Sl. Ingberler Anzeiger.
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Die Expedition.
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.. Deutsches Reich.. 73 —
. München, 18. Sept. Der Könighat den Stiftsdecan
Enzler zum B'ischos von Speyer und Pater Ambrosius zum
Bischof von Würzburg ernannt . 7 4
Berhin, 16. Sept.“ Die Reichsregierung beabsichtigt die Ein⸗
hringung eines Gesetzentwurfs wegen prov'sorischer Verlängerung der
Fisenzoͤlle mit Rücksicht auf die gegenwürtige Lage der Industrie
ind die bevorstehende Erneueruug det Handeisverträge- (A8. )
— Berlin, 16. Sept.Abends. Nach der „Nordd. Alla. Zta.“,
ind die türtischen Friedeusbedingungen fast sämnmlich;osobohlefix
die europäischen Mächte als Serbien unanmehmbar.Die Rational-
eitung“ enthält ein Telegramm aus Wien; wonach dem dortigen
au⸗ wärtigen Ministerium ein fürkisches Memoire überreicht worden
ei, darnach ist die Pforte bereit, Frieden zu machen und Räth⸗
ichläge der Mächte über die Bedingungen entgegeüzunehmen. Feft⸗
gebalten wird am Besatzungsvecht, Kriegsentschädigung, Reduktion
»es Heeresstandes und Hulbigung des Fürsten Milan,
Aussand. 7
Wien, 16. Sept. Die von der Pfotte den Vertrekern det
Broßmächte mitgetbeilten Friedensbedingungen sind folgende:
1. Die Darbringung der Huldigung des Fürsten von Serbien
n Konstant'nopel. .77
2. Die Besetzung der vier durch“ der Ferman' des Jahres
1838 der Obhut Serbiens anvertrauten in türkischem Besitze von
Alters her gebliebenen Festungen nach den Bestimmungen des Proto⸗
rolls vom 8. Sept. 1862. . a4.5
3. Abschaffung der Milizen. Die Mililärmacht zut Aufrecht⸗—
haltung der Ordnung im Inunern wird 10,000 Mann und 2
Batterien nicht übersteigen.“ A — 3
4. Gemäß Ferman von 1249 wird Serbien die aus den
Rachbarprovinzen dahin ausgewanderten Einwohner zurücksenden und
ausgenommen die von Aliers her in Serbien bestandenen Festungen,
die später errichteten Befestigungen vollständig demol ten müssen.
5. Wenn Serbien nicht im Stande ist, die noch näher festzu⸗
zellende Keiegsentschädigung zu bezahlen, so wird der gegenwärt'ge
Tribut um die Zinsen der Kriegsentschädigung erhöht.
6. Das Recht der kück'schen Regierung, eine Belgrad mit der
Nisch'er Eisenbahn verbindende Bahnlinie dzu bauen und dieselbe
durch türkische Agenten oder eine Gesellschaft ihrer Wahl betreiben
zu lassen.
Bezüglich Montenegro's wird- man sich an dem „Status quo
ante“ halten. Sobald die Mächte ihr Urtheil über die Friedens—
bedingungen abgegeben haben werden, wird die Pforte in 24 Stunden
den Befehl zur Einstellung der Feindseligkeiten geden. .
Konstantinopel, 16. Sept. Bei einem in Seraskiate
ibgebaltenen Bankette sagte der Sultatu: Unsere Abächten sind stets
zuf den Frieden gerichtet. Doch muß maun die'es Ziel dutch eine
zut organisirte Armee erreichen.
Petersburg, 16. Sept. Die Nachricht der Pariser France“
iber ein angebliches Schutz⸗ und Trutz- Bündniß zwischen Rußland
ind Deutschland wird von bestunlerrichteter Seite als müßige Et—
indung bezeichnet. —
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* Vermischtes. n
F Zweibrücken, 26. Sept. (Pf. K.) Diejenigen Staats⸗
zürcger, weiche als Geschworene für die Schwurgerichtsverhandlungen
es dritten Bierteljahtes 1876, beginnend am 25. 1. Mis., zur
kinbernfung gelangen, werden diesmal länger, als man es in der
gzfalz. seit, den letzten Jahren gewohnt war, durch die Ausübung
hres Ehrenamtes in den Mauern unserer Stadt zurückgehalten
werden. Es sind nämlich bis jetzt esff Fälle verwiesen und werden
die nachgenannten Personen an den dabei bezeichneten Tagen zur
Aburtheilung kommen, nämlich: 1) Am 25. September, Morgens
3Uhr: Franz Sauerhöfer, 24 Jahre alt, Dienstknecht aus Haß⸗
och, wegen Raubs, räuberischer Erpressung, Privaturkundenfälschung
und Betrugs; Vertheidiger: Anwalt Gießen. 2) UAm 26. Sepibr.,
Morgens 8Uhr: Susanna Steinbach, 80 Jahre alt, ledige Dienst⸗
nagd aus Stambach; wegen Kindsmords; Vertheidiçer: Rechtscan⸗
zidat Eugen Kieffer. 3) Am selben Tage, Nachmittags 3 Uhr:
dathariua Diehl, 23* Jahre alt, ledige Dienstmagd aus Moorbach,
uletzt in Neuhofen, wegen Kindsmords; derselbe VBertdeidiget. 4) Am
27.' Sepibr. Morgens 8 Uhr: Nikolaus Jost, 26 Jahre alt,
ediger Fabrikatbeiter von Hemshof, Gemeiade Ludwigshafen, wegen
kbrperverletzung mit födilichem Erfolg; Vertheidiger: Rechtscandidat
Dümmler. 5) Am 28., 29. und 80. Septbr., jedesmal Morgens
3Uhr: Daniel' Imo,“ 37 Jahre alt, Tagner von Sch'ffetsiadt,
vegen Todischlags, (eines Waldhüters) underechtigter Jagdausübung
ind Dienstbeleidung; Verthe diger: Anwalt Rosenberger (67 Zeuhen).
3) Am 2. Oktobet, Morgens 8 Uhr: Hesnrich Stengel, 68 Jahre
nit, Maurer von Birkenhördt, wegen Körperverletzung mit tödtlichem
Fefolg; Vertheidiger: Anwalt Tisch. 7) Am felben Tage, Nach—
mnittags 8 Uhr: Kathariua Christ, 27 Jahre alt, ledig, aus Kall⸗
tadt, wegen Kindsmords; dersebe Vertheidiger. 8) Am 3. Oktober,
Mor‘ens 8 Uhr: Lorenz Karl, 25 Jahre alt, lediget Bürstenmacher
»on Ramberg, wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit födtlichem
xrfolg; Vertheidiger: Rechtäcandidat Männer. 9) Am selben Tage,
sachmittags 3 Uhr: Katharina Spiegel, 27 Jahre alt, ledig, von
Steinwenden, wegen Kindsmords; Veriheidiger: Rechtscandidat
Ddürumter. 10) Am 4. Oktober, Morgens 8 Uhr: Joseph Weber,
16 Jahre alt, Taguner von Mehlbach, wegen Todschlags; Ver⸗
heidiger noch nicht destimmt. 11) Tag und Vertheidiger noch nicht
bestimmt: Karl Bregaldino, 1692 Jahre alt, Schuster von Pir—
masens, wegen Todtschlagsversuchsß. —.
F Aus der Pfalz. Der Abschied für den Landrath der
Pfalz ist erschienen und im Kreisamtéblatt Nr. 538 verbffentlicht.
Der Voranschlag der Kreis-Einnahmen und Ausgaben ist mit je
1,j881,154 Mark 57 Pifg. genehmigt. Die Kreisumlage für 1876
eträgt 46*2 pCt. der gesammten direkten Steuern des Regierungs—
vezirkes. Nachdem dos Verlangen des Landrathes um weltliche
Distriktsinsp ktören aus denselben Gründen wie im Landrathsabschied
von 1875 abschläglich beschieden ist, heißt es weiter: „Da nach
em gegenwärltigen Stande des öffentlichen Rechts eine Verbesserung
jer Schulaufsicht nur durch eine weitere Ausbildung des Instituts
er streisschulinshektoren, das sch während der kurzen Dauer seines
Bestaundes vollkommen bewährt hat, erreicht werden kann, so beauf⸗
ragen Wir Unsere Kreiscegierung, das Postulat auf Anstellung von
)rei weiteren Kreisschulmspeltoren, wilchem der Landrath dei seiner
ziesmaligen Versammltung die Zustimmung versagte, bei der nächsten
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Bedarf in das Kreis-Budget pro 1877 einzustellen.“
f In Kaiserslautern ist am Samstag ein noch im Bau
hegriffenes Haus eingestürzt, wodurch ein darin beschäftigter Arbeiter
io schwerverletzt wurde, daß er in das Hospital transportirt
verden mußte.
7 Der protestantische Pfarrer Weinmann in Kusel mußte,
vie die „Kus. Ztg.“ meidet, am vorigen Freitag nach der Kreis—
rrenanstalt Klingenmünster derbracht werden.
f Der „L. A.“ schteibt aus Billigheim, 14. Seph: Auf
Ainem Grundstüche des Tünchers Brechtel dahrer befindet sich ein