der Wundarzt einer krauken Frau eine Morphium⸗ 
inspritzung machte, in Folze dessen sie einschlief, ohne wieder zu 
rwachen. Der Wundarzt ist verhaften. 
F In Berlin hoem sich am Donnerstag wieder zwei 
Adrsensobber tuchtig geprügelt, Schade fuür die Hiebe, die daneben 
zingen. 
fBarmen, 26. Nob. Das Stadithealer ist dis auf daß