Full text: St. Ingberter Anzeiger

f Bremen, 21. März. Als die näheren Daten Über die 
Katastrophe von Bremerhafen bekannt wurden, machte die „Nordd. 
Allg. Ztg.“ darauf aufmerksam, daß es vohl am Platze wäre. 
Nachforschungen anzustellen, ob die ‚City of Boston“ jener seit 6 
Jahren verschollene große Dampfer, nicht ebe falls auf ähnliche 
Weise zu Grunde ging, wie sie Thomas für d'e „Mosel“ geplant 
hatte. Jetzt findet sich in der Chicago:r „Freien Prefse“ folgende 
Notiz: „Im Ladungsverzeichniß der im Jannar 1870 auf der 
Reise von New-VYork nach Liverpool verloren gegangenen „City 
of Boston“ finden sich allerdings drei von Halifox nach Liverpool 
durch James Thomas verschiffte Kisten Pelzwert, und es steht fest, 
daß Thomas im Dez. 1870, zu einer Zeit also, wo die Asseku⸗ 
ranzgelder für die „City of Boston“ ausbezahlt wurden, p rsoͤnlich 
in New Yock war und mittelst Wechsel 500 L. und 457 Thlr. 
durch Vermittlung Hariburger und Londoner Banquiers an seine 
Frau herübersandte.“ 
fDie Gerbergesellen von Paris stelllen am 20. dos. die 
Urbeit ein. Sie hatten eine Veringerung der Arbeitsstunden ver⸗ 
langt, und die Gerber, welche die Forderung nicht gewähren woll⸗ 
jen, schlossen, nachdem ein Theil der Gesellen die Arbeit eingestellt, 
hre Gerbereien. 
F Mostau, 20. Marz. Der Prozeß Strousberg, der ur⸗ 
sprünglich im Februar vor die Geschworenen kommen sollte, dann 
auf den März vertagt wurde, zieht fich in's Unabsehbare. Die 
hereiis abseschlossene Untersu Hung mußte wegen neu eingelaufener 
Denunciotionen über Betrügereien des Personals der Commerzleih⸗ 
hank wieder aufgenommen werden. Die Verschleppung des Pro⸗ 
gessez läßt Strousberg hoffen, doch noch aus der Anklage ausge⸗ 
jchied n zu werdea. Sein Anwalt hat gegen den Strousberg be⸗ 
— Theil der Anklage Appell eingelegt. Die Untersuchungs 
abe füllen drei Quartbünde. 
4Bei Leba sind in den letzten Tagen eilf Menschenleben 
perloreri gegangen. Am 15. ds. Mis. dei mit Schneegestöber ab⸗ 
wechselndem orkanartigem Sturm strandete 143 Tkeilen westlich 
bon Leba bei Dambee ein auf der Reise von Swinemünde nach 
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des Schiffes retteten sich in dem größeren Boote sieben Mann, da⸗ 
zegen ertranken leider der in einem kleineren Boole mit seiner 
sungen Frau befindliche Capitän, sowie vier Matrosen, da das 
Boot, als sie soeben vom Schiffe abstießen, umschsug. Zwei Tage 
»orher ertrank gleichfalls ber stürmischer See die auf einem Lachs— 
anglerboot defindliche Bemannung desselben, aus fünf Fischern be⸗ 
tehend, darunter ein Familienvater, auch in diesem Falle trug 
das Umschlagen des Bootes die Schuld. 
F In Charleston, der Hauptstadt von Sübdcarolina, ist 
am Montag früh eine Feuersbrunst ausgebrochen, welche sich bei 
Südostwind und Wassermangel rasch ausbreitete und den von Co—⸗ 
umbus Street, und Rogers Alley, St. Philip und Perchy Street, 
Washington Racecourse und der Südcarolinischen Eisenbahn um— 
chriebenen Bezirk in Asche legte. Hunderte von Leuten sind obdach⸗ 
los. Wahrend der Verwirrung drangen Negerbanden raubend in 
viele Häuser ein. 
FUeber d'e culturhistorische Bedeutung und Wichtigkeit der 
Anzeigen belehrt uns der Americin Stationer; er sagt: „Wer Ge⸗ 
schäfte machen will, ohne es durch Anzeigen bekannt zu machen, 
verfährt wie der junge Mann, welcher ein hübsches Mädcher liebt 
ind ihm im Dunkeln Handküsse zuwirft. Er weß was er thut, 
er sonst Niemand“ 
Hienstesnachr ichten. 
Der Landzerichtsschreibet RXRav. Anwander in Waldfischbach 
vurde auf Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Rockenbausen der⸗ 
etzt und der Gerichtsvollzieher Friedr. Ball in Kandel auf Ansu⸗ 
hen zum Landgerichteschreiber in Waldfischbach ernannut. 
Die Einnehmerei Obermoschel wurde dem Rentamisgehilfen 
Ph. Stoctinger in Grünstadt übertragen, auf jene zu Kirchheim 
. E. der Einnehmer L. E. Leonhardt von Nußdorf auf Ansuchen 
ersetzt, die Einnehmerei Nußdorf dem Polizeilommissär G. Rofer 
ind die Einnehmerei Konklen dem Cinneh mer⸗Kand'daten M. Lang⸗ 
zuth in Kusel übertragen. 
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Deme z. 
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Gänzlicher Ausverkauf. 
—X Filiale auf hiesigem Platze wird bis kom⸗ 
menden 
J. St. Ciolina & Söhno. 
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Ist du bahoiserische Sueuer hafer ist zu dertaufen bei 
Frhebung pro J. Quartal 1876 M. Thiern 
angeordnet. 
Die sämmtlichen Steuerpflich— 
ligen werden deßhalb aufgefor⸗ 
dert, mindestens ein Viertheil 
hrer vorjahrigen Steuern sogleich 
an d'e Einnehmerci zu entrichten, 
uind wollen hiebei zur Quit⸗ 
ungsertheilung die vorjährigen 
Steuerzeitel vorgelegt werden. 
St. Ingbert, 27. März 1876. 
Die kal. Steuereinaehmerei: 
Meragaler, Stillvertreter 
Der Vorschuß-Verein 
St. Ingbert 
(eingetr. Genossenschaft) 
hitiet diejenigen Mitglieder des 
neteins, welche ihre Stammrate 
»on M. 600 — voll bezahlt 
jaben, die von der Generalver⸗ 
ammlung genehmigte Dividende 
von 800 von Morgen ab an 
inferer Casse ia Empfang neh⸗ 
neun zu wollen. 
15. April 
aufgehoben und verkaufe ich, um mit meinem Lager schnell 
und gänzlich zu räumen zu 
bedeutend herabgesetzten Preisen. 
Besonders mache ich auf mein 
großes Lager 
Pamenjiacelcen, Rädehen- 
TaImmaꝰs, Regenmainteol eto. 
(Neuheiten der Saison) 
wnufmerksam, welches ich zur geneigten Ansicht den geehrten 
Damen besteus empfehle. 
Auch habe ich mein Lager in 
in 
Confirmandenanzügen 
pr. Anzug von M. 13 an und höher 
auf's Beste sortirt, und bringe solche in empfehlende 
Erinnerung. 
Gleichzeitig bemerke ich, daß mein 
Geschäft in Zweibrücken 
unverändert fortgeführt wird und bin ich, da ich dagsselbe 
in letzter Zeit bedeutend vergrößert habe, in den Stand 
gesetzt, den Anforderungen meiner werthen Kunden in jeder 
Beziehung Genüge leisten zu können. 
Hochachtungsvollst 
B. AOXERMANN 
St. Jugbert Zweibrücken. 
neben der kath. Kirche. im Mühlgäßchen. 
—(FEPBEPCCDOCC 
Nedaktion Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Jagbert