ziugeviesen wurde, daß mancher der jungen Hetren desser thäte,
ide erst gründlich vorzudereiun ehe er sich eiuet Prüfung unter⸗
sielt, so muß er als gänzliche Tott lostgleit bezeichnet werden, daß
deute, Lwelche den Unterschied zwischen önnen (posss, pouvoir)
und kennen (cognocete, connaitre) nicht wissen, de Stirne haben,
dei den jetzt erhöhten Anforderungen sich zu e'ner Prüfung zu
dräugen. Einen etwaigen Entschuldigungsgrund, daß man es ja
auch, sozat in der gebildeten Ungangssprache, nicht immer so genau
nehme, weisen wir im Boraus alz gaͤnztich grundios ab, da diefe
Fehler bei einer schriftlichen Bearbeitung gentacht wurden. Als fiefer
egenden Grund der schlechten Ausefprache und ihrer nachtheiligen
Foigen konnten wir mehrere Faltoren anführen, was wir für dies Mai
nicht aus Furcht, anzustoßen — unterlassen wollen. Den tall⸗
hollen jungen Leuten (, Bei der Entscheidung der Kommission ist
zcx Aulem der Grundsatz maßgebend, datz die Berechtigung zum
Einjährig Freiwilligen-Dienst nur jungen Leuten von Bildung zu⸗
tehi.“ 8 12 der Prüfungsordnung) geben wir gern einige Winke.
Der deuijche Aufsaß darf weder grobe orihographische noch gram⸗
malilal sche Fehler enthalten, eben so —X
an Zufammenhang und au Angemessenheit des Ausdrucks leiden.
us den fremden Spracsen wird neben einer mündlichen Ueber⸗
fetzung (in den beiden alten Sprachen Julius Cäsar. Cicero, Livius,
Enophon — die „mit Sicherheit und Geläufigkent', im Franzö⸗
ischen Charles XII., Fénélon's Tolé maquo ic., im Englischen
cdfmubd's Vicar of Wakeleld, Walter Scots Tales of a
rrandsathor rc.), die mit „einiger Leichtigkeit und Sicherheit in
Jebildeter Sproche von Siatien gehen muß, auch eine schriftliche
ebersehzuag eines leichten deutschen Diktates ohne wesentliche Ver⸗
stoöße gegen die drammalilalischen Rezela in's Lateinische, die Ueber⸗
ragung eines leichten deuischen Thema's ohne erhebliche Verstöße
gegen die Otthozraphie, Woristellung und Satzbildung in das Eng⸗
—XX Franzoösisiche verlangt. Zwei fremde Sprachen sind er⸗
jorderlich. Mit den Anforderungen in der Geographie und Ge⸗
ichte scheint man im Klaren zu sein. In der deutschen Litera⸗
ur; Bekanntschaft mit den Grundzücen der deuischen Lteratur,
owie mit ihren Alassilern und mit einigen Werken detselben. —
dilz recht brauchbares Büchlein dürfte die „Schöppner'sche, don
Prof. Zettel verbsserte Literaturgeschichte“ bezeichnet werden, obgleich
die darin vertretene Tendenz zuweilen etwas einseitig it und es in
Folge Dissen der derichtigenden Winte des untertichtenden Lehrers
hedarf. Mit der Mathematik und Geometrie scheinen die jungen
Herren fotiwahrend in Hader zu leben — zu ihrem eigenen Scha⸗
Fen. Gänzliche Unwissenheit in dieser Disziplin oder in ei—
ner der Sprachen bei der schriftlichen Bearbeiltung schließt
ie mündliche Prüfung von vornherein aus. In der Physik:
Bekannischaft mit der Lehre don den allgemeinen Eigenschaften der
sörpec (Ausdehnung, Undurchdringlichkeit, Theilbarkeit, Porosität,
Schwere, Dichte und spezifisches Gewicht, luftförmige und feste
sötper), von der Wärme (Thermometer), vor Magnetis mus
Magnemadel und Kompaß) und von der Elektrizitat GBlitzab⸗
eiser). — Die Gemüthlichkeit, ich in der Physik etwa nur aus
der Warme und dem Magnetismus prüfen zu lassen, zieht, jo gut
er Fandedat diese Dinge auch „eing pautt“ haben mag, dat Prã⸗
zikat „urgenügend“ nach sich; dazu dedacf es im Mündlichen, nach⸗
dem aiso die schrifliche Prüfung beftanden ist, nur noch zwei solcher
„ungenügend“, und der Mann ist unretibar verloren. So w
3 die Lürrhöchste Verordunng. Keantnisfe in der Chemie koͤnnen
mangelnde Keuntnisse in den aͤndera Zweigen e setzen. (Pf. K.)
f Frantkeathal, 21. Marz. Gestern Nachmittag besich⸗
igte Regierungepräfident v. Braun in Begleitung des Obecdautathẽ
Lavale, des Bezirksaut nanns Osarn und des Bauamtmanns
Morgens von Sp yer die auf der Rheindam mstrecke vom Ort
Bobruheim bis an die Roxheimer Altrheinschleuße in den bergan⸗
genen Wochen vorgeaommenen Sicherungsarbeiten. Das inzwischen
gefallene Wasser laßt j tzi etkennen, wie sehr die Dämme auf die⸗
ser S. rede gelitten haben. Namentlich in der Nähe der Schlenße
jeigt der Wamm auf eine Länge von etwo 500 - 600 Meier viele
Aber einen Meier niefe E'nschoitte und Vettiefungen, die das Was⸗
ser verursaht hat. Von sachkundiget Sete wurde bestätigt, daß
hre das Eingreifen des in diesen Arbeiten fachkuudigen Militärs
er Bestand der Damme dort sehr in Frage gestellt war und bei
längerem Vndauern des Wasserdruckes, namenilich dei Wiederholung
ahnlicher Stürme, wie der in der Nacht vom 12. auf den 18. d.
iu Bruch sehr wahrscheintich eingereten wre. GFr. W.)
Alx Warmung vor dem Schwindel mit Loosen auf Raten⸗
ahlungen zheilt der „Bayer. Kur.“ Folgendes mit: Die Firma
S. Goldschmidt und Schlesinger“ in Frantfurt a. M. derlauft
egen Bezahlung von 6 M. mopatlich wahrend der Dauer dvon 25
Monaten, also gegen 150 M. ein Maiänder⸗ 45, ein ditto 10
Francse, ein Pappenheimer und ein Bucharester Loos. Diese
Hhese stehen h me'im Kurs und find bei jedem Vunkhaus kauflich
. 31,10; 9. 10; 17; 18, 50 75 M. 70 Pf. Der
fuf ist dei desem éreichäft alio um neito 74 M. 80 Pf. de⸗
chwindelt. Dabei enthält der Ratenbrief nicht vinmal eine Be⸗
jimmung, wann die Loose dem Naufer autgehändigt werdes.
7 In Jena ist zwischen Studenten und Pimaärt ein Conflikt
zusgebro den, so daß man von Verle ung der Garnison spricht.
Im bayerischen Wald liegzt der neue Schnee schon wieder
chuhtief.
p'Aui Westfalen, 21. Marz. (Tiichinofe.) In Mirden
dad fkürzuch drei Personen aus der Familie eines Squhmachers
in Trichinofis erkränkt, von denen eine achtjahr ige Tochter der
den fso gefahrvollen wie schmerzhaften srankheit zum Opfer gefal⸗
en ist. Die Mutier und ein dreizchajähriger Knabe befinden sich
vegen ihres schwir bleid nden Zustandes jeit einigen Tagen int
drünklenhause, wo auch durch die vorgenommene Odbduktion der er⸗
dahnten Kinderleiche das Vorhandensein sehr 3 hlreicher. noch nicht
eingekapselter Trichinen konstatirt worden ist.
' Dresdea, 18. Matz. Für die auf den 12. April an⸗
efetzt gewesene Delegirtenversammlung in⸗ und aus!änoischer
Vereine für Feuerbestatiung sind, namentlich von Auswärts, so
ahlreiche Anmeldungen eiagelaufen, daß der Vorstand des hiefigen
Fereins „Urne“ eine Erweiterung des Programms und die Ver⸗
egung des Termins auf die ersten Tage dea Monats Juni be⸗
hlossen hat. (A 3ig)
f Berlin, 17. Marz. Die nternationale Ausstellung von
Herken⸗ und Erzeugniffen der Kunst, Indnsirie uud Wissenschaft
sus dem Geb'et der Jugendpfl ge und Volksbeldung, welche waͤh⸗
Ind der Sommermongate hier abgehalten werden soll, nimmt, wie
vir höͤren, einen außerst günftigen Verlauf. Die Anmeldungen
us allen Theilen Deuischlandz, Oefterreichs und der Schweiz siud
zahlreich eingelaufen, und mührea sich täglich in so starkem Maße,
——— hat erweitert werden müfsen.
In Folge dieser unerwartet großen Beiheiligung hat die Direktion
ede einzelne Unterabtheilung der Gruppen Fachmanpern und auf
)em betreffenden Gebiete herdorra enden Personen zur besonderer
deitiwg und Orzagisation übergeben. Wahrend von Anfang an
ser Ban von hallen nicht in Aussicht genommen war, dat sich die
ditettion den sjahlreschen bezüglichen Gesuchen gegenüber helbst zum
Zau solcher enischlossen. Dieselben bestehen in geschmacvoll dekorir⸗
en Glatfalons und offenen Hallen versch'e enen Baustils, deren
Abrisse uns vorliegen und einen ãaußerst gefaͤlligen Anblick gewaͤhren.
Durch dea Ban diejer Hallen wird die im Reglement angeführte
Zerpflichtung aufgehoben, wonach jeder Aussteller angewiesen war,
ich seine eigene Halle zu bauen oder fich in ein Mietha verhaͤltniß
n derschiedenen Baumeistern einzulafsen. Um allen Bewerbern
oh die Gelegenheit ju bieten, sich an det Aussteslung zu belheili⸗
den hat die Direltion den Anmeldetermin bis zum 80. d. Mis
verlän gert. Die Preise für die Ausstellungsplätze betragen: a. in
eu offenen Hallen peo Quadroldecimeter 8 M. 50 Pi.; pro
adratmeter 20 M.; b. in den Glassalont: pro Quadtatdecime·
er 4 M., pro Ouadratmeter 80 M. Sammilich⸗ Preist verstehen
ich inclusive aller Au zstellungsunlosten und Vertretung exclusive
Frachten und Feuerdersicherung und zwar sowohl für Anmeldungen
uf dem Fuß oden stehender Gegenstände wie für Tische oder
Dandflächen. Aumeldungen darauf nimmt wie disher späestens
is zum 30. d. Mis. die Administration der „Deutjchen Rachrich⸗
en“ S. W. Zimmerstraße 33 entgegen und sind da elbst die be⸗
üglichen Druchachen we der Sinationsplan des Ausstellunzs⸗
latzes gegen Zahlung von 1 Mark zu beziehen. Ueber die weitene
and delung dei Unternehmens, welches auch von Seiten der
jaatlichen und ftädtischen Behöeden Unterstühung fi idet, werden
dir demnächst mehr berichten.
Berlin. Ein Spaßvogel durchwanderte neulich die
Straßen der Stadt. Et hatte sih auf dem Ruͤcken einen großen
Spiegel feftgebunden, derart, daß die Spiegelsch ibe nach außen
lende Anscheinend gleichgüllig verfolgte er feinen Wez. Nut
denn er ein hubsches junges Mädchen fich entgegenkommen sah,
jeränderte er seine Marschroute. Mit der harmlosesten Miene von
zer Welt schritt er direlt auf sie lob, und dor ihr augekommen
nachte er myploͤtzlich einen kühnen Kehrtsprung, fso daß sich die ver⸗
uhle Schöne unverhofft dem Spiegel und ihrem eigenen Conterfei
zegenüber sah. Es war spahßid mit anzusehen, mit welch' verschie⸗
Fejen Gefühlsausdrückes das schöne Gejchlecht die rigenthümliche
duldigung hinnabdm. Kalt, als weann nichts passirt war, schritt
die sprode Aristotradin doruber; nef errdidend huschte der jugend
iche Bagfisch vordel; wit enem: »nanu, oller Quaischkopp!
rtigle die fesche Köchin den ungerufenen Wißzdold ab, nud die
eine Kolette warf schleunigst einen Blick auf ihr liebreizcudes Bild⸗
niß im Spiegel und strafte dann den, der es iht geboten, mit
einem veraͤchtlichen Blicke.
p Rezept gegen den Schnupfen. In der jetzigen Jatzres zeit
vo Schnupfen und Husten eine rahrhoft ep demische Plage bilden,
adchte ein Mittel, darch dessen r chtze tige Anwe ndung man beide
debel oft shon in wen gen Siunden beseitigen ann, von allge⸗
neinem Ziteress: sein. Füc die Wirkjamkeit dekelden jpricht schon