Full text: St. Ingberter Anzeiger

8* k. J ngberler Anzeiger. 
Der St. Jugberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich) mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, Sonntags mit illustrirter Bei 
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AMS 60. J Sonutag, den 16 Avri —— 176 
Ostern. 
Steig' empor, du Osterfonne. 
Zieh' einher im Siegeslauf: 
Aus dem Grab, zu ew'ger Wonne, 
Stieg der Herr zun Vater auf! 
Seit dem schöpferischen „Werde!“ 
Das erfüllt hat Thal und Höh'n, 
War kein Morgen auf der Erde 
So erquickend und so schön. 
seine Nebel, keine Schatten 
Decken nun die Erde mehr; 
Dieser Tag verheißt den Matten 
Aller Kräfte Wiederkehr.. 
Und des Himmels holde Boten 
Zieh'n hinaus im Morgenschein; 
Die Lebend'gen und die Todten 
Schließt ihr Wort des Friedens ein. 
Ja, sie theilen ihre Gabe 
Allen Menschen freundlich aus: 
Friede über jeden Grabe, 
Friede über jedem Haus! 
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Deutsches Reich. 
München, 13. April. Bis zum Wiederbeginn der Sizz⸗ 
unzen der Kammer der Abgeordneten am 20. d. Mts. hat eine 
Berlängerung des Landtages einzutreten, da bis dahin die ver⸗ 
kassungsmäßige Amonatliche Dauer desselben zu Ende geht. 
Einldsungsfrist für füddeutsche Münzen. Zur 
Abwendung von Nachtheilen erscheiut es angemessen, die Besiter 
pon süddentschen Einguldenstücken und Scheidemünzen wiederholt 
darauf aufmerksam zu machen, daß die Unwechslungsfrist für die 
gedachten Münzen am 30. April l. J. ablauft. Das Finanz⸗ 
ministeriurt hat aus diesem Grunde folgende Bekanntmachung er⸗ 
lassen: „Die süddeutschen Eingulden⸗, Sechskreuzer⸗, Dreikreuzer⸗, 
Einkreuzerstücke und Kupfermünzen werden nach dem 30. April 
1876 bei den Staats: und Privat-Einlösestellen nicht mehr umge⸗ 
wechselt und auch bei den Staaiskassen nicht mehr in Zahlung 
angenommen. Eine Verlängerung dieser Einlösefrist wird nicht er— 
folgen. Es wird deshalb tfemit nochmals zur Beschleuniguüng der 
TFinlösung aufgefordert und' vor e'nem Abwarten der letzten Tage 
der Einloscfrist aus rückt'ch gewarnt.““: Jede Gemeindeverwalfung 
hat zur Andeftung diestr Bekanntmachung an die Gemeindetafel 
Sorge jn tragen. Auch in Orten außerhalb des Sitzes der Ge⸗ 
meindererwaltung sol dieselbe geeignet argeheftet werden. 
Berhin, 12. April. Der Bundesrath beschloß heute die 
Außerkurssezung der kleinen Scheidemünzen der Thalerwähruug 
bom' 1. Sept. ab, die Prägung von Zweimarkstücken uad die Ein— 
lellung der Prägung von Nickelmünzen. 
Ausland. 
Die Beziehungen zwischen Wien und St. Petersburg 
scheinen sich neuerdings sehr eigenthümlich zu geftalten. Das Merl⸗ 
würdizge zunächst ist, daß die bochoffiziöse Alence Rusie mit beson— 
Lih ite ti IJdas nachbeschriebene, zu der 
ict ũ ton. vischen Balthasar Heiutz, 
Mittwoch, den 3. Mai nächst- Geschirrhändler in St. Ingbeti 
yn, Nachmittags 4 Ubr, zu St. und seiner allda verlebten Ehe⸗ 
Jagbert in der Wirthschaft den frau Elisabeth Herzer, 
Jakob Schwarz, wird ducch destandenen Gütergemeinschaft ge⸗ 
den unterze chneien, gerichtlich zörige Wohnhaus der Abtheilung 
damit beauftragten kal. Rotar wegen offentlich zu Eigenthun 
* 
derer Betonung meldet: Das Einverständniß zwischen den Mächten 
und hauptfächlich zwischen Wien und Petersburg besteht fort. Es 
ist dies schon geboten durch die Nothwendigkeit, die von den In⸗ 
furgenten verlangten Garantien zu berathen unter Beibehaltung 
des einmal angenommenen Planes zur Herstellung des Friedens. 
Diese Accentuirung wedt eigenthümliche Gedanken. Denn in Wien 
scheint man eine soiche Berathung nicht eben für nöthig zu halten. 
Dort gelten gutem Vernehmen nach die Bedingungen der Insur⸗ 
genten für vollständig undiskutirbar. Man argumenlirt wie folgt: 
Die Forderung einer Zurückziehung der türlischen Truppen aus 
dem Flachlande versloße gegen die unantastbaren Hoheitsrechte der 
Türkei. Eine formelle Garanlie für die Durchfühtung der Refor— 
men enispreche ebensowenig wie eine Intervention dem Programme 
der Großmächte. Man könne sich auf eine derartige Auseinander⸗ 
setzung kaum einlasser, und würde das Memorandum der in der 
Suttorina versammelt gewesenen Wojwoden wahrscheinlich mit einer 
erneuerten Aufforderung zur Niederlegung der Waffen beantwortet 
werden. In Rußland dagegen ist man nicht so resignirt, dort wiß 
man wenigstens die thatsächliche Verbesserung der Verhältnifse der 
Christen. So wird denn jetzt zuischen Wien und Petersburg hin 
and her verhandelt. Wir wollen hoffen, diß: dem deutschen Reiche 
aicht allzubald die Stelle des Herlules am Scheidewege, der mit 
det Wahl auch die Qual hat, für welche der beiden Mächte es sich 
entscheiden soll, ottoyert werden mögge. — 
Paris, 12. April. Es scheint nunmehr bestimmt, daß die 
Weltausstellung im Jahre 1878 aaf dem Marsfelde, in der Nähe 
des Trocadero, an derselben Seite wie im Jahr 1867, slattfin⸗ 
den wird. 
Wenn die Kaiserlichen das Land nicht beunruhigen wollen, so 
cheinen sie selber dafür um so beunxuh gter zu sein. So hat jetzt 
Brinz Louis Napoleon ein Schreiben an den rothen Prinzen 
Jerome Napoleon gerichtet, worin er ihn beschwört, nicht durch 
inzeitgemaßen Ehrdeiz dem Werke der imperialistischen Restauration 
n den Weg zu treten. Gerüchtweise verlautet, Plou Plon wolle 
eine Kandidalur vor derjenigen Rouher's, dessen Wahl in Ajaccio 
or der Kammer kassirt wurde, zurückziehen. Jedenfalls fühlen die 
daiserlschen, daß sie in dem Duell mit den Republikanern den er⸗ 
ten Gang defiaitiv verloren haben. 
Petersburg, 12. April. Der „Golos“ äußert sich voll 
lnerkennung über die deutsche Politik und sagt in Bezug auf das 
Herhältniß Deutschland zu Rußland, die bestehende Freundschaft 
nispreche den Interessen beider Lander und sichere den allgemeinen 
Frieden. 
Bermischtes. 
4 Bochum, 9. April. (Arbeitsstockungen.) Auf den 
zenachbarten Zechen „Heinich Gustav“ und „Jakod“, welche beide 
dem Harpener Vereine ungehören, haben von einer Belegschaft von 
twa 1000 Bergleuten ungefähr 800 Arbeiter ploßlich ihre Thätig⸗ 
Leit eingestellt. Veranlassung zu diesem Strikt hat ein Lohnabzug 
von 10 pCt. gegeben. Excesse sind übrigens nicht vorgekommen. 
7 Ein neuer Fortschritt der Civilisation! Die englische Armee 
jührt,, „um einem laanggefühlten Bedürfnisse abzuhelfen“, in ihre 
RKeihen eine neue Massenmordmaschine ein in Gestalt der Gatling⸗ 
Beschütze. Dieselben, eine Mitrailleusen-⸗ Art, schießen in der Minufe 
bier- bis fünfhundert Kugeln ab. Jede Infanterie⸗Div'sion soll 
tive bestimmte Anzabl Gatling Kanonen erhalten. Bis jetzt find 
ichon einige Hundert Stüch in Woolwich fertig gestellt worden. 
derstegern, nämlich: 1 stroße neben Georg Müller 
Pl.-Nt. 71714 2. 0, 15 Tag 1. und dem Bergäcat. 
werl Fläche, Wohnhaus Eigenthümer sind: 1. ge⸗ 
nit gemeinschafrlich · m Gaͤnge, nanater Balthesar Heititz, als 
und Ph.⸗Nr. 747 qa2b. Ooi Theilhaber der erwädeten Güter⸗ 
Tagw. Pflanzgarten dabei, zemeinschaft, sowie als Testa⸗ 
210 Ganze gelegen zu St. nentgerbe seiner gedacht verlebten 
Ingbett an der Kohlen⸗ khefrau; 2. Thomas Herzer, 
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