Full text: St. Ingberter Anzeiger

die Zurückstellung den Angehörigen des letztern eine wesentliche Er. 
leichterung gewährt werden kann, d. Milifärpflichtige. welchen der 
Besitz oder die Pachtung von Grundftüchen durch Erbschast oder 
Bermächtniß zugefallen, sofern ihr Lebensunterhalt auf deren Be— 
wirthschaftung angewiesen und die wirthschaftliche Erhaltung des 
Besitzes oder der Pachtung auf andere Weise nicht zu ermöglichen 
ist, 6. Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etablisse 
ments, in welchen mehrere Arbeiter beschäftigt sind, sofern der Be⸗ 
trieb ihnen erst innerhalb des dem Mililärflichtsahre vorangehenden 
Jahres durch Erbschaft oder Vernächtniß zugefallen und deren 
wirthschaftliche Erhaltung auf andere Weise nicht moͤglich ist. Auf 
Inhaber von Handelshäusern entiprechenden Umfangs findet diese 
Vorschrift siengemäße Anwendung, f. Militärpflichtige, welche in 
der Vorb⸗ereinung zu einem Ledensberufe oder in der Erlernung 
einer Qunst oder eines Gewerbes begriffea sind und durch eine 
u erbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden,. 8. Militär⸗ 
pflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Auslande haben. 
F Seudem Straßburg daurch die neuen Werke eine 
Festung erstens Ranges geworden ist, detreiben maßgebende Militärs 
in Berlin die Erbauung der Eisenbahnlinie Straßburg⸗-Appenweier⸗ 
Freudenstadt⸗Reutlingen⸗ Ulm. 
fFrankfurc, 18. Jan. Daß die Anspruͤche der 
weiblichen Diensiboten sich voa Jahr zu Jahr steigern, ist eine 
stehende Klage dr Hausfrauen. Das Neuesieen dieser Beziehung 
ist, daß in diesen Tagen bei Annahme eines Zimmermädchens sich 
deffelbe ausbedang, sobald Eisbahn vorhanden wäre, ihr jeden 
Nachmittag zwei Stunden zun Schrittschuh⸗Laufen zu gewähren. 
FODresden, 19. Januar. Vorgeslern ist die Wittwe 
des Alexander Thomas mit ihren Kindern von Dresden nach Ham⸗ 
burg abgereist; ein Attache des amerikanischen Konsulats begleitete 
sie. Heute verläßt das Dampfschiff, welches die fast immer kränk— 
lche Frau nach Amer ka bringt, Hamburg. Das Ergebniß der 
Sammlungen, welche fuͤr die Wittve und die Kinder in Dresden 
von Amerikanern angestellt ward, soll 6000 Mark betragen. Im 
Uebrigen hatten mehrere Notabililtäten sich zur Annahme der Kinder 
erllärt was von Frau Thomas aber abgelehnl wurde, 
T. Brusfel, 18. Jaruar. Louise Lateau ist, wie aus 
Bois d'Haine gemeldet wird, am Sonntag früh gestorben. 
fWMarseille, 16. Jan. Bein Ausladen eines aus Ost⸗ 
indien gekommenen mit Zuckecrohr beladenen Schiffes machte man 
vor einigen Tagen die Entdeckung, daß drei große Schlangen sich 
im Scheffsraume befinden. Es gelung auch in kurzer Zeit, zwei 
Holzversteigerung Geshäfts Empfebiung. Cemuthliobkoit. 
aus Staatswaldungen des Kgl. Den geehrten Bewohnern von Montag Abend Zusammen⸗ Schreine ogelsan 
Reviers N hier und Umgegend zeige hiermit kunft bei Horst. —— hreiner Yogelsang. 
e h hez ebenst ane den i ven Der Vorstand. Rechnungen 
Am Samstag, den 20. ente an, ais 
Januar 1876, Bormittags 10 vorräthig 
Ube zu Pebäusel. —Ech uhmacher in “s, und u, Bogen, 
Schlog Unterweidenthal. —— „TT Briefpapier 
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Schlag Zuf. Ergtebnisse. on- 31. Nr. 7-10 4 60 Rpt, NFIIGB I22 I Maru, 
88 eichen Stämme. xꝛu ;en in Hefte Maric 250. 
—A Inhalt: — Feeh AMusette. Nr. 8. Schubert, Allegro mo 
18 fichten und kiefern dito. — d — —— BxJ 8* uc 
1bvirken dtto. con moto. 
13 fichten Sparren und Stangen Die Vorzũglichkeit der Standke'schen Bearbeitungen 
25 , Hopfenstangen. ist so allgemein anerkannt, dass es einer weiteren Um 
16 Ster buchen und eichen Werl⸗ pfehlung niebt bedarf. 
— g/ —XRX — E erlebte im Kurzer 
weibrucken, . Jan. 1876. F e unagen. 
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RVuhnann. en or betor Joseph Tonger, in Coln a. Rh. 
we. 3, Oberstadt. Musikalien- und Istrũmenten-Handlung. 
Redaltien drud un Veria x. — — 
derselben mit vergifteten Trauben zu tödten, während die dritte 
nicht anbeißen wollte. Heute Morgen ge lang es nun, auch das 
dritite Reptil mit vergifteter Milch zu tödlen. a 8* 
f*Condensirtes Bier. In Frankreich ist ein neues 
Verfahren der Bierfabrikation patentirt worden, wornach dasselbe in 
condensirter Form als Tafeln oder Extract versendet werden kann. 
Zu 1000 Liter Straßburger Bier sind 380 400 Kilogr. Malz 
oder gekeimte Gerste, 7—8 Kilogr. Hopfen und ca. die Halfte der 
sonst verbrauchten Quantität Hopfen erforderlich. Diese Masse wird 
mit etwas gährungsfähigem Zucker eingekvcht. Zur Bereitung des 
Bieres mischt man 100 Kiloge. Exiract mit 100 Liter Trintk. 
woasser und thut nach 24 Stunden das Ferment zu. Alle 12 
Stunden wird das Gefäß mit Wasser vollgefüllt und nach Verlauf 
von fünf Tagen ist das Bier genießbar. Das Ferment muß ge⸗ 
trennt verwabrt nut erst wenige Tage vor dem Verbr auch dem 
Biere zugesetzt werden. Der Ertroct ist in Büchsen oder Tafeln 
von je ein Liter Bier Inhalt verpackt und die entsprechende Quan⸗ 
titaͤt des Ferment in Separatpaqueten beigegeben. 
r* Unglücksfaul oder Verbrechen? Ein unerhörter 
Vorfall hat sich in Saint⸗«Genis⸗Laval bei Lyon ereignet. Es 
handelt sich um nichts Geringeres, als um einen in seinem eigenen 
Dfen verbrannten Bäder. Ein gewisser Vallier beetrieb mit seinem 
Hruder in Saint-Genis-Laval eine Bäckerei. Am Mittwoch srüh 
5Uhr kam der Aeltere der beiden Brüder aus seinem Zimmer 
herab, um seinen Bruder, der die Nacht hindurch gebocken hane, 
in der Arbeit ebzutösen. Er sucht denselben Überall und findet 
ihn nicht, er ruft seinen Namen, Niemand antkwortet. Indessen 
bemerlt er bald einen widerlichen Geruch in der Bacsstube, der 
ihm die Kehle zuschnürt. Der bereits abgestochene Semmelteig 
and da, um in den Ofen geschoben zu werden. Das Ofenloch 
var weit geössnet, die erlöschende Gluth verbreitete bereits ihre 
letzte Wärme. Vallier blicht in den Ofen und bemerkt zwischen 
der verklimmenden Asche den völlig verkohlten Leichnam seines 
Bruders. So wen'gstens erllärt der Ueberlebende der beiden Brüder 
den Nachbarn, die auf sein Geschrei herbeistürzten, diesen Hergang. 
Bis jetzt ist der Vorfall noch nicht aufgeklärt, doch vermuthet man 
allgemein, daß hier kein bloßes Unglüch, sondern ein Veabrechen 
vorliegt.