Tages eine schoͤne junge Dame eintraf, der die anwesenden jungen
Herren jsofort ihre Aufme⸗t amkeit zuwandten. Der Fremdling that
uch darin besonders hervor, woruber die. ander en jungen Leute ihn
nedten; ein Wort gab das andere und der junge cMann erklaͤrte
rundweg, das Mädchen gefiele ihm so sehr, daß Ner sie auf der
Stelle heirathen würde. Als die Andern unzlaͤubig blieben, propo
gitle er eine bedeutende Wette, Rach der Aunaqhme derselben
mochte er der Dame einen Heirathsantrag, wurde angenommen,
durch einen herbeigeholten Pastor getraut, stelte sein gewonnenes
Feld in und verschwand mit seiner jungen Frau — die ganj ein⸗
fach schon frühet, seine Fraa gewesen und ihm schon oft zum Ge⸗
winn solcher“ Weiten gehoifen hatie.“ J J
FPoris, 14. Aug. Vor den südlichen Thoten von Par'
dat sih Jeftern (Sonmag) ein ·bellagenewer iher Aagluͤds all· uge·
ragen. Auf der Kirchweih der Vorstadt Issy war der Luftschiffer
Triquet mit seinem Sohne, welcher als Acrobat in den Luften
leine Künste zeigen sollte. in einem Ballon aufgestiegen. Alles ging
anfänglich gut von statten; als aber der Ballon sich auf der
Ebene von Montrouge niederlassen wollter, wurde er von einem
—XX Unschlittfabrik geschleudert; der juuge Triquet,
der sich in der Gondel bejand, sprang auf das Commando seint
Valers heraus, aber leidex ohne zuvor das Seil abzuschnallen. an
welches er, sich für quilibristisden Exercitien angebunden
haite. So wuͤrde er durch den im Winde Nfatternden Ballon hin
und her und mit oller Gewalt gegen die Mauern des Fabrikgebäudes
geschleuderi,Der Vater, nur noch darauf hedacht, den Sohn aus
dieser furchtbaren Lage au befreien, warf Ballast ab und der Ballon
nieg einen Augenblid wieder empor; ehe aber Teiquet noch das
Seu anziehen konnte, au welchem sein · Sohn ich vebte, senlte der
Ballon sich, wieder und wurde dutch den, Wind aufs neue an
Daufer, Baume, Mühlen u. s. w. gettieben. Nun stürzten einige
Zersonen, welche Zeugen dieses grausen Schauspiels waren, dem
HZallon nach; ein Mann war so muthig „das Seil zu ergréelfen;
warde eine Weile am Boden mit fortgeschleift, aber zuletzt gelang
es ihm doch, das Seil um einen Baum zu rollen, und nun konnte
er min Huse der Anderen den Ballon zum Stehen bringen. Der
junge Triquet war aber inzwischen an einen Stein geschleudert
int ennfeeit durch die rotirenden Bewegungen des Ballons von
diesem los geriffen worden., Triquet, Vater, war sjelbst pielfach
verletzt und in einem der Ohn macht nahen Ziustande. Man jchaffte
ihn in ein Bauernhaus, wo er gepflegt und der Tad jseines Sohnes
ihm noch verheimlicht wird. Der, junge. Triquet wat ersi achtzehn
Jahre alt..
7Paris, 17. Aug. Unter einer eigenthümlichen Auklage
erschlen gestern der Pole Berey', der, wie er sagt, nah London
mustͤndig und dessen Gewerbe ild, den reisenden Enaländern in
Paris als Cicerone zu dienen;, vor der hiesigen Zuchpolizeigericht.
cr girg, am 10. d, M. Abends gegen 10 Uhr durch die rue
Vivinne und sang aus vollem halje in deutscher Sprache: 4
Sie sollen ihn nicht haben,
Den freien deutst en Rhein u. s. w.
Zu fseinem Unglücke kam aber der Haupimann Carriere vom
21. Vnierregimem, weicher Deutsch versteht, des Wege. Er horqhte
betroffen auf und trat salutirend⸗auf Verry zu, um ihm die Un⸗
chicichkeit · eines solchen Gesangs in einer Straße der franzosisaen
Haupisiadt zu verweisen. Verey wollie sich dies nicht gefallen lassen
ind fahr nur noch heftiger zu singen fort. Carriere erblidckte
Jjietin eine Provotation, rief einen Siadtsergeanten herbei und ließ
Verey verhasten? Osgleich der Letztere dor dem Gerichte wiederholt
dat dm jede beleidigende Absicht sern gelegen habe, dar er unmoögs
iich haätte doraussetzen lönnen, daß die Vorüdergehenden Deutsch per
anden.e ttat das Gericht der Auffassung des Hauptmanns Carriere
Anb ecurxiheilie Verey. wie man. aden wird. Ewas hart, zu
drei Monaten Gefängniß. Wenn man in Berlin jeden bestrafen
vollte, der · die Marseillaise singt ....
7 In Italien ist ein Aurort zur radikalen Heilung Schwind
iuchtiger Nenidect worden. Nach einer Reihe von Beodachtungen,
veiche im Krater der Solfalara Woeg Neapel und Pozzuoli an⸗
zestellt worden sind, hot das ollegium dec Aerzte des neapoli⸗
anischen Spitals füe unheilbare Aranke beschlossen. ein Krankenhaus
ur Behandlung Schwindsüchtiger daselbst einzurichten und versuchs
beise einige Kranken, welche sich im exsten und zweiten. Stadium
vefinden, hinzuschicdeun. ⸗Der Daudf, welcher dem Krater entströmt,
st naämusch nicht allein mit Schwefelan jondera auch mit Arjenit⸗
heilen geschwangert. Der obeneiwähnte Entschluß ist gefaßt worden,
ruchdem verschiedene Fälle einer radikalen Heilunn Schwindsüchtiger
estgestelt / worden sinde- welche in der Umgegend des Kraters zeib
veilige nur auf mehrere Wochen Quartier dezogen hatien.“ Der
Zratet ist Staatse'genthum. Wie wollen hoffen, daß der Bersuch
sum Besien der dielen rausend Opfes eintt Krantkheit, weiche bishet
ür unhe lbat galt, von glüchlichem Erfolg gekroͤnt wird.
ar London, A5. Aug. Wahrend der letzien 18 Stunden
jaben in London nicht weniger als 18 Brände stattgefunden, von
zenen Ddie meisten durch die augenblicktich hereschende Hitze — das
Thermometer zeigte gestern IMontag) Nachmittag 96 Grad Fahren
jeit m Schalten und 140 Grad in der Sonne — verursaq
hurden, Die Wandsworiher Wese x im Süden der Haupistadt,
land am Sonnabend zweimal in Flam men. Seit 1868 hat in
dondon keine so große Hitze geherrscht, wie gegeuwärtig.
Wie der „Times“ aus Madrid gemeldet werd, herrscht
in Spanien kine fürchterliche Hitze, wie eine jolche seit 1800 nicht
dagewesen. In Madrid schlafen Hunderte von Personen auf den
Daächern don Zaufern und auf Balcons. In“ Sevilla schlafen vielt
deute auf der offenen Straße. Die Temperatur ist 1010 Fahren
heit in schattigen Zimmern. Madeid ist gänzlich verddet und seint
Straßen find schweijsam.“ In Sevilla sind 40 Feldarbeier dem
Sonuenstich erle gen. Die Weinstöcke perdorren in Folge der
Zlühenden Hite. —8 J v
— 82 2 8—
—“69* 3
2Häuser“
am Kapellenstrindruch und eins
in den Großgärten/ hat zu ver
taufen 21
113. Pfleager.
3
Fin Buch, welches 60 Auf⸗
An erlebt hat, bedarf wohl
lagen weiteren Em⸗
fehlung, diese Thatsache ist ja
zer beste Beweis fuͤr seine Güte.
Für Kranke, welche fich nur eines
ewaährten Heilverfahrens zur
Wiedererlangung ihrer Gesund
seit bedienen sollien, ist ein solches
Werk von doppeltem Werth
ind ein; Garantie dafür, daß es
ich nicht darum handelt, an
hren Körpern mit neuen Arzneien
yerumzuerperimentiren wie dies
noch fehr häufig geschieht. —
gon dem beruhmien, 300 Seiten
larken Buche: „Dr. Airy's Na⸗
urheilmethode* ist bereits die 60.
ufiage erschienen. Tausende
and aber Tausende verdanlen
der in dem Buche besprochenen
deilmethode ihre Gesundheit,
ie die zahlreichen, daria ab⸗
—edrudten Rtteste beicrisen. Ver⸗
jume es daher Niemand, sich
ies vorzügliche populär⸗medi
einische, 1 Mark kostende Werk
daldigft in der nüchsten Buchhand⸗
sung hu laufen oder auch gegen
Finjen dung von 10 Briefmar ken
1o0 pig. direct von Richter's
BZerlags·Anstalt in Leipzig kommen
u lassen, welch' Letztere anf Ver⸗
angen vorher einen 100 Seiten
jarlen Auszug daraus gratis and
jranco zur Prufung versendet.
* Heute', Sonn tag 1
Harmonie⸗Musik
im Maier'schen Garten, ausge—
übrte von der Dudweilet
XXD
—XD
Lud. Weirich.
A
Uennan welche nun ·
mehr aus London,
wojelbst sie zwei Jahre als
Lehrerin der deusschen und
franzoͤsischen Sprache thätig
war, ju ihren Eltern (Ar⸗
restwerwalter dahier) zurüd⸗
lehrtee, cempfiehlt sich zur
Titheilnng von Undterricht
in der framcös iaohou
und engl. Sprache.
Anna Ficker.
dommer-Lur.?
Frust- u. Lungen⸗Leidenden
ann iein angenehmeres und siche
reb zugleich rein diätetisches Haus⸗
und Genußmittel empfohlen wet⸗
den, als den rühmlichst bekann⸗
sen rheinischen Trauben-
Arus Ionig in Flaichen a
AIcc —
Mark; derselbe MAX
allein mit nebi⸗ 8*
gem Fabrikftem⸗ J *
vel auf dem 3 J
Kapsfelverschluß. e
st läuflich in St.
Ingbert bei J.
KRriede⸗
— Hénute, Sonntag, Nad—
miftags 3 Uh 3
Harmonie⸗Musik
5 ———
Ein groß. Waaren schrauf
eine Theke, ein Windofen
und ein Backöfchen werder
Umzugs halber, dillig berkauft.
Zu erfragen in dec Exded
sos. Bl. ..
—
—
— — ⸗ 26 I
Ein Geselle
und ein Lehrling finden Stelle
dei Joh. Schmitt,
Zeugschmed. —
Jür Tüncher und Tapezierer·
* v
VPreißelbeeren
versende nach erjolgter Reife
schönster Qual'tat. das Liter —
28 Pfa. J
Beflellungen erbittet
Frau Schmwitt.
— — — N Bütqenbach, pofllodernd.
— —— — — —— — — — — —B AATTLTTCSLCLA — MA
7 Redaktion Drud und Verlag von F. x Hemet in St. Ingbert.
Sountaaßsblatt“ Nr. 3N
24.. zum Tapez'eren der Zimmer wird abge⸗
Makulatur.an in der Druckerei des ISt. Irgberier
nzeiger