Full text: St. Ingberter Anzeiger

Mädchens ewiges Stillschweigen zu erkaufen. Bei reiferer Ueber⸗ 
sedung kam man aber zu der Einsicht, daß selbst die höhste Summe 
zeine Garantie b'eten dürfte, und beschloß, sofort die ganze Wahr⸗ 
heie zu bekennen. Eine voch spät in der Nacht abgegebene tele⸗ 
graph sche Depeshe berief die nächsten Berwandten, die, in demn 
Slauben, dec Jüngling !iege im Sterben, auch bereits andern 
Tages eintrasen. — Wit waren nicht Zeuge der Beichte, wissen 
aber, daß die Verwandten gute Miene zum boͤsen Spiel machten, 
das fait accomph aaertannten, Indemnitat ecrtheilten und auch 
den „ganz kleinen Studenten?* als ein neues Milgled der Familie 
auerkannten und begrüßten. Der versoͤhnende Abschluß dieses 
tleinen Romans aus der Wirklichkeit möge indessen unternehmende 
Jünglenge nicht zu gleich küdnem Ehesprung ermurhigen — es 
dönnie d'es doch leicht auch einmal tragisch werden? J 
Das Publ kum wird vor der Annahme der neuen Noten 
der Branschweiger Bank, der Sächfischen Bank zu Dresden, der 
Rostocder Bank gewarnt. Dieselben unterwerfen sich dem Bankgesetz 
nicht und sind nach 5 57 des Bantkgesetzes außerheb ihres Kon⸗ 
jejsionsgebietes bei Strafe derboten. 
Am 19. December stard in Bremen Dt. Carl Hermann 
Gildemeister, 74 Jahre alt, der belannte Herausgeber don Her⸗ 
maunn's Leben und Schriften. 
f Man meldet aus Brüssel, 3. Jan.: Unter den Kohlengru⸗ 
denarbettern in Louviere sind, dem ‚Echo du Parlement“ zufolge, 
Ruhestörungen ausgebrochen. Aus Mons sind Truppen zur Wiee 
derherstellung der Ordnung nach Louviere abgesandt. 
F In Bordeaux wurde am 31. Dec. ein Wucherer verur⸗ 
theilt, weldder einen Studenten sür 45,000 Frs. Wecqsel hatte 
unterschreiben lassen und ihm dafür 3100 Frs. eingehändigt hatte. 
Mit anderen Studenten hatte er ähnliche Geschäfte gemacht. Ein.m 
derselben verkaufte er sur 5000 Irs. Schuhe, das Paar ju 125 
Irs., während sie nur wieder mit 6 Fes. verkauft we den konnten. 
Der Wucherer, er war Schuster seines Standes, wurde zu 6 Mo⸗ 
naten Gefängniß und 25, 000 Frs. Geldstrafe verurtheilt. 
F Koͤnig Viktor Emanuel hat von Marschall Mac Mahon 
ztvei Kafsten zum Geschenk erhalten; in dem einen befindet sich 
ein Gewehr, wie es jetzt die franzoͤsische Infanterie besitzt (Chofse⸗ 
pot aach dem Syslem Gras modificirt). und in dem andern dee 
Ludung. Die NKusten sind döchst elegant don Ebenholz mit Sil⸗ 
berderzierungen, und mit blauem Sammet ausgeschlagen. 
F Ein Duell mit todtlichen Ausgang versetzt seit einigen Ta— 
zen die Stadt Bayonne in Aufregung. In einem doctigen Hotel 
kam während der Table d'hote das Gespräch auf die Vorgänge in 
Spanien. Wie das gewöonlich, bildeten sich schnell zwei Parteien, 
welche mit Heftigkeit die eine für, die audere gegen Don Carlos 
prachen. In der Hitze der Diskussion ließ der Maraus de 
——8884fs — 
——— — —— 
Widerruf. 
Die in Nummer 1 dieses 
Blattes vom 1. Janusr 1876 
auageschriebene Hausv rsteigerung 
auf Anstehen der Erbten der 
Wittwe von Peter Beckr hier. 
tann eingetretener Hindernisse 
wegen noch nicht statt finden. 
St. Inabert, 6. Jan. 1876. 
— Eoeer. k. Notar. 
Criogerverein. 
Gestern Abend verschied 
stamrad Heinr. Kempf 
(pens. Bergmann). Die Kame⸗ 
raden werden zu dessen Be⸗ 
erdigung Sonntag Nachmit⸗ 
tag 2 Uhr hiermit eingela⸗ 
den. Antreten: halb 2. Uhr 
hor der neuen Synagoge im 
Josephsthal. 
—s Hheæ , 
Norstand. 
er Unterzeich⸗ 
»te empfiehlt sog. 
Hirsch⸗Canapeegestelle 
um den Preis von — 
10 fl. ⸗ 17 M. 1cPf. 
Solide Arbeit bei schoͤnster 
Jacon werden zugesichert. 
Jakob vatter, 
Zchreinereister in Laudau. 
4 
Ein 
brauner Hühnerhund 
nit flockigen Behängen und 
Fohnentuthe, an Brust, Bauch 
urnd Füßen weß gejeichnet, ist 
abhanden gelonmen. 
Dem Weedeidringer oder dem, 
der Auskunft über den Verdleib 
ertheilen lann, wird von Poli⸗ 
jseideener Hakeberle auf 
klversberg eine Belohnung aus 
dezahlt. 
Für 
— * 
Schulvorstände 
Zchulbank, aanznenes 
Sy st eim (zut Patent'rung enn⸗ 
zegeben); in jüngster Zeit von 
derschiedenen Behötden als 
Normal Echulbank 
ganzen VBezerlen zur Anschaffung 
dorceschtiedeen. 
Schulbank-Fabrilk 
von 
A. Lickroth und Cie. 
Fraukenthal. 
B. Ollig, 
Rhotograph 
AIAI 
Soraza, ein spanischer Grande, gegen den Major Lilburne, einen 
rijchen Offizier im Dienste des Prätendenten, eine scharfe Bemer⸗ 
ug fallen, eine aoch schärfere Erwiderung folgte, worauf dann 
er Mazquis den Major tin Weinglas ins Gesicht schleuderte. 
ẽa kam zu weiteren Thätlichkeiten, und nachdem andere Gäste sich 
jergeblich bemüht hatten, die Sache in Güte auszugleichen, forderte 
jer Spanier den Iren zum Zweilampf. Major Lilbuene nahm 
das Duell nur mit Widersteeben an; sein Muth war über jeden 
Zweifel erhaben, da er im Jahre 1870. eme hervorrageude Stel⸗ 
ung in der englischen Armee aufgegeben hatie, um unter Bourbaki 
zen Feldzug gegen die Deuischen mitzumachen und als Komman⸗ 
vebr bei der Nachhut des Bourbakischen Korps für seine außer⸗ 
rdentliche Tapierleii bei dem verhängnißvollen Rüczug nach der 
„chweiz das Kreuz der Ehrenlegion erhalten hatte. Auch von 
Don Carlos oar er det orirt und zum Rang eines Majors be— 
drdert in Anerkennung seiner Haltung in den Schlachten bei Som⸗ 
norostro une Alsasua,“ wo er einen Schuß in's Bein erhalten 
Jatte. Das Duell wurde von beiden Theilen mit rilitetlicher 
Tourtoisie ausgefochten; da der erste Kugelwechsel resultatlos ge⸗ 
lieben war, so entschieden die Selundanten für einen zweiten 
Bang. Oer Major schoß darauf seine zweite Kugel dem Marquis 
zurch den Kapf, der Verwondete starb wenige Mnuten ipäter. 
F Den ausgedehntesten Grundbesitz in den Vereinigten 
S„taaten hette wohl John S. Chisum bei Bosque Grande in 
sdew- Mexilo. Derselbe umfaßt ein größeres Areol als der Staat 
thode Island und wurde vor einigen Tagen an Oberst Hunter 
on St. Lou's, Missouri, für 219,000 D. verkauft. Mit der 
Zesitzung wurden zugleich 30.000 Stück Rinddieh verkauft, die 
ich augenblicklich auf derselben befinden. Im vorigen Sommer 
serl ufte Chisum 28.000 Stück Schlachtdieh und behielt doh 
och die so eben verlaufte große Zahl vorräthig. Zweihund ert 
hirten sind fortwährend beschäftigt, die Rindvieh- und Pserdehex⸗ 
»en. welch' letztere beiaͤufiz G000 Stück beiragen, zu hüten. Hun⸗ 
ser kaufte dieser Tage 200 Reitpferde für die Hirten. Tie Be— 
itzung etstreckt sich auf 130 Meilen den Pecoefluß entlang, vosz 
Fort Sumner nach den Seven Nivers. Die palastähnliche Woh⸗ 
ziung des Besitzers befindet sich beinahe im Mittelpunkle dieses 
stiesengutes. 
— Tireus . eilb, dem ein guter Ruf von 
Zwerbrücken vorausgeh‘, wird] heute Abend eine Vorftell ng hier 
nur eine) geben, worauf wir aufmeilsam zu machen nicht verfehlen 
ollen, und derweisen deßkhalb auf die im heutigen Viatte stehende 
nnonce. 
Far die Redaction verantwortlich: F. X. De me 5. 
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— —— 
* 414 
2 Pfauhähne, Z0ort wahrend 
ein lebender, sowie ein ausge- jucht untenstehende als sehr so⸗ 
stopfter. hat zu verlaufen lide bekannte Bank 
Lüdcke, absanger 3, thatige Atenten 
Rentrisch. BSir den ünstigsten Beding⸗ 
BSAUrban Jakob indliche auf 38 fowie 
PFohrdach stehen 2 jun ger — DR J 
—XL üzogen idtesser Gereral⸗Direclion 
Fassel der Sächfischen Vieh⸗ 
Verficherungs Bank in 
zar Benutzung. Dresden. 
— 
Lorhe xrhlatter. 
MA 18weahlte Klarierstüüeka 
zu 4 Händen I 
obne Octavenspannungen leicht bearbeitet und mit 
Fingersata veraohen von 
OttO tAa V KG. 
OD. 31. Nr. 124 a 60 Rps 9 Nr. 5 M. 6 Aa 1 MATIS⸗ 
ꝛua4a im 1HMette Mark 2. 50. 
Inhalt: Nr. 1. Beethoven, Sehnsuehtswalzer. N 2. HAW rindel, 
Trauermarseh aus,, Samton“. Nr3 NMorart, Menuett aus 
„Don Juan.“ Nr. 4. Haydn beruühmtes Andante. Nr. 5. 
Field, Frühlingswalzer. Nr. 6. Weber, Lotatet Gedanro. 
Die Vorzũglichkeit der Standke'schen Bearbeitungen 
ist so allgemein anerkaunt, dass es einer weiteron Em- 
pfehlung nicht bedarf. 
Seimn Op. As, Octarenhasser, erlehte in Kurxer 
Zeit S Auflagen. 
Udegen Finendung des Betrages versende ieh franco. 
Poter Josoph Tonger, in Coln a. Rh 
Musikalien- und Instrumenten-Vandlung. 
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