An das Hotel de Dien werd Zeuietzte Hund angelegt, man ist
eben mit der Dekorat'on der Nebengebäade desselben besch iftigt,
das Ganze ist mehr massiv, als schön. In Haupthofe des Ge—
päudes wird eine Art Tertasse anzelegt, ein Garten zum Spazieren
für die Kranken. Sobald dieses neue Hotel Deeu fertig sein wird,
wird man mit dem Abbruch des alten beginnen, um die Kathe⸗
drale von Paris freizulegen. Auf dem Boulevard Saint Ger—⸗
main, welcher die Hauptstraße des linken Seine-Ufers werden
wird, erheben sich an beiden Seiten die Neubauten, und diese An—
lage wird bald vollendet sein. Die monumentale Fontaine in
der Straße Grenelle St. Germain wird abgetragen und an der
Ecke des neuen Boulevard Saint Germain und au der Straße
du Bac wieder aufgehaut werden. Man verschönert auch die Ume
gegend des Pantheon. Auf der linken Seite der Straße Souiflot
wird eifrig am Abbruch gearbeitet; kurz, die Pariser könnten
dlauben, daß Herr Heußmann wieder am Werke sei. Während
des Monats Oktober allein sind zun Zwicke der neuen Straßen⸗
jührung 211 Häuser niedergelegt worden, an denen fre:lich in ars
chitettonischer Beziehung Nichts verloren ist; nimmt man aber an,
datz in jedem dieser Häuser etwa 80 Meunschen woh iten, so haben
also an 17,000 Personen sich ein neues Unterkommen suchen
müssen. Auch die folgenden Monate wirnd man in gleichem Maße
mit dem Niederteißen fortfjahren. Alle diese Uuternehmunzen haben,
wie zur Zeit des Kaisersthums, eine große Anzahl von Arbeitern
nach Paris gezogen, und die Bauten füt die Weltausstellung werden
die Zahl derselben noch vermehren.
F Die „Liberta“ veröffenilicht einen Auszug aus dem Testament
des Kardinals Antonelli. Das ganze, sehr große Vermögen
fällt an die drei Brüder des Kardinals. Diefelben erhalten auch
die kostbaren Sammlungen von Juwellen, geschnittenen Steinen und
Kunstsachen, die also nicht dem Vatikan verbleiben, wie es zuerst
dieß. Außerdem sind alle seine Verwandten und Mitglieder seines
Haushalts mit Legaten bedacht worden. Der Papst erbte nur ein
Crucifix von Laps-Lazul und Elfendein im Werthe von nicht mehr
als 2000 Lire. Das Testament schließt mit einer Erklärung, in
velcher der Kardinal die Vergebung aller seiner Feinde anruft, und
persichert, daß alle seine Handlungen zum Wohl und Ruhm der
dl. römischen Kirche geschehen seien; er vertraue auf das unpar—⸗
teische Urtheil der Geschichte, daß dies derenst werde anerkannt
werden. — Augenblicklich liegt ein anderer Kardinal im Sterben,
Kardinal Patrizi, Gegeralv car St. Heiligkeit. Mit ihm stirbt
einer der letzten noch von Gregor XVI. cre tien Kardinäle. Nach-
dem Antonelli gestorben ist, und er nicht mehr sein wird, hleiben
von den Gregorianern nur noch zwei, der gre se Kardinal de Angelis
und der Kardinal Riario-Sforza, Erzb schof von Neapel, übrig,
bon denen vielleicht nur der letz ere, ein noch rüstiger Sechsziger,
gegründete Aussicht hat, den Papst zu überleben.
*London. 6. Dez. Die Sitürme dnuern mit Heftigkeit
ort. dci Sonmag scheuertrn bei Peterdead drei norwegische Sdiffe
deren ganze aus 24 Personen bestehende Mannschaft debei umkam.
7E nem englischen Blatte entnehmen wir dice Nachricht, daß
nan auf Island die Trümmer eines Luftballons aufgefunden hat,
der dem außern Anscheine nach vor meh eren Jahren needergefallen
iein muß. Die Se de war vollständig zerfetzt, die Stricke verfault
und das Scheff zertrümmert. In dem Schff⸗ lagen Menschen«
mochen, eine zerbrochene Flasche und eine Tasche mit zusammen⸗
—
uscht entziffert werden konnte. Nun ist seit geraumer Zeit kein
zufischiff von Beruf verunglückt, über desser Ende man nicht genau
interrichtet wäre. Möglich aber ist es, dag jetzt jener Ballon auf⸗
jefunden wurde, in welchem während der Belagerung von Parie
einn Matrose Namens Prince in einer stürmischen Nacht aufstieg,
uim n'e wieder von sich hören zu lassen. Für diese Annahme
dürften namentlich die aufgefundenen Papiere sprechen, welche wohl
Fichts anders sind als photographirte Depeschen und Briefe, wie
ie aus dem eingeichlossenen Patis au Behörden und Freunde durch
dustpost befördert wurden.
f Aus den Ruinen des Theaters in Brootlyn sind bis
tzt 326 Leichen hervorgezogen worden. In einer Depesche der
„Dailh News“ vom 7. os. heißt es: Die Scenen heute Motgen
n den beiden Leichenhäusern waren schrechich und jammervoll.
Tausende von Personen standen vor den Thüren, Einlaß begehrend,
un die Frea unde, deren Verlust gemeldet war, zu recognoszirer.
Im Innern waren die Räume gedrängt doll, Männer, Frauen und
dinder lehnten sich über die verkohlten Menschengebeine, in der
Hoffnung, einen der Ihrigen erkennen zu können. Mehr als die
Zätft⸗ von den Verbrannten ist jedoch in einem Zustande, der jede
Erklennung unmögl'ch macht; in manchen Fällen streiten sich zwei
Parteien um den Besitz eines Leichnams. In einem Falle ist eine
ganze Familie um's Leben gekommen, so daß das Haus vollständig
er steht. In einem andern Fall hinterläßt ein Familienvater ach!
voslkommen hitflose Personen. Ein Dienstmädchen, das man. mit
wei Kuindein in das Theater hatte gehen lassen, fand man, die
Zdeichen der Kleinen sest umschlossen haltend, ale drei woren zu
Asche verbrannt. Von der Stadt Brooklyn und dem Vorstande
»es Theaters sind Schritte zur Unlerstüßung der Hinterlassenen ein⸗
geleitet worden.“
—
Dienstesnachrichten.
Die 2. Lehrstelle für deutsche Sprache, Geschichte und Geo—
graphie (Realien) an der Gewerbschult in Zweibrücken wurde dem
Ldehramtstand:dalten G. Bär aus Kulmbach, und zwar in der
Figenschaft eines Lehramtsverwesers, die Lehrstelle für neuere
-zprachen an der Gewerbschule zu Neustadt a. H. dem geprüften
dehramtskandidrten und Verweser jener Lehrstelle, G. Butiers aus
Zweibrücken, übertragen.
*
riegerverein.
Sonntag, den 17. Dezember, Abends
Uhr, im Oberhanser'schen Saale
*
Christbaum⸗Ver⸗
loosung.
Nach derselben
alisehe und theatralisehe
Interaaltunng,
wozu d'ie Mitglieder mit ihren Familien eingeladen werden. E'n⸗
führung von hiefigen Nichtmitgliedern ist nicht gestattet.
Der 1. Vorstand.
I —D8
Als Weshnaentsgeseßente
ewpfehle ich:
Herrenkragen in allen Weiten,
Manschetten
Cravatten und Shlips,
Ruxkin-⸗Handschuhe.
EHEHermann EDische r.
Noll⸗ u. Perlen Gersie,
Bohnen und
Linsen
empfieblt P. Jepp.
Ein weißes Eisgarutuch
purde dieser Tage hier verloren.
Dee redliche Wiederbringer er—
hätt bei Abgabe desselben in der
Exped. d. Bl. eine gute Beloh—⸗
Danksagung.
Wir sprechen gung
denen, welche unserm unvergeß⸗
ichen Vater die letzte Ehre zur
Ruh⸗stätte erwiesen, unsern ver⸗
hindlichsten Dank aus.
Besondets aber danken wir
den Herren Lehrern von St.
Ingbert und Umgegend, welche
den erhebenden Gesang am Grabe
inseres Vaters aus führten.
Die trauernd Hiuterbliebenen
Schaabphach. 11. Der. 1876
0000000000000000000
De Unterzeschnete empfi⸗hit sein Lager in Portefeuilles
CEigarren-Etuis, Geschichts- und Bilder⸗
bücher, Gesang- Gebet⸗ und Schulbücher, Farben—
kasten, Reißzeuge, sowe sämmtliche Schreibmate⸗
rialien zu den billigsten Preisen.
Ferner empfehle mein
nornes FHusila-Lager
in CIarimetten, Flöten, EUarmonilca's, Mund-
IIarmonila's, in allen Größen, zu den billigsten
Preisen.
Die Stahl⸗
stich Prämit
zum illustrir
— eͤM ten Eonn
az hlatt des „St. Ingberter
* Trunksuoht — Andeiger pro 1876
heile ich sicher und gründlich Das Frühstück
mit oder oblne Wissen des, gemalt von A. Stodmann,
Trinkers, so dass demselbene gestochen von Jonanin, ist
das Trinken total zum Ekel zju dem Preise von 1 Markt zu
wird. beziehen in der Drucerei d. Bl.,
V Ueber 1000 geböeilt. wo Exemplare eingesehen werden
οοο αι
Redaktion Druck und Veriag von FJ. Xx. Demeß in St Ingbert. 7**