6 Wochen mag der Stand der hier konzentrirten Acmee wohl bei
40,000 Mann betragen haben. Sowie der Aufstand in Bulga«
rien, also im Rücken dieser Armee ausbrach, ließ d'er Seraskier
15,000 Mann von Nisch nach dem bulgarischen Injurreklions⸗
Schauplatze abrüden. Einige Tage jpäter wurden weitere 6000
Mann nach Bosnien und der Herzegowina detochirt. Die dort
zurückgebliebenen Truppen belaufen sich auf 20,000 Mann. Seit
einigen Tagen kommen aber neue, meist asiatische Regimenter in
Nisch an und dürfte in Kurzem wieder dec Stand von 35 bis
36,000 Mann erreicht sein.
Die kaiserliche Garde soll in 10 Tagen dort eintreffen; es
werden schon Zelie für sie vorbereitet.
Nisch ist furchtbar befestigt. Die groͤßten Krupp'schen Ka—
nonen befinden sich dort. Bis jetz: sind 56 solcher Schlünde ein⸗
geiroffen, und auf diese Artillerie bauen die Türken ihre Hoff—
nungen.
Bermischtes.
Zweibrücken, 24. Juni. Die Schwurgerichtsverhand
lungen für das dritte Vierteljahr 1876 werden am 25. Sept.
nüchsthin unter dem Vorsitze des k. Appellations gerichtsrathes Aug.
Schuler dahier beginnen.
F Zweibrücken, 24. Juni. Herr Bürgermeister Heinrich
Schneider von Mittelbach ist gestern Mittag um 11 Uhr der Tags
vorher erhaltenen Verwundung erlegen. Derselbe haite sich, wie
bereits gemelder. bei der Jagd auf zwei Marder durch einen
Schuß aus seiner eigenen Flinie verwundet. Zu ergänzen ist noch,
daß er, vorsichtig wie immer, tinem herbeigelaufenen Jungen, der
das auf der Hecke liegende Gewehr in die Hand nehmen wollte,
dasselbe wegnahm, wodurch das Unglück entstand. Alle, die den
Vetunglüdten gekannt haben, werden ihm ein ehreudes Audenken
bewahren.
Eisenberg, 24. Juni. Begünfligt vom stönsten Wette
und unter ftärkster Betheiligung von Seiten der Bevöllerung vor
hier und Umgegend wurde tzeute d'e Eröffnung der Bahnstrecke
Eisenhberg⸗Grünstadt festlich begangen. MN. W.)
Der „L. A.“ meldet unterm 23. Juni: Gestern feierte
der Verein pfälz. Aerzte des Bezirls Landau bei Gelegenheit seinet
Bezirksversammiung im „Pfälzer Hof“ dahier das 40jährige
Amis-Jubiläum des Hrn. kal. Bezirisarztes Dr. Bopp. — De m
„Pf. K.“ schreibt man aus Germersheim, 23. Juni. Unsere
benachbarten Orte Westheim, Ober⸗ und Niederlustadt, Bell heim
und Zeiskom beeilen sich auch, der unglücklichen Gemeinde Rheins
heim beizustehen; sie senden Futter, Kauoffeln ⁊c. in großen Quan⸗
fäütäten, gewiß ein schönes Zeichen freundnachbarlicher Gesinnung.
Leider muß noch alles auf Nachen über den Rhein gebracht werden,
eine harte Arbeit bei dem starten Strom; die Schiffbrücke konnte
Bekanntmachung.
In der Stadt St. Ingbert
an der Kaiserstraze und zwar
an der Stelle, wo die Distrikts⸗
straße von St. Ingbert nach
Hassel in die Kaiserstraße ein⸗
mündet, wird ein Kanal ange—
legt und kann diese Stroßenecke
an Freitlag, 30. Juni, Sams-
tag, 1. Juli und Sonntiag, 2.
Juli l. J. nicht befahren werden,
was hiermit bekannt gemacht
wird.
St. Inobert, 26. Juni 1876.
Das Bürgermeisteramt:
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maschine, sowie 28 Meter
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bis heute noch nicht aufgeführt werden und die Bahnstrecke Phi⸗
sipptburg-Rheinsheim ist auf Mongate hinaus unfuhrbar, da der
Bahndamm vom Wass'er auf eine große Strecke weggespült wurde.
— Die Direckon der Pfälz. Bahnen hat für die Besucher des
Musit⸗Festes eine Fahrpreis-S rmäßigung von 50 pCt. bew lligt,
und zwar haben die Samstags gelösten Billete für die Mitwirken⸗
hen eine Glluikeitsdauer von 4 Tagen, die von anderen Concert
dejuchern Sonntags geloͤsten eine solche von 3 Tagen.
Saarbrückea, 21. Inni. Gestern wurde ein Polizei⸗
agent von Namborn gefänglich ins diesige Justizarresthaus ein⸗
geliefert. Derselbe wird eines unzüchtigen Aitentals auf eine
dortige Lehrerin beschuldigt.
œa Heidelberg, 22. Juni. Ein betrübender Fall mahnt
wieder hon zur vorsichtigen Ueberwachung von Kiudern. Zwei kleine
Madchen, deren Eitern auf einen Tag verreist waren, machten einen
Spaziergang, wobei Beeren gepflücht und gegessen wurden. Mochten
aun giflige darunter gewesen oder unreife, von dem einem, dem
jüngeren Mädchen in allzugroder Menge genossen worden sein. kurz
dasselbe erkraulte alsbaid und mußte seine findlche Unbesonnen⸗
heit mit dem Leben büßen.
Kehl. Am 19. ds. Mis., Morgens 9 Uhr, versank ein
Steinschiff, zunächst am Nadelwehr bei Rupprechtsau, wobei ein
Schiffer das Leben verlor.
Meldorf. Laut Anze 'ge des h'esigen Landrathsamtes ist
an der Hannover'schen Elbküsie eine Flasche aufgefunden, in welcher
sich ein Zettel mit einer Notiz befand, die auf den Untergang eines
—A welche für die Rheder
eines Schiffes und für die Ang⸗hörißen der Schiffsbesatzung von
Interesse sein dürfte, lautet: „Wir sind durch Exlosion des Dampi⸗
lessels, John Laube? sämmtlch verloren.
p'In der Schweiz hat das Hochwasser:
angerichtet, im Canton Zürich ist er nach oberi
auf 7 bis 10 Millionen berechwet worden, so
ordentliches Anlehen, behufs Staatshilfe, nöthign
oathilf nicht ausreicht, um den Schaden nur ein'germaßzen
ut zu machen.
F Madrid, 28. Juni. Gestern entgzleiste der Postzug au
der Bahn von Sarragossa nach Barcelona zwischen den Stationen
Torrega und Ceirvra; 17 Menschen sind gerödtet und 57 ver ⸗
wundet worden.
Ernte in Spanien. Die Wein und Getreideernte in
Andalusien vecspricht, einer Correspondenz der „K. Ztg.“ zufolge
so vortrefflich zu werden, wie angeblich nicht mehr seit über hundert
Jahren. In den Provinzen Badajoz und Ciudad Real haben da—
degen die Heuschrecen fast allñ uufgefressen; 15,000 Mann von
der regulären“ Armee sind gegen diese Laudplage ausmarschirt und
haben in Badajoz an einem Tage 60,000 Arroben (13,800 Cir.
bieser Inselten mit Petroteum verbrannt.
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Die ‚Muünchener Nachrichten“ treten am 1. Juli in dat achte
Quarlal ihres Bestehens. Der bisherige Erfolg verselben rechtfertigt die
Aunahme, daß sie auch ferner wachsen und gedeihen werden. Durchwe,
original bieten sie ihren Lesern steis das Neueste und Interessanteste au
allen Gebieten des öffentlichen Lebens.
Die „Munchener Nachrichten? bringen täglich orientirende Leit
artike über die wichtiasten Tagesfragen, in erster Linie über die Vorgäng
in Bayern und je nach Bedurjniß politische Uebersichten, welche einen klarer
Ueberblick uber die jeweilige Situation gewährn, feraer Feuilletons über
alle die Hauptstadt Bayerns berührende BVerhältnifse, insbesondere über da⸗
funstlerische Leben Münchens.
Die“ Rubrik Telegramme“ gibt ein prägnantes Gesammibild alle
Neuigkeiten auf bem Welttheater, weiches an Vollständigkeit nichts zu wünscher
uͤbrig laßt.
Außerdem enthalten die , Münchener Nachrichten“ alle wichtigen
Gerichtsverhandlungen, sie verbreiten fich über alle neuen und inte ressanten
Erscheinungen auf dem Gebiete der Kunfst und Wissenschaft und im Handels
theil finder der Kaufmann und Industrielle alle Nachrichten, welche für ihr
on Interesse sind. — Unser Bestreben geht überhaupt dahin, unsern Lesert
rinen vollstͤndigen Ueberblick über die Tagesereignisse in allen Phafen de
offentlichen Lebens zu bieten.
Indem wir uns erlauben zum Abonnement auf die „Münchener
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beträgt, — ein Preis. der gegenüber der Thatsache, daß für denselben ken
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nennen ist.
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und derechnen die viergespaltene Petitzeile zu 10 Pfennige.
Muünchen, im Juni 1876.
Erpedition der „Münchener Nachrichten“
13. Fürstenfelderstraße 18.
Redaktion Drud und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert.