Full text: St. Ingberter Anzeiger

4 Paris, 6. Nop. Der letzle der Grenadiere, welche 
ju Siärte von 800 Mann Napolcon nach der Insel Elba als 
Leibwathe begleitet hatten, Lou's Buruin. ist vorgestern in dem hohen 
Ater pon neunzig Jahren in dem Zufluchtshaufe Larochefoucauld 
u Patis gestorben. Burtin war Ritter der Ehrenlegion. Das⸗ 
selbe Asyl beherbergt noch einen dreiundachtzigjährigen schr rüstigen 
Freis, Namens Gase, welcher de Schlacht von Waierloo mit 
gemacht hat. 
F'In Madrid spelt sitd eben ein neuer Spitz der Bank⸗ 
schwindel ab. Auch h'er ist es ein Frauenzimmer, das unter dem 
Bersprechen einet 20procentigen mongtlichen Verzinsung dem Publi⸗ 
sum seine Kopitalien ablockt. Vergebens fucen die Bankiers und 
Sparbanken dem enigegen zu arbeiten; das Pablikum holt seine 
Depositen ab und bringt sie der Schwindlerin, so daß sie schon 
Millionen bekommen hat. Der Zudraug ilt do groß, daß die Auf⸗ 
bieinng der Palizei sich noͤthig gemacht bat, um die Ordnung unter 
den Hunderten auftecht zu erhalten, welche Stunden lng Motgens 
warten, bis die Thüren dec Bank ich offnen. Das Ende sagt 
sich jeder Vernünftige selbst. 
rDie Kosten des Krimkrieges. Angesichts der russisch⸗ 
cürtischen Kriegsbeänistigungen dürfte die Mintherlung der Kosten 
des Krimktieges nicht uninleressant fein. Dieser Krieg hat ernen 
Aufwand erheischt für Großzbritarien von ca. 78 Millionen Pfund 
Sterlang. für SFrankreich ca. 1348 Milliouen Frauken, für Rußz⸗ 
sand, dach der Funahme der Staatsschuld bemessen, ca. 600 Mil⸗ 
lionen RAubel, 
Wasfhinugton, 3. Nov. Der Oktober ˖Bericht des land⸗ 
w'rihschaftiichen Bureaus veranschlagt die Getreide⸗Eruie auf 245 
Mullionen Bushel, ein Sechstel weniger als im Voriahr. Die Qua⸗ 
iitat ist dagegen besser. Haberernte gegen Borjahr 23 PCi. g erin 
gzer, aber doch gute Mittelerute, 
Bauamtmann kn Weiden MOberbfalz) der Assessor des Straßen⸗ 
ind Flußbauamtes Kaisers lautern L. Jakob befoͤrdert. 
Iie Vedeck on ver⸗·it· — n 
Intereasanit 
at die in der heutigen Nummer underer Zeitung sieh befindendo Glueks- 
æeige von Samuei Heckscher senr. in Hamburg. Dieses Haus hat sich 
ureh seine prompte und verschwiegene Tusccahlun der hier und in der 
ngegend gewonnenen Betrãge einen qermassen guten Ruf erworben, 
ααν π3lsesS Inserat vehon an dieser Stelle auf- 
uerksam machen. 
— — M — — —— — — — — 
„Dor uns siegt in e nem einfachen aber ansprehenden Ge⸗ 
bande ein alier⸗, liebet Hausfreund, der uns shon in unserer 
rüheflen Kindhet vom Weihnachtstische mit hellen freundlichen 
lugen andlickite und, mit Jubel empfaugen, des Keindes Geist und 
gemisih dauernd zu sesseln wußse. Es sind „W. Hey's Fabeln 
nit —A v'on O Spekter“, Gotha, Friedrich Andreas 
Zerthes; 2 Boe. a Bd. in großer Ausgabe M. 3. 50, in kleiner 
lusgabe M. 1. 50),ein in seiner chlichten Einfachheit und in 
nen nie veraltenden Geistesformen wahrhaft elassisches Kinderbuch. 
PWenn der selige Verfasser d'eses Jagendschatzes, der schlichte Pfarret 
son Ichtershaufen, wüdte, wie viel Tant ihm im Geiste für seine 
Jabe von den Eltern gespendet wörden ist und wie viel Freude 
7 den Kindern mit stinem Fabelschatze bereitet hat und immer 
ereien wird, da n hänener wohl ein Recht, von sich sagen zu 
ürfen:“ Ich habe gewiekt nach bestem Wissen und Gew ssen; aber 
zah ich dieses Büchlein für die Kleinen schrieb, ist wohl eines 
Menschen Leben werth! — — Draumfen stürmt es und der Regen 
hlägt rauscheud gegen die Feuster, es ist traulich am warmen 
Zfen; bald werden Dächer und Seraßen die weiße Schneehülle 
ragen und das Ghristkerdd wird wieder bei uns einkehren. Die 
Tiederherzen sch'agen ihm schon jezt erwartungsvoll entgegen; wer 
den Hienen wicht allein eine großze Frerde, béeteien, fsondern auch 
die erssen Samenlörner geistiger Eczichung in die jungen Herzen 
sireuen will, der lege Hey's Fabelu? in die Ueinen Hände 
— er wird sehr bald die junce Geister⸗Saat aufgehen sehen. 
¶ Thütinger Heutfteund 1876, Nr. 46.) 
Dienstesnachrichten. 
Die beim Landbauamt Amberg erled gte Assessorsstelle wurde 
dem Staatsbaupraktikanten F. Strassec, z. 3. Abtheilun gsbaumeister 
dei den Eisenbahnen in Mühlhausen in Elsaß, verliehen, unnd zum 
— 
Conventionelle 
Hansversteigerung. 
Denlag, den 183. Nodember 
. J. Vormittaas 10 Uhr auf 
der Amtsstube d's unterzeichneten 
Notars wird auf Beteeiben vou 
Oftto Weigand, Kaufmann 
in St. Zugbent, in seiner Esgen⸗ 
schaft als iubtogirter Gläubiger 
bou dein alda wobuhafien stauf⸗ 
manu Joh. Joseph Grew nig 
and dieser als Rechtsinhaber 
von dem in Kaiserslautern wohn- 
haften We nhändler und Guis⸗ 
besitzer Peter Müller, jun. — 
Lezierer in den Rechten der 
Weinhandlung Gebrüder Stief 
bon hier. 
Blieskasteler Straße gele⸗ 
genes 2stöckiges Wöhnhaus, 
dofraum nebst Keller, neben 
Schuhmacher Weidmann und 
Peter Schwarz.. 3 Tecim. 
Fläfe enthaltend. 
Das Haus rebst Hof ist voll 
fändig abgetdelt. 
Sauer, kgl. Noter. 
Kirchweih-Sountag 
Freimusik. 
Montags 
22 13 
Kirchweih. 
Sonutag und Montag, Nuch 
nittaas von 3 Udhr ab 
A— l'α— 
P. Schweitzer. 
aus'm Höfchen. 
Ter Umierzeichnete empfiehlt 
sein Lager und grobe Auswahl in 
— 
Holzschuhen 
nit und oͤhne Filz von den 
seinsten bis zu den 'ordinärsten 
Sorten. 
P. Brill, Seiler. 
Tis ein wahrer Sehatæ 
r die unglücklichen Opfer 
jer Selbsthefleckung und ge- 
reimer Ausschweifungen hat 
ieh das berühmte Original- 
Meisterwerk, derJugendspiegel', 
bewahrt. W. Bernhardi, jetzt 
in Dresden-Blasewite, 
rersendet diesen treuen Heltfer 
in der Noth für 2 Mark. 
Magen⸗ und Darm⸗ 
latarrh 
der chr onische Verfchleimung der 
Berdauungs⸗-Organe und deren 
o zahlreichen Neben⸗ und Folge⸗ 
eiden werden rit bestem Erfolge 
zründlich geheilt. Krauke dieser 
ilrt wollen nur so viel Ver⸗ 
rauen fassen und alles Nähere, 
owie die zahlreschen Atteste, 
zeren ˖ Aussteller nicht öffentlich 
jenannt fein wollen. gratis u. 
ranco in Empfang nehmen. 
Heide Golstein). 
IJ. J. F. X 
Mehrere Jahre bitt ich bereits 
in heftigem 
Magenkatarrh, 
er allen at ztlichen Mitteln trotzte, 
ind ich glanbte schon, es gebe 
eine Hülfe mehr; da las ich 
n der „Augsb. Abendztg.“ die 
LInnonce d.s Herrn J. J. F. 
Zoppen Heide (Holstein), wandte 
nich an deaselben und bin durch 
eine Pulver von meinem Haupt⸗ 
eiden befteit, wosür ich Herrn 
Popp nicht genug danken kann! 
Freilasstng. 1.April 1876. 
Amalia Schauer, 
Zohlmeisters Wwe. 
Obiges bestätigt die Gemeinde⸗ 
—XX 
L. 8.) Eperl, Bürgerm. 
Georg Jung. 
eonra 
die in St. Ingbert wohnhaften 
Ehe⸗ und Ackerbleute Jatob 
Lohmer und Katharina Ries⸗ 
deck die nadhezeichnete Liegen⸗ 
schaft wegen Nichtdezahlu g des 
Acqtisitionspreises zu eigen 
wiederverste:gert nämlich: 
PlNr. 2863. 15 Decimal. 
Garten auf der Meß, Ge⸗ 
matkung von St. Ingbert, 
jetzt ein darauf erbautes 
Wohnhaus mit Scheuer, 
Stall, Killer und Hofraum, 
Fatten und sonstigen Zu⸗ 
dehötöden neben Nolaus 
Weber und Weg. 
Sauer, kal. Nokär. 
Hausversteigerung. 
Dienstag, den 14. If. Mis. 
Nachmittags halb 2 Uhr, zu St. 
Ingbert bei Wirth Schmitt laßt 
deschaftsagent Bechthold von 
da zu eigeu versteigern: 
ein zu St. Inabert in der 
Frisch dete lierter suüher Alseng⸗ 
—X 
WMWo st 
ei EB-·. MaALxa, 
Wernhandlung. 
»gisersläutern. 
Diee 
IOrIStopfen-u. IoIE- 
Spunclen-Fabrile 
von 
P. J. Woll & Sohn, St. Ingbert 
ewpsiehlt ihre Fabrikate, als: Korkstopfen, in jedem 
Zealder und seder Qualität, sichten und eichen 
Soizspunden, sichten, eichen und buchen 
Querfcheiben zu Fabrilpreisen. 
Lager in: Brauerpech, Flaschenlack, Me⸗ 
callkapfeln, Korkmaschinen und verkorkten 
Krahnen. 
Hanf -Couverts. 
nit jedet beliebigen Firma be⸗ 
rudi, sind billig zu haben in 
»er Druckerei von 
F. X. Demetæz. 
— 
äñ