Full text: St. Ingberter Anzeiger

Universal Erben eingesetzi, habe. Tas Erbe beträgt eiwa zwei 
Millionen Franks, — vorausgesetzt, daß es nicht in türkischen Pa⸗ 
pieren angelegt isht. 
F Nom, 9. Nov. Das Begräbniß Antonelläas ist gestern 
früh in aller Stille vollzogen worden. Der päpstlich— Adel, die 
Diplomaten nahmen aun den heute Statt gehabten Exequien Theil, 
die Bevöllerung verhielt sich gleichgittiga. Das Testament ist bis 
jetzt nach nicht aufgefunden. Der Nablaß soll über 50 Millionen 
Franken detragen. 
F In dem chinefischen Theater in St. Franzisko enthand 
am 30. Okt. falscher Feuerlärm und verurfachte eine furchtbare 
Aufregung. Alles eilte nach den Ausgängen und in dem Gedränge 
wurden 20 Personen erd ücht und 70 mehr oder meniger verieß 
Die Chinesen verweigerten jedwede Hülfeleistung und die Schau—⸗ 
spieler wollten das Stück zu Ende bringen, bis die Polizei ein⸗ 
ichritt und das Herablassen des Vorhangs befahl. 
4 Man schreibt aus Kairo: Die mysteribse und höchst 
bellagenswerthe Seuche, die den Pferdestand Euhptens ergriffen hat, 
lüßzt au Heftigkeit noch immer nicht nach und wied viellecht übere 
haupt erst dann aufhören, wenn sie michts mehr zu zerstören vorx⸗ 
findet. Nach einem amtlichen Rapporte, dir vor kinigen Tagen 
qusgegeben wurde, waren, die Kavaleriepferde inbegriffen, nicht 
weniger als 15,000 dieser edlen Thiere der Eeuche zum Opfer 
gefallen. Bedenkt man, das Kapitel pes Budgets des Auswärtigen 
angenommern. 
f Nach der „D. landw, Pr.“ ist die Einfuhr frischen Fleisches 
us Amerika nach Englaud während der großen Somm erhitzi dieses 
Jahres wit bestein Erfolg und zwar ohne Chemikaliez: and Sal, 
Jux Ausführung gekommen. Die Rinder werden zu dem Zweche 
bon den Weideflächen Chicago's 120 Meilen weit per Bahn nach 
Mew⸗Nork geliefert, dort geschlachtet, de Halbseiten iu Calico gehüllt 
und darguf in d'e Hald eines der schnellen ZehenTage-Dampfer 
aujgehüͤugt. In diese das Fleisch bergeuden Sch fferäume wird be⸗ 
sändig kalte Luft g pumpt, die mittelst Schwefeljaure und Kollk ge⸗ 
trocknet, durch in Eis liegende eiserne Röhren streihl, eine Tem ˖ 
peratux von 10 C. nicht übersteigt und das Fleisch vor jedem An⸗ 
flug von Zersetzung bewahrt. Die gesammte Reise und Procedur 
wahrt eiwa 14 Tage und es wird die Qualität des Fleisches als 
eine vortressliche bezeichnet. Es ist die Lieferung von wöchenlich 
400 Tonnen zu 20 Centner in Aussicht gestellt. Auch d'ie von 
Tanada versuchte Einfühtung von lebeuden Ovsen nach England 
ist mit Erfolg gekrönt gewesen, doch weniger profitabel, da der 
Transport von 100 Stück 7 Pfd. St. per Kopf betraaen bat. 
LAieustesnachrichten. 
Der Assistent am humanistischen Gymnosium in Spcyr, J. 
G. Jungwirth, wurde zum Studienlehrer an der isolirten VLatein⸗ 
schule Winnweiler ernannk 
Gemeinnütziges. 
4 Pflanzen im Schutzimmer sind ein ausgezeichnetes Mittel 
zur Verbesserung der in denselben oft herrschenden sclechten Luft 
und ist in padagogischen Zeitschriften hierauf schon vielfach hinge⸗ 
wiesen worden. Durch das Athmen von oft achtzig Kindern in 
einem Raum wird nämlich eine Menge Kohlensfäure erzeugt, die von 
den Blättern der Pflanzen begierig eingesogen und unter der Ein⸗ 
wirkung des Sonnenlichts in ihre Bestandtheile, Kohlenstoff, und 
Sauerstoff, zerlegt wird. Da die Pflanzen den für ihr Wachsthum 
notbwendigen, auf unsere Gesundheit aber schädlich einwirkenden 
Kohlenstoff behalten und den für unser leiblihes Gedeihen so unge⸗ 
nein wiwtigen Sauerstoff der sie umgebenden Luft wieder zurückgeben, 
auch durch ihre Ausdünstung von Wasserdämpfen die Schulstuvenluft 
vor allzugroßer Trockenheit schützen, so jollte man sich dir Aufst:llung 
von Blattpflanzen in Schulzimmern, besonders in denen durch heiße 
duft erwärmten, recht angelegen sein läfsin. Es werden sich gewiß 
iele Eltern finden, die in dieser Beziehung die Bestrebungen der 
Schule udlerstützen und fördern helfen. 
Oelfarbenzunstrich der Fußböden. Zur 
derstelklung eines solchen bediene man sich ausschließ'ch der Erde⸗ 
sarden, Alle Ferhben, denen Bleiweiß zugefetzt wurde, sind zu 
veich und treten sich leicht ab. Be' einem mit Oelfarbe ancestrichenen 
Fußdboden, der sich unverhältnißmäßig rasch abtritt, kann man sicher 
ein, duß die Farbe mit Btesweiß versetzt wurde. Es gesfchieht 
dieses in der Regel, weil solche Farben besser decken und sich bes 
quemer ftreichen lassen. Selbst die Anw⸗ndung des mit Blieiglätte 
jekchten Fermesses ist zu v rwerfen und Firxniß vorzuziehen, der 
nit bdorsauerem Manganoxydul gekocht ist. Man gibt in der Regel 
wei Anstriche. Hierhei hat man vor Allem Sorge zu tragen, daß 
nan den 3zweiten Anstrich nicht ehec aufträgt, als bis der erste 
döllig trocken. 
Soll der mit Oelfarbe angestrichene Fußboden noch einen he⸗ 
onderen Glauz und die obere Decke eine größere Festigkeit erhalten, 
o überstreicht man ihn wohl auch noch mit einem sogen. Fuß bodeu⸗ 
ack. Einen sehr guten Lack d'eser Art bereitet man sich auf folgeudz 
Weise: Man löse 30 Gramm Schellack in 125 Gramm Spixitus 
„on 80 Proc. auf, sfüge der Losung 4 Gramm Kampfer zu und 
iterire dieselbe durch ein leineues Tuch von dem Bodensotze ab, 
Nit diesem Lach bestreicht man den Fußboden. Die obere Dede 
vird durch den Schellak fester. Tritt üch dieselbe ab, so hat mon 
nur von Zeit zu Zeit den Lacküberzug zu erneuern, um einen stets 
glänzenden und leicht abwaschbaren Fußboden zu besitzen. 
net ”ü — 
Aeber Spie werke. 
Im Inseralentheile unseres Tiaties finden unse e verehrten Leser und 
chönen Leserinnen wiederum, wie alljährlich, die Empfehlungen der weltbe⸗ 
rühmten Spielwerke von Herrn J. H. Heller in Bern. Derselbe liefert 
ese so alljemein beliebten Werke in einer geradezu staunenerregenden Voll⸗- 
ommenheit, wir können daher Jedem, der nur ein wenig Freude an Musik 
zat, nicht warm genug empfehlen, sich ein Spielwerk anzuschaffen, und bietet 
ie bevorstehende Weihnachtszeit die schönste Gelegenheit hiezu, auch kann 
lein Gegensiand, noch so kostbar ein solches Werk ersetzen. 
Waͤs kann wohl der Gatte der Gattin, der Bräutigam der Brant, der 
Freund dem Freunde Schöneres und Willkommeneres schenken? — Dem 
deidenden, dem Kranken gewährt es die größte und angenehmste Zerstreunng, 
ergegenwärtigt glücdlich verlebte Zeiten; dem Einsamen ist es ein treuer 
Zeselschafter. es erhoöht die Gemüthlichkeit der langen Winterabende im häus⸗ 
ichen Kreise u. s. w. 
Hervorheben möchten wir noch ganz besonders die nur zu lobende Idee 
zieler der Herren Wirthe, die ig ein jolches Werk zur Unter haltung 
hrer Gaste augeschafft. Die gemachte usgabe hat dieseleen, rie uns von 
achreren Seiten bestätigt wird, nicht gereut; es erweist sich somit auch deren 
zraltischer Nuzen auf's Evidentesie und möchten wir allen Herren Wirthen, 
zie es his dahin unterließen, anrathen, sich ohne Säumen ein Spielwerk 
anzuschaffen. 
Wir bemerker noch, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine ganz fein 
zurchdachte ist; die neuesten, sowie die beliebtester älteren Opern, Operetten, 
Tänge und Lieder heiteren und ernsten Genres finden sich in den Heller schen 
Werten auf das Schönste vereinigt. Kurz wir können keinen aufrichtigern, 
und wohlmeinenderen Wunsch an die geneigten Leser und Leserinnen unseres 
Blattes aussprechen, als den, sich recht bald in den Biitz eines solchen Spiel⸗ 
verkes zu jeßen; reichhaltige illustrirte Preis-Courante werden Jederman 
franco zugesandt Auch ist direkter Bezug schon deßhalb zu em 
pfehlen, da vieleroets Werte fur Heller'sche ausgegeben werden 
die es nicht sind. 
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Geschäfts-Empfehlung. 
Waschen und Bügeln — Trunksucht — 
vesorgt Ww. Th od. Schneider heile ieh sicher und gründlich 
vohnhaft ver Iik. Alingel, mit oder ohne Wissen des 
Hopelius'iche Glashütte. Prinkers, so dass demselben 
Heimliche Gewohnheiten das Trinken total zum Ebke! 
rerderhliehe Ausschweifungen, wird 
lio daraus entstehendon ner- Ueber 1000 gehält. 
dean daer korper siohen Sehvi- F. Erone in Ahaus Westl. 
hezustände, finden tactvolle 1 
Zesprochung in dom herühmten Makulatur, 
Riginal -Meisterwerke „der mehrere Ceniner, werden abge- 
Jugendspiegel, das für 2 M. geben in der Denckere' d. Bl. 
von W. —— jetat inn Augemeine 
Dresden-Blasewitꝛ, zu ho— 4 
Rechnungen 
Die Tronner Fahnen- (ohne Namen) 
Fabrâ ic in Bonn a. Rh. lie⸗ Nin As, Laun. le Bogen sird 
jert auch Thealer-Tekorat onen, vorräthiag bei 
P. BReru hardi, Baͤcker. auf Stoff gemalt. —AXXI 
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Fedallion Truck und Veriag von F. X. Temet in St. Ingbert. 
Ennem geehrten Publikum von St. Inghert uud Umgegend 
wache ich hiermit de ergebene Mitthilung, daß ic das auf der 
reuen Schmelze gel gene Haus von meinem Satwiegervater C. 
xisenacher kauflich übernommen hahe. — Die bis 
etzt von Hen. Mih. Volk doꝛtselbst betriebene und 
on mir übernommene 
—72 
—elas chaafit 
dich am Donnerstag, den 16. Nov. 
»fnen und verbunden mit meiner 
Icereĩ 
und Lebkuchenbacken fertbetceiben. 
Es wird mein Bestreben sein, nebst einem guten Gias Bier. 
sawie reinem Nieder: und Obermoicheler Wein (eignes Gewachs) 
den verehtlichen Besuchet in jeder Weise zufrieden zu stellen. 
Um geneigle Kundschaft bittet