Dufseldorf, 2. März. (Ein seltsamer Fisch.) Ein hie⸗
iiger Fischer fing vor einigen Tagen in dem Hafen anstatt Fische
zu seinem größten Erstaunen ein Hauptbuch der bankerotten Düffel⸗
dorfer Gewerbebank, das moch sehr gut erhalten war uud sofort
dem Oberprokurator eingehändigt wurde. Von gut unterrichteter
Seite erfahren wir, daß schon gestern ein Buchhalier der genaunten
Bank verdaftet wurde, der sich der Fälschung eines neuen Haupt⸗
buchs verdächtig gemacht. In dem aufgefundenen Buch sollen Spar—⸗
einlagen von nicht geringer Höhe ausgestrichen und in dem fälschlich
angefertigten auf Bekannte des Verhafteten eingetragen sein. Die
nächste Zeit dürste über diesen intenessanten Fang noch mehr Ent—⸗
hüllungen bringen.
F Det ständige Ausschuß der allgemeinen deutschen Lehrer⸗
versammlung hat, in Verbindung mit dem Centralvorstande des
deutschen Lehrervereines, Erfurt als Ort für den diesjährigen all⸗
gemeinen deutschen Lehrertag bestimmt. Die Versammlung wird,
wie gewöhnlich in der Pfingstwoche und zwar am 6., 7. und 8.
Juni abgehalten werden. Der ständige Ausschuß richtet an alle
deutschen Lehrerdereine die Aufforderung, auf Grund der Gotha er
Beschlüsse die Wahl von Vertretern dornehmen zu wollen. Der
deschäftlich leitende Ausschuß nahm in seiner letzten Sitzung, als
zur Besprechung sür den d'esjährigen Lehrertag passend, foigende
Themen an: 1) die Orthozraphieenform, 2) Ist es wünschenswerth,
daß für Preußen, resp. Deutschland, nur Ein Lehrbuch im Gebrauche
ist. — Die entsprechenden Referenten wird man demnächst zu ge⸗
winnen suchen.
Fa Deutsche Zettelbanken. Von den früheren Deutschen
Zettelbanken haben sich incl. der Reichsbank 17 den Bestimmungen
des Bankgesetzes unterworfen, 18 haben auf das Notenprivileg ver ·
zichtet, zwei, die Braunschweizer Bank und d'e Rostocker Bank,
haben sich dem Bankgeseße nicht gefügt, weshalb ihre Noten nur
in den respektiven Laändern in Zahlung genommen werden dürfen
und von einer, der landgräflich Hessischen Bank in Hombutig, der
jedoch nur die Ausgabe von 159,000 Mark gestattet ist, steht die
Entscheidung noch aus. Das Notenprivileg der 18 Banken, die
auf die Notenauszabe Verzicht geleistet haben, im Betrage von
22,561,000 Mark ist auf die Reichsbank übergegangen, welche
demunach für 272,571,000 Mark Noten ausgeben darf. Der 8
sammtbetrag der von den 17 priviligirten Banken auszugebenden
Katen beläuft sich auf 380,8357,000 MNeark.
„F Infolge des Hochwassers spielte sich, wie die „Eisen. Ztz.“
rzählt, dieser Tage auf der Werra zwischen Reuenhos und Wariha
Hausversteigerung.
Donnerstag, den 18. März
nächsthin, Nachmittags 2 Uhr zu
St. Ingbert, bei Peter Weis⸗
gerber, läßt Jakob Loh—⸗
mer, Krämer duselbst, wegen
Umzug sein neuerbautes Wohn⸗
haus mit Scheuer. Stall, Keller,
Hofraum, Gariea und sonstigen
Zubehörden, 15 Decimalen
Fläche enthaltend, gelegen zu
St. Ingbert auf der Vceß neben
Nikolaus Weber und dem Weg,
im Ganzen oder in Abtheilungen
zffentlich zu Eigenthum der—
deigern.
St. Ingbert, 5. März 1876.
Sauer. hk. Notär.
h
ständige Ladene'nrichtung
jammt Waarenvorräthen
als: Rouch- und Schnupf⸗
abak, Gewürz, Salz, Reis,
Gerste, Cichorie, Zwirn
und sonstige Artilel öffent⸗
lich auf Credit versteigern.
St. Ingbert, 5. Mätz 1876.
Sauer, lk. Notär.
Holzversteigerung.
Am Montag, den 13. dse.
Mts., Nachmittags un 2 Uhr
nuf dem Bürgerneisteramte zu
5t. Ingbert wird das Hemeirde⸗—
erechtigungs-Holz öffentlich ver⸗
leigert:
Abtheilung Schlangenthal.
Eichenholz:
25 Ster Scheit
74 ,„ Prüuügel
203 ,„ Krappen.
Buchenholz:
5 Ster Scheit
456, Prügel
258 „ Krappen.
Kiefernholz:
52 Ster Prügel
21, Krappen.
Gemischtes Holz:
2 Ster Scheit
2912 v5 Prügel
12 Kroppen.
St. Ingbert, 2. März 1876.
Das Burgermeisteramt.
Custer.
Mobilienversteigerung.
Dienstag, den 16. Maärj
nächsthin, Vormittags 9 Uhr zu
St. Ingbert in seinem Wohn⸗
hause läßt Jakob Lohmer,
—XV
verschiedene Mobil argegenstände,
wotunter namentlich:
1Wagen mit Zugehör, 1
Pflua mit Egge und son⸗
stige Oekonomie-Geräthe;
ferner mehrere Bettladen
mitFedermatratzen, Schränke
Tische, Stühle, Porzellan⸗
und Blechgeschirr und son⸗
dige Haus⸗ und Küchenge⸗
räthschaften, dann eine voll—
‚attion Druck und Verlag von
F
—19
eine höchst spaßhafte Scene ab. Gin Hase, welcher sich vor dem
Tode des Ertrinlens auf einen Baumstam geflüchtet hatte, kam
auf letztere n die Werra heruntergeschwommen. Kurz vor Wartha
tieß der Stamm an Leinen schief aus dem Wasser ragenden Wei—
»enbaum, auf welchen sich unser Lampe durch einen kühnen Sprung
ettete. Ein Bauerndursche aus Wartha, Numens Wilhelnm D...
jatte diese Scege beobachtet, und hochecfreut über den voraussi ht⸗
ichen Fang des Hasens, holte er eine Wanne und segelte mittelst
ner Stange auf den verhängnißvollen Weidenbaum zu; hier an⸗
jelangt, gab er der Wanrne durch die Stange ein wenig Halt und
letterte den Stamm hinanf, um seine vor Angst zitternde Beure
n Empfang zu nehmen. Da erfaßte un ern Lambe die Verzweif⸗
ung, mit einem Satze sprang er vom Baum hberunter in die
Wanne, diese, dadurch ins Schwauken gekommen, verlor den Halt
und dorihin segelte unser Hase, der Freheit entgegen. Unser
De..welcher jetzt auf der Stelle des Letzteren saß, wurde in
Folge seines Schreiens in einer zweiten Wanne durch seine Lands⸗
eute gerettet.
fHundert allerliebst⸗Gegenstände für einen Silber
groschen franco gegen franco laufese kürzlich eine Annonce
Manger sandte oder brachte seinen Groschen und erhielt ein nied⸗
liches Packet und in demseiben — hundert Stecknadeln.
fIn Konstanz macht der Väcker Bandel, wel her ar⸗
noncirt, daß er dem Publikum jeden Laib Brod vorwiegt, in Folge
dieses Umstandes fehr gute Gefchäfte.
FEiner, der warten kann.) In Frankreich follte ein
zum Tode verurt eilter Verbrecher feinen letzten Gang antreten.
Der Direktor des Gefängnisses fragte ihn, was er als fein letztes
Mahl essen wolle. Man war im Mongi Ottober. „Erd⸗
beeren,“ rief der Delinquent. — „ärdbeeren 7 staunte der
Direktor. „Vor dreiviertel Jahren sind solche nicht zu bekommen!“
— Bitte, ich werde recht gerne warten,“ entgegnete der Necbrecher
reuherzig.
F Wie aus Raab (Angarn) gemeldet wird, stehen 55 Ge⸗
neinden des Raaber Comitats uner Wasser. Die Dörfer find
um Theil bis 19 Fuß unter Wasser. Die Donau, die Raab, d'e
Rabiza und die Marczell haben sich vereinigt. Bis jetzt werden
1300 Obdacblose aus offentlichen Mitteln verpflegt.
Für die Redaction verantwortlich: F. X. Demeß.
—
—
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lohe und Bennigseu
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