Full text: St. Ingberter Anzeiger

Professor Friedrich in Heidelberg, der berübmte Sb zialist 
sür Herzkrankheiten, ist, lelegraphisch zur Consultation an das 
rantendetr der Königin von Schweden berufen. Das Leiden der 
Zönigin, eine Verfettung der Herzmusteln, hat einesehr bedenkl'che 
Wendung genommen und foll Prefessor Friedrich eventuell auch da⸗ 
hin seine Stimme abgeben, ob unt wo die Königin eine klimatische 
tur durchmachen kann. 
Oberlahnstein, 9. März. Ein theueris Brennmate⸗ 
jal. Dem „Rh. C.“ wird geschrieben: Vor einigen Tagen erh'elt 
die Bahnhofverwaltung der rheinischen Eisenbahn zu Niederlahn⸗ 
ein eine Geldsendung von 3000 Mark, bestehend aus 1000 M. 
Metallmünzen und 2000 Mark in Banknoten, zur Auszahlung an 
den hiesigen Bauunternehmer Leitert. Die Summe wurde nach ˖ 
zezählt und zur Weiterexpedition auf den Tisch des Geschäfts 
simmers gelert. Noach einiger Zeit kommt ein Bediensteter mit 
der Meldung, daß der Revisor in Sicht sei. Darüber gerieth das 
Anwesende Veomtinpecsonal etwas über die Maßen in Bestürzung 
ynd brachte das Geid, wahrscheinlich weil die püntiliche Bestellung 
derjaumt worden war, rasch an den besten Platz ins Versteck. 
Ale man den verborgenen Schatz am andern Morgen beben wollte, 
varten die 2000 Mark Banknoten verschwunden und sind bis dato 
noch nicht wiedergefunden worden. Sie sollten in der Hast in 
den nahestehenden Papierkorb gewaudert und am andern Morgen 
mit der Maculatur zum Feueranmachen beanutzt worden sein. Die 
Natersuchungscommission hat nach Anhöruug der anerkannt ehren⸗ 
haften Beamten diese Vermuthuug getheilt, jedoch zum Zwecke 
zründlicheret Erhebungen auf Gemischem Wege die theure Asche 
mitgenommen. 
W baden, 11. März. Vergangene Nache wurden 
durch einen Bergrutsch in Caub 8 Hauser verschüttet und hiebei 
6 Menschen getoͤdtet. Die Bahnberbindung ist unterbrochen. 
Anläßlich dieses Unfalls sind von Mainz uns Coblenz aus Pio⸗ 
hiere abgegangen. — Im Kreise Bicdenkopf ist in Folne eines 
dattgehabien Wollenbruchs die Lahn über ihre Ufer geteeten, so 
daß die anliegenden Oeril'chkeiten überschwemmt sinn. 
Caub, 11. Marz. Vormiitags 11 Uhr. Die Pioniere 
„on Coblenz und Mainz fsind eiugetroffen. Von den verschütteten 
Personen sind 3 lebend, 5 todt ju Tage gefoͤrdert; noch 21 sind 
verschüttet. Man befürchtet weiteren Bergsturz. 
Berlin, 10. Marz. Der Ka'ser spendete für die Ueber⸗ 
sewemmten an Elbe, Oder, Weichsel ucd Rhein 20,000 Mark 
aus seiner Chatulle, welche gestern dem Min ster des Innern über⸗ 
mitteit worden siad. 
f Cottbus, 3. März. (Eine Frau nebst Zubehör gestoh⸗ 
len!) Der hiesige Anzeiger enthält heute folzende Bekanntmachung: 
Waͤhrend meiner gestrigen Abwesenheit wurde mir meine liebe 
zute Frau Alma, geb. Felisch, nebft Kind und Zubehoͤr gestohlen. 
da meine Wohnung verschlossen war, und der Diebstahl durch 
Hewalt ausgeübt sein muß, bitte ich gegen eine angemessene Be⸗ 
obhnung um Ecmittelung des Diebes. Cottbus, den 1. März 
376.“ W. Scöz, Shhne dermeister, Taaubenstraße 16.“ Wir 
vagen nicht, dieser VBekanntmachung noch etwas hinzuzufügen. 
4 Kracfolgen. Einer der fafhionab'eften Schneider in 
Wien hat sich, als er die Nachricht von dem Selbstmorde enes 
einer Klienten erhielt — es war die Todesnachricht Lemberger's — 
dingesetzt und dat die Posten in seinen Büchern summirt, die er 
eit'den 9. Mai 1873 infolge von Selbstmorden in die Rubrik 
AUneinbringliche Forderungen hatte stllen müssen. Er bekam das 
siemlich beträchtliche Sümmchen von 587,000 Fl. heraus. 
Man meldet aus Prag, 7. Marz: In Suchenthal ent⸗ 
dand in einer einweber⸗Trockenstube ein Petroleumbrand, wobei 
11 Perionen sich retten konnien, 7 Petsonen (6 Frauen und 2 
u anner) durch die Flammen den Ausweg abgeschnitten fandern. 
4 Frauen verbrannten zu Asche, die 3 übrigen Personen truzen 
chwere Brandwunden davon. 
4 Dec kleine Oct Wolhauten im Kanton Luzern ist bis auf 
1Hauser und die Kirche am 8. März niedergebrannt. Die Noth 
st groß. 
Fur die Redaction verantworilich: F. X. Demeß. 
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Bekannkmachung. 
Gemäß hoher Entschließung der kgl. General⸗Berg⸗ 
werks⸗ und Scquinen⸗Administration vom 9. Ifd. Mis. Nr. 
326 werden auf der kgl. Grube St. Ingbert vom 16. 
März 1876 an die Koblen zu nachstehenden Vreisen ver— 
kauft: 
FJorderkohle J. Qualität per 100 Kilogr. 1.,45 Mark 
(wie bisher), 
U. „ „100 Kilogr. 1,10 Mark, 
IUI. - ,„100 Kilogr. 0,95 Mark. 
St. Ingbert, den 13. März 1876. 
Kgl. Bergamt St. Ingbert. 
3. Kamann — 
In fünf Monaten nach notarieller Urkunde über 14400 Abonnenten. 
Zum Abonnement für das 2. Quertal empfohlen: 
* j 
Neues Berliner Tageblatt 
—— ——————— — 
mit seinen drei Gratisbeilagen: 
Werliner Gartenlaube lällustr) Werliner sliegende Blätter lillustr.) 
Vereinsfreund. 
Preis pro Quartal nur 5 Mark für alle vier Blätter zusammen 
Zeine deuische Zeitung hatte sich bisher eines solchen Erfolges zu erireuen. 
Das „Neue Berliner Tageblatt“, welches täglich in mindestens drei Bogen größten 
Formats auf geen weißen Papier in anberftem Druck erscheint, verdankt seinen rapiden 
Aufschwung der eichhaltigkeit, Uebersicht lichkeit, Gediegenheit und Originalität seines 
Inhalus. Solche Fulle von Malerial bei einem so Uberaus niedrigen Abonnementsvreis wurde bisber 
Zon keiner Zeitung geboten. 
Das INeue Berliner Tageblatt““, Eigenthum der Nedacteure desselben, vertritt in poli- 
tischer Beziehung den wahren und wirklichen Rechtsstaat auf breitester, freiheitlicher Grundlage; in 
bommunagler die volle und von einer Seile bevormundete Selbstverwaltung der Gemeinden; in 
socialer diejenigen Principien, welche zwischen dem Einfluß des Großkapitals Und den berechtigten An- 
hruchen der arbeitenden Kiassen den einzig möglichen Ansgleich bieten. Neben einem voll ständigen 
genauen Courszettel finden Industrie und Handel in einer besonderen Beilage eingehende Erör— 
kerung. — Ein fesselndes Feuilleton bietet gediegenen Unterhaltungsstof. Dos nächste Quartal 
wird mit einem spannenden Roͤman von Wilkie Collins beginnen. 
ABei gesl. Bestellungen bitten wir auf den Titel „Neues Berliner Tageblatt“ genau zu 
achten. Abonnements nehmen sämmiliche Reichs⸗Postanstalten täglich enigegen; doch liegt es im Inte- 
rejse der Abonnenten, ihre Bestell ngen bis zum 25. Mära auszugeben, um am 1. April bestimmt in 
den Besitz des Blattes * gelangen. 
Nierate im „Neuen Berliner Tageblatt“ haben bei der hohen Auflage den wirksamsten Erfolg. 
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3iImim es von x. Temes in St. Inaberf 
Ewiger und dreijähriger 
Kleesamen 
ESteinklee 
Wicken 
Luvinen 
Holzversteigerung 
aus dem Gemeindewalde von 
Blaubach, 
Schlag Unterstwald. 
Mittwoch, den 15. do. 
Mis., Nachmittags 2 Uhr, im 
Zchulsaale zu Blaubach. 
20 Eichen⸗Stämme und Ab⸗ 
schnitte von 5—11 Met 
Länge und 37 -55 Eim 
Durchmesser; 
Eichen⸗Wagnerstangen; 
Kiefern von 428 Mete' 
Lange und 20 —30 Cim 
Durchmesser; 
12 Kiefern Gerüststangen. 
Das Holz lagert circa eine 
halbe Sturde vom Bohnhof— 
Kusel entfernt. 
Kusel, dea 6. März 1876. 
Der Bürgermeister: 
Fr. Bell M. 
Zum Namenstag. 
Dem Erust Conrad fen 
ein von Zweibrücken bis St— 
Ingbert donnerndes 
Vivat-Hoch, 
daß der ganze Poststall zittert. 
von seinem Freund 
ER.. 
(Da vor stehendes Inserat un⸗ 
zu spät zukam, konnten wir das 
selbe nicht zeitig publiciren und 
da der Gefe'erte sich eden in 
Zweibrücken befindet, möge der 
Ruf von hier nach dort klingen 
Die Red.)]