Full text: St. Ingberter Anzeiger

f Altenwald, 21. März. Heute Morgen fand man auf 
dem Schutte der hieügen Grube den Leichnam eines ungefähr 20 
dehr alten Bergmannes. Derselde hat sid wahrscheinlich der 
arme wegen dort zum Schlafen hingelegt und ist von den aus⸗ 
strömenden Gasen erst'ckkt worden. Auch war der Leichnam mit 
rinigen Brandwunden bededt. 
4 In Frankfurt erregt das Verschwinden eines mit 200,000 
I. verschuldeten dort angesesseuen hesfischea Kaufmanns Auf'ehen. 
F'n Hauptglaubiger des Durchgebtanuten hat sich aus Verzweiflung 
uͤber den Verlust um's Leden gebracht. 
JZur Warnuag für Broutfahrer wird aus Koln Folgendes 
mitgetheirt; Ein neudermähltes X 
Tagen seine Brautfahrt nach Frankfurt a. M. Auf der Ruchahrt 
flieg der junge Ehemann an einer Nebenstation aus, um jeinem 
Weibchen einige Eckrischungen zu kaufen. Allein der böse Zug 
setzte sich während seiner Abwesenheit wieder in Bewegung und 
rug die junge Frau auf den Flügeln des Dampfers davon. Diese 
aber, in breuer Liebe dem Manne zugeihan, stieg auf der nächsten 
Stalion aus, um doit den Gatten zu erwarten. Doch der im 
Zlauben, die Gattn sei direct heimwärts gefahren, blieb an der 
Haltestlle im Waggon zurückgelehnt und fuhr, ohne die sehusüchtig 
Ausschauende bemerlt zu haben, weiter. Der Zug war uaglucklicher⸗ 
weise der letzte, und was noch unangenehmer war, der Gemahl 
jühtie die Kasse so war die junge Frau gendrhigt, die 
Nacht im Wartesaal zu verbringen und am anderen 
Morgen ihren Reisekoffer zu versehn, um auf diese Weise 
das Geld zur Heimfahrt zu bekommen. Der junge Mann'aber 
jand bei seiner Ankunft in Köln das Heim, welches er seiner Liebe 
geschaffen, leer, und durchwachle eine lange Racht in Angst und 
Verzweiflung um das Schidfal seiner Gatuin. Diefer Fall ver 
Fem don künftigen Br utfahrern wohl beherz gi zu werden. 
p Vorsicht! Den „Dresd. Nacht.“ entnehmen wir folgende 
Rahnung: „Daß Goldstücke durch die Beschneidung, mag sie noch 
Unbedeutend: sein, entwerthet werden, ist ja richtig; daß aber ein 
Zassenschein, wenn ihm ein oder zwei, oder auch drei Edchen fehlen 
ohne daß dadurch die Zeichnung, die Nummer oder dal. vers 
Jagdverpachtung. 
Da die Feld⸗ und Waldjagd 
»er Gemeinde Oberwürz⸗ 
hach bei der Verpachuung am 
10. Febr. Jl. J. nicht zugeschla— 
gen wurde, wird dieselbe auf 
nächster Samstag, den 25. 
März, Nachmittags 2 Uhr, 
diederholt zut Verpachtung aus⸗ — 
schuben. Da es nicht möglich 
Snmeraheim, 19. Maärz 18768. , das Laib Brod mehrere Tage 
Das Bürg'rmeisteramt: — dem Gewichte zu erhalten, 
Wack. von heute an meinen 
ò— — ———[— —— ⸗hmern das Brod 
Ein gebrauchte Sekretär 
steht billig zun Verkauf dei vorgewogen. DB 
Emil Grewenig.2. Thiery, Bäcker. 
Vorsohuss-Verein dt. Ingbert 
s(eingefragene XEXEELVLX 
Verfloͤssene 
Woche ist in 
einer h'esigen 
Wuthschaft ein seidener Re⸗ 
genschirm mitgenomm. wonden⸗ 
Hean bittet um Rückzabe auf 
em Poiizeiburequ. 
— — 
— — 
Die NMitglieder werden hiermit zu der am 
Montas den 27. März 1876, Abends 8 Uhr, 
im Ferd. Oberhauser' schen oberen Locale 
stattsindendon 
—XEIV 
eingeladen. 
Tages⸗Ordmunge: 
Vorlagse des Geschäftsberichtes pro II, Semester 187 5 und 
Entlastung des Vorstandes; 
Voertheilung des Reingewinns; 
Veuwahl des Aufsichtsrathes, g 24 doer Statutoen; 
Wahl einer Prüfungscommission für 1876, 8 80. 
8t. Ingbert, den 18. Marz 1876. 
Der verwaltungsrath des vVorsehuasVereins 
Su. Inghert 
CGTRESTASV ZIX. Vaorsitrender. 
etzt ist — gleichfalls wertblos sein soll, ist neu und wohl kaum 
u rechtferligen. Und doch nimmt gegenwärtig die Reichsbank kei⸗ 
ren Kasseuschein au, dem auch nur eine Ede fehlt. Ist vieselbe 
angeklebt, dann wied der Schein annehmbar defunden, fehlt sie 
— dann fehlt auch jde Hoffaung auf deren Aunahme und das 
dünne Papier ist vollständig vnglu g. 
fBreslau, 19. Marz. Der Verfertiger der Hoͤllen⸗ 
naschine, durch welche einer hiesigen achtbaren Familie Tod und 
Herderden bereitet werden sollte, hat sich der irdischen Gerechtigleit 
ntzogen, Vor einigen Tagen wurde im Oßwitzer Walde nahe an 
der Schwedenschanze der Leichnam eines unbekannten, gut gekleideten, 
swa 30 Jahre alten Mannes aufgefunden. Mittelst eines Revol⸗ 
»ers hatte sich der Unbekannte eine Kugel an der Schläfe durch 
)en Kopf gejagt. In kaieender Stellung lehnte der —AV 
iner Eiche. In d'esem Selbstmörder ist nun nachträglich der 
-„chlosser Kapuscinski erkannt worden, welcher, wie inzwischen fest⸗ 
Jestellt wurde, der Absender jener vielbesprochenen Hoͤllenmas hine ist. 
— Von allen Seilen aus der Schweiz vernimmt man leider 
hon Ueberschwemmungen und Eidrutechen. So aus Sonceboz. Ders⸗ 
herg. Moutier, Lassaraz Yoerdon. Olten, Freiburg, Langenthal ⁊c. 
f Altheim (chwabitche Alp), 16. Marz. Seit einigen 
Tagen „springt“ der Hungerbrunnen, der dem lanzen Trocken⸗ 
hale, das von NW. nach SO. die Utmer Alp durqchsetzt, den 
damen des Hungerihals gegeben hat. Im Jahre 1867 floß der 
Frunnen, vom 10. April bis 20. Juli, 1870 vom 24. Narz bis 
zude Juni, seither blieb das Thal trocken, jetzi fliezt das Wasser 
eit 14 oder 15. März. Die früter gemessene Wassermerge be⸗ 
rägt 3—4 Kuhye-Fuß pro Selunde und bildet einen stattlichen 
zach. Er läuft aber nicht länger als 44 Stlunde im Thal, so 
erschw'udet er wieder unter den Felfen, um seinen Lauf uat rirdisch 
jegen das Loneihal fortzuseten. Augensqeinlich faßlt der unterirdische 
Zuüclllauf gegenwärtig das diele Wasser nicht mehr und drükt es 
ue Zeit iang an den Tag. Nach der Volksanschauung bringt 
der Hungerbrunneu nicht etwa ein hungriges Jahr, sondern macht 
iner Huagerzeit ein Ende. Die nassen Jahre schaden bekanntlich 
vem Aelpter nie. (Schw. M.) 
Rother und Blauer Klee⸗ Fruchts und Brodpreise der 
amen, Saatwicken, Saat — 
dafer ist zu verkaufen bei Stadt Zweibrücken dom 23. 
— 
M. Thiery. Marz. Werzen 10,20 Mank. 
Hanf-Couverts, Horn 8.08 M. Hafer 886 
nit Firma bedruckt werden an⸗ * 
ferngt in dir — M. Weißbrod 122 Ko. 50 pf. 
Druckerei dieses Blattes. 3 Ao. Kornbrod 66 Pf. 
Abonnements⸗Einladung. 
Beim herannahenden zweiten Quartal erlauden wir uns zuw 
Abonnement auf die . 
„Saarbrücker Zeitung“ 
nebst dem Gratisbeiblatt: 
„Der Bergmannsfreund,“ 
siermit ergebenst einzuladen. 
Die „Saarbrücker Zeinng“ wird wie bieher fortfahren, die 
ol'tischen Bewegungen der Zeit in liberalem und pattioiischem 
Zinne mit Aufmerksamkeit zu verfolgen. 
Un de wirthschaftlichen und soc alen Iuteressen für d'e Folge 
mehr und ausführlicher berüdsichtigen zu kiönnen, wird sie vom 1. 
April in vergrößertem Format erscheinen. 
Originaleorrespouadenzen und Telegramme, sowie Ausgabe von 
Zxrtrablättern bei wichtigeren Tagesereignissin und ein sorgfältig 
zusgewähltes Feuilleton, werden uns in den Stand setzen, den 
Unforderungen der Leser an ein Tageblatt gerecht zu werden. 
Der Abonnemenispreis det Saarbrüde: Zeitung bleibt der 
zisherige, 3 Mark, sowohl in unseren Städten durch Träger, alt⸗ 
durch die Post bezozen. 
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nicht nur des indußrierichen Saargebietes, sondern des ganzen 
Regierungsbezirk? Trier, erfolgreiche Verbreitung. Lokal-Anjeigen 
verden mit 10 Pf. die einfache Petitzeile, auͤwärtige mit 15 
Pf. berechnet. Rclame die Zeile 30 Pf. Für Auslunftertheilung 
durch die Expedition werden 25 Pfg. erhoben. 
Zur Vermeidung von Uuterbrechunzen in der Zusendung der 
Zeitung wolle man de Neubestellungen noch vor den 28. d. M. 
den betreffenden Postämtern rechtzeitig e'nliefern. 
Die Expedition. 
tedaition Druck und Verlag von 5. x. Demeß in St. Ingodert.